Verlinkte Ereignisse

  • Schiaparelli-Landung, ab 16:30 MESZ: 19. Oktober 2016

Schiaparelli-Landung

  • 703 Antworten
  • 171934 Aufrufe
*

Offline Schillrich

  • Raumcon Berater
  • *****
  • 19592
Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #425 am: 21. Oktober 2016, 20:40:50 »
...
Natuerlich nicht .... So war es auch nicht gemeint. Ich wollte damit nur sagen, wie Diese Radars üblicherweise geprüft werden. Und dass es keinen (mir ersichtlichen)  Grund gibt ein Teil unter einen Hubschrauber zu spannen.
Sollte Dies doch jemand gemacht haben, würde ich gerne den Grund erfahren.

Die Gründe kann es gut geben. U.a. muss man ein Landeradar auch mal über unterschiedlichen Untergründe testen, um zu sehen wie es bei diesen oder jenen Bedingungen arbeitet, u.a. mit Sekundärrefklexionen umgeht und die "richtige" Entfernung aus allen Reflexionen ermittelt ... und wo die Grenzen des Betriebs sind.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

*

Offline Gertrud

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 8759
Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #426 am: 21. Oktober 2016, 20:42:29 »
Hallo tozi,
Hallo tozi,
Hätte mal ein paar Fragen. Die Flughöhe überprüft ein Lander doch mit Hilfe eines Radars. Wie wird das Flugmodel getestet? Baut man das unten an einen Hubschrauber, testet es, desinfiziert es und baut es dann in den Lander ein?
Nee, das geht auch am Boden. Gegen eine Platte , gegen eine Wand ...Aber dafür gibt es Messgeräte.  Den Aufwand braucht es nicht .
Die Teile sind auch nichts besonderes . Jedes (Verkehrs)Flugzeug hat mehrere davon .
kannst Du bitte die Quelle angeben, wie das Radar für den Lander geprüft wurde.

Mit verdutzten Grüßen
Gertrud
Natuerlich nicht .... So war es auch nicht gemeint. Ich wollte damit nur sagen, wie Diese Radars üblicherweise geprüft werden. Und dass es keinen (mir ersichtlichen)  Grund gibt ein Teil unter einen Hubschrauber zu spannen.
Sollte Dies doch jemand gemacht haben, würde ich gerne den Grund erfahren.

 Das Landeradar bei Curiosity wurde unter einem Hubschrauber und mit einem Hochleistungs-Abfangjägers F/A-18 getestet.
Warum es gemacht wurde:
damit es bei der Landung funktioniert.

Zum Nachlesen und Informieren mit den guten Bericht aus dem Portal von Klaus Donath  :
Landeradar des Marsrovers Curiosity getestet

Viel Freude beim Nachlesen
 wünscht Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

tozi

  • Gast
Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #427 am: 21. Oktober 2016, 20:43:01 »
Ja von Andrea in der PK gestern .
Anderes mach auch keinen Sinn. Wie sollte man sonst wissen, dass die Triebwerke nur 3 oder 4 Sekunden feuerten ?

Also für mich macht das Sinn.
Alles OK bis zum abschalten der Triebwerke nach 3 Sekunden und danach dann lustige Daten bis der Kontakt abbricht.
Wenn die Triebwerke eigentlich 30 Sekunden brennen hätten sollen ist das jetzt freier Fall. Ich hätte nach 20 Sekunden freier Fall auch keine Komunikation mehr erwartet.

