Im Spätsommer 2015 oder über den Jahreswechsel oder im ersten Halbjahr 2016 könnte der Kommunikationssatellit Express-AMU 1 für den staatlichen russischen Betreiber Russian Satellite Communications Company (RSCC / GPKS) von der Rampe 81/24 in Baikonur aus ins All gestartet werden.
Der von Astrium gebaute Satellit basiert auf dem Bus Eurostar E3000 und wird voraussichtlich eine Startmasse von rund 5,7 Tonnen besitzen.
Ausgestattet ist das Raumfahrzeug mit 52 Ku- und 18 Ka-Band-Transpondern. In der Kommunikationsnutzlast kommen u.a. Komponenten von NEC aus Japan zum Einsatz.
Im All soll die Leistung des Satelliten nach Angaben seines Herstellers über 15 Kilowatt betragen. Als Auslegungsbetriebsdauer von Express-AMU 1 werden 15 Jahre genannt.
Ein Teil der Kapazitäten des Satelliten wurden von RSCC bereits an Eutelsat vergeben. Dieses europäische Unternehmen will den Satelliten unter der Bezeichnung EUTELSAT 36C vermarkten. Aus dem Namen ist die geplante Position des Satelliten im Geostationären Orbit abzulesen. Vorgesehen ist eine Stationierung bei 36 Grad Ost im GEO.
Im Kontext des Streits um die Lieferung von in Frankreich gebauten Schiffen (Hubschrauberträger der Mistral-Klasse) an Russland wurde gemeldet, dass der russische Kommunikationsminister dem stellvertretenden russischen Premierminister vorgeschlagen habe, RSCC anzuweisen, die Geschäftsverbindung mit Eutelsat zu beenden.
Der neue Satellit kostet RSCC 6,35 Milliarden Rubel. Vertraglich vereinbart war eine Bauzeit von 26 Monaten.
Geplant ist der Transport des Satelliten durch eine Proton-Rakete vom russischen Hersteller Chrunitschew. Darüber, welche Oberstufe zum Einsatz kommen wird, gibt es widersprüchliche Aussagen. Genannt wird die Breeze-M als auch der Block-DM-03. Wahrscheinlich wird der entsprechende Proton-Start nicht unter der Ägide des Vermarkters ILS abgewickelt, RSCC hat den Start des Satelliten unmittelbar beim Raketenhersteller beauftragt.
Gruß Pirx