Die erste deutsche Astronautin?

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Offline proton01

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #125 am: 20. April 2017, 15:57:26 »
Meiner Meinung nach hat Ministerin Zypries einen besonders wichtigen Grund, der neben anderen Gesichtspunkten für das Projekt "Die Astronautin" spricht, wie folgt gut auf den Punkt gebracht:

„Mit Insa Thiele-Eich und Nicola Baumann schickt Deutschland zwei hervorragende Frauen in die Ausbildung zur Astronautin. Ich bin mir sicher, sie werden viele Frauen und Mädchen ermutigen, ihren eigenen Weg zu gehen. Sie sind gute Vorbilder, um auch andere junge Frauen für technisch-naturwissenschaftliche Berufe zu begeistern. Unsere Wirtschaft braucht mehr hochqualifizierte Fachkräfte insbesondere in der Hochtechnologiebranche der Luft- und Raumfahrt, die so wichtig für den Standort Deutschland ist."

Ich finde, dass dieses Projekt Unterstützung verdient. Für die erste Etappe der Ausbildung gibt es bekanntlich eine Crowdfunding-Kampagne, die noch bis zum 30. April 2017 läuft; siehe hier:

https://www.startnext.com/dieastronautin

" ... schickt Deutschland..."
Solange sich die deutsche Regierung nicht mit deutlich mehr als warmen Worten daran beteiligt ist das so wohl irreführenden. Noch fehlen weit über 99% der anvisierten Kosten. Oder hat Fr. Zypressen da was zugesagt?
Womöglich hat die Bundesregierung Gründe diese Kampagne nur sehr wenig zu unterstützen. HE Space selbst ist ein Privatunternehmen und sollte keine Subvention bekommen.

Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #126 am: 20. April 2017, 17:12:45 »
Ich hatte heute ein Gespräch mit einem "nicht konkret Informierten". Aus Sicht der (Firmen-)PR ist die öffentliche Wahrnehmung perfekt. Aus Sicht einer "informierten Sachlage" ist das katastrophal ...

Dass auf allen Plakaten und Mitteilungen DLR und ESA prangen, dass hochrangige Persönlichkeiten sich äußern und dem Ganzen einen quasi-offiziellen Anstrich geben, kommt öffentlich so an, dass hier echte, ordentliche Astronauten für das deutsche Raumfahrtprogramm und die Raumfahrtagentur aufgebaut werden. Dass dem beiweitem noch lange nicht so ist, kann der Bürger zwischen den Zeilen nichtmal erahnen. Dazu muss man sich im Raumfahrtprogramm und den Organisationen auskenne.

PR-seitig ist das erstmal intelligent. Man platziert beim DLR einen Auftrag ("untersucht die Kandidaten") und nimmt dann "DLR" in jeder Meldung mit den Mund. Ordentlich nach außen dargestellt ist das nicht. Es stellt sich halt wirklich die Frage: was haben die Kandidatinnen davon? Welche Perspektive soll das sein?
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Offline Lumpi

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #127 am: 20. April 2017, 17:42:01 »
Ich hatte heute ein Gespräch mit einem "nicht konkret Informierten". Aus Sicht der (Firmen-)PR ist die öffentliche Wahrnehmung perfekt. Aus Sicht einer "informierten Sachlage" ist das katastrophal ...

Dass auf allen Plakaten und Mitteilungen DLR und ESA prangen, dass hochrangige Persönlichkeiten sich äußern und dem Ganzen einen quasi-offiziellen Anstrich geben, kommt öffentlich so an, dass hier echte, ordentliche Astronauten für das deutsche Raumfahrtprogramm und die Raumfahrtagentur aufgebaut werden. Dass dem beiweitem noch lange nicht so ist, kann der Bürger zwischen den Zeilen nichtmal erahnen. Dazu muss man sich im Raumfahrtprogramm und den Organisationen auskenne.

PR-seitig ist das erstmal intelligent. Man platziert beim DLR einen Auftrag ("untersucht die Kandidaten") und nimmt dann "DLR" in jeder Meldung mit den Mund. Ordentlich nach außen dargestellt ist das nicht. Es stellt sich halt wirklich die Frage: was haben die Kandidatinnen davon? Welche Perspektive soll das sein?