Bitte Komplett Zitieren:
Die Frage war doch : "Wurde eigentlich offiziell gesagt ob nach dem Abschalten der Triebwerke noch Daten übertragen wurden? "
Und die Antwort war , dass alles Andere keinen Sinn macht . Wie soll ich wissen, ob die Triebwerke nach 3 sec abgeschaltet haben, wenn ich keine Daten habe ?

tozi

  • Gast
Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #428 am: 21. Oktober 2016, 20:47:09 »
Hallo tozi,
Hallo tozi,
Hätte mal ein paar Fragen. Die Flughöhe überprüft ein Lander doch mit Hilfe eines Radars. Wie wird das Flugmodel getestet? Baut man das unten an einen Hubschrauber, testet es, desinfiziert es und baut es dann in den Lander ein?
Nee, das geht auch am Boden. Gegen eine Platte , gegen eine Wand ...Aber dafür gibt es Messgeräte.  Den Aufwand braucht es nicht .
Die Teile sind auch nichts besonderes . Jedes (Verkehrs)Flugzeug hat mehrere davon .
kannst Du bitte die Quelle angeben, wie das Radar für den Lander geprüft wurde.

Mit verdutzten Grüßen
Gertrud
Natuerlich nicht .... So war es auch nicht gemeint. Ich wollte damit nur sagen, wie Diese Radars üblicherweise geprüft werden. Und dass es keinen (mir ersichtlichen)  Grund gibt ein Teil unter einen Hubschrauber zu spannen.
Sollte Dies doch jemand gemacht haben, würde ich gerne den Grund erfahren.

 Das Landeradar bei Curiosity wurde unter einem Hubschrauber und mit einem Hochleistungs-Abfangjägers F/A-18 getestet.
Warum es gemacht wurde:
damit es bei der Landung funktioniert.

Zum Nachlesen und Informieren mit den guten Bericht aus dem Portal von Klaus Donath  :
Landeradar des Marsrovers Curiosity getestet

Viel Freude beim Nachlesen
 wünscht Gertrud

Danke . Etwas dazugelernt. Bei Flugzeugen wird das üblicherweise nicht so gemacht.  Wir machen das bei unseren grösseren Modellhubschraubern auch nicht so.   Mal sehen was der Grund ist.  Nochm. Danke

tonthomas

  • Gast
Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #429 am: 21. Oktober 2016, 20:47:15 »
Hallo tozi,
Hätte mal ein paar Fragen. Die Flughöhe überprüft ein Lander doch mit Hilfe eines Radars. Wie wird das Flugmodel getestet? Baut man das unten an einen Hubschrauber, testet es, desinfiziert es und baut es dann in den Lander ein?
Nee, das geht auch am Boden. Gegen eine Platte , gegen eine Wand ...Aber dafür gibt es Messgeräte.  Den Aufwand braucht es nicht .
Die Teile sind auch nichts besonderes . Jedes (Verkehrs)Flugzeug hat mehrere davon .
kannst Du bitte die Quelle angeben, wie das Radar für den Lander geprüft wurde.

Mit verdutzten Grüßen
Gertrud
Am Kran und mit einem Hubschrauber: http://exploration.esa.int/mars/58420-testing-schiaparelli-s-radar-altimeter/

Gruß   Pirx

AeitschTi

  • Gast
Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #430 am: 21. Oktober 2016, 20:47:49 »
Schiaparellis Absturzstelle ist ca. 53 km von Opportunity entfernt.



Quelle: https://twitter.com/RikyUnreal/status/789531487318249472/photo/1?ref_src=twsrc%5Etfw

tozi

  • Gast
Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #431 am: 21. Oktober 2016, 20:50:07 »
Hallo tozi,
Hätte mal ein paar Fragen. Die Flughöhe überprüft ein Lander doch mit Hilfe eines Radars. Wie wird das Flugmodel getestet? Baut man das unten an einen Hubschrauber, testet es, desinfiziert es und baut es dann in den Lander ein?
Nee, das geht auch am Boden. Gegen eine Platte , gegen eine Wand ...Aber dafür gibt es Messgeräte.  Den Aufwand braucht es nicht .
Die Teile sind auch nichts besonderes . Jedes (Verkehrs)Flugzeug hat mehrere davon .
kannst Du bitte die Quelle angeben, wie das Radar für den Lander geprüft wurde.

