SpaceX Marsbasis - Diskussion

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Re: Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #175 am: 27. Februar 2019, 14:41:57 »
Könnte man so einen Reaktor im Frachtraum des BFR unterbringen?
Was wäre das für eine "Art" von Reaktor?

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Offline rhlu

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Re: Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #176 am: 27. Februar 2019, 16:32:35 »
Hallo

zu der Frage fällt mir als einzigstes "Kilopower" ein.
hier gibt es weiterführende Links:

https://www.nasa.gov/directorates/spacetech/kilopower
https://en.wikipedia.org/wiki/Kilopower

Leider nur in Englisch aber es gibt ja mittlerweile ganz brauchbare Übersetzungsseiten:
z.B.:  https://www.deepl.com/translator

Viel Spass beim Lesen.

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Offline Pham

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Re: Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #177 am: 27. Februar 2019, 16:43:17 »
"and surface power"??? Was ist damit gemeint?

Das ist die Jobbeschreibung für Tom Mueller, soweit ich weiß. Surface  power ist die Energieversorgung für die Marsbasis. Sie brauchen mehr als 1 MW solar, um den Treibstoff für den Rückflug eines Starship in 2 Jahren zu produzieren. Oder ca. 500kW nuklear. Daß er sich da engagiert ist neu für mich. Ich frage mich aber, ob damit vielleicht nicht solar, sondern zukünftige nukleare Energieversorgung gemeint ist. Er hat vor einer Weile mal erwähnt, daß er gerne ein nukleares Triebwerk entwickeln würde. Aber nur, falls die NASA einen Teststand für nuklare Triebwerke baut. Für SpaceX ist das zu teuer.
1MW solar. Da gehe ich mal davon aus, dass bereits berücksichtigt ist, dass der (lichte) Tag auch auf dem Mars nur 12 Stunden hat und es die restlichen 12 Stunden dunkel ist.

mal eben überschlagen:
die Solarkonstante auf Marsentfernung beträgt etwa 500W/m². Bei einem erreichten Wirkungsgrad von 10%, benötigt man somit ca. 20.000m² Panelfläche (Projektionseffekte bei statischen Panels großzügig eingerechnet).
Das ist durchaus ordentlich und würde ein Areal von 100Meter x 200Meter bedecken.
Sowas ist ja für sich schon ein Bauprojekt, zumal diese Anlage in Betrieb sein sollte, wenn die ersten "Siedler" dort landen.

Und:
Diese Fläche benötigt man ausschließlich zur Treibstoffproduktion. Die Menschen und Maschinen dort hätten sicher auch noch gerne etwas Energie ab.

Das Szenario (Prozess) für den Aufbau würde mich mal interessieren.
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

Re: Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #178 am: 27. Februar 2019, 17:32:12 »
Na 10% ist fuer PV Module schon sehr niedrig gegriffen. Wald und Wiesen Mono stehen heute bei 18 Prozent, Hochleistungsanwendungen bei ueber 20 Prozent. Silizium kann theoretisch knapp 30 Prozent erreichen. Aber, es gibt heute schon experimentelle Soloarfolie auf Basis von Farbmolekuelen mit einem Wirkungsgrad von 45% Made in Braunschweig. Die haben allerdings zugegeben Schwierigkeiten mit den Mars Lichtverhaeltnissen. Man arbeitet immerhin daran. Das Gute, dass ist Folie. Die Installation von 1 MW waere damit machbar. Im Gegensatz zur Erde reicht es, Module oder Folie einfach auf den Boden zu legen. Allerdings benoetigt man dafuer auch entsprechende Speicher. Man wird trotzdem langfristig auch auf andere Energiequellen setzen muessen, aber fuer den Anfang reichts.

McPhönix

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Re: Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #179 am: 27. Februar 2019, 17:35:16 »
Zitat von: pham
Das Szenario (Prozess) für den Aufbau würde mich mal interessieren.
Genau !
Ich bin schon lange dafür, wegzukommen von -
- da nehmen wir einfach
- ach da gibts ja Wasser
- da mischen wir einfach
- da stellen wir eine Anlage hin
und Ähnlichem.