(Hervorhebungen von mir)

Das ist noch ein sehr weiter Weg, klar. Aus unserem Portalartikel kann man das aber so auch nicht herauslesen, da wurde die Pressemitteilung nur 1:1 kopiert...   :-\
https://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/20042017072751.shtml
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #128 am: 20. April 2017, 17:43:46 »
Man platziert beim DLR einen Auftrag ("untersucht die Kandidaten") und nimmt dann "DLR" in jeder Meldung mit den Mund.

Ich möchte ja fast behaupten, dass der Bürger mit der Abkürzung DLR noch nicht einmal viel anfangen kann.
Einen Herrn Walter und eine Frau Zypries zur Teilnahme in der Bewertungsjury zu überreden, DAS sehe ich als PR-Geniestreich an. Eine Frau Ministerin und ein medienbekannter Altastronaut (auch noch schick im Berufsoverall), die auf dem Präsentationsevent auftreten...PR-Herz, was willst du mehr?
Was soll denn ein Bürger da sonst denken? "Offizieller" geht's ja fast nimmer.

Edit:: Sehe gerade, dass Frau Ehrenfreund vom DLR da übrigens auch drin saß, ebenso wie Herr von Thadden von Airbus Defense and Space.


Quelle: Collectspace
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

Offline proton01

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #129 am: 20. April 2017, 22:08:38 »
Ich hatte heute ein Gespräch mit einem "nicht konkret Informierten". Aus Sicht der (Firmen-)PR ist die öffentliche Wahrnehmung perfekt. Aus Sicht einer "informierten Sachlage" ist das katastrophal ...

Dass auf allen Plakaten und Mitteilungen DLR und ESA prangen, dass hochrangige Persönlichkeiten sich äußern und dem Ganzen einen quasi-offiziellen Anstrich geben, kommt öffentlich so an, dass hier echte, ordentliche Astronauten für das deutsche Raumfahrtprogramm und die Raumfahrtagentur aufgebaut werden. Dass dem beiweitem noch lange nicht so ist, kann der Bürger zwischen den Zeilen nichtmal erahnen. Dazu muss man sich im Raumfahrtprogramm und den Organisationen auskenne.

PR-seitig ist das erstmal intelligent. Man platziert beim DLR einen Auftrag ("untersucht die Kandidaten") und nimmt dann "DLR" in jeder Meldung mit den Mund. Ordentlich nach außen dargestellt ist das nicht. Es stellt sich halt wirklich die Frage: was haben die Kandidatinnen davon? Welche Perspektive soll das sein?

Darf man sich denn wundern daß die Kandidatin Thiele nicht von ihrem Vater gelernt hat wie das so laufen kann ? Und daß sie sich dann dafür hergibt ? Daß Fr. Kessler das geschickt vermarkten kann ist ja nicht wirklich überraschend.
Aber man wird ja sehen wie weit die wirklich kommen. Tauchschein im DLR-Kölner Swimmingpool überzeugt ja nicht die Öffentlichkeit. Letztendlich nützt das alles nichts wenn das Ziel, eine Astronautin zur ISS fliegen zu lassen, nicht erreicht wird, und sei es deshalb nicht weil das DLR eben nicht voll dahinter steht. (wie würde man das auch in der ESA vertreten wollen ?)

tobi

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #130 am: 20. April 2017, 22:23:33 »
Dass das Ganze von einer Firma (HE Space) gemacht wird, die selber nicht über das notwendige Kapital verfügt, dürfte sich als fatal erweisen. Wer könnte denn in Deutschland für diese Sache Geld geben?

a) eine reiche Person. Frage: Warum sollte eine reiche Person HE Space Geld geben?
b) eine Stiftung. Frage: Warum sollte eine Stiftung einer Firma 40 Millionen geben?
c) eine andere Firma: Warum sollte eine andere Firma HE Space soviel Geld geben?
d) der Staat. Frage: Warum sollte der Staat HE Space das Geld geben, wenn er stattdessen mit dem Geld auch eine "richtige" Astronautin schicken könnte.