Mit verdutzten Grüßen
Gertrud
Am Kran und mit einem Hubschrauber: http://exploration.esa.int/mars/58420-testing-schiaparelli-s-radar-altimeter/

Gruß   Pirx
Nachfrage: Das Flugmodell oder nur ein baugleiches Modell ?

*

Offline tul

  • *****
  • 730
Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #432 am: 21. Oktober 2016, 21:10:59 »
...
Natuerlich nicht .... So war es auch nicht gemeint. Ich wollte damit nur sagen, wie Diese Radars üblicherweise geprüft werden. Und dass es keinen (mir ersichtlichen)  Grund gibt ein Teil unter einen Hubschrauber zu spannen.
Sollte Dies doch jemand gemacht haben, würde ich gerne den Grund erfahren.

Die Gründe kann es gut geben. U.a. muss man ein Landeradar auch mal über unterschiedlichen Untergründe testen, um zu sehen wie es bei diesen oder jenen Bedingungen arbeitet, u.a. mit Sekundärrefklexionen umgeht und die "richtige" Entfernung aus allen Reflexionen ermittelt ... und wo die Grenzen des Betriebs sind.

Wie ist das wenn ordentlich Staub in der Atmosphäre ist? Können so für einen kurzen Moment falsche Höhenangaben entstehen?

Offline vv

  • *****
  • 852
Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #433 am: 21. Oktober 2016, 22:18:59 »
Schiaparellis Absturzstelle ist ca. 53 km von Opportunity entfernt.



Quelle: https://twitter.com/RikyUnreal/status/789531487318249472/photo/1?ref_src=twsrc%5Etfw
Nicht schlecht. Der Lander hat die Marsoberfläche fast in der Mitte der Landeellipse getroffen.

*

Offline Terminus

  • *****
  • 5093
Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #434 am: 21. Oktober 2016, 22:22:49 »
...

Es sieht so aus, als wäre das EDM explodiert....
Wo kommt man zu der Einschätzung?

Ich schätze mal, dass das aus den Aufnahmen von MRO hervorgeht.

Die Tanks des EDM waren durch die kurze Brenndauer der Triebwerke noch fast voll und somit ist beim Aufschlag der Treibstoff vermutlich explodiert, über die reine mechanische Aufschlagenergie hinaus - so ist es wohl gemeint.

*

Offline Terminus

  • *****
  • 5093
Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #435 am: 21. Oktober 2016, 22:37:24 »
Hmmm... also Ingenieur gibt Interview, erzählt über seine Arbeit und die Simulationen. Reporter missversteht ihn und gibt das Ergebnis etwas gehyped heraus.

Oder so?: Der Ingenieur hat dem Reporter genau jene 96%-Einschätzung erzählt, die sich auf die Gesamtmission TGO+EDM bezog, und hat dieses Detail aber nicht, oder nicht sehr deutlich, dazu gesagt.

Der Reporter, auf den spektakulären EDM fixiert, hat die Zahl prompt auf EDM allein bezogen und und so steht es dann in dem Artikel. Ob er sich bei der Zahl verhört hat oder die 96% noch um 2% gehyped hat, lassen wir mal dahingestellt sein.

Und der Ingenieur verdreht beim Lesen die Augen...  ::)

*

Offline PERSON

  • ***
  • 203
Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #436 am: 21. Oktober 2016, 22:47:37 »
Peinlich, mal wieder  :-\
нормальная жизнь

*

Offline Terminus

  • *****
  • 5093
Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #437 am: 21. Oktober 2016, 23:07:09 »
Hat man den Absturzort des Landers schon lokalisiert? Gibt es schon die Fotos der Oberfläche?

Ja, lokalisiert durch MRO und nein, man hat nur die Aufnahme von der Absturzstelle vom Mars Reconnaissance Orbiter.

Bisher hat nur MROs Kamera "CTX" (Context Imager) die Absturzstelle fotografiert. Die hochauflösendere HiRise wird die Stelle garantiert auch noch aufnehmen und dann hofft man, auch noch den vorderen Hitzeschild zu finden (Quelle: deutsche ESA-Meldung, AFAIR).

