Bemannte Raumfahrt und Gesundheit

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Offline alepu

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #100 am: 02. Juli 2022, 12:51:11 »
Auch wenn es Einige wieder nicht so gerne lesen:
Wenn erstmal das Starship bemannt im Orbit unterwegs ist (wohlgemerkt nicht notwendigerweise auch bemannt gestartet !! ) wird genügend Raum und ausreichend Zeit zur Verfügung stehen um all die Geräte ausgiebig zu testen, die für einen Flug zum Mars benötigt werden, so daß die Astronauten möglichst unbeschadet und einsatzfähig ankommen.
Anbieten würde sich z.B. ein mindestens 6-monatiger bemannter Flug in einem Erde/Mond-Orbit um so u.a. auch die Auswirkung erhöhter Strahlung bzw. die mögliche Abschirmung zu untersuchen.

topos

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #101 am: 18. Juli 2022, 09:35:22 »
Matthias Maurer äussert sich nach seinem ISS-Aufenthalt und den gesundheitlichen Nachwirkungen skeptisch zu bemannten Marsflügen:  „Es macht keinen Sinn, zum Mars zu fliegen und die Astronautinnen und Astronauten kommen dort blind und krebskrank an.“

https://www.goettinger-tageblatt.de/wissen/deutsche-auf-dem-mond-laut-esa-astronaut-matthias-maurer-koennte-es-bald-so-weit-sein-GTY6VODWP44N5UFH4S566WFVRU.html

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Offline alepu

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #102 am: 18. Juli 2022, 10:55:55 »
Natürlich macht das keinen Sinn.
Und deshalb gibt es ja inzwischen Methoden um dies zu verhindern.

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Offline sven

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #103 am: 20. Juli 2022, 20:08:23 »
Natürlich macht das keinen Sinn.
Und deshalb gibt es ja inzwischen Methoden um dies zu verhindern.
Na ja, anscheinend ja noch nicht. Sagt zumindest einer, der oben war und es wissen sollte...

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Offline alepu

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #104 am: 20. Juli 2022, 20:21:06 »
Die Methoden gibt es, oder sind zumindest bekannt und könnten in einigen Jahren (erster bemannter Marsflug 2029?) einsatzfähig sein, werden nur (noch) nicht alle auf der ISS praktiziert.

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Offline James

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #105 am: 23. Juli 2022, 23:09:15 »
"Forscherin der FAU untersucht Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf Skelett

Länge Aufenthalte im Weltall schädigen die Knochenstruktur zum Teil irreparabel und lassen Teile des Skeletts um bis zu zehn Jahre vorzeitig altern. Das hat eine Sportwissenschaftlerin der FAU gemeinsam mit Forschenden aus Deutschland, Kanada und den USA nachgewiesen. Eine Information der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)."


Menschliches Skelett (Frontansicht). (Grafik: FurFur Wikipedia CC BY-SA 3.0)

Weiter in der Information der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)  =>  Link zum Portalartikel

Viele Grüße, James

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Offline alepu

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #106 am: 13. September 2022, 18:04:35 »
Ein neu entwickeltes Testgerät für Körperflüssigkeiten (Blut, Speichel, Urin) zur automatischen Untersuchung in der Schwerelosigkeit wurde von Christoforetti auf der ISS getestet.
Dieses "rHEALTH medical sampling device" wird, in weiterentwickelter Form, irgendwann in der Zukunft nicht nur auf der ISS, sondern u.a. auch auf Mond und Mars eine schnelle und unkomplizierte medizinische Diagnose erlauben.

https://www.space.com/lasers-space-test-speed-astronaut-health

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Offline alepu

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #107 am: 01. Februar 2023, 10:38:54 »
Fisch, Gemüse und Obst für eine bessere Gesundheit im All.
In einer 45-tägigen Studie wurde an 6 Frauen und 10 Männern eine speziell entwickelte Diät getestet, von der nun erwartet wird, daß sie auch bei Langzeitaufenthalten im All in sehr grossem Maß dazu beitragen könnte die Gesundheit der Astronauten auf höchstmöglichem Niveau zu erhalten.

https://www.space.com/astronaut-health-spaceflight-diet-vegetables-fish

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Offline Erika

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #108 am: 02. Februar 2023, 06:46:09 »
Der Weg wie es zu der Frage hier gekommen ist, ist nicht gut, gehört nicht in diesen Thread.
Trotzdem ist die Fragestellung interessant.

