Wie haben es die zweier-Besatzungen damals nach dem Columbia Unglück hinbekommen? da gabs doch auch noch einige EVAs aus Quest.
Daran kann ich mich nicht erinnern.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die damals Außenbordeinsätze gemacht haben,
als die Station nur mit zwei Personen besetzt war.
Einen EMU kann man ohne Hilfe weder an- noch ausziehen.
Nur den russischen Orlan kann der Raumfahrer mit dem raffinierten Seilzug-Trick allein anlegen.
Zumindest wurde er so konzipiert und mehrere Sachverständige sind sich da sehr sicher.
Wir haben das nur noch nicht gesehen, weil es in der Praxis nicht so gemacht wird.
Es gibt immer Helfer und das ist auch gut so.
Niemand sollte allein aussteigen - so ein Außenbordeinsatz ist lebensgefährlich und eben kein "Weltraum-Spaziergang".
Zu den vielen Gefahren kommen die stark eingeschränkte Bewegungsfreiheit und Sicht.
Bisher ist noch niemand bei einem Außenbordeinsatz zu Schaden gekommen - wir hatten immer Glück.
Aber als
Luca Parmitano Wasser im Helm hatte konnte er nichts mehr sehen und hören und atmete Wasser mit ein.
Wäre er allein draußen gewesen, hätte das böse enden können.
Es hat schon seinen Grund, warum immer zwei rausgehen.
Bei diesem Außenbordeinsatz (US EVA 40 mit Shane Kimbrough und Thomas Pesquet) gab es übrigens starke Bedenken, weil die Beiden unterschiedliche Aufgaben an unterschiedlichen Orten hatten - also die ganze Zeit über getrennt voneinander waren.
Bei der Planung dieser EVA hatte man für jeden Zeitpunkt den schnellsten Weg eingeübt, wie die Beiden im Notfall zueinander kommen, um sich gegenseitig zu helfen.
Während einer EVA sind auch noch Kollegen an Bord der Station erforderlich.
Die Luftschleuse, Kommunikation und Robitic-Arm müssen bedient werden.
Somit ergibt sich praktisch nie die Notwendigkeit, dass einer seinen Raumanzug allein anlegen muss.
Der Seilzug-Trick ist zwar unheimlich clever, aber eigentlich nicht erforderlich.
Denn Raumfahrt ist Team-Work und nichts für Einzelgänger.