Starlink - Satellitenkonstellation

  • 2544 Antworten
  • 515833 Aufrufe

Offline Hugo

  • *****
  • 5174
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1800 am: 26. Juni 2020, 23:12:46 »
Derzeit sind knapp über 260 Satelliten Betriebsbereit:



Diese belegen 14 Bahnen recht gut. Die letzten 4 Bahnen fehlen noch, dann wird das Basisnetz von Starlink in Betrieb gehen.



Der Versorgungsgrad steigt auch schon leicht. Sobald hier 100% erreicht werden wird SpaceX die ersten Testuser in das Netz rein lassen.


Offline Hugo

  • *****
  • 5174
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1801 am: 28. Juni 2020, 15:36:35 »
Das Bild ist jetzt als Animation bei Twitter Online:

https://twitter.com/Hugo08413129/status/1277233652703932431


Offline Hugo

  • *****
  • 5174
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1802 am: 28. Juni 2020, 17:36:36 »
Die ersten Satelliten von Starlink (#8) V1.0 L7 beginnen mit ihrem Anstieg:


Offline Hugo

  • *****
  • 5174
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1803 am: 29. Juni 2020, 21:22:42 »
Bahn Nummer 12 wird heute von den Satelliten eingenommen, hier der aktuelle Zustand, die Satelliten haben die Position erreicht.

Noch werden die Satelliten als "Leicht unter Zielorbit" gezeichnet. Mit den nächsten Noraddaten (Morgen) müsste der neue Orbit gemeldet werden und die Satelliten als "Auf Zielorbit" gezeichnet werden.


Offline Hugo

  • *****
  • 5174
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1804 am: 06. Juli 2020, 09:44:21 »
Ich habe von allen 9 Starlink-Starts den ersten Monat in eine Grafik verpackt.  Die Skalierung der Achsen ist immer möglichst gleich. Da die Namen der Satelliten unterschiedlich lang sind, ist die Legende jedoch immer unterschiedlich breit. Da die 0.9er Satelliten in einem anderen Orbit abgesetzt wurden, ist die Achse hier verschoben.

Ab #5-L4 ist der "Warte-Orbit" 380 km statt 350 km
Ab #6-L5 habe ich die Daten ab dem ersten Tag an. Vorher erst ab ca. der zweiten Woche.
Ab #7-L6 gehen alle Satelliten auf den Warteorbit, vorher haben die ersten 20 ihn übersprungen











Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1805 am: 08. Juli 2020, 08:36:03 »
Da ich nicht weiß, wo es sonst besser passt:
Ab heute startet Google Loon mit dem kommerziellen Service über Kenia.
Dabei tragen Stratosphärenballons LTE Funkzellen und sorgen so für flächendeckende Versorgung von Internet in einem 50.000 km2 großen Gebiet, in dem der Bau von Funktürmen durch die Topologie schwierig ist.
Dabei kooperiert Google mit einem lokalen Mobilfunkprovider, sodass die Ballons vollkommen transparent für den Endnutzer sind. Der hat auf seinem Handy dann halt einfach Internet, ob es über die Ballons geht oder üben einen Mast spielt keine Rolle

Meiner Meinung nach ist das deutlich bessere Konzept für die Versorgung von entlegenen Gebieten mit Internet:
 - günstiger
 - direkt und ohne extra Hardware für Endnutzer verwendbar
 - punktuelle Versorgung möglich und damit auch gute Anpassung an Bedarf
 - Hardware Upgrades einfacher (nur die Com-Payload muss geändert werden)
"Dragon 2 is designed to be able to land anywhere in the solar system. Red Dragon Mars mission is the first test flight." - Elon Musk

Offline Hugo

  • *****
  • 5174
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1806 am: 08. Juli 2020, 12:25:50 »
Das sind zwei verschiedene Projekte.

Google Loon: Ballon mit Technik in der Luft hält Position über  dem Boden.
Starlink: Satellit mit Technik im Weltall kreist um die Erde.

