Wie könnte eine Nachfolgemission zu New Horizons aussehen?

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Offline MR

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Allerdings. Ich habe ja bisher behauptet, dass es keine zweite Mission zu Pluto geben wird, wenn er keine großen Überraschungen bereithalten sollte. Jetzt ist die Überraschung da: Ein so kleiner (Zwerg-)Planet mit einer so aktiven Oberfläche und ohne große Körper in der Nähe - und selbst sein Mond scheint eine aktive Oberfläche zu haben - wo zur Hölle haben die die Energie dafür her  :o ?! Da könnte ich mir schon vorstellen, dass man sich eine zweite Mission überlegen wird, wenn die offensichtlichen Rätsel aus den bisherigen Daten nicht zu lösen sind...

Ich lege mich mal fest: Egal was man noch entdeckt, es wird zu unseren Lebzeiten keine weitere Mission zu Pluto geben, leider...

Es ist fast 30 Jahre her, das Voyager 2 an Uranus vorbeiflog und über 25 Jahre, das die gleiche Sonde Neptun passierte. Und obwohl das immer noch die einzige Sonde war, die diese beiden Planeten bis heute passierte, ist eine Nochfolgemission zu wenigstens einem der beiden Planeten bis heute nicht einmal beschlossen. Und das, obwohl speziell Neptun mit seinem Eismond Triton ein extrem interessanter Ort für einen Orbiter wäre. Leider ließe sich die Reisezeit nur mit einigen neuen Techniken verkürzen (Ionentriebwerke mit nuklearer Energieversorgung), aber dennoch, eine neue Mission würde sich sehr lohnen. Leider gibt es aktuell nicht mal ein Technologieprogramm, um diese Technik zu entwickeln.

Aber leider gibt es nicht mal für relativ einfache Jupitersonden Geld. Bei Galileo musste sehr viel entfallen, vor allem Bilder (Vergleicht mal die Anzahl der Bilder von Cassini mit der von Galileo). Obwohl es seit über 20 Jahren klar ist, das die Galileo-Mission zum Teil gescheitert ist, ist bis heute keine Nachfolgesonde gestartet worden. Juno ist zwar auf dem Weg, aber diese Sonde wird kaum Bilder der Monde machen. Dabei würde eine kleinere Sonde, die nur die Bilder nachholen soll, nur 2,5 Jahre zu Jupiter brauchen. So teuer wie früher wäre das auch nicht mehr, mittlerweile könnte man zumindest bei Jupiter Solarzellen einsetzen, was einen teuren RTG überflüssig machen würde. Aber selbst für solche Missionen ist kein Geld da. Die NASA wirft die Milliarden ja lieber für die ISS, SLS und 3 verschiedene bemannte Zubringer raus...

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Offline Lumpi

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Re: Wie könnte eine Nachfolgemission zu New Horizons aussehen?
« Antwort #1 am: 16. Juli 2015, 10:20:28 »
Ich lege mich mal fest: Egal was man noch entdeckt, es wird zu unseren Lebzeiten keine weitere Mission zu Pluto geben, leider...

Das glaube bzw. befürchte ich ebenfalls. Wie sollte auch eine Nachfolgemission zu Pluto aussehen? Ein nochmaliges "Flyby" wäre sicher zu wenig, für einen Orbiter bräuchte man aber enorme Mengen an Treibstoff und damit an Geld, falls das überhaupt machbar wäre. Das Thema wurde hier ja auch schon diskutiert. Neue Bilder von Pluto wird uns erst der Hubble-Nachfolger bzw. dessen Nachfolger liefern. Aber neue Bilder von Pluto/ Charon mit einer Auflösung wie sie jetzt vorliegen bzw. noch erwartet werden, werden wir zu Lebzeiten sicherlich nicht wieder bestaunen dürfen...
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

Offline Ruhri

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Re: Wie könnte eine Nachfolgemission zu New Horizons aussehen?
« Antwort #2 am: 16. Juli 2015, 10:35:51 »
Eine große Rakete wäre sicherlich vonnöten, um so eine Mission zu starten, wie etwa die in Entwicklung befindliche SLS.