Re: Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #180 am: 27. Februar 2019, 18:24:39 »
Bevor man den "Sprit" für den Rückstart zur Erde aufwendig auf dem Mars erzeugt...
....wäre es nicht einfacher, eine Tanklastrakete mit Treibstoff, der  auf der Erde hergestellt wurde, im Orbit des Mars zu plazieren ??.

Tanken würde man im Marsorbit zwei mal:
- vor der Landung auf dem Mars und
- vor dem Durchstarten ("Rücksturz" zur Erde).

Auf dem Weg zum Mars muss doch das "Sternenschiff" im Orbit der Erde auch nachtanken, bevor es auf Fluggeschwindigkeit kommt.
Alle sagten: es funktioniert nicht.
Dann kam einer und machte es.

Offline Bermax

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Re: Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #181 am: 27. Februar 2019, 21:01:30 »
Bevor man den "Sprit" für den Rückstart zur Erde aufwendig auf dem Mars erzeugt...
....wäre es nicht einfacher, eine Tanklastrakete mit Treibstoff, der  auf der Erde hergestellt wurde, im Orbit des Mars zu plazieren ??.

Ich gehe eigentlich auch davon aus, dass sie bei der ersten bemannten Mission einen vollen Tanker im Orbit um den Mars platzieren.
Nur für den Fall der Fälle.

Re: Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #182 am: 27. Februar 2019, 22:02:55 »
Zitat von: pham
Das Szenario (Prozess) für den Aufbau würde mich mal interessieren.
Genau !
Ich bin schon lange dafür, wegzukommen von -
- da nehmen wir einfach
- ach da gibts ja Wasser
- da mischen wir einfach
- da stellen wir eine Anlage hin
und Ähnlichem.

Laut einer Aussage von Elon Musk und SpaceX dauert es mindestens bis 2050-2060 eine funktionierende Marsbasis zu etablieren, wenn man den derzeitigen Plan einhalten wuerde und in 3 Jahren erstmals mit 2-3 Schiffen zum Mars fliegen und dann alle 2 Jahre zum Mars fliegen wuerde. Das ist Prozess genug, wie ich finde.

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Offline m.hecht

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Re: Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #183 am: 27. Februar 2019, 22:21:32 »
Bevor man den "Sprit" für den Rückstart zur Erde aufwendig auf dem Mars erzeugt...
....wäre es nicht einfacher, eine Tanklastrakete mit Treibstoff, der  auf der Erde hergestellt wurde, im Orbit des Mars zu plazieren ??.

Tanken würde man im Marsorbit zwei mal:
- vor der Landung auf dem Mars und
- vor dem Durchstarten ("Rücksturz" zur Erde).

Auf dem Weg zum Mars muss doch das "Sternenschiff" im Orbit der Erde auch nachtanken, bevor es auf Fluggeschwindigkeit kommt.

Wenns so einfach wäre.

Man benötigt 4 Tankerstarts auf der Erde um das Starship voll zu tanken. Wenn das Starship aus dem Erdorbit richtig Mars beschleunigt, sind also bereits 5!! Starts erfolgt. Die vier Tanker und das Starship selbst. Man benötigt ein randvolles Starship um Richtung Mars zu starten (und für die Aufsetzphase der Marslandung). Der Rest der Bewegungsenergie (also fast alles) wird alleine durch die Reibung des Eintritts in die Mars-Atmosphäre abgebaut. Würde man VOR der Marslandung in einen Marsorbit wollen, müsste das Starship ja die überschüssige Geschwindigkeit abbauen. Nur wie? Die Tanks sind ja fast leer. Und selbst wenn man es irgendwie in den Marsorbit schaffen würde, benötigt man dort ebenfalls 4 Tanker (vielleicht reichen auch 3, aber egal) um das Starship voll zu tanken. Wir erinnern uns, man benötigt aber schon mal 5 Starts um ein Starship von der Erde aus auf den Weg zu bekommen. Das würde für die Tanker auch gelten. Also 5 Starts für das Starship selbst und nochmal 20 Starts für 4 Tanker. Den Treibstoff den die 4 Tanker brauchen um ihrerseits in den Marsorbit einbremsen zu können noch gar nicht mitgerechnet.