Google Loon: Bereitstellung eines Handy-Netzes (Derzeit 5G, Handyempfang)
Starlink: Bereitstellung eines festen Funkdienstes mit stationären Antennen (Kein Handyempfang!)

Google Loon:  B2B: Kooperation mit lokalen Anbietern um keine eigenen Kunden  zu haben.
Starlink: B2C: Eigenes Netz, eigene Kunden, eigene Verträge.

Google Loon: Versorgung von Handys
Starlink: Versorgung von  Zügen, Schiffen, Fahrzeugen, Firmen, Fabriken,  Militär, Ortschaften, Privathäusern.

Ich denke, hier kann man nicht vergleichen, was besser ist. Das sind grundlegend verschiedene Dienste, welche auch sehr wenig Überschneidungen haben. Wer ein Handy hat, muss zu Google Loon und der Rest zu Starlink.

Lediglich die Google-Loon-Kunden, die einen 5G-Router nutzen um damit ihr Haus mit Internet zu versorgen können wählen zwischen beiden Diensten.

*

Offline Sensei

  • Moderator
  • *****
  • 6540
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1807 am: 08. Juli 2020, 12:33:18 »
Die Ballons bleiben auch nur etwas 100 Tage aktiv und entsorgen ihr Helium dann in die Atmosphäre.
Die payload ist auch nur 10 kg schwer.

Das ist alles keine Konkurrenz für Starlink, sondern eher eine eine Ergänzung.
Zumal Google eh in beiden Projekten investiert ist...

Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1808 am: 08. Juli 2020, 13:11:40 »
Das sind zwei verschiedene Projekte.
Ja, natürlich

Google Loon: Ballon mit Technik in der Luft hält Position über  dem Boden.
Starlink: Satellit mit Technik im Weltall kreist um die Erde.
Ja, natürlich

Google Loon: Bereitstellung eines Handy-Netzes (Derzeit 5G, Handyempfang)
Starlink: Bereitstellung eines festen Funkdienstes mit stationären Antennen (Kein Handyempfang!)
Stichwort Fixed Wireless Access: Mobilfunknetz wird immer mehr als Ersatz für stationären Zugang verwendet. LTE/5G bietet nur eben zusätzlich die Möglichkeit, auch in kompakten Geräten empfangen zu werden.

Google Loon:  B2B: Kooperation mit lokalen Anbietern um keine eigenen Kunden  zu haben.
Starlink: B2C: Eigenes Netz, eigene Kunden, eigene Verträge.
Ja, ok. Aber es geht ja darum, die Welt mit Internet zu versorgen, ist doch egal, wer am Ende der B2C Verkäufer ist?
(Sonst wäre OneWeb ja auch vollkommen was anderes als Starlink, weil der eine B2C und der andere B2B macht)

Google Loon: Versorgung von Handys
Starlink: Versorgung von  Zügen, Schiffen, Fahrzeugen, Firmen, Fabriken,  Militär, Ortschaften, Privathäusern.
Das ist natürlich Quatsch, siehe oben. Zumal insbesondere Züge & Fahrzeuge ja heute bereits ausschließlich über das Mobilfunknetz laufen

Ich denke, hier kann man nicht vergleichen, was besser ist. Das sind grundlegend verschiedene Dienste, welche auch sehr wenig Überschneidungen haben. Wer ein Handy hat, muss zu Google Loon und der Rest zu Starlink.
Anders rum: wer Starlink verwenden möchte, benötigt das Geld, sich komplett neue Technik für mehrere hundert Dollar zu kaufen. Wer sich das eben nicht leisten kann, oder eine kompaktere Lösung als die SpaceX Schüsseln benötigt, wählt lieber etwas, das einen bestehenden Standard transparent so erweitert, dass er eine größere Verfügbarkeit hat.