Melanin ist der Farbstoff der vor UVA und UVB schützt. Vor diesen Strahlen kann Melanin auch im Weltall schützen.
Aber die Gefahr geht hauptsächlich von "harter" Strahlung aus. Da kann etwas Farbe leider nichts ausrichten.


Edit tomtom: der Beitrag wurde aus dem Artemis II Orion Thread hierher verschoben.
« Letzte Änderung: 02. Februar 2023, 08:18:35 von tomtom »
Wissen ist Macht. Nichts wissen macht nichts

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Offline alepu

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #109 am: 02. April 2023, 18:05:10 »
70% aller Astronauten leiden bei längerem Aufenthalt in der Schwerelosigkeit unter dem sog. SANS "Spaceflight-Associated Neuro-Ocular Syndrom" mit einer Schwellung des Sehnervs, die im Extremfall zur Erblindung führen kann. Männer sind doppelt so häufig befallen wie Frauen und 6 von 7 der Befallenen leider nur unter geringen Beschwerden aber es kommen auch schwere Fälle vor, deren Langzeitauswirkungen noch nicht wirklich bekannt sind.
Da die Gefahr ernsthaft zu erkranken und dann unter stark eingeschränktem Sehvermögen zu leiden mit der Dauer der Raumflüge zunimmt wird an der Lösung dieses Problems emsig gearbeitet um für zukünftige Langzeitflüge, z.B. zum Mars, ausreichend vorbereitet zu sein und entsprechende Gegenmaßnahmen treffen zu können.

https://www.space.com/microgravity-vision-effects-astronauts

Offline trallala

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #110 am: 10. Mai 2023, 20:35:56 »
(vielleicht hier am besten aufgehoben, kann aber auch wo anders hin)

https://www.heise.de/news/Raumfahrt-Komplett-weibliche-Besatzungen-deutlich-ressourcenschonender-8991196.html

Laut diesem Artikel brauchen weibliche Raumfahrer deutlich weniger Ressourcen zur Lebenserhaltung. Bei einer 4-köpfigen Langzeitmission über 3 Jahre wären das 1,7t Lebensmittel weniger. Auch bei Sauerstoffverbrauch, die Produktion von CO₂ und Wärme sowie Wasser liegt der Minderverbrauch bei 5-41%.

Interessant wäre für mich noch, wieviel Masseeinsparung das im Vergleich zur Gesamtmission ist. Wenn man 500t starten muss, dann machen 2t mehr oder weniger ja auch nicht mehr viel aus ...

Bei einer vollständig weiblichen ISS-Besatzung wären das nach dieser Rechung übrigens ca. 70kg Essen weniger pro Monat. Nicht ganz unwesentlich.

Also: mehr weibliche Raumfahrer!  8)

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Offline Klakow

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #111 am: 11. Mai 2023, 01:22:56 »
Nach meiner Meinung eine weitgehend sinnlose Studie, vor allem schon deswegen weil Langzeitmissionen derzeit nur für den Mond und Mars Sinn machen. Dann natürlich auch die Frage was man mit einer Langzeitmission mit gerade mal vier Menschen erreichen will? Gerade für den Mond und Man braucht man in jedem Fall deutlich mehr als vier Menschen, den mit so wenigen ist man nicht mal in der Lage die elementar benötigten Fähigkeiten abzubilden, hierzu mal einige benennen
0)  Missionsleitung
1)  Pilot
2)  Medizin
3)  Softwareentwickler
4)  Elektroniker
5)  Geologe
6)  Chemiker
7)  Biologe
8)  Farmer (Gärtnerei)
9)  Gerätebauer
10) Mechanik Ingenieur
11) Koch
12) Bergwerksspeziallisten
13) Fahrer von Bodenfahrzeugen
14) Sprengmeistern.

Sicher habe ich noch mehrere nicht bemannt und es ist auch ziemlich sicher, dass gerade Langzeitmissionen sicherer werden wenn es nicht nur technische, sondern es auch Personelle Redundanz gibt.