Ich gehe eigentlich auch davon aus, dass sie bei der ersten bemannten Mission einen vollen Tanker im Orbit um den Mars platzieren.

siehe oben.

Nur für den Fall der Fälle.

Der war gut!  ;D ;D ;D


Mane

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Offline Klakow

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Re: Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #184 am: 27. Februar 2019, 22:34:25 »
Erstmal wird es genau so laufen wie du das beschreibst, alles andere ist nicht bezahlbar.
Ich denke ca. 5 Jahre später werden sie das groß an Treibstoff nicht im LEO Tanken, sondern nur soviel um ein Fluchtorbit (also stark elliptisch mit vielleicht 250x80000km.
Das wird man schon deswegen machen damit man entweder weniger Tankflüge braucht, schneller beim Mars ist oder mehr Nutzlast.

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Offline m.hecht

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Re: Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #185 am: 27. Februar 2019, 22:45:42 »
Ich denke ca. 5 Jahre später werden sie das groß an Treibstoff nicht im LEO Tanken, sondern nur soviel um ein Fluchtorbit (also stark elliptisch mit vielleicht 250x80000km.

Versteh ich nicht. Dann müsste man doch die Tanker auch in diesen hoch elliptischen Orbit bringen.

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Offline Sensei

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Re: Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #186 am: 27. Februar 2019, 23:00:21 »
Ja müsste man. Und die Tanker müssten dafür auch betankt werden. Das potentiert sich.

Aber die Tankerflüge hier unten von der Erde sollen Recht günstig werden..

@Manne: danke für das gerade rücken etwas weiter oben :)

Offline MarsMCT

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Re: Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #187 am: 27. Februar 2019, 23:21:07 »
Laut einer Aussage von Elon Musk und SpaceX dauert es mindestens bis 2050-2060 eine funktionierende Marsbasis zu etablieren, wenn man den derzeitigen Plan einhalten wuerde und in 3 Jahren erstmals mit 2-3 Schiffen zum Mars fliegen und dann alle 2 Jahre zum Mars fliegen wuerde. Das ist Prozess genug, wie ich finde.

Zu dem Zeitpunkt soll die Basis von Nachschub von der Erde unabhängig überlebensfähig sein. Ist wohl etwas optimistisch.

Etabliert soll die Basis bis 2030 sein. Heißt, sie kann mindestens Treibstoff, Wasser und Atemgas selber produzieren.

Re: Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #188 am: 27. Februar 2019, 23:58:35 »
Laut einer Aussage von Elon Musk und SpaceX dauert es mindestens bis 2050-2060 eine funktionierende Marsbasis zu etablieren, wenn man den derzeitigen Plan einhalten wuerde und in 3 Jahren erstmals mit 2-3 Schiffen zum Mars fliegen und dann alle 2 Jahre zum Mars fliegen wuerde. Das ist Prozess genug, wie ich finde.

Zu dem Zeitpunkt soll die Basis von Nachschub von der Erde unabhängig überlebensfähig sein. Ist wohl etwas optimistisch.

Etabliert soll die Basis bis 2030 sein. Heißt, sie kann mindestens Treibstoff, Wasser und Atemgas selber produzieren.

Naja, es heißt mindestens. Nehmen wir Elontime sind es vielleicht 50 Jahre vom Erstflug. Nehmen wir an, das Projekt laeuft gut und BFS wird permanent verbessert und eine Fluginfrastruktur entwickelt, dann koennen da in 50 Jahren mehrere 10.000 Tonnen Material auf dem Mars landen. Damit kann man schon was bauen.

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Offline Pham

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Re: Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #189 am: 28. Februar 2019, 11:40:50 »
Dass, WENN sich der regelmäßige Verkehr zwischen Erde und Mars so einpendelt wie SpaceX sich das vorstellt, eine Basis im Lauf der Jahre etablieren kann, habe ich keine (bis wenig) Zweifel.
Interessant finde ich die Initierung des Prozess. Was benötigt man alles bereits auf dem Mars, wenn die ersten Menschen dort landen? Dabei sollte auch das Risiko minimiert werden, wenn einzelne Komponenten ausfallen und nicht zur Verfügung stehen.
Wie viele Menschen sollen dabei bei der ersten (zweiten und dritten) Landung dabei sein?