Wenn die ganze Aktion von einer nicht-kommerziellen Stiftung/Initiative/Verein vorangetrieben worden wäre, dann hätte sich vielleicht ein Mäzen oder eine reiche Stiftung erbarmt da was zu geben.

Aber damit HE Space besser darsteht? Das floppt doch, da gibt niemand Geld.

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Offline tomtom

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #131 am: 20. April 2017, 23:16:57 »
Ich muß immer an das Video von Adobe denken, wo der Raketenstart immer wegen irgendwelcher Sponsoren verschoben wurde.

Also, Option d) wird schon klappen, der Staat ist dann froh, auf eine ausgebildete Astronautin zurückgreifen zu können und ausgebildete Mitarbeiter zu verkaufen ist ja das Geschäft jedes Personaldienstleisters.

Aber man will ja gar kein Staatsgeld sondern Sponsoren, die im letzten Jahr seit Beginn der Aktion nicht wirklich in Erscheinung getreten sind.
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

Offline bluemchen

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #132 am: 20. April 2017, 23:23:29 »
Es würde mir für die Mädels leid tun, wenn Hoffnungen geschürt werden, die letztendlich nicht erfüllt werden würden.
Mein Bauchgefühl mag unrichtig sein, wie aber ein Personaldienstleister ohne entsprechende Kapitaldecke und nur mit -gut gemachter- PR Astronauten pushen will, erschließt sich mir auch nicht (ganz).  Im Erfolgsfalle sähe ich eine clevere Promotion fürs  Unternehmen, hoffe nicht , das dieses der Hintergrund der Aktion war/ist. Das unternehmerische Risiko da drin haben wir ja nicht zu beurteilen, aber gepokert wird hier doch - in der Hoffnung, ...die Mädels kann man nicht hängen lassen...
Nochmal: Alle Achtung FÜR die KandatINNEN,
aber Raumfahrtpolitik sollte anders aufgehangen sein - Taue, nicht Angelschnüre
 :'(
Rainer

Offline proton01

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #133 am: 20. April 2017, 23:33:05 »
Dass das Ganze von einer Firma (HE Space) gemacht wird, die selber nicht über das notwendige Kapital verfügt, dürfte sich als fatal erweisen. Wer könnte denn in Deutschland für diese Sache Geld geben?

a) eine reiche Person. Frage: Warum sollte eine reiche Person HE Space Geld geben?
b) eine Stiftung. Frage: Warum sollte eine Stiftung einer Firma 40 Millionen geben?
c) eine andere Firma: Warum sollte eine andere Firma HE Space soviel Geld geben?
d) der Staat. Frage: Warum sollte der Staat HE Space das Geld geben, wenn er stattdessen mit dem Geld auch eine "richtige" Astronautin schicken könnte.

Wenn die ganze Aktion von einer nicht-kommerziellen Stiftung/Initiative/Verein vorangetrieben worden wäre, dann hätte sich vielleicht ein Mäzen oder eine reiche Stiftung erbarmt da was zu geben.

Aber damit HE Space besser darsteht? Das floppt doch, da gibt niemand Geld.

zur Option c)
War nicht mal die Firma Bruno Banani in solchen Sachen aktiv ? Allerdings um Größenordnungen geringer.
Ich verstehe nur nich was sich DLR (Ehrenfreund) und die Regierung (Zypris) davon versprechen, dort aktiv mit zu machen. Da stellt man doch sein eigenes Personal und eigenen Programme in Frage. Unser Alex wurde wohl völlig überflüssigerweise solange ausgebildet. (ach so, wäre er eine Frau ging's schneller)
Verzeiht, ich tue mich schwer damit das ganze wirklich ernst zu nehmen.