Mir scheinen solche Studien immer noch an die derzeitigen Limitierungen in den Transportfahrzeugen geschuldet zu sein, obwohl es doch jedem klar sein sollte, dass bei zukünftigen Systemen, nicht nur mit einem Blick auf das Starship, es kaum teurer sein wird Missionen für 24 Leute mitzunehmen, anstatt mit einer Kapsel beschränkt zu sein.

Von sozialen Folgen, im Hinblick auf zu wenig möglichen Sozialkontakten
mal ganz abgesehen.
Für Missionen auf den Mond rechne ich anfangs vielleicht mit acht Besatzungsmitgliedern und später eher 25 aber zum Mars eher 2x 12 Teilnehmern aber auch 2x 25 würden mich nicht wundern.
Menschliche Gesellschaften sind zwangsläufig hochkomplex.

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Offline alepu

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #112 am: 11. Mai 2023, 12:09:29 »
@Klakow:

Grundsätzlich hast du sicher recht.
Zu beachten ist dabei, daß Astronauten gerade bei Langzeitmissionen sicher sehr vielseitig ausgebildet sein werden und mehrere Funktionen übernehmen können, auch im Hinblick auf die Redundanz.
(So wird sicher mindestens ein Arzt dabei sein, aber jeder wird z.B. kleine Wunden versorgen können, jeder wird das Klo reparieren und jeder wird die Fahrzeuge bedienen und instandhalten können....)

Die ersten "Mondlandemissionen" werden schon aus organisatorischen Gründen aus nur 2, später 4, Astronauten bestehen, auch wenn der Starship-Mondlander natürlich das Mehrfache aufnehmen könnte.
(So sind für die Missionen immer nur eine SLS-Orion eingeplant und davon sollen noch Besatzungsmitglieder im Schiff bzw. Lunar-Gateway bleiben).
Das wird sich erst ändern, wenn reine Starship-Missionen mit oder ohne Landung erfolgen, oder eben die gegenwärtige Artemis-Planung beendet oder zumindest geändert werden wird.
Eventuelle Langzeitbesatzungen im Gateway oder auch in einer Mondbasis werden wohl, zumindest die ersten Jahre, schon aus Platzgründen aus nicht mehr als maximal 4 Astronauten/Lunanauten(?) bestehen.

Zum Mars erwarte auch ich so um die 10 - 20 "Marsonauten" pro Schiff, mit einem relativ hohen Anteil an Frauen.

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Offline alepu

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #113 am: 09. Juni 2023, 11:20:11 »
Langzeitmissionen beeinflussen das Gehirn sehr massiv .
U.a. führt ein langer Aufenthalt in der Schwerelosigkeit zu einer Vergrösserung der Ventrikel ("Gehirnkammern") um bis zu 25%.
Eine Rückbildung kann mehrere Jahre dauern.
Die Vergrösserung beginnt nach etwa 2 Wochen im All und die Geschwindigkeit der Grössenzunahme nimmt nach 6 Monaten meßbar ab.
Noch ist unklar ob und welche gesundheitlichen Auswirkungen diese Vergrösserung hat.
Klar ist dagegen, daß Kurzzeitaufenthalte bis zu 14 Tagen diesbezüglich relativ harmlos sind, und daß evtl. zwischen wiederholten Langzeitflügen mindestens 3-5 Jahre liegen sollten.
Verursacht wird die Vergrösserung der Ventrikel durch vermehrte Flüssigkeitsansammlung und grösserem Druck im Kopf/Gehirn in der Schwerelosigkeit.

https://www.space.com/spaceflight-enlarge-cavities-astronaut-brains

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Offline alepu

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #114 am: 29. Juni 2023, 10:47:34 »
Was und vor allen Dingen auch wie (nicht nur!) Astronauten essen, beeinflußt nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern in großem Maße auch das psychische Befinden.

Fortlaufende und vergleichende Studien sowohl auf der Erde, wie im All sind nötig um z.B. auch die Veränderung des Geschmacksempfindens und das Verhalten der Darmbakterien während längerem Aufenthalt in der Schwerelosigkeit zu testen.