Sofern die Menschen nach der Landung wieder zur Erde aufbrechen, ist die Verweildauer auf dem Mars ca. 500 Tage. Für diese Dauer benötigt es ein zuverlässiges Habitat, Lebensmittel-, Energie- und Gesundheitsversorgung.
Wenn die Menschen dort bleiben, kommen zwei Jahre später zusätzliche Menschen dazu, inkl. Mehrbedarf an Grundversorgung für die dann sich abzeichnende Kommune.

Wenn man den Spritbedarf für den Rückflug bald Vorort produzieren möchte, ist all das material zusätzlich zu den Menschen dort zu landen.
Die erste Welle kann dies dort in den ersten 500Tagen aufbauen und in Betrieb nehmen.
Allerdings sind das alles zusätzliche Flüge mit Transportern … mit allen Konsequenzen für die Startrate auf der Erde um EIN Raumschiff in Richtung Mars zu bringen inkl. der Flüge um den Transport zurück zur Erde sicher zu stellen. Mane hat eindrücklich dargestellt, welchen Aufwand es bedeutet, EIN Raumschiff auf dem Mars zu landen selbst ohne Berücksichtigung der Option des Rückflugs.

Will sagen, es reicht nicht zu Beginn (Aktuell ja in den 20er Jahren) EIN Raumschiff mit Menschen zum Mars zu starten, sondern ich sehe da vorher mindestens zwei weitere, welche am Mars angekommen sein sollten, um sicher zu gehen, dass diese dort auch funktionstüchtig auf die ersten "Siedler" warten:
- Ein Tanker für den Rückflug (auf dem Mars gelandet)
- Ein Transporter mit Habitat und Material zum Aufbau der Energie- und Lebensmittelversorgung (Aboretum)
Es macht ja wenig Sinn das Raumschiff selbst als Habitat zu verwenden, wenn dies nach 500 Tagen wieder startet und die 2te Welle, dann wieder ohne alles da steht und im vergleich zur ersten Landung keinen Fortschritt hat.
Sofern auch Tanker und Frachter im Zuge der Wiederverwendung wieder zur Erde zurückfliegen sollen, benötigt es für diese individuell ebenfalls weitere Tanker dafür. Eine sich abzeichnende Aufwärtsspirale an Aufwand.

Wenn man eine evolutionär wachsende Siedlung auf dem Mars haben möchte muss jeweils mehr Material (und Menschen) zum Mars gebracht wird als wieder zurück fliegt.

Mal ganz abgesehen davon, dass damit deutlich mehr entwickelt werden muss (inkl. der dafür anfallenden Entwicklungskosten), als lediglich ein Raumschiff, dass es bis zum Mars und zurück schafft. Vor allem sind das dann Entwicklungen, bei denen nicht auf bereits etabliertes Wissen und Erfahrung zurück gegriffen werden kann.
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

BlauerPunkt

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Re: Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #190 am: 28. Februar 2019, 13:30:45 »
Laut einer Aussage von Elon Musk und SpaceX dauert es mindestens bis 2050-2060 eine funktionierende Marsbasis zu etablieren, wenn man den derzeitigen Plan einhalten wuerde und in 3 Jahren erstmals mit 2-3 Schiffen zum Mars fliegen und dann alle 2 Jahre zum Mars fliegen wuerde. Das ist Prozess genug, wie ich finde.

Zu dem Zeitpunkt soll die Basis von Nachschub von der Erde unabhängig überlebensfähig sein. Ist wohl etwas optimistisch.

Etabliert soll die Basis bis 2030 sein. Heißt, sie kann mindestens Treibstoff, Wasser und Atemgas selber produzieren.

Die Lebensbedinungen auf der Oberfläche des Mars kann man ungefähr als eine Mischung von Atacama-Wüste, Antarktis, und dem Weltall beschreiben. Dort wird überhaupt niemals eine autarke Stadt entstehen können.