Es würde mir für die Mädels leid tun, wenn Hoffnungen geschürt werden, die letztendlich nicht erfüllt werden würden.
Mein Bauchgefühl mag unrichtig sein, wie aber ein Personaldienstleister ohne entsprechende Kapitaldecke und nur mit -gut gemachter- PR Astronauten pushen will, erschließt sich mir auch nicht (ganz).  Im Erfolgsfalle sähe ich eine clevere Promotion fürs  Unternehmen, hoffe nicht , das dieses der Hintergrund der Aktion war/ist. Das unternehmerische Risiko da drin haben wir ja nicht zu beurteilen, aber gepokert wird hier doch - in der Hoffnung, ...die Mädels kann man nicht hängen lassen...
Nochmal: Alle Achtung FÜR die KandatINNEN,
aber Raumfahrtpolitik sollte anders aufgehangen sein - Taue, nicht Angelschnüre
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Rainer
Da ist es doch gut daß die Kandidaten schnell wieder in den Schoß der bisherigen Beschäftigung zurück fallen können, als Pilotin bei der Luftwaffe und als Meteorologin. So hat HE Space da kein Problem, wenn sich keine Sponsoren in erwarteter Zahlungskraft einstellen. Sie können dann mit der Schulter zucken und behaupten sie hätten alles getan, aber das böse DLR und die böse Ministerin haben sie leider hängen lassen. Airbus hat ja kein Raumschiff für welches Astronauten benötigt werden. (und wenn gäbe es eigene Testpiloten, vermutlich aus Frankreich)

Offline proton01

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #134 am: 20. April 2017, 23:35:32 »
Ich muß immer an das Video von Adobe denken, wo der Raketenstart immer wegen irgendwelcher Sponsoren verschoben wurde.

Also, Option d) wird schon klappen, der Staat ist dann froh, auf eine ausgebildete Astronautin zurückgreifen zu können und ausgebildete Mitarbeiter zu verkaufen ist ja das Geschäft jedes Personaldienstleisters.

Aber man will ja gar kein Staatsgeld sondern Sponsoren, die im letzten Jahr seit Beginn der Aktion nicht wirklich in Erscheinung getreten sind.
Das wäre natürlich elegant, HE Space lässt die Ausbilfdung beider Kandidatinnen von DLR und Ministerium finanzieren und verkauft anschließend die ausgebildeten Astronautinnen an die ESA via DLR als deutscher Beitrag.

Gibt es eigentlich einen Kommentar von der ESA dazu ?

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Offline tomtom

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #135 am: 20. April 2017, 23:52:31 »
Das DLR macht nur, was das BMWi sagt. Die ESA hatter erklärt, dass es ein bestehendes Astronautencorp gibt und Wörner gab im Spiegel mal eine Empfehlung, wie Deutschland zu einer Astronautin kommen kann.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/esa-chef-woerner-so-kann-deutschland-eine-astronautin-haben-a-1052053.html
Thomas Reiter als ISS-Koordinator schweigt, betrifft ihn wohl auch erst, wenn es eine offizielle Anfrage von HE Space gibt.
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

Offline proton01

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #136 am: 21. April 2017, 00:03:51 »
Das DLR macht nur, was das BMWi sagt. Die ESA hatter erklärt, dass es ein bestehendes Astronautencorp gibt und Wörner gab im Spiegel mal eine Empfehlung, wie Deutschland zu einer Astronautin kommen kann.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/esa-chef-woerner-so-kann-deutschland-eine-astronautin-haben-a-1052053.html
Thomas Reiter als ISS-Koordinator schweigt, betrifft ihn wohl auch erst, wenn es eine offizielle Anfrage von HE Space gibt.
Danke, das ist allerdings 1 1/2 Jahre alt.
Derzeit wäre eine Anfrage von HE Space ja mangels Finanzierung nicht ersthaft denkbar.

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Offline Sensei

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #137 am: 21. April 2017, 00:12:06 »
Das DLR macht nur, was das BMWi sagt. Die ESA hatter erklärt, dass es ein bestehendes Astronautencorp gibt und Wörner gab im Spiegel mal eine Empfehlung, wie Deutschland zu einer Astronautin kommen kann.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/esa-chef-woerner-so-kann-deutschland-eine-astronautin-haben-a-1052053.html
Thomas Reiter als ISS-Koordinator schweigt, betrifft ihn wohl auch erst, wenn es eine offizielle Anfrage von HE Space gibt.