Sinnvoll wäre es, auf einen Ionenantrieb zu setzen. Das spart Treibstoff. Allerdings nennt man so etwas nicht zu unrecht "Elektrische Rakete". Das Ding braucht also Strom. Solarzellen bringen so weit weg von der Sonne zu wenig, und auch mit RTGs kommt man nicht wirklich weit. Also müsste die Sonde einen (mit hoch angereichetem Uran betriebenen) Kernreaktor bekommen. Und damit wäre klar: Es braucht eine große Rakete...

Führerschein

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Re: Wie könnte eine Nachfolgemission zu New Horizons aussehen?
« Antwort #3 am: 16. Juli 2015, 10:57:13 »
Sinnvoll wäre es, auf einen Ionenantrieb zu setzen. Das spart Treibstoff. Allerdings nennt man so etwas nicht zu unrecht "Elektrische Rakete". Das Ding braucht also Strom. Solarzellen bringen so weit weg von der Sonne zu wenig, und auch mit RTGs kommt man nicht wirklich weit.

Ich habe schon an ein duales System gedacht. Im Inneren Bereich des Systems so viel Masse wie möglich mit so viel Schwung wie möglich mit SEP beschleunigen. Das bringt bis mindestens in den Asteroidengürtel was. Dabei zuerst bis mindestens auf den Venus-Orbit runter oder was die Spezialsten als optimale Stragegie ausknobeln. Die Bremsung in den Pluto-Orbit übernimmt dann ein hypergoles chemisches System.

McFire

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Re: Wie könnte eine Nachfolgemission zu New Horizons aussehen?
« Antwort #4 am: 16. Juli 2015, 11:08:18 »
Wird das gehn mit einem hypergolen System? Man wird doch Geschwindigkeiten im 20 km/s Bereich haben wollen, damit die Reise nicht so lang wird. Dagegen muß man zwecks Bremsung kräftig und lange ballern. Wie soll das Triebwerk und der T.Vorrat aussehn ?

christian

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Re: Wie könnte eine Nachfolgemission zu New Horizons aussehen?
« Antwort #5 am: 16. Juli 2015, 11:17:08 »
Eine große Rakete wäre sicherlich vonnöten, um so eine Mission zu starten, wie etwa die in Entwicklung befindliche SLS.

Sinnvoll wäre es, auf einen Ionenantrieb zu setzen. Das spart Treibstoff. Allerdings nennt man so etwas nicht zu unrecht "Elektrische Rakete". Das Ding braucht also Strom. Solarzellen bringen so weit weg von der Sonne zu wenig, und auch mit RTGs kommt man nicht wirklich weit. Also müsste die Sonde einen (mit hoch angereichetem Uran betriebenen) Kernreaktor bekommen. Und damit wäre klar: Es braucht eine große Rakete...

Wurde hier schon mehrfach diskutiert.

Zitat
Also müsste die Sonde einen (mit hoch angereichetem Uran betriebenen) Kernreaktor bekommen.
Da hagelt es dann Protest von den Atomkraftgegnern  (Kernreaktor und Endlager im Welltall, nicht mit uns):o ;D
Da heben Rakete und Sonde ja Anno X ab, nein das müsste man anders machen. :)

McFire

  • Gast
Re: Wie könnte eine Nachfolgemission zu New Horizons aussehen?
« Antwort #6 am: 16. Juli 2015, 11:22:07 »
Zitat
Da heben Rakete und Sonde ja Anno X ab, nein das müsste man anders machen.

[Utopie an] Ja, weltweit Vernunft einkehren lassen, so daß Atomkraft keine Gefahr mehr darstellt
[Utopie aus]

Offline Gerry

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Re: Wie könnte eine Nachfolgemission zu New Horizons aussehen?
« Antwort #7 am: 16. Juli 2015, 11:27:24 »
Zum Thema Nachfolgemissionen:

Das wäre in der Tat wünschenwert, imho wirft New Horizons insgesamt mehr Fragen auf als wir durch diese Mission beantworten konnten. Das haben aber viele Missionen bei entfernten Zielen so an sich, man denke nur an die Überraschungen die uns die Pioneers, Voyagers und Cassini bei den Monden der Gasriesen geliefert haben.