Offline Hugo

  • *****
  • 5170
Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #438 am: 21. Oktober 2016, 23:11:14 »
Strecke:   1804,558   m
--> Problem: Die beiden Strecken in Summe (2030,559 Meter) passen nicht zu den genannten 1100 Meter.

Ah, jetzt werden offiziell 2 bis 4 km Fallhöhe angegeben. Somit passen die berechneten 2030 Meter wieder sehr gut.

Somit erfolge der Einschlag bei 468 km/h. (Minus Reibung der Atmosphäre, aber die wird nicht viel ausmachen)

Offline vv

  • *****
  • 852
Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #439 am: 21. Oktober 2016, 23:14:23 »
Nach der ESA Information ist der Apparat von der Höhe 2-4 km frei gefallen. Bedeutet es, dass die Triebwerke zu früh angezündet wurden? Vielleicht noch bis der Abtrennung des Schutzschildes.

Offline Gerry

  • *****
  • 1110
Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #440 am: 22. Oktober 2016, 01:01:57 »
Nach der ESA Information ist der Apparat von der Höhe 2-4 km frei gefallen. Bedeutet es, dass die Triebwerke zu früh angezündet wurden? Vielleicht noch bis der Abtrennung des Schutzschildes.

Nein, wie hier ja schon zu lesen war. Die Triebwerke wurde offenbar zum richtigen Zeitpunkt gezündet, aber viel zu früh wieder abgeschaltet.
Raumcon-Realist

Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #441 am: 22. Oktober 2016, 01:36:23 »
Hier noch ein andere Gegenüberstellung von Schiaperelli und Opportunitys Landeszonen.



Quelle: Emily Lakdawalla

lG Cala

*

Offline -eumel-

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 15218
Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #442 am: 22. Oktober 2016, 01:52:08 »
Volltreffer! :D

*

Offline -eumel-

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 15218
Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #443 am: 22. Oktober 2016, 01:54:34 »
COMARS-Sensoren auf Schiaparellis BackShell:

Credit: DLR – T. Thiele

Schiaparelli hat Daten bei Eintritt und Landung gesammelt.
Die COMARS-Sensoren auf Schiaparellis BackShell haben Druck, Temperatur und Ausbreitungsgeschwindigkeit (Gesamtwärmestromrate und Strahlungswärmefluss) gemessen.
Mit diesen Messwerten sollen zukünftige Mars-Lander verbessert werden.


Quelle

*

Offline -eumel-

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 15218
Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #444 am: 22. Oktober 2016, 03:44:41 »
Während des Abstiegs lieferte Schiaparelli Daten für das AMELIA (Atmospheric Mars Entry and Landing Investigations and Analysis) Experiment.

AMELIA erstellt ein Höhenprofil der Mars-Atmosphäre, beginnend ab 130 km Höhe.
Die dafür erforderlichen Daten können nicht von der Oberfläche oder aus dem Orbit,
sondern nur beim Durchflug durch die Atmosphäre ermittelt werden.

Das Profil soll nicht nur genaue Angaben über Dichte, Druck und Temperatur in verschiedener Höhe,
sondern auch über die Dynamik und horizontale Struktur der Atmosphäre, sowie die Windcharakteristik enthalten.
Veränderungen in den Häufigkeiten von Aerosolen - Feinstaub und Kondensaten wie Eisteilchen und Wolken sollen bestimmt werden.

Das Landegerät Schiaparelli war dafür mit zahlreichen Sensoren bestückt.
Aber auch Telemetriedaten und vor allem Änderungen der Geschwindigkeit und exakte Ortsbestimmung des Landers werden dafür gebraucht.

Diese Daten sind nicht nur wichtig für das Verständnis des Mars-Klimas,
sondern auch bei zukünftigen Landungen auf diesem Planeten.
Denn wenn man die dünne Atmosphäre zum Bremsen braucht, muss man sie möglichst genau kennen.

