Vermutung: Es herrscht immer dann Interesse, wenn große Meilensteine erreicht werden. Dass sind dann womöglich weniger wissenschaftliche Entdeckungen als eher handfeste Taten.
Da würde ich z.B. auch Starshot dazu zählen...
So optimistisch bin ich nicht mehr.
An "Taten" (Erststarts, private Launcher, ...) mangelt es derzeit wenig; Interesse in der Öffentlichkeit und bei einschlägigen Wissenschaftsredaktionen nahe Null.
"Wissenschaftliche Entdeckungen" auch nur, wenn ein Bild dazu gibt ("Erstes Bild eines schwarzen Lochs", "Supererde entdeckt" [Bild eines phantasievollen Grafikers dazu...]).
Fragt man nach einem Weltraumteleskop, kommt wohl bei 80% der Befragten gar nichts, bei 18% "Hubble", 2 % kennen James Webb. Von Spitzer, Kepler, Wise hat die breite Öffentlichkeit noch nie gehört. Und Planck, Herschel, Gaia, Euclid und Cheops - europäische Teleskope! - sind ebenfalls völlig unbekannt. Fiebert irgendwer Plato oder Ariel entgegen? Die miserable ESA-PR tut ihren Teil dazu und schneidet sich so ins eigene Fleisch.
Nein, was Menschen interessiert sind Menschen. So funktioniert TV, so werden mittlerweile Nachrichten gestrickt: Kein Beitrag aus Gaza oder Kiew ohne dass ein Opfer vor die Kamera gezerrt wird, ein Politiker unwidersprochen Falsches verkünden kann, oder ein Korrespondent nur wiederholt, was der Sprecher vorher schon gesagt hatte. Zu Lasten der Fakten und Hintergrund-Infos.
Deswegen interessierten an Raumfahrt fast ausschließlich "Raumfahrer" (so wie dieses Forum ja auch mal benannt wurde).
Rogge war die letzte große Medienaktion.
Und der Reißer "gestrandete Astronauten auf der ISS".
Davor Gerst (auch hier weiterhin prominent als "Spezial" angepinnt, obwohl seit einem Jahr keine Aktivität).
Nächstes Jahr Artemis II.
Sprich: Wenn es keine bemannten Missionen gibt, interessiert sich die Öffentlichkeit nicht die Bohne. Und solange die ESA keine Astronauten befördert, bleibt sie uninteressant.