Thomas Reiter wurde im letzten Countdown Podcasts auch genau dazu gefragt.
Sein Tenor war auch eher: es gibt ein bestehendes Prozedere. Bei der letzten Auswahlrunde waren in etwa relativ gesehen in etwa jeder Auswahlstufe gleich viele Frauen vertreten - um die 16%. Es müssen sich halt mehr melden und außerdem wird nach können und nicht nach geschlecht ausgewählt.
Aber er wünscht den Frauen generell viel erfolg.

xwing2002

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #138 am: 21. April 2017, 00:22:14 »
d) der Staat. Frage: Warum sollte der Staat HE Space das Geld geben, wenn er stattdessen mit dem Geld auch eine "richtige" Astronautin schicken könnte.

Hat er denn eine? Bildet er eine aus?

Ist dieses Projekt nicht aus genau dem Unwillen darüber entstanden, dass er das eben nicht tut?

Und deswegen... @Proton... "unser Alex" ist nicht vergebens ausgebildet worden. Aber als Frau wäre er vielleicht gar nicht ausgebildet worden. Mal so 'rum gedacht?




Offline proton01

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #139 am: 21. April 2017, 02:09:20 »
Thomas Reiter wurde im letzten Countdown Podcasts auch genau dazu gefragt.
Sein Tenor war auch eher: es gibt ein bestehendes Prozedere. Bei der letzten Auswahlrunde waren in etwa relativ gesehen in etwa jeder Auswahlstufe gleich viele Frauen vertreten - um die 16%. Es müssen sich halt mehr melden und außerdem wird nach können und nicht nach Geschlecht ausgewählt.
Aber er wünscht den Frauen generell viel erfolg.
Da wäre es ja interessant zu wissen wieviele der "Die Astronautin"-Kandidaten sich schon an der ESA-Auswahl beteiligt haben, und wie weit sie dabei gekommen sind. Wenn ihr Wunsch so groß ist Astronautin zu werden haben es sicher einige versucht. Von zumindest einer weiß ich es (keine der Finalistinnen).
Die ESA hat die besten aus allen Kandidaten ausgewählt, für Deutschland war das Alexander Gerst, und zwar unabhängig davon ob er Mann oder Frau ist. Mit der gleichen Qualifikation wäre er nach den Regeln genauso auch als Frau (Alexandra G.  :) ) ausgewählt worden. Und für den Zweck, für den die ESA-Astronaut(inn)en augewählt wurden war eine lange und intensive Ausbildung nötig. Mit einer Minimum-Ausbildung kann man dann wohl den Raumflug sicher durchleben, aber nicht soweit wissenschaftlich und ingenieursmäßig nützlich sein wie die voll ausgebildeten ESA-Astronauten.

Invicta

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #140 am: 21. April 2017, 07:23:43 »
Zitat
.... ich bleib dabei... Deutschlands erste Weltraum-TOURISTN! Hat absolut nix mit einem Astronauten zu tun! Alles nur viel TAMTAM um HE Space mehr nicht!

Zitat
Verächtlichkeit ist eine Mode, die immer den schlecht aussehen lässt, der sich ausgesucht hat sie zu tragen. Nicht sehr kleidsam.

Wenigstens trage ich etwas und laufe nicht splitterfasernackt durch die Gegend vor Begeisterung. Ist aber interessant zu sehen das viele hier Ihre Kritik äußern.  Naja ein Schaf läuft halt gern in der Herde statt den Wolf zu Hinterfragen...

Man kann es sich schönreden wie man will. Es ist keine echte Astronautin. Aber man muss ja froh sein was man hat und sich immer nach unten vergleichen statt nach oben. Typisch deutsches Ducken und klappe halten...

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Offline Sensei

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #141 am: 21. April 2017, 08:11:42 »
Wie wäre es mit weniger unkonkreter Kritik an an Mitmenschen (sie als Schaf bezeichnen) und mit mehr Begründungen und Argumenten?

Ich bin immer offen für Kritik. Aber dann muss schon gesagt werden wen genau man meint und was man ihm vorwirft.

Zitat
Man kann es sich schönreden wie man will. Es ist keine echte Astronautin.

Und das kann hier noch drei mal wiederholt werden. Es ändert nichts daran dass die grundsätzliche Definition nur eine Mindestflughöhe (manchmal zuätzlich: erreichen des Orbits) vorraussetzt.

Man kann 'Astronaut' auch als Berufsbezeichnung nehmen. Aber demnach wäre dann wohl auch so mancher NASA Astronaut kein Astronaut gewesen.
--

Mich verwundert einfach wo hier teilweise der starke Wiederstand und die Emotionen herkommen.
Den bisherigen Astronauten wird hierdurch doch nichts weggenommen.
Wenn HE Space genügend Gelder einsamelt um ihre Astronautenanwärter als Touristen in den Weltraum zu schießen ist das doch okay oder sollte zumindest nicht all zu doll stören.
Wenn das ganze Projekt nichts wird (außer der HE Space etwas PR zu geben) dann erledigt sich die Sache schon von selbst.

Was haben die/wir Weltraumbegeisterte denn zu verlieren?!

Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #142 am: 21. April 2017, 09:55:22 »
Ich sehe hier schon eine Gefahr durch die unsaubere/vermischte Darstellung:

  • Es ist eine private Initiative ... ohne ausreichend eigene Finanzierung ... die sich "erste deutsche Astronautin" auf die Fahne schreibt.
  • Damit rückt das Ganze begrifflich in die Nähe der staatlichen, offiziellen deutschen Raumfahrt, die ja zwei aktive Astronauten beschäftigt.
  • Es gibt aber kein öffentliches Budget für dieses Vorhaben. Es ist auch nicht förderwürdig im Sinne irgendeiner Förderstrategie des Bundes.
  • Wenn es dann hart auf hart kommt (niemand zahlt --> kein Flug möglich), dann wird man das öffentlich so wahrnehmen (und durch HE Space so steuern?), dass der Bund und das nationale Raumfahrtprogramm den schwarzen Peter bekommen ... dabei waren die nie mit im Boot.
  • Schlimmstenfalls setzt man so öffentlich dem Ministerium fast noch eine Pistole auf die Brust: Gebt uns öffentliches Geld!
Ich sehe hier deutliche Gefahren in der öffentlichen Darstellung der Sachlage und der Verantwortung.
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Offline FlyRider

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #143 am: 21. April 2017, 10:11:24 »
Ich sehe hier schon eine Gefahr durch die unsaubere/vermischte Darstellung:

Ich hab meine Kritik am Programm ja schon geäußert und würde aus mehreren Gründen persönlich auch kein Geld dafür ausgeben.

Aber so manche Kritik geht mir jetzt doch ein bisschen zu weit. Es geht hier halt auch um Marketing und da klingt "Die erste deutsche Astronautin" halt besser als "Private Initiative um evtl. eine deutsche Frau mit unklarer Finanzierung irgendwie auf die ISS zu bekommen". Dass man sprachlich und von der Darstellung her (Ministerin / bekannter Astronaut) bewusst den Eindruck einer "offiziellen" Mission erwecken will, ist unsauber - aber für mich dennoch nachvollziehbar. Würd ich auch so machen  ;)

Ich glaube aber ehrlich gesagt nicht an einen Erfolg der ganzen Aktion.

Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #144 am: 21. April 2017, 10:18:32 »
Dass die versuchen, das so zu inszenieren, verstehe ich. Klar. Aber dass die "offizielle Raumfahrt" da so mitmacht? Will man nicht vorschnell als "Bremser" dastehen? Dann ist man aber schon Geisel der PR-Kampagne und gibt das Ruder aus der Hand.

Wenn jemand das Geld gibt, ist das DLR durchaus bereit so eine Mission zu managen. Dann stellt sich noch die Frage, wie politisch opportun das gegenüber den ESA-Partnern wäre.
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Offline bluemchen