Neue Konservierungsmethoden, Pflanzenanbau im Raumschiff, und Fischzucht in Wassertanks könnten u.a. sicherstellen, daß die Langzeitraumfahrer mit einer abwechslungsreichen und wohlschmeckenden Nahrung versorgt werden, was die Freude am Essen aufrechterhält und erfahrungsgemäß wesentlich zum Wohlbefinden beiträgt. Kalte Konserven mögen für Soldaten im Kampfeinsatz kurzzeitig ausreichen und Konzentratpillen mit Elektrolytlösung im Testlabor angezeigt sein, für 2-3 jährige Flüge zum Mars sind sie sicher nicht das Ideale.
Sparsamer Umgang mit Frachtkapazität und Resourcen sowie Minimalisierung des Abfalls und der Nahrungsverschwendung sind darüberhinaus in der bemannten Raumfahrt unumgänglich und würden auch der Erde und den "Daheimgebliebenen" nicht schaden.

https://www.space.com/space-food-for-astronauts-chef

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Offline alepu

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #115 am: 29. August 2023, 12:04:45 »
 Bei einen schwedischen Experiment wurden 8 Versuchspersonen 3 Wochen lang einer künstlichen Schwerelosigkeit (Wasserbett) ausgesetzt. In wöchentlichen Abschnitten hat man dabei die T- Zellen (Lymphozyten) untersucht, welche u.a. für die Immunabwehr und Krebsunterdrückung zuständig sind. Dabei wurde eine zunehmende Funktionsbeeinträchtigung festgestellt, die z.T. auch noch nach dem Testende weiterhin bestand. Am stärksten ausgeprägt war dies nach 14 Tagen und nach 21 Tagen fand eine gewisse Anpassung statt.
Astronauten die längere Zeit der Schwerelosigkeit ausgesetzt sind könnten also deulich infektanfälliger sein und auch einem z.B. durch die erhöhte Strahlung verursachtem Krebsgeschehen schutzloser gegenüberstehen.

https://www.space.com/astronauts-immune-systems-disturbed-by-microgravity-scientists-find

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Offline alepu

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #116 am: 05. September 2023, 16:09:45 »
Die auf der Erde im Rahmen der REHA schon längere Zeit in Anwendung befindliche NMES (neuromuskuläre elektrische Stimulation) soll jetzt auch, zumindest experimentell, auf der ISS eingesetzt werden.
Andreas Mogensen, als erster Teilnehmer dieser Studie, mißt in regelmäßigen Abständen seine Muskelmaße noch ohne Anwendung dieser Methode, damit dann später Vergleichswerte zur Verfügung stehen.
Die NMES soll einmal als zusätzliche Methode angewandt werden und die Effektivität für Astronauten ist auch noch lange nicht sicher, aber da auf der Erde recht gute Erfolge damit zu verzeichnen sind, hofft man stark, daß sie auch bei Langzeitaufenhalten in der Schwerelosigkeit einen starken Muskelabbau verhindern kann.

https://www.space.com/iss-astronauts-microgravity-muscle-loss-esa-experiment

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Offline alepu

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #117 am: 06. Oktober 2023, 19:01:52 »
Auch wenn man auf Langzeitflügen für das psychische Wohlbefinden sicher nicht auf das "Zwischenmenschliche" wird verzichten können, so wird voraussichtlich AI, bzw. entsprechende Roboter, ihr Teil dazu beitragen können, daß die Astronauten nach überlanger Reise nicht mit einem gravierenden geistigen Schaden ihr Ziel erreichen.
Die NASA forscht jedenfalls auch auf diesem Gebiet.

https://www.space.com/astronauts-artificial-intelligence-companions-deep-space-missions

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Offline alepu

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #118 am: 13. November 2023, 14:21:26 »
Marcus Wandt, der in kürze mit Axiom-3 zur ISS fliegen soll, über seine "medizinische Notfallausbildung".

https://twitter.com/astro_marcus/status/1723797376995819587

Offline failsafe

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #119 am: 22. November 2023, 10:57:22 »
Laut einer kürzlich veröffentlichten NASA-Studie soll der längere Aufenthalt ausserhalb der schützenden Atmosphäre/Magnetosphäre bei männlichen Astronauten länger anhaltende Erektionsstörungen hervorrufen:
https://www.theguardian.com/science/2023/nov/22/deep-space-astronauts-may-be-prone-to-erectile-dysfunction-study-finds
Der Befund wurde an Versuchsratten unter simulierter Schwerelosigkeit und künstlicher Bestrahlung nachgewiesen; der Wirkungsmechanismus soll oxidativer Stress im Blutkreislaufsystem sein. Evtl. können bestimmte Antioxidantien als Medikamente die Symptome lindern.

