Inzwischen wurden angeblich sogar 700 Fragmente gefunden und bis zu 900 wären möglich. Und das wie gesagt in etwa 800 km Höhe mit jahrzehntelanger Verweildauer!
https://spacenews.com/chinese-rocket-stage-breaks-up-into-cloud-of-more-than-700-pieces-of-space-debris
Wen es interessiert, hier ist der Originaltext der chinesischen "Entschärfungsvorschriften":
https://m.weibo.cn/status/Orsi21UgIDas in dem Spacenews-Artikel erwähnte Shanghai Institute of Aerospace Systems Engineering (上海宇航系统工程研究所) ist das Forschungsinstitut 805 der Shanghaier Akademie für Raumfahrttechnologie:
https://de.wikipedia.org/wiki/Shanghaier_Akademie_f%C3%BCr_Raumfahrttechnologie#Gesch%C3%A4ftsbereicheDa die Raketenstufe 13 1/2 Stunden nach dem Start (06:42 UTC) auseinandergebrochen ist, wird im chinesischen Internet spekuliert, dass das Problem durch explodierende Gasflaschen nach der Entleerung des Resttreibstoffs verursacht wurde. Der 2. Kommentar hier:
https://weibo.com/6142289604/OrgUjjgC5Man beachte, ähnlich wie bei Boeing und der NASA gibt es hier zwei Ebenen:
1. Die Herstellerfirma SAST, die das Problem, wenn es trivial wäre, spätestens nach der zweiten Trümmerwolke (mit der neuesten gibt es insgesamt vier) gelöst hätte. Es ist schlecht für's Geschäft, wenn man die Flugbahnen der Kundensatelliten mit Trümmerstücken vermint.
2. Die
Kommission zur Kontrolle und Verwaltung von Staatsvermögen als vorgesetzte Dienststelle und Aufsichtsbehörde von SAST wäre ohne die
Regierungserklärung von Premierminister Li Qiang vom 5. März 2024 spätestens jetzt eingeschritten und hätte weitere Flüge der Changzheng 6A untersagt bis die Firma glaubhaft versichert, dass das Problem gelöst ist. Die Qianfan-Konstellation ist nicht wirklich wichtig, aber diese Trümmerwolken gefährden auch Raumflugkörper von nationaler Bedeutung (Erdbeobachtung, Navigation, die Raumstation, und bald auch das
Nationale Netzwerk).
Das Ganze läuft letztendlich wieder auf den Konflikt Planwirtschaft vs. Marktwirtschaft hinaus. Mal sehen, wer gewinnt