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #145 am: 21. April 2017, 10:47:39 »
Ich sehe hier schon eine Gefahr durch die unsaubere/vermischte Darstellung:
  • Es ist eine private Initiative ... ohne ausreichend eigene Finanzierung ... die sich "erste deutsche Astronautin" auf die Fahne schreibt.
  • Damit rückt das Ganze begrifflich in die Nähe der staatlichen, offiziellen deutschen Raumfahrt, die ja zwei aktive Astronauten beschäftigt.
  • Es gibt aber kein öffentliches Budget für dieses Vorhaben. Es ist auch nicht förderwürdig im Sinne irgendeiner Förderstrategie des Bundes.
  • Wenn es dann hart auf hart kommt (niemand zahlt --> kein Flug möglich), dann wird man das öffentlich so wahrnehmen (und durch HE Space so steuern?), dass der Bund und das nationale Raumfahrtprogramm den schwarzen Peter bekommen ... dabei waren die nie mit im Boot.
  • Schlimmstenfalls setzt man so öffentlich dem Ministerium fast noch eine Pistole auf die Brust: Gebt uns öffentliches Geld!
Ich sehe hier deutliche Gefahren in der öffentlichen Darstellung der Sachlage und der Verantwortung.
Ich gebe/muß hier der Betrachtung vom Daniel unumwunden Recht (geben).
Mein Problem ist NICHT das Silicon-Valley´sche Querdenken, mein Problem ist eben das Unternehmen von Frau Kessler. Ein Unternehmen, das niemanden sucht, um Querdinge stemmen  zu können (die ja erst mal etwas kosten) Letztes Jahr brauchte man -  Recruiter/in in Vollzeit + Marketing Assistent/in
Punkt (!) Diese Seiten sind nicht mehr da, na gut. Ich hatte Marketing als Querstud. mir angeeignet, behaupte nicht, Fachmann zu sein, aber hier suche ich eine, nee, genau diese  Substanz, aus der so etwas Großes entstehen soll.
Tut mir leid, heiße Luft aus Bremen, die vermutlich schneller abkühlt, als gedacht.
R.

Offline proton01

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #146 am: 21. April 2017, 12:21:20 »
Ich sehe hier schon eine Gefahr durch die unsaubere/vermischte Darstellung:
  • Es ist eine private Initiative ... ohne ausreichend eigene Finanzierung ... die sich "erste deutsche Astronautin" auf die Fahne schreibt.
  • Damit rückt das Ganze begrifflich in die Nähe der staatlichen, offiziellen deutschen Raumfahrt, die ja zwei aktive Astronauten beschäftigt.
  • Es gibt aber kein öffentliches Budget für dieses Vorhaben. Es ist auch nicht förderwürdig im Sinne irgendeiner Förderstrategie des Bundes.
  • Wenn es dann hart auf hart kommt (niemand zahlt --> kein Flug möglich), dann wird man das öffentlich so wahrnehmen (und durch HE Space so steuern?), dass der Bund und das nationale Raumfahrtprogramm den schwarzen Peter bekommen ... dabei waren die nie mit im Boot.
  • Schlimmstenfalls setzt man so öffentlich dem Ministerium fast noch eine Pistole auf die Brust: Gebt uns öffentliches Geld!
Ich sehe hier deutliche Gefahren in der öffentlichen Darstellung der Sachlage und der Verantwortung.
Gemau so ist es. Aber wieso lassen sich dann DLR und Ministerium vor den Karren spannen ? Da sollten sie sich doch vorher überlegt haben ob sie im Bedarfsfall (und der tritt 100% ein) auch ausreichend Förderung bereitstellen wollen. Aber ich stimme zu, dazu sind keine Vorraussetzungen im Sinne der Förderwürdigkeit gegeben (außer Politik, wenn das zählen sollte).

Eigentlich soll doch HE Space (technisches, projekt-bezogenes) Raumfahrtpersonal nach Anforderung bereitstellen. Wer hat denn denen die Anforderung "1. deutsche Astronautin" gegeben ?  Der zahlt dann auch.

Offline proton01

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #147 am: 21. April 2017, 12:45:46 »
Man platziert beim DLR einen Auftrag ("untersucht die Kandidaten") ...
Hat HE Space das DLR für diese Dienstleistung bezahlt ?  Weiß man in welcher Höhe ?

Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #148 am: 21. April 2017, 12:48:26 »
Gute Frage. Das ist meine Vermutung derzeit. Wenn jemand mehr weiß, gerne her mit zugänglichen Informationen.
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Invicta

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #149 am: 21. April 2017, 13:10:24 »
Zitat
Ich bin immer offen für Kritik. Aber dann muss schon gesagt werden wen genau man meint und was man ihm vorwirft.

Die letzten 7 Posts liefern Argumente genug.

Zitat
Mich verwundert einfach wo hier teilweise der starke Wiederstand und die Emotionen herkommen.
... wie gesagt... die letzten 7 Posts liefern Erklärung genug