McPhönix

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Re: Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #191 am: 28. Februar 2019, 13:53:48 »
Ich schreibs auch hier nochmal rein wie auch in "Mars > Emergency shelter, Habitat...." :
Man sollte sich bei jeder "Herstellung bzw Erzeugung" von Stoffen erstmal die Betreffenden Anlagen auf der Erde anschaun. Und auch das gern vergessene "Drumherum", was auf ständig verfügbaren schnell beschaffbarem und anschraubbarem Material beruht. Und bei Mengen im Bereich mehrerer 100 Tonnen braucht man garnicht soviel herumscalieren. Man braucht ja zusätzlich erstmal noch Anlagen, die Grundstoffe sammeln, heranschaffen, zwischenlagern, reinigen und verdichten.
Was für einen Klotz braucht man also ?

Dann sollte man bedenken -
- Kann man irdische Sicherheitsvorrichtungen verkleinern? Nein, nur halt anders auslegen.
- Wieviel Redundanz kann man einbauen gegen Havarien - wieviel Zusatzgewicht also.
- Kann die Anlage Fähigkeiten zur Selbstreparatur haben? Ich fürchte, bis man soweit ist, hat man eher genug Leute auf dem Mars, die reparieren können.
- Roboter mit Tonnen von Ersatzteilen hinschicken?  Oder gleich 'ne Zweitanlage ? Einschließlich Tanks und Energieversorgung?

Man geht immer davon aus, die Anlagen können in aller Ruhe schön vor sich hin produzieren und Treibstoff in Tanks gluckern lassen.
Aber es gibt zwei Fälle zusätzlich -
1) Nach ein paar Wochen melden die Sensoren "Havarie - ich kann nicht weiter produzieren. Bleibt wo ihr seid und denkt Euch was Neues aus"
Das ist der günstige Fall.
2) Die Sensoren melden garnichts. Weil sie nicht können. Und auch die Anlage kann nix mehr. Oder es wurde produziert, aber ist irgendwie im Sand versickert.
Die Leute kommen an und haben - kein Treibstoff.
Wat nu ?

Offline MarsMCT

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Re: Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #192 am: 28. Februar 2019, 14:18:56 »
Die Lebensbedinungen auf der Oberfläche des Mars kann man ungefähr als eine Mischung von Atacama-Wüste, Antarktis, und dem Weltall beschreiben. Dort wird überhaupt niemals eine autarke Stadt entstehen können.

Man soll nie "nie" sagen.

Offline MarsMCT

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Re: Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #193 am: 28. Februar 2019, 14:24:47 »
Man geht immer davon aus, die Anlagen können in aller Ruhe schön vor sich hin produzieren und Treibstoff in Tanks gluckern lassen.
Aber es gibt zwei Fälle zusätzlich -
1) Nach ein paar Wochen melden die Sensoren "Havarie - ich kann nicht weiter produzieren. Bleibt wo ihr seid und denkt Euch was Neues aus"
Das ist der günstige Fall.
2) Die Sensoren melden garnichts. Weil sie nicht können. Und auch die Anlage kann nix mehr. Oder es wurde produziert, aber ist irgendwie im Sand versickert.
Die Leute kommen an und haben - kein Treibstoff.
Wat nu ?

Genau davon geht Elon Musk nicht aus. Sie bauen vielleicht eine Anlage, die im Idealfall den nötigen Treibstoff produziert. Aber sie gehen nicht davon aus, daß sie auch reibungslos funktioniert.

Es wird sichergestellt, daß ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Da eine dauerhafte Siedlung vorgesehen ist, müssen das wohl Millionen Tonnen sein, mindestens Hunderttausende.

Dann werden die Anlagen geschickt, oder sie sind schon bei den ersten beiden unbemannten Flügen dabei. Und Menschen, die sie betreiben können. Ihr Aufenthalt ist mindestens 2 Jahre. Man muß aber auf mehr eingerichtet sein, falls noch Ersatzteile oder Ersatzgeräte nötig werden.

Re: Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #194 am: 28. Februar 2019, 14:36:28 »
Wat nu?

Ich würde das Marsprojekt augenblicklich stoppen und die Raumfahrt einstellen.