 
Quelle

AeitschTi

  • Gast
Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #445 am: 22. Oktober 2016, 06:18:22 »
Hat man den Absturzort des Landers schon lokalisiert? Gibt es schon die Fotos der Oberfläche?

Ja, lokalisiert durch MRO und nein, man hat nur die Aufnahme von der Absturzstelle vom Mars Reconnaissance Orbiter.

Bisher hat nur MROs Kamera "CTX" (Context Imager) die Absturzstelle fotografiert. Die hochauflösendere HiRise wird die Stelle garantiert auch noch aufnehmen und dann hofft man, auch noch den vorderen Hitzeschild zu finden (Quelle: deutsche ESA-Meldung, AFAIR).

Korrekt, man will nächste Woche noch einmal über die Absturzstelle fliegen und HiRISE einsetzen.

Quelle: https://twitter.com/HiRISE/status/789558909530845184

*

Offline Terminus

  • *****
  • 5093
Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #446 am: 22. Oktober 2016, 08:00:43 »
Hier noch ein andere Gegenüberstellung von Schiaperelli und Opportunitys Landeszonen.



Quelle: Emily Lakdawalla

Jetzt verstehe ich auch endlich, was sie mit "lang kommen" und "kurz kommen" gemeint hatten. Auf dem obigen Bild kam Schiaparelli letztens also quasi von links und je weniger Widerstand ihm die Atmosphäre an dem Tag entgegen setzte, desto weiter hätte es ihn an das Ende der Landeellipse hinaus getrieben (= "lang kommen") und desto näher wäre er an Oppys jetzigen Standort rangekommen und desto besser hätte der ihn sehen können.

Nur hatten sie "leider" so gut gezielt, dass wir nun kein Abschiedsfoto von unserem brave little toaster haben.^^

*

Offline tomtom

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 8083
Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #447 am: 22. Oktober 2016, 09:23:13 »
Die SZ setzt noch einen drauf und läßt über den Sinn von Marsmissionen diskutieren:
"Die Kosten für das Projekt sind astronomisch, die Chancen für einen Erfolg gering. Für wie sinnvoll halten Sie Missionen zum Mars?"
http://www.sueddeutsche.de/wissen/ihr-forum-mission-mars-eine-unrealistische-zukunftsfantasie-1.3215665

Dagegen sagt die DW: "ExoMars - aufstehen, weitermachen!"
wenn auch die abschließende Begründung (Besiedlung/Auswandern) schwach ist.
http://www.dw.com/de/kommentar-exomars-aufstehen-weitermachen/a-36116571

Das Ergebnis der zerschellten Sonde ist ungefähr das selbe wie das nach 10 Tagen, wenn die Sonde keine Energie mehr gehabt hätte. Natürlich, die Fähigkeit zur weichen Landung scheint der ESA noch zu fehlen.

Es wird interessant, welche Schlußfolgerungen und Maßnahmen man treffen wird.
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

GerdW

  • Gast
Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #448 am: 22. Oktober 2016, 09:42:17 »
Während des Abstiegs lieferte Schiaparelli Daten für das AMELIA (Atmospheric Mars Entry and Landing Investigations and Analysis) Experiment.

AMELIA erstellt ein Höhenprofil der Mars-Atmosphäre, beginnend ab 130 km Höhe.
Die dafür erforderlichen Daten können nicht von der Oberfläche oder aus dem Orbit,
sondern nur beim Durchflug durch die Atmosphäre ermittelt werden.

Das Profil soll nicht nur genaue Angaben über Dichte, Druck und Temperatur in verschiedener Höhe,
sondern auch über die Dynamik und horizontale Struktur der Atmosphäre, sowie die Windcharakteristik enthalten.
Veränderungen in den Häufigkeiten von Aerosolen - Feinstaub und Kondensaten wie Eisteilchen und Wolken sollen bestimmt werden.

Das Landegerät Schiaparelli war dafür mit zahlreichen Sensoren bestückt.
Aber auch Telemetriedaten und vor allem Änderungen der Geschwindigkeit und exakte Ortsbestimmung des Landers werden dafür gebraucht.

