Das Gateway hat den Vorteil, dass es die Bedingungen des "Deep Space" besser simuliert, und ein "Rettungshafen" für eine Mondcrew sein kann.
Was sind "Deep Space Bedingungen"? Ich sehe hier primär nur die Auswirkungen von Strahlung auf Mensch und Material.
Dazu ist das SLS für den Transport zum Mond optimiert.
Nein ist sie nicht.
Sie ist auf das Tragen der Orionkapsel optimiert. Und für das Beschäftigen von Personal.
Der Zusammenbau von LOP-G und dem Deep Space Transporter soll 7 SLS-Starts brauchen, danach immer jeweils einen Start für den Treibstoff und Versorgung, dann kann der DST jeweils seine Flüge starten.
Falsch.
Nach dem was ich sehe ist sie für den Aufbau von LOP-G + Mondlander nur drei mal Eingeplant - und zwar immer dann wenn man mit Menschen/ der Orionkapsel hin will.
Für Versorgung sind (natürlich) schon länger kommerzielle Anbieter eingeplant. Zuletzt geht es auch da hin dass Kommerzielle auch mehr Module transportieren sollen.
Siehe:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=16701.msg445252#msg445252
https://www.nasa.gov/sites/default/files/atoms/files/nasa_hls_baa_industry_forum_14feb2019.pdf
Hervorhebung von mir.
Die 7 Starts beziehen sich auf LOP-G (ehemals Deep Space Gateway) und Deep Space Transport (DST)zusammen.
Ob es jetzt exakt so viele sein werden, kann man mit absoluter Sicherheit heute natürlich noch nicht sagen.
Aber dem Grunde nach gibt es den derzeitigen Wissenstand wieder und ist somit nicht "Falsch".
Neben der schon erwähnten notwendigen Möglichkeit menschliche Lebensräume (Habitate) unter "echten" Weltraumbedingungen, d.h. weitgehend außerhalb des schützenden Erdmagnetfelds zu bauen und zu testen, bietet das Gateway noch weitere wichtige Technologiedemonstrationen, die für weiterführende Missionen (Mondoberfläche, Marsmonde, Mars, Asteroiden etc.) dringend gebraucht werden.
Die Lebenserhaltungssysteme müssen noch effizienter und noch unabhängiger von der Erde werden.
Das Solarelektrische Antriebsmodul ist ein Technologiedemonstrator für das DST.
Außerdem bietet es die Möglichkeit die Umlaufbahn sowohl zu korrigieren als auch grundsätzlich zu ändern.
Auch das Zusammenbauen einer großen Struktur muss noch optimiert werden.
Der Zusammenbau der ISS hat (wenn meine Informationen stimmen) 33 Starts von STS und Proton für den Aufbau gebraucht.
Das muss deutlich reduziert werden.
Auch die Logistik muss weiter automatisiert und verbessert werden und dafür bietet sich hier eine gute Plattform.
Darüber hinaus hat es auch praktische Vorteile, um z.B. Rover und Roboter auf der Mondoberfläche fernzusteuern.
Die Signallaufzeit vom Mond und zurück führt zu einer nicht unerheblichen Latenz.
Außerdem bietet ein Gateway um den Mond auch die Möglichkeit Prozeduren und Abläufe zu üben, die später auch am Mars benötigt werden.
Auf der ISS ist es üblich und nötig, dass alle Abläufe über Mission Control in Houston oder Moskau überwacht werden.
Viele Experimente und viele Funktionen der Station werden vom Boden aus kontrolliert.
Am Mars ist das nicht mehr möglich.
Daher sollte das Gateway wesentlich autarker funktionieren.
Darüber hinaus könnte es als "kleines" Mission Control für spätere Aktivitäten auf dem Mondboden dienen.
Damit liese sich ein entsprechendes Szenario für den Mars testen, d.h. im Orbit werden Bodenaktivitäten unterstützt, ohne Hilfe von der Erde.
Viele Grüße
Rücksturz