Oder man entwickelt etwas Selbstvertrauen. Dass mehrere Schiffe auf dem Mars unbemannt sicher landen muessen, steht ausser Zweifel. Aber dann faengt auch schon die Erfahrung an. Welche Ausrüstung benötigt wird, darueber duerfte in Fachkreisen schon in gewisser Weise Klarheit herrschen. Ein riesiges Plus ist, dass es genügend Wasser auf dem Mars gibt. Ich habe neulich gelesen, dass der Marsboden für Landwirtschaft geeignet ist. Allerdings gibt es gewisse giftige Stoffe, die da erst mal herausgefiltert werden muessen. Bleibt natürlich noch der Sauerstoff. Bliebe noch ein shelter, der vor Strahlung und kleinen Kometeneinschlaegen schuetzt. Das ist erst mal das A und O. Wenn das Ueberleben von Startfenster zu Startfenster sicher gewaehrleistet ist, kann man anfangen mit experimentieren und kreativer Arbeit. Ich denke, so plant auch SpaceX. Ich würde fast wetten, dass SpaceX auch auf Basis neuester Erkenntnisse vom Mars schon laengst daran arbeitet, was, wieviel und wie zum Mars geschleppt werden muss.

BlauerPunkt

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Re: Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #195 am: 28. Februar 2019, 14:47:13 »
Die Lebensbedinungen auf der Oberfläche des Mars kann man ungefähr als eine Mischung von Atacama-Wüste, Antarktis, und dem Weltall beschreiben. Dort wird überhaupt niemals eine autarke Stadt entstehen können.

Man soll nie "nie" sagen.

In dem Falle aber schon. Alleine das Überleben einer kleinen Crew sicherzustellen wird immens viele Ressourcen und Energie verschlingen. Wenn man diesen gigantischen Ressourcenverbrauch auf einen Erdbewohner umrechnet, dann fällt es mir schwer mir vorzustellen, wie man auf der Erde so eine autarke Stadt überhaupt errichten sollte.

D.h. übrigens nicht, dass man deswegen keine Menschen dort landen sollte. Ausgrabungen auf dem Mars könnten sehr erhellend sein, auch Leben könnte man finden. Für die Wissenschaft ist der Mars sehr interessant. Aber als Besiedlungsziel für Menschenmassen eher weniger.

Offline MarsMCT

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  • 2202
Re: Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #196 am: 28. Februar 2019, 15:56:43 »
Wat nu?

Ich würde das Marsprojekt augenblicklich stoppen und die Raumfahrt einstellen.

Oder man entwickelt etwas Selbstvertrauen.

Sie gehen von der Möglichkeit, der Wahrscheinlichkeit, aus, daß die Fähigkeiten der Menschen gebraucht werden, um Erfolg zu haben. Sie haben das Selbstvertrauen, diese Menschen am Leben halten und zurückbringen zu können. Auch wenn sie nicht die Ressourcen und die Zeit haben, alles unter allen Umständen ohne Menschen zum funktionieren zu bringen.

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Offline Pham

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Re: Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #197 am: 28. Februar 2019, 16:31:35 »
Langfristig wird eine Kolonie auf dem Mars durchaus prosperieren, sofern es nicht grundsätzliche Probleme geben wird, welche ein Vorhaben der ständigen Präsenz auf dem Mars verhindern.
Der vergleich mit der Atacama-Wüste oder der Antarktis hinkt insofern, als von dort der Weg inkl. Aufwand zu einer Gegend zu gelangen in der das Siedeln wesentlich weniger aufwändig ist, sehr gering ist.
Warum in einem extrem ungemütlichen Gebiet siedeln, wenn gleich daneben vergleichsweise paradiesische Zustände herrschen?
Ist man aber einmal auf dem Mars, ist der Weg zurück wesentlich aufwändiger, wenn man dort bereits einige Jahre oder Jahrzehnte verbracht hat. Insofern denke ich auch, dass sich mit der Zeit zumindest bei einem teil der Menschen dort, die nicht nur zu Besuch sind, eine Art Pioniergeist entwickeln, mit welchem sie alles daran setzen, dass "ihre" Siedlung, "ihr Planet" erfolgreich wird, auch wenn das über mehrere Generationen ein sehr entbehrungsreiches Leben bedeuten wird. Sofern es nicht unmöglich wird, werden diese Menschen dort bleiben.