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Offline alepu

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #120 am: 27. Dezember 2023, 18:13:04 »
11 Raumfahrtmedizin-Studien dieses Jahres (und einige für Axiom-3 bzw. 2024 erwartete), die helfen können den Weg zu bemannten Marsflügen zu ebnen:

- "Winterschlaf" könnte eine Möglichkeit sein Langzeitflüge besser zu überstehen.
- das "menschliche Gehirn" ist wohl stärker auf Schwerkraft angewiesen als gedacht
- 22 "freundliche Seelen" sind wohl passend für eine Marsexpedition
- "T-Zellen" tun sich im All schwer im Kampf gegen Mikroben
- "3D gedruckte Herzen" auf der ISS
- "ISS sicher" für Menschen (u.a. unangenehme chem. Substanzen in der Atemluft)?
- zumindest "Mäusebabys" wurden bereits auf der ISS erfolgreich geboren
- vielversprechende positive Effekte von "Medikamenten gegen Knochenschwund" in Schwerelosigkeit (zumindest bei Mäusen)
- "helligkeitsangepaßte Lampe" zur Simulation des Tag/Nacht Rhythmus
- Vorteile von "weiblichen Astronauten" gegenüber den männlichen
- "Blutarmut" durch Schwerelosigkeit

- multible medizinische Experimente auf Axiom-3 (Januar 2024?)

https://www.space.com/2023-space-medicine-discoveries-moon-mars-astronauts

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Offline James

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #121 am: 12. Februar 2024, 11:19:56 »
Neu an der Charité: Internationaler Masterstudiengang Weltraummedizin

Kälte, Isolation, Schwerelosigkeit: An Orten wie der Antarktis oder dem All ist der Mensch extremen Bedingungen ausgesetzt. Wie er sich daran anpasst und wie sich negative Auswirkungen abmindern lassen, untersucht die Raumfahrtmedizin. Ab dem Wintersemester 2024 lässt sich dieses Fach studieren: Die Charité – Universitätsmedizin Berlin richtet gemeinsam mit Universitäten in Frankreich und Slowenien den Masterstudiengang für Weltraummedizin und Physiologie in extremen Umwelten ein. Interessierte können sich bis zum 1. März bewerben. Eine Pressemitteilung der Charité – Universitätsmedizin Berlin.


Beeinflusst die Schwerelosigkeit das räumliche Orientierungsvermögen? Das untersucht PD Dr. Alexander Stahn mit seinem Team auch auf Parabelflügen. (Bild: ESA)

Weiter in der Pressemitteilung der Charité – Universitätsmedizin Berlin  =>  Link zum Portalartikel

Viele Grüße, James

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Offline alepu

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #122 am: 14. Februar 2024, 00:13:19 »
Auch wenn die Flüge mit der Orion-Kapsel nur 10 Tage bis etwa einen Monat dauern werden, ist es geraten auf ausreichendes Training zu achten.
Orion ist zwar 60% voluminöser als die Apollo-Kapsel war, aber es sind hier auch 4 statt 3 Astronauten an Bord.
Die Trainingsgeräte der ISS sind jedenfalls viel zu groß um auch auf der Orion eingesetzt zu werden. So war man gezwungen neue, leichte und kleine Übungsgeräte zu entwickeln, die es den Astronauten ermöglichen ihr Muskel- und Skelettsystem ausreichend zu trainieren, so daß weder Muskel- noch Knochenschwund übermäßig eintritt.
Herausgekommen ist ein etwa Handkoffer großes "flywheel", 14 kg schwer mit max. etwa 180 kg Zugkraft an dem die Astronauten 30 Minuten täglich trainieren können.

https://www.space.com/artemis-2-moon-astronaut-exercise-device

Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #123 am: 27. Februar 2024, 19:09:08 »
Wichtiger Punkt.
Da hoffen wir mal, dass die Trainingsgeräte in Orion ausreichen, fit zu bleiben.
Okay, die Astronauten sind kein halbes Jahr unterwegs, da kann man wohl Abstriche machen.
Aber schön wird das Leben in der Kapsel nicht.