Naheliegend wäre jetzt natürlich ein Plutoorbiter - wurde hier schon thematisiert. Mit chemischen Antrieben und einer angepeilten Reisezeit in der Größenordnung ~10 Jahre und einer spartanisch instrumentierten Orbitersonde bräuchten wir wohl zwei SLS Block II-Starts um so eine Mission via Jupiter zu Pluto zu schicken, Problem dabei ist die hohe Geschwindigkeit die am Pluto abgebaut werden muss. Es sind zwischen 10km/s und 15km/s die am Pluto abgebaut werden müssten, das ist mehr  Delta v als man vom Erdboden aus in einen LEO (inkl. Gravitationsverluste) braucht. Jetzt kann sich jeder selbst ausrechnen was für eine mehrstufige Verzögerungseinheit man an der Sonde braucht - im Prinzip eine Trägerrakete mit der LEO-Nutzlast der Masse des Orbiters - will man einen Orbiter mit der Masse von New Horizons in den Plutoorbit einbremsen bräuchte man dort also z.B. eine VEGA-Trägerrakete! Da tun sich dann also noch viele technische Schwierigkeiten auf, man müsste eine mehrstufige Einheit über viele Jahre in eisiger Kälte betriebsbereit halten und dann muss alles beim einbremsen, inkl. mehrfache Stufenseperationen, stimmen, sonst ist die Sonde verloren. Stellt sich die Frage nach den Treibstoffen, dürfen nicht einfrieren aber auch nicht langsam verdampfen, eventuell wäre da Feststoff wie in der erwähnten VEGA keine so schlechte Idee, das würde aber dann wegen dem schlechten ISP wieder sehr schwer werden.

Man könnte natürlich da auch über elektrische Antriebe nachdenken. Aber wie von Ruhri angesprochen brauchts da noch viel grundsätzliche Entwicklung für die Energiequelle. Normale RTGs sind zu schwach, eventuell gehts mit den Stirling-RTGs die aber mittlerweile leider auch wieder auf Eis liegen. Ein richtiger Kernreaktor wäre nice to have, aber ist noch weit in der Zukunft. Auch die Flugbahnen mit Ionentriebwerken sind nicht unbedingt schneller als chemisch - Ionentriebwerke haben verdammt wenig Schub, da müsste man schon sehr früh mit dem Einbremsen in den Plutoorbit anfangen. Sehr früh heißt wohl schon im Bereich Saturn/Uranus-Bahn. Und zum beschleunigen bräuchte man auch erstmal Zeit, eventuell mit ein paar Extrarunden im inneren Sonnensystem mit Swing-Bys an Venus/Erde bevor man via Jupiter zu Pluto "rausswingt". Man könnte mit Ionenantrieb sicher bei dem Träger sparen, da wäre evntuell nur ein SLS notwendig, dafür verlängert sich die Reisezeit, zehn Jahre sind da nicht zu schaffen, dauert wohl deutlich länger.

ABER eine mögliche Nachfolgemission die realistisch wäre und doch nochmal ein wenig Erkenntnisgewinn bringen würde wäre ein Szenario was ursprünglich auch in der frühen Entwicklung von New Horizons bzw. dessen Vorgängern angedacht wurde: Eine Vorbeiflugmission ähnlich New Horizons aber mit dem Unterschied dass sich vor dem Plutovorbeiflug eine kleine Tochetrsonde abkoppelt und gleichzeitig mit der Muttersonde aber an der anderen Seite von Pluto vorbeifliegt. Diese Tochersonde hätte neben Lageregelung nur eine Kamera, eine Batterie und eine Niedriggewinnantenne dabei und würde dann die der Muttersonde abgewandte Seite Plutos hochauflösend fotografieren und nach dem Flyby die daten an die Muttersonde senden. Dieses Szenario war lange Teil der früheren Entwicklungen, z.B. aufbauend auf dem Bus von Cassini wo dann in dem Slot von Huygens die kleine Tochetrsonde sitzt. Warum man letztendlich davon abgekommen ist hat verscheinene Gründe die in der turbulenten Entwicklungsphase und dem Zeitdruck für das Startfenster von NH zu suchen sind. NH war ja einige Zeit ganz knapp daran gestrichen zu werden. Jedenfalls wäre das am ehesten eine denkbare Nachfolgemission, könnte auf einem Träger alà Atlas 5 gestartet werden und könnte einiges von NH übernehmen und würde sich somit in einem realistischen Kostenrahmen bewegen. Wir hätten dann eine deutlich vollständig detailsiertere Karte von Pluto als wir sie jetzt mit NH bekommen. Schade dass es mit NH nicht schon so gemacht wurde, aber wir können auch froh sein das wenigstens NH in der jetzigen Form realisiert wurde.
Raumcon-Realist

Führerschein

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Re: Wie könnte eine Nachfolgemission zu New Horizons aussehen?
« Antwort #8 am: 16. Juli 2015, 11:47:49 »
Wird das gehn mit einem hypergolen System? Man wird doch Geschwindigkeiten im 20 km/s Bereich haben wollen, damit die Reise nicht so lang wird. Dagegen muß man zwecks Bremsung kräftig und lange ballern. Wie soll das Triebwerk und der T.Vorrat aussehn ?

