Um irgendwelche kontrollierten Schübe zum "schweben" durchzuführen, benötigt man dauerhaftes Wissen über die Lage im Raum.
Genau dieses Wissen haben sie fast zwei Jahre lang am Kometen erworben.
Ein kurzer Bremsschub vor dem Aufschlag und ein Schub in Rotationsrichtung sollten sich vorab berechnen und programmieren lassen.
Philae hat gezeigt, dass man stundenlang knapp über der Oberfläche schweben kann - ganz ohne Kontrolle oder weitere aktive Manöver.
Sie haben ein gutes Team, welches atemberaubende Flugmanöver kalkuliert, programmiert und durchgeführt hat.
Wenn ich nur an die wirklich riskanten Manöver denke, die man machte, um vielleicht nochmal Funkkontakt zu Philae zu bekommen, obwohl die Chancen sehr schlecht waren. Das waren gefährliche und wohl emotionale Entscheidungen, die zudem Missionszeit gekostet haben.
Wenn man diesem Flug-Team den Auftrag gibt: "Haltet Rosetta so lange es geht knapp über der Oberfläche" - dann würden die das hinkriegen.
Da geht es nicht nur um die von dir verschrieene Kontrolle der Controller
Ich habe keine Controller "verschrieen"!
Das würde ich niemals tun.
Ich habe große Hochachtung vor diesen Leuten, die eine hervorragende Arbeit leisten.
Ist der Sternensensor nicht funktionsfähig, kann sich Rosetta nach der Lageenderung für den Bremsschub nicht Richtung Erde ausrichten und man verliert sofort das Signal und damit auch alle danach gewonnenen Daten! Warum sollte man das riskieren, wenn die Bilder unterhalb 800m eh unscharf werden?
Klar, ohne funktionierenden Sternensensor wird es nicht funktionieren.
Aber warum sollte der jetzt, wo der Komet nicht mehr aktiv ist, plötzlich nicht mehr funktionieren?
Was würden sie denn riskieren (könnten sie verlieren), wenn sie es wenigstens versuchen?
Warum sollten Bilder unter 800 m unscharf werden?
Sie haben am Boden-Modell getestet, dass OSIRIs sogar bis 15 m scharf abbilden kann.
Klar, bei dem geplanten schnellen Sturzflug wird es keine Bilder aus der Nähe geben.
Das wäre eben die verschenkte Gelegenheit.
Dazu kommt, dass das auch ein PR Desaster wäre! NAch Philae auch noch die Landung von Rosetta vergeigt... versuch das mal, einem raumfahrtuninteressierten was-das-alles-kostet-Nörgler zu erklären...
Mit ziemlicher Sicherheit nicht - im Gegenteil!
Rosetta ist ein Orbiter und wird keine Landung überstehen, war nie dafür geplant.
Das kann man sehr wohl kommunizieren und das würde sogar die Öffentlichkeit verstehen.
Hier geht es um eine kostenlose Zugabe aus reinem Forschergeist.
Das ist genau das, was die Leute sehen wollen!
Dorthin zu gehen, wo noch nie zuvor eine Raumsonde gewesen ist...!
Hat es etwa der Popularität von SpaceX geschadet, als Videos explodierender Raketen als Resultate der ersten Testlandungen auf der Seeplattform in alle Welt übertragen wurden? - Im Gegenteil!
Bei Rosetta werden keine Explosionen zu sehen sein - die Mission kann nur durch zusätzliche Resultate gewinnen.
Und das sogar ohne zusätzliche Kosten. Sie würden die aufgewendeten Mittel noch besser ausnutzen.
Kann es denn überhaupt etwas Besseres geben?