Die Ballons bleiben auch nur etwas 100 Tage aktiv und entsorgen ihr Helium dann in die Atmosphäre.
Ja, das ist natürlich Mist, aber vom Resourcenaufwand auch nicht mehr, als 1000 Sats pro Jahr ins All zu schießen

Die payload ist auch nur 10 kg schwer.
Naja, das ist ja wohl eher ein Vorteil, oder?
"Dragon 2 is designed to be able to land anywhere in the solar system. Red Dragon Mars mission is the first test flight." - Elon Musk

*

Offline Sensei

  • Moderator
  • *****
  • 6540
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1809 am: 08. Juli 2020, 14:21:10 »
Nicht, wenn diese Nutzlast deswegen auch deutlich weniger Leistung hat.

Ganz generell wünsch ich beiden Projekten viel Erfolg.
Und man sollte sie nicht gegeneinander ausspielen. Der Internetmarkt ist groß genug dass beide Projekte ihren Platz hätten. Zudem Loom anscheinend auch nicht so schnell nach oben zu skalieren ist.

PS: die 50k km² sind die Größe des Gesamtprojekts, nicht nur die von einem Ballon versorgt Fläche. Und an eine nahezu weltweite Versorgung wird Loom auch nicht so schnell ran kommen

Offline Bermax

  • ***
  • 127
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1810 am: 08. Juli 2020, 14:25:16 »
Übrigens bietet sich das aus meiner Sicht geradezu an:
Starlink: Versorgung von  Zügen, Schiffen, Fahrzeugen, Firmen, Fabriken,  Militär, Ortschaften, Privathäusern
und Google Loon.

Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1811 am: 08. Juli 2020, 15:41:36 »
In Kenia sind das für die 50tkm2 35 Ballons. Ich finde das praktisch und preiswert. Allerdings sehe ich 2 Probleme.

1. Die Bandbreite mit fast 20MBit/s ist schon sehr ordentlich. Allerdings funktioniert das nur für eine sehr begrenzte Anzahl von Nutzern.
2. Würde man die Erde mit Loon versorgen, könnte die Astronomie zusperren. Dann war’s das.

An einem Punkt steckt Loon Starlink locker in die Tasche. Jedes Wald und Wiesen Handy hat Zugriff auf das System.

*

Offline Sensei

  • Moderator
  • *****
  • 6540
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1812 am: 08. Juli 2020, 16:33:41 »
Wenn die 35 Ballons mal reichen. In einer anderen Quelle steht eine Übertragungsreichweite (=Radius) von 40 km.

Aber der 2. Punkt stimmt (wahrscheinlich) nicht: die Fliegen so tief dass sie Nachts praktisch immer selbst im Erdschatten liegen. Außerdem fliegen sie so langsam dass sie keinen Tail auf den Bildern hinterlassen können.

Offline Hugo

  • *****
  • 5174
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1813 am: 08. Juli 2020, 16:40:30 »
Übrigens bietet sich das aus meiner Sicht geradezu an:
Starlink: Versorgung (...)  Google Loon.
Stimmt.  Die Ballons müssen ja auch irgendwie   selber eine Verbindung beommen. Eine Starlink-Anbindung ist da sehr einfach und kostengünstig.

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6758
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1814 am: 08. Juli 2020, 18:38:30 »
Die Verknüpfung beider Systeme macht vor allem dort Sinn wo man temporär Mobilfunk/Internet braucht es aber keinerlei Infrastruktur gibt für die Stromversorgung und auch kein LWL verlegt ist. Kommt dann noch hinzu das viele Menschen die zu Fuß oder Rad usw. Unterwegs sind, braucht man keine Richtfunkstrecke zur Anbindung.

Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1815 am: 09. Juli 2020, 08:39:55 »
Ja, eine Verknüpfung von solchen Systemen macht natürlich Sinn. Darüber ließen sich ja auch mit klassischen Funkmasten "Inseln" von Funkzellen bauen, da wo sie benötigt werden, ohne bis dahin eine kabelgebundene Versorgungsleitung zu legen.
Leider ist das aber nicht das, was Starlink sein will und das Design ist dafür nicht optimiert. Für solche Zwecke würde man weniger Sats in etwas höherem Orbit benötigen, bei denen die Com-Payload auf wenige Verbindungen mit hohem Durchsatz optimiert ist.
Sowas wäre eine Art von Satelliteninternet, mit der ich mich anfreunden könnte. Ein Backbone um hybride Versorgungsmöglichkeiten am Boden zu ermöglichen.
Große Gebiete mit dünner Besiedelung können über Inseln von Ballons versorgt werden, da wird auch keine hohe Kapazität benötigt, weil ja nicht viele Leute da sind, höhere Besiedelung umgeben von nichts, erhalten eine über Sat angebundene Funkzelle und dicht besiedelte Regionen sind über die traditionellen Netze angebunden.

Das wäre eine elegante Lösung, die die Vorteile eines jeden Systems ausspielt. Starlink ist hingegen für mich das Äquivalent der Brechstange
"Dragon 2 is designed to be able to land anywhere in the solar system. Red Dragon Mars mission is the first test flight." - Elon Musk

Offline Tom

  • **
  • 83
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1816 am: 09. Juli 2020, 09:06:00 »
Das wäre eine elegante Lösung, die die Vorteile eines jeden Systems ausspielt. Starlink ist hingegen für mich das Äquivalent der Brechstange

Das Problem ist halt dass ich von diesen Ballons jetzt seit 10 Jahren höre, länger als von Starlink, und es ist immer noch nichts nennenswertes passiert. Wenn man es hingegen schafft in kurzer Zeit 100derte Satelliten die 10mal so schwer sind als das Gefummel unter diesen Ballons hochschießen, nehme ich einfach an dass dieses Loon Projekt fundamentale Probleme hat die sehr schwer zu lösen sind. Facebook hat übrigen ein ähnliches Projekt dass auch nicht recht weiterkommt.

*

Offline Sensei

  • Moderator
  • *****
  • 6540
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1817 am: 09. Juli 2020, 09:17:51 »
Was denn nun: Ist Starlink dir jetzt nicht hoch genug

Ist es nicht gut wenn man ein System hat, welches relativ kostengünstig aufzubauen ist und viele Funktionen mit einmal übernehmen kann (deine Brechstange)? Da kommt mir eher die Idee, Lücken im Netz immer wieder mit Ballons abzudecken, als Stückwerk vor. Allein schon um die blinden Flecken in Deutschland abzudecken bräuchte man quasi eine lückenlose Ballonabdeckung - es ist einfach nicht damit getan über zwei Flecken Ballone kreisen zu lassen.
Von ganz weltweiter Abdeckung mal ganz zu schweigen. Das sehe ich, bei diesem Tempo, einfach in den nächsten 50 Jahren noch nicht...

Und dabei sind die anderen Funktionen von Starlink (Hochfrequenzhandel, Forschungsstationen, Bohrinseln etc.) noch nicht einmal berücksichtigt.

Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1818 am: 09. Juli 2020, 10:02:38 »
Das wäre eine elegante Lösung, die die Vorteile eines jeden Systems ausspielt. Starlink ist hingegen für mich das Äquivalent der Brechstange

Das Problem ist halt dass ich von diesen Ballons jetzt seit 10 Jahren höre, länger als von Starlink, und es ist immer noch nichts nennenswertes passiert. Wenn man es hingegen schafft in kurzer Zeit 100derte Satelliten die 10mal so schwer sind als das Gefummel unter diesen Ballons hochschießen, nehme ich einfach an dass dieses Loon Projekt fundamentale Probleme hat die sehr schwer zu lösen sind. Facebook hat übrigen ein ähnliches Projekt dass auch nicht recht weiterkommt.
Ja es hat lange gedauert. Aber "nichts nennenswertes passiert" kann man wohl nicht sagen, wenn sie gerade den kommerziellen Regelbetrieb aufgenommen haben - wenn auch nur in einer kleinen Region.