Die Thruster der Voyager Sonden funktionieren immer noch. Sicher müßte hier mehr Schub und längere Brenndauer realisiert werden. Aber das sollte schon gehen. Man muß nur wirklich reichlich Masse auf den Weg schicken.

Sehr hoch müßte die Leistung der Thruster nicht sein. Man kann ein paar Monate lang bremsen.

Offline Gerry

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Re: Wie könnte eine Nachfolgemission zu New Horizons aussehen?
« Antwort #9 am: 16. Juli 2015, 12:05:00 »
Die Thurster der Voygersonden sind aber recht einfach gestrickt und haben einen schlechten ISP und sind im Verhältnis auch recht schwer. Da schafft man es nicht die 10 bis 15km/s oder mehr abzuabuen und gleichzeitig genug Nutzlast für die eigentliche Sonde überzulassen und andererseits die Startmasse nicht zu hoch werden zu lassen. Man braucht am Pluto Verzögerungsstufen mit relativ hohem ISP und geringen Leermassen um da hinzubremsen. Nimmt man da robuste einfache Triebwerke mit wenig ISP dann wird die Startmasse die man aus dem inneren Sonnensystem herausbeschleunigen muss exorbitant groß.

Die Idee im inneren Sonnensystem mit SEP Schwung zu holen und die Bremsung aussen chemisch zu machen ist sicher auch sehr interessant, aber neben dem dass es da auch immer komplexer wird wird die Reisezeit sich verlängern. Das einzige was man mit Ionentriebwerken sparen kann, egal ob SEP/innen und chemisch/aussen oder komplett elektrisch mit Kernreaktor, ist der/die Träger den/die man braucht. Die Ersparniss am Träger erkauft man sich aber mit mehr Reisezeit.

Sorry für OT, aber ich finde die Spekulationen zu einem NH-Nachfolger gehören irgendwie auch dazu, gibt deutlich krassere OT-Fälle ::)
Raumcon-Realist

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Offline MR

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Re: Wie könnte eine Nachfolgemission zu New Horizons aussehen?
« Antwort #10 am: 16. Juli 2015, 12:13:34 »
Ich habe schon an ein duales System gedacht. Im Inneren Bereich des Systems so viel Masse wie möglich mit so viel Schwung wie möglich mit SEP beschleunigen. Das bringt bis mindestens in den Asteroidengürtel was. Dabei zuerst bis mindestens auf den Venus-Orbit runter oder was die Spezialsten als optimale Stragegie ausknobeln. Die Bremsung in den Pluto-Orbit übernimmt dann ein hypergoles chemisches System.

Das aufnehmen von Geschwindigkeit wäre kein so großes Problem, da braucht man nicht unbedingt einen Ionenantrieb. Man könnte die Sonde (passendes Startfenster vorausgesetzt) an Venus, Erde und Jupiter vorbeiführen, da könnte man im Prinzip so viel Geschwindigkeit aufnehmen wie man will. Das große Problem ist nur die Abbremsung. Pluto ist so klein, das man extrem Stark abbremsen muss, um in einen Orbit zu gelangen. Das geht nur mit Ionentriebwerken, ansonsten kann man kaum genug Treibstoff mitführen. Und da fehlt es so weit draußen vor allem an Strom. Da ist noch viel Entwicklungsarbeit zu leisten, ehe an einen Plutoorbiter gedacht werden kann. Die gleiche Technik könnte man auch sehr gut für einen Uranus- und Neptun-Orbiter gebrauchen...

Offline Ruhri

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Re: Wie könnte eine Nachfolgemission zu New Horizons aussehen?
« Antwort #11 am: 16. Juli 2015, 12:16:10 »
Die Thruster der Voyager Sonden funktionieren immer noch. Sicher müßte hier mehr Schub und längere Brenndauer realisiert werden. Aber das sollte schon gehen. Man muß nur wirklich reichlich Masse auf den Weg schicken.