Diese Daten sind nicht nur wichtig für das Verständnis des Mars-Klimas,
sondern auch bei zukünftigen Landungen auf diesem Planeten.
Denn wenn man die dünne Atmosphäre zum Bremsen braucht, muss man sie möglichst genau kennen.

 
Quelle

Hallo,

Meine Frage ist: Welche Messdaten von Schiaparelli wurden noch empfangen? Und welche Daten gingen beim Aufschlag verloren, weil sie eventuell zwischengespeichert und erst vom Boden aus gesendet werden sollten?

tozi

  • Gast
Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #449 am: 22. Oktober 2016, 10:00:14 »
Die ESA braucht Steuergeld. Das geht nicht gegen die Stammtische. Leider.
Ein Problem ist die Kommunikation.
1 Bsp: Man macht eine PK, streamt die ins Netzt und setzt die beteiligten Wissenschaftler in die PK. Diese verhalten sich natuerlich so, wie man es von einem Wissenschaftler erwartet. Insbesondere dass sie erst mal alles auswerten und dann Schlüsse ziehen. Selbstverständlich ist für Wissenschaftler der Lander kein absoluer Misserfolg. Der gemeine Bürger versteht das nicht. Der Lander ist Schrott, also Geldverschwendung.
Zum Thema Öffentlichkeit ein Bsp:
Es  gibt hier ein Kraftwerk dass ab und an einen Tag der offenen Tür veranstaltet und dann Führungen anbietet. Bei einer der Führungen sagte der Leiter, dass man Energie nicht erzeugen kann, auch nicht in einem Kraftwerk. Und man Energie auch nicht verbrauchen kann, insbesondere nicht zu Hause. Im Kraftwerk wird chem. Energie in Wärme , Bewegung, Strahlung usw umgewandelt.
Aber eben nicht erzeugt oder verbraucht.
Das kann eigentlich niemand bestreiten, sagt ja auch der Energieerhaltungssatz.
Was war das Ergebnis ? Die Besucher sagten, dass das Unsinn ist. Selbstverständlich verbraucht man Energie. Der Mann hat keine Ahnung ... Wie kann so ein Mann ein Kraftwerk leiten ? Ich habe Angst dass das Kraftwerk explodiert bei solcher  Inkompetenz.
Dies ging sogar bis ausserhalb . Ich selbst hatte versucht dem Mann beizustehen. Ohne Erfolg.
Beim nächsten Tag der offenen Tür hat er brav von Energieerzeugung und Verbrauch gesprochen. . Auf den Einwand einer Schülerin von mir, dass man Energie nicht erzeugen kann, wurde ich gebeten, diese Art von Einwängen abzustellen und darüber bitte nur ausserhalb des Geländes zu diskutieren.
Was zeigt uns das ? Es ist wichtig mit der Öffentlichkeit so zu sprechen, wie sie es erwartet. Das kann ein Wissenschaftler nicht leisten.
So traurig das nun klingen mag, man sollte  diese Art von PK nicht streamen sondern nur Fachjournalisten zugänglich machen, die das einordnen können und wissen wie man mit der Öffentlichkeit umgeht.
Viele an den Stammtischen halten Weltraumforschung für Geldverschwendung. Viele fühlen sich jetzt bestätigt. Man sieht nur, dass der Lander nicht gelandet ist. Alles Andere ist uninteressant. Und damit war die Mission für viele Geldverschwendung. Leider reagiert die Politik gerade vor Wahlen auch auf Stammtische.
Hier bei uns hat vor der Kommunalwahl ein Verein einen Zuschuss bekommen zum Sportplatz. Man wollte Wähler nicht verliehren. Man wusste aber schon dass der Verein kurz vor der Insolvenz steht. Der Sportplatz wurde gemacht, der Bürgermeister gewählt und wurde ausser bei der Einweihung nicht genutzt.