Das wäre eine elegante Lösung, die die Vorteile eines jeden Systems ausspielt. Starlink ist hingegen für mich das Äquivalent der Brechstange
Das Problem ist halt dass ich von diesen Ballons jetzt seit 10 Jahren höre, länger als von Starlink, und es ist immer noch nichts nennenswertes passiert. Wenn man es hingegen schafft in kurzer Zeit 100derte Satelliten die 10mal so schwer sind als das Gefummel unter diesen Ballons hochschießen, nehme ich einfach an dass dieses Loon Projekt fundamentale Probleme hat die sehr schwer zu lösen sind. Facebook hat übrigen ein ähnliches Projekt dass auch nicht recht weiterkommt.
Ja es hat lange gedauert. Aber "nichts nennenswertes passiert" kann man wohl nicht sagen, wenn sie gerade den kommerziellen Regelbetrieb aufgenommen haben - wenn auch nur in einer kleinen Region.
Was denn nun: Ist Starlink dir jetzt nicht hoch genug
Ich würde das nicht Starlink nennen, denn wie gesagt, das ist ein ganz anderes Design. Für die Anwendung die ich geschildert habe, wäre z.B. die Orbitlage von der ursprünglich angedachten OneWeb Konstellation, also 650 sats in ca 1000km.
Ja, der Orbit hat zwei Nachteile gegenüber dem Starlink Orbit, nämlich längere Sichtbarkeit nach der Dämmerung und längere Lebensdauer von Schrott, aber das wird mMn durch die geringe Anzahl wieder wettgemacht.
Ist es nicht gut wenn man ein System hat, welches relativ kostengünstig aufzubauen ist und viele Funktionen mit einmal übernehmen kann (deine Brechstange)?
Abgesehen von dem extremen Ressourcenaufwand, alle 5 Jahre eine Konstellation aus 10.000 Sats zu erneuern - inklusive der entsprechenden Anzahl der Starts - sorgt aber genau das eben auch für solche Konflikte wie mit den Astronomen. Und man weiß nie, was man in Zukunft noch alles benötigt, was dann eventuell durch die Existenz von Starlink nicht mehr möglich ist. In der Evolution der Computer gab es schon so viele Probleme, weil irgendwelche implizite Annahmen über die Zukunft später ein riesen Hindernis waren ("Man wird nie mehr als 32MB Speicher brauchen"). Ich bin daher einfach ein Freund davon, so wenig wie möglich zu verwenden um so viel wie möglich zu erzielen, auch wenn das anfangs eventuell teurer ist.
(Über den Punkt brauchen wir hier übrigens nicht weiter zu diskutieren, das ist einfach eine Einstellung, von der ich weiß, dass sie andere nicht haben und dementsprechend hier den Punkt auch nicht richtig finden. Aber da wird man dann eh nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen, also bitte einfach respektieren, dass das manche so sehen)
Da kommt mir eher die Idee, Lücken im Netz immer wieder mit Ballons abzudecken, als Stückwerk vor. Allein schon um die blinden Flecken in Deutschland abzudecken bräuchte man quasi eine lückenlose Ballonabdeckung - es ist einfach nicht damit getan über zwei Flecken Ballone kreisen zu lassen.
Von ganz weltweiter Abdeckung mal ganz zu schweigen. Das sehe ich, bei diesem Tempo, einfach in den nächsten 50 Jahren noch nicht...
Deutschland ist quasi durchgängig so dicht besiedelt, dass hier Ballons keinen Sinn machen, sondern sich Funkzellen immer lohnen. Außerdem ist hier die nähe zum nächsten Glasfaserverteiler auch immer so nah, dass man diesen auch direkt darüber anschließen kann und keinen Sat Anschluss braucht. Das schlecht ausgebaute Netz liegt in Deutschland an Problemen, die hauptsächlich in der Historie von früheren Netzausbauten und langwierigen Prozessen liegen. Aber da Starlink nicht übers Handy empfangbar ist, wird es kein einziges Funkloch schließen. Es mag eventuell ein paar Einzelfälle geben, wo Starlink in Deutschland die einzige Option für einen guten Festnetz Anschluss liefert, aber in dem Bereich hat sich in den letzten Jahren tatsächlich einiges getan. Durch Vectoring sind inzwischen fast überall 100MBit verfügbar, werden aber kaum gebucht. Man braucht es schlicht aktuell nicht. Glasfaser ist natürlich aktuell noch was anderes und hat eine schlechte Verbreitung in Deutschland, das liegt aber auch an fehlender Nachfrage und der Ausbau wird gerade ziemlich voran getrieben.
Der richtige Bedarf für alternative Netzanbindungen sind doch eher so Gegenden wie der mittlere Westen der USA oder weite Teile Afrikas, wo im Umkreis von 50km kein anderer Ort ist und eine einzelne Straße durchführt. Für solche Gegenden punktuell eine Mischung aus Ballons und Masten einzusetzen, fände ich besser als flächendeckend Sats zu haben, deren Kapazität fast überall zu viel ist.
Und dabei sind die anderen Funktionen von Starlink (Hochfrequenzhandel, Forschungsstationen, Bohrinseln etc.) noch nicht einmal berücksichtigt.
Ja klar, das sind natürlich Anwendungen. Da ist dann nur nicht mehr viel übrig von den großen Zielen zur Verbesserung der Welt. Und reicht dafür nicht auch ein IridiumNext-ähnliches Netz?