Sehr hoch müßte die Leistung der Thruster nicht sein. Man kann ein paar Monate lang bremsen.

Bei den Geschwindigkeiten, die man erreichen möchte? Da glaube ich wirklich eher an ein Ionentriebwerk, mit dem man eigentlich höhere Geschwindigkeiten erzielen können müsste. Das Problem wäre natürlich der Reaktor, der ziemlich schwer ausfallen dürfte. Aber würde die Reisezeit dadurch tatsächlich länger ausfallen als mit einem rein chemischen Antrieb? Das wäre mal eine Frage an Experten wie beispielsweise Schillrich oder roger50.

Und ja, natürlich müsste man sehr früh mit dem Bremsen anfangen. Aber dafür kann man mit minimalen Materialausstoß arbeiten und daher lange beschleunigen und lange bremsen. Entscheidend wäre es, die von McFire erwähnte Geschwindigkeit im Bereich von 20 km/s als Durchschnitt zu erzielen (vorausgesetzt, das ist technisch überhaupt drin).

Oder wie wäre es mit dieser Option? Der Reaktor kann kurzzeitig eine höhere Leistung abgeben und eine Stützmasse für ein zusätzliches Triebwerk aufheizen. Das wäre etwa Wasser, und natürlich könnte man es nur begrenzt mitführen, aber man könnte gegen Ende des Anfluges stärker bremsen.

Oder wir lassen den Pluto erst einmal beiseite und schicken einen Orbiter zum Uranus und später einen zum Neptun, wie MR es gerade vorgeschlagen hat. Die Baustellen sind schließlich auch noch offen. Das wäre dann jetzt aber wirklich Off-Topic.  :)

McFire

  • Gast
Re: Wie könnte eine Nachfolgemission zu New Horizons aussehen?
« Antwort #12 am: 16. Juli 2015, 12:17:09 »
Man kann ein paar Monate lang bremsen.
Mit den erwähnten hypergolen Triebwerken?
Das ist eine ernstgemeinte Frage - halten derartige Triebwerke das aus?
Und was den Treibstoff angeht, gibt es da keine Zersetzungen durch das ewig lange Partikelbombardement ? Es brauchen sich ja nur einige "unliebsame" Komponenten bilden...
« Letzte Änderung: 16. Juli 2015, 22:58:56 von McFire »

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Offline Sensei

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Re: Wie könnte eine Nachfolgemission zu New Horizons aussehen?
« Antwort #13 am: 16. Juli 2015, 12:54:03 »
Ich finde einen orbiter für den Pluto als illusorisch. Das wird es einfach die nächsten 50+ Jahre nicht geben. Dazu gibt es genügend andere Ziele die vorher noch zu besuchen sind und außerdem würde so eine Mission exorbitant teuer werden.

Die einzig halbwegs realistische Nachfolgemission die ich sehe ist eine Flyby Mission mit Tochtersonde(n).
Die Tochtersonde(n) könnte man nicht nur auf der anderen Seite des Pluto vorbei schicken sondern auch schon vorher auskoppeln und früher/später ankommen lassen um dann auch die Nachtseite von Pluto (+ Charon) aufzunehmen.

So eine Mission bringt fast so viel wissenschaftliche Erkenntnis wie ein Orbiter und ist WESENTLICH (gleich mal rund faktor 10) günstiger.


ps: Der Canyon auf Charon sieht auch SEHR interessant aus. Nur werden wir von dem wohl leider keine ordentlichen Bilder bekommen :/

tonthomas

  • Gast
Re: Wie könnte eine Nachfolgemission zu New Horizons aussehen?
« Antwort #14 am: 16. Juli 2015, 22:37:13 »
Guten Abend!

Hier ein Extra-Thread für Überlegungen zu einer New Horizons Nachfolge-Mission.

Gruß   Pirx

Führerschein

  • Gast
Re: Wie könnte eine Nachfolgemission zu New Horizons aussehen?
« Antwort #15 am: 16. Juli 2015, 23:35:01 »
Man kann ein paar Monate lang bremsen.
Mit den erwähnten hypergolen Triebwerken?
Das ist eine ernstgemeinte Frage - halten derartige Triebwerke das aus?
Und was den Treibstoff angeht, gibt es da keine Zersetzungen durch das ewig lange Partikelbombardement ? Es brauchen sich ja nur einige "unliebsame" Komponenten bilden...