Was denn nun: Ist Starlink dir jetzt nicht hoch genug
Ich würde das nicht Starlink nennen, denn wie gesagt, das ist ein ganz anderes Design. Für die Anwendung die ich geschildert habe, wäre z.B. die Orbitlage von der ursprünglich angedachten OneWeb Konstellation, also 650 sats in ca 1000km.
Ja, der Orbit hat zwei Nachteile gegenüber dem Starlink Orbit, nämlich längere Sichtbarkeit nach der Dämmerung und längere Lebensdauer von Schrott, aber das wird mMn durch die geringe Anzahl wieder wettgemacht.


Ist es nicht gut wenn man ein System hat, welches relativ kostengünstig aufzubauen ist und viele Funktionen mit einmal übernehmen kann (deine Brechstange)?

Abgesehen von dem extremen Ressourcenaufwand, alle 5 Jahre eine Konstellation aus 10.000 Sats zu erneuern - inklusive der entsprechenden Anzahl der Starts - sorgt aber genau das eben auch für solche Konflikte wie mit den Astronomen. Und man weiß nie, was man in Zukunft noch alles benötigt, was dann eventuell durch die Existenz von Starlink nicht mehr möglich ist. In der Evolution der Computer gab es schon so viele Probleme, weil irgendwelche implizite Annahmen über die Zukunft später ein riesen Hindernis waren ("Man wird nie mehr als 32MB Speicher brauchen"). Ich bin daher einfach ein Freund davon, so wenig wie möglich zu verwenden um so viel wie möglich zu erzielen, auch wenn das anfangs eventuell teurer ist.
(Über den Punkt brauchen wir hier übrigens nicht weiter zu diskutieren, das ist einfach eine Einstellung, von der ich weiß, dass sie andere nicht haben und dementsprechend hier den Punkt auch nicht richtig finden. Aber da wird man dann eh nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen, also bitte einfach respektieren, dass das manche so sehen)

Da kommt mir eher die Idee, Lücken im Netz immer wieder mit Ballons abzudecken, als Stückwerk vor. Allein schon um die blinden Flecken in Deutschland abzudecken bräuchte man quasi eine lückenlose Ballonabdeckung - es ist einfach nicht damit getan über zwei Flecken Ballone kreisen zu lassen.
Von ganz weltweiter Abdeckung mal ganz zu schweigen. Das sehe ich, bei diesem Tempo, einfach in den nächsten 50 Jahren noch nicht...
Deutschland ist quasi durchgängig so dicht besiedelt, dass hier Ballons keinen Sinn machen, sondern sich Funkzellen immer lohnen. Außerdem ist hier die nähe zum nächsten Glasfaserverteiler auch immer so nah, dass man diesen auch direkt darüber anschließen kann und keinen Sat Anschluss braucht. Das schlecht ausgebaute Netz liegt in Deutschland an Problemen, die hauptsächlich in der Historie von früheren Netzausbauten und langwierigen Prozessen liegen. Aber da Starlink nicht übers Handy empfangbar ist, wird es kein einziges Funkloch schließen. Es mag eventuell ein paar Einzelfälle geben, wo Starlink in Deutschland die einzige Option für einen guten Festnetz Anschluss liefert, aber in dem Bereich hat sich in den letzten Jahren tatsächlich einiges getan. Durch Vectoring sind inzwischen fast überall 100MBit verfügbar, werden aber kaum gebucht. Man braucht es schlicht aktuell nicht. Glasfaser ist natürlich aktuell noch was anderes und hat eine schlechte Verbreitung in Deutschland, das liegt aber auch an fehlender Nachfrage und der Ausbau wird gerade ziemlich voran getrieben.

Der richtige Bedarf für alternative Netzanbindungen sind doch eher so Gegenden wie der mittlere Westen der USA oder weite Teile Afrikas, wo im Umkreis von 50km kein anderer Ort ist und eine einzelne Straße durchführt. Für solche Gegenden punktuell eine Mischung aus Ballons und Masten einzusetzen, fände ich besser als flächendeckend Sats zu haben, deren Kapazität fast überall zu viel ist.

Und dabei sind die anderen Funktionen von Starlink (Hochfrequenzhandel, Forschungsstationen, Bohrinseln etc.) noch nicht einmal berücksichtigt.

Ja klar, das sind natürlich Anwendungen. Da ist dann nur nicht mehr viel übrig von den großen Zielen zur Verbesserung der Welt. Und reicht dafür nicht auch ein IridiumNext-ähnliches Netz?
"Dragon 2 is designed to be able to land anywhere in the solar system. Red Dragon Mars mission is the first test flight." - Elon Musk

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6758
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1819 am: 11. Juli 2020, 14:10:22 »
Die Aussage  zur Endfernug zur nächsten Glasfaserstrecke in DE ist Unsinn den wenn dem so wäre,  so wäre der Netzausbau in der Fläche ja gelöst, was er bei weitem aber nicht ist.
In vielen Gemeinden wirkt sich das massiv auf die Wettbewerbssituation aus, selbst GSM ist oft nicht drin. Da stellt sich dann die Frage wer die Erdarbeiten für 10km LWL Strecke bezahlen soll für 300 Haushalte? Wenn richtfunk wegen der Geländetopologie nicht möglich istgibts dann im Zweifelsfall nicht mal telefonieren im GSM Netz,  wer denkt das dies kein reales Problem ist ist im besten Fall ignorant den genau das sind die realen Probleme für Millionen Menschen in DE.
Selbst mit Starlink wird ein Problem oft immer noch bleiben,  man hat dann zwar Starlink und kann VoIP damit machen aber einfach ne Funkzelle aufstellen geht dann wieder nur über einen Netzbetreiber.

Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1820 am: 11. Juli 2020, 15:32:54 »
Das schlecht ausgebaute Netz liegt in Deutschland an Problemen, die hauptsächlich in der Historie von früheren Netzausbauten und langwierigen Prozessen liegen.

Wüsste nicht, dass ich das nicht als reales Problem erkannt habe.
"Dragon 2 is designed to be able to land anywhere in the solar system. Red Dragon Mars mission is the first test flight." - Elon Musk

Offline Hugo

  • *****
  • 5174
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1821 am: 11. Juli 2020, 17:29:58 »
Die ersten Starlink-Satelliten zwischen Bahn 5 und 6 haben ihre Position erreicht. Es sollen am Ende 72 Bahnen werden. Zur übersichtlicheren Darstellung in der Anfangszeit habe ich bis dato hiervon jede 4. Bahn gezeichnet.




Damit es auch in der Zukunft übersichtlich bleibt, folgend die gleiche Grafik, jedoch ist dort jede 2. Bahn bezeichnet.


Offline Hugo

  • *****
  • 5174
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1822 am: 12. Juli 2020, 19:09:52 »
Die Satelliten der Raketenstarts 2 bis 6 sind in Betriebsposition. Genauer genommen 92% von ihnen.
Die Satelliten der Raketenstarts 7 bis 9 sind noch  auf den Weg dahin.



Offline Hugo

  • *****
  • 5174
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1823 am: 12. Juli 2020, 19:26:48 »
Starlink 1077 senkt seinen Orbit. Er war bereits bei 550 km angekommen und ist bis jetzt innerhalb von ca. 1 Woche auf rund 500 km gesunken:


*

Offline alepu

  • *****
  • 10889
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1824 am: 13. Juli 2020, 19:12:31 »
Also mir ist die praktische Umsetzung mit diesen Stratosphärenballons nicht ganz klar.
Wie sollen die monatelang unverrückbar an der gleichen Stelle bleiben?
Weht da oben überhaupt kein Wind mehr?
Oder wie will man die an Ort und Stelle halten, Anbinden geht ja wohl schlecht.
Ausserdem müssen sie durch den Jetstream zwischen Tropospäre und Stratosphäre durch, der allerdings in Äquatornähe nicht mehr so stark ist.