Kriterien für Inklination von Raumstationen

Hallo zusammen,

mir ist aufgefallen, dass MIR und ISS jeweils eine Inklination von 51,6° haben/hatten. Was sind die konkrete Gründe dafür? Ich kann nur spekulieren, dass dies bei der Orbithöhe mit der überflogenen (Erd-)Fläche zu tun hat, also für Erdbeobachtung zum Beispiel. Weiß jemand mehr?

Grüße

Hi nisc,

51,6° ist eine zwischen NASA und Roscosmos ausgemachte Inklination da sie guenstig fuer die russischen Starts aus Baikonur ist. Normalerweise sind Raketenstarts energetisch am guenstigsten wenn sie in die Inklination starten welche mit dem Standort der Startplatzes uebereinstimmt. Baikonur liegt zwar jetzt auf 46°, bei Starts auf 51,6° geht man allerdings sicher, dass China nicht ueberflogen wird und somit keine ausgebrannten Raketenstufen oder Truemmerteile bei einem eventuellen Fehlstart auf ein benachbartes Land fallen.

Ausserdem hat man (wie du selbst schon angedeutet hast) bei einer hoeheren Inklination auch die Moeglichkeit mehr Erdoberflaeche zu ueberfliegen.

Hey Nitro,

vielen Dank für die Antwort! Wieder was gelernt!

Eine etwas höhere Inklination als der Breitengrad des Startplatzes führt (zumindest theoretisch) auch noch dazu, dass man an diesem Startplatz ein etwas breiteres Startfenster bekommt. Ob das real eine Rolle spielt, bezweifel ich aber.

Für bestimmte Mond-Missionsszenarien (unter Constellation) war das aber ein interessanter Aspekt (dass der Parkorbit etwas höher inkliniert ist als die geographische Breite des Landorts), da man so in kurzer Folge sogar zwei Startfenster geboten bekommt, einmal im aufsteigenden Ast, und wenig später gleich im absteigenden Ast.

Eine etwas höhere Inklination als der Breitengrad des Startplatzes führt (zumindest theoretisch) auch noch dazu, dass man an diesem Startplatz ein etwas breiteres Startfenster bekommt.

Interessant, kannst Du das kurz erläutern?

Viele Grüße,

Klaus

Streichen wir mal den ersten Teil. Ich bin da gerade gedanklich vielleicht falsch abgebogen ... muss das aber noch mal ordentlich durchdenken.

Eine etwas höhere Inklination als der Breitengrad des Startplatzes führt (zumindest theoretisch) auch noch dazu, dass man an diesem Startplatz ein etwas breiteres Startfenster bekommt. Ob das real eine Rolle spielt, bezweifel ich aber.

Für bestimmte Mond-Missionsszenarien (unter Constellation) war das aber ein interessanter Aspekt (dass der Parkorbit etwas höher inkliniert ist als die geographische Breite des Landorts), da man so in kurzer Folge sogar zwei Startfenster geboten bekommt, einmal im aufsteigenden Ast, und wenig später gleich im absteigenden Ast.

Der zweite Teil gilt aber, ist aber reine Theorie für flexbile Aufstiegszenarien beim Mond.