Naja, die Monate waren ziemlich aus der Luft gegriffen. Was ich meine sind kleine, leichte Triebwerke und geringer Schub. Aber sehr viel Treibstoff. Mit heutigen Materialien und Fertigungsmethoden sollten die langlebig genug zu bauen sein.
Mit Schwerlastträgern sehe ich es nicht als unüberwindliches Problem, eine 500kg-Sonde mit 50t Treibstoff loszuschicken. Ein MCT oder zwei Falcon Heavy. Die Sonde mit Treibstoff als eine Nutzlast, den SEP-Antrieb für den Abflug mit einem zweiten, im Orbit koppeln. Ein MCT ist natürlich einfacher. Daß der Treibstoff kein Problem ist, beweisen die Voyager Sonden.

Uranus und Neptun Orbiter sind sicher auch interessante Alternativen.

McFire

  • Gast
Re: Wie könnte eine Nachfolgemission zu New Horizons aussehen?
« Antwort #16 am: 16. Juli 2015, 23:38:04 »
Wär freilich eine Aufgabe für SLS....

FH soll mal lieber den Mars bestücken :)

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Offline Schillrich

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Re: Wie könnte eine Nachfolgemission zu New Horizons aussehen?
« Antwort #17 am: 17. Juli 2015, 10:41:21 »
Hallo zusammen,

ich habe die spekulative Diskussion zu einem Nachfolger für New Horizons hierher verschoben und "als Frage" umformuliert. Da es weder eine konkrete Mission noch ein konkretes Konzept gibt, ist das das passende Themenbereich, um die Gedanken schweifen zu lassen ...
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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Führerschein

  • Gast
Re: Wie könnte eine Nachfolgemission zu New Horizons aussehen?
« Antwort #18 am: 17. Juli 2015, 11:20:19 »
Hallo zusammen,

ich habe die spekulative Diskussion zu einem Nachfolger für New Horizons hierher verschoben und "als Frage" umformuliert. Da es weder eine konkrete Mission noch ein konkretes Konzept gibt, ist das das passende Themenbereich, um die Gedanken schweifen zu lassen ...

Und wieder mal schüttle ich fassungslos den Kopf. Wieso ist eine solche Diskussion passend in Fragen und Antworten? Konzepte und Perspektiven passt genau.

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Offline Schillrich

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Re: Wie könnte eine Nachfolgemission zu New Horizons aussehen?
« Antwort #19 am: 17. Juli 2015, 12:12:43 »
...
Und wieder mal schüttle ich fassungslos den Kopf. Wieso ist eine solche Diskussion passend in Fragen und Antworten? Konzepte und Perspektiven passt genau.


Nein, tut's nicht. Dort sollen "konkrete Konzepte" von Industrie und Agenturen diskutiert werden. "Wunschkonzerte" (eine persönliche Idee ...) sind eben keine konkreten Konzepte. Solche Diskussion haben immer wieder Probleme gemacht, da sie häufig schwammig-beliebig wurden und am Ende weit abgedriftet sind samt allerhand kurioser Antriebsideen ...

Und kein Grund die Fassung zu verlieren ... wenn du Lust hast das Thema zu diskutieren, ist hier doch der Platz.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Offline Ruhri

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Re: Wie könnte eine Nachfolgemission zu New Horizons aussehen?
« Antwort #20 am: 17. Juli 2015, 12:30:38 »
Vielleicht baut man ja auch einfach die Sonde nach und schickt sie zu einem ganz anderen Ziel? Nur welches könnte man in absehbarer Zeit anfliegen? Andererseits: Im Originalentwurf von New Horizon war eine Tochtersonde vorgesehen. Von dem Entwurf sollte man wirklich mal wieder den Staub abwischen.

Was haltet ihr eigentlich davon, den Entwurf von Rosetta zu recyclen und sich mal wieder ein anderes Ziel anzusehen? Die ESA muss ja keinen Kometen ansteuern, sondern könnte zur Abwechslung einen Asteroiden nehmen.

Und wenn es wirklich nicht zu weit weg gehen soll, könnte man auch Dawn zur Grundlage nehmen.

