Trara...der relativ umfangreiche Gesamtartikel zur NASA-Studie ist zwischenzeitlich
verfügbar:
Der Cannae-Drive sieht also vollkommen anders aus als ein EmDrive, obwohl ebenfalls auf einer Resonanzkammer basierend. Die genaue Wirkungsweise eben dieser, mit merkwürdigen Schlitzen versehenen Kammer wird allerdings nicht erklärt und die Webseite des Unternehmens ist ja leider immer noch im Wartungszustand...
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Da der Aufbau bei den Tests ohne Schlitze ebenfalls funktioniert hat, war man jedenfalls wohl etwas verblüfft. Hat wohl nicht zum Modell von Cannae LLC gepasst.
Die Testergebnisse zum konischen Resonanzkörper (klassischer Em-Drive, wie in den chinesischen und britischen Arbeiten ebenfalls untersucht), waren die besten: 116µN maximale und 91 µN durchschnittliche Krafteinwirkung. Allerdings wurde (wie ich schon weiter oben erwähnt hatte) nur 17W Leistung angelegt, nicht 1-2kW wie bei den konkurrierenden Arbeiten. Man hat aber gezielt unterschiedliche Moden innerhalb der Resonanzkammer untersucht.
Was mich so wundert, ist, dass man Simulationen in COMSOL angestellt hat und Aussagen an verschiedenen Stellen (z.B. "predicted a thrust to power performance") so gedeutet werden können, dass ein Schub simuliert wurde. Das geht aber eigentlich nur, wenn man die physikalische Grundlagen vollkommen verstanden hat, immerhin muss man einem FEM-Programm ja das mathematische Modell vorgeben. Klingt vielmehr als hätte man nur den elektrischen Teil (Moden, E-Feld, etc.) und den Q-Faktor simuliert.
Der Aufbau der Veröffentlichung ist sehr konfus: Der Cannae-Abschnitt besitzt eine (sehr kurze) Zusammenfassung, der EmDrive-Abschnitt nur ein "Findings, Lessons learned" und in der Schlusszusammenfassung wird kein Wort mehr über den Cannae-Drive verloren...
, sondern nur noch über den EmDrive-Aufbau und die damit verbundenen zukünftigen Pläne geredet. Würde mch interessieren, wer für das Review zuständig war.
Bei den "Findings" zum EmDrive geht man auf alles mögliche ein, nur nicht auf die geringe Leistung...wenigstens erwähnt man das kurz in der Schlusszusammenfassung. Vielmehr skaliert man die erhaltenen Schubwerte auf höhere Leistungen hoch und kommt auf ein Ergebnis, das immer noch sieben mal effizienter als ein aktueller Hall-Thruster wäre. Naja.
Entgegen anderweitiger Behauptungen fanden alle (!) Tests unter Vakuumbedingungen statt.
Für mich am Schlimmsten: Man nennt das (konische Resonanzkammer = EmDrive) stellenweise immer noch "Q-Thruster"!!
Edit: Irgendwie typisch für die Amis: Rennen mit nem Ball unterm Arm über's Spielfeld und nennen das Football...