Daneben gehen wir davon aus, dass der technische Aufwand eine Marskolonie (Stadt!?) am funktionieren zu halten oder gar zu erweitern, immer extrem aufwändig und an der grenze des technisch machbaren sein wird. das ist möglich, dass es so ist. Es ist aber genauso möglich, dass sich die Technologie (eben auch durch die Herausforderungen, die sich dadurch ergeben) so weiter entwickelt, dass es kaum aufwändiger wird, unter der Marsoberfläche größere Lebensräume zu schaffen und erfolgreich Landwirtschaft zu betreiben, wie es heute ist, größere Baustrukturen auf der Erde zu schaffen. Eventuell hat sich bis in 50 Jahren die Robotik soweit entwickelt, dass Maschinen diese Bedingen annähernd automatisiert und mit nur geringem Wartungsaufwand erschaffen. Keine Ahnung , soweit reicht meine Glaskugel nicht.
Ganz sicher ist nur, dass eine lineare Extrapolation der Entwicklung kaum die tatsächliche Entwicklung widerspiegeln wird. Zumal speziell die Anforderungen Lösungen hervorbringend werden, die wir nicht hätten, wenn "wir" uns nicht die Aufgabe stellen würden, den Mars zu besiedeln. Eine Rückkopplungsschleife!

Ich habe auch weniger Zweifel daran, was wir dort langfristig schaffen werden. Ich finde aktuell eher spannend, wie wir dort beginnen. Zumal das nach derzeitigen SpaceX-Plänen keine 10 Jahre mehr in der Zukunft liegt. Wir starten also dort mit den technischen Möglichkeiten, die wir HEUTE haben.

"Ich würde das Marsprojekt augenblicklich stoppen und die Raumfahrt einstellen."
Nein! Die Landung mit dem Verbleib auf dem Mars halte ich für den unumgänglichen zweiten Schritt, wenn wir uns als raumfahrende Spezies etablieren wollen (was für mich der erste wäre, habe ich im Thread zu "Mond oder Mars zuerst beschrieben").
Erst wenn wir dieses im Vergleich zu allen anderen Himmelskörpern (außer unserem Erdmond)  einfache Ziel erreicht haben, haben wir Grundlagen geschaffen zu deutlich ambitionierteren Zielen im Sonnensystem. DANN steht uns das ganze Sonnensystem offen. Bis wir diese weiten Schritte in Angriff nehmen (Asteroiden, Monde des äußeren Sonnensystems .. Kuipergürtel?), wird der Mars für Menschen der zweitsicherste Ort im Sonnensystem sein.
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

McPhönix

  • Gast
Re: Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #198 am: 28. Februar 2019, 17:35:02 »
Zitat
Ich finde aktuell eher spannend, wie wir dort beginnen.
Genau das ist es. Nicht gleich "mit Selbstvertrauen" eine automatisch Treibstoff produzierende Anlage hinstellen. Und ich bin auch dafür, nicht gleich 2 Jahre einzu planen. Was weiß man denn schon so 100% über das, was man vorfindet und wie sich der Mensch ohne Blick auf die Erdoberfläche verhält.
Zitat
Genau davon geht Elon Musk nicht aus. Sie bauen vielleicht eine Anlage, die im Idealfall den nötigen Treibstoff produziert. Aber sie gehen nicht davon aus, daß sie auch reibungslos funktioniert.
Wo steht das, daß er nicht davon ausgeht? Was wissen wir konkretes? "Sie bauen vielleicht" ist keine Aussage "Gehe nicht davon aus".

PS: Wir sind hier immernoch in SpaceX Diskussion, aber so richtig paßts nun nicht mehr....

Re: Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #199 am: 28. Februar 2019, 17:57:08 »
Pham, MarsMCT

Ich dachte es kommt rueberk dass meine Bemerkung mit der Einstellung des Marsprojektes ironisch gemeint war. Ich kann mich Pham nur anschließen, genauso und nur so kann eine Marsbasis entstehen, durch Pioniergeist und freiwillige Entbehrung.