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Offline Sensei

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Re: Wie könnte eine Nachfolgemission zu New Horizons aussehen?
« Antwort #21 am: 17. Juli 2015, 14:19:37 »
o.O

Man sollte weder Rosetta noch New Horizon noch mal nachbauen. Dafür sind die Techniken der Sonden viel zu alt.

Ja, der technische Fortschritt ist bei der Raumfahrt etwas langsamer als anderswo. Aber immer noch schnell genug um nicht 20 jahre alte Sonden noch einmal starten zu lassen..

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Offline MR

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Re: Wie könnte eine Nachfolgemission zu New Horizons aussehen?
« Antwort #22 am: 17. Juli 2015, 14:41:37 »
Man sollte weder Rosetta noch New Horizon noch mal nachbauen. Dafür sind die Techniken der Sonden viel zu alt.

Ja, der technische Fortschritt ist bei der Raumfahrt etwas langsamer als anderswo. Aber immer noch schnell genug um nicht 20 jahre alte Sonden noch einmal starten zu lassen..

Warum soll man keine bewährten Sonden nachbauen? Das ist viel besser und billiger, als jedes Mal das Rad neu zu erfinden, sprich eine neue Sonde zu entwerfen. Natürlich hat du recht damit, das diese Sonden eigentlich veraltet sind. Aber das trifft eigentlich nur auf Computer, Speicher und Instrumente zu. Am Ende ist eine Raumsonde ja nichts anderes als ein Träger für die Instrumente. Und aus dieser Sicht macht es auf jeden Fall Sinn, erfolgreiche Raumsonden nachzubauen, aber Computer und vor allem die Instrumente zu modernisieren bzw optimal auf ihre Ziele abzustimmen. LOORI, die hochauflösende Kamera von New Horizons, ist auf die Lichtverhältnisse bei Pluto ausgelegt. Für eine Jupiter- oder Saturnsonde braucht man eine andere Kamera, die mit einem echten Verschluss arbeitet. Auch die Auflösung der Kameras sollte man erhöhen, 1024 x 1024 Px sind tatsächlich nicht mehr ganz zeitgemäß. Aber das muss auch mit mehr Speicher, besserer Kompressionstechnik und höherer Übertragungsrate kombiniert werden, damit solche hochauflösenden Bilder auch in einer vernünftigen Zeit übertragen werden können.

Offline Ruhri

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Re: Wie könnte eine Nachfolgemission zu New Horizons aussehen?
« Antwort #23 am: 17. Juli 2015, 14:49:15 »
Das wäre dann gewissermaßen die evolutionär weiter entwickelte Version.

Zu überlegen wäre aber, eine Sonde mehrfach zu bauen und zu verschiedenen Zielen zu starten. Der Asteroidengürtel bietet genügend Ziele, und der Kuipergürtel an sich auch. Allerdings dürfte es gerade bei einem KBO einen großen Unterschied machen, wie weit ein Himmelskörper vom Perihel oder Aphel entfernt ist, und die "Jahre" sind da draußen im Kuipergürtel nun einmal sehr, sehr lang - oder noch viel länger.

Weiß jemand, welche KBOs in den nächsten Jahren in Reichweite wären? Der gerade eben angeflogene Pluto entfernt sich leider auf seiner Bahn gerade von der Sonne, und es wird viele Jahre dauern, bis sich daran wieder etwas ändern wird.

Führerschein

  • Gast
Re: Wie könnte eine Nachfolgemission zu New Horizons aussehen?
« Antwort #24 am: 17. Juli 2015, 14:55:01 »
o.O

Man sollte weder Rosetta noch New Horizon noch mal nachbauen. Dafür sind die Techniken der Sonden viel zu alt.

Ja, der technische Fortschritt ist bei der Raumfahrt etwas langsamer als anderswo. Aber immer noch schnell genug um nicht 20 jahre alte Sonden noch einmal starten zu lassen..

Stimmt schon, wahrscheinlich würde man viele Teile gar nicht mehr bekommen. Aber ich sehe den Ansatz völlig richtig. Man sollte von einem Sondentyp gleich mehrere bauen und sie innerhalb von ein paar Jahren dann zu ähnlichen Zielen starten. Z.B. Uranus- und Neptunmonde als Ziele. Dann lohnen sich die Entwicklungskosten. Die Kosten pro Mission müßten so wesentlich niedriger sein. Jedenfalls heißt es doch immer, sie sind so teuer, weil es Einzelstücke sind.