Sorry das war wohl missverständlich. Ich habe nicht die meisten Theorien in Frage gestellt!
Ich glaub nicht, dass ichs falsch verstanden habe. Mir gehts nicht darum ob du viele Theorien in Frage stellt, mir gehts darum darzulegen, wie Theorien entstehen bzw. aufgestellt werden.
Das Thema dunkle Energie & Materie kann deswegen auf weil die Daten von der Bewegung in Galaxien mit ihrer ganzen Materie sich bis jetzt ohne anzunehmen das es sowas wie dunkle Materie & Energie nicht erklären lässt.
Das ist EIN Indiz für dunkle Materie. Man benötigt die Gravitation der Dunklen Materie um die schnelle Rotation der Galaxien erklären zu können. Wenn da nur leuchtende Materie wäre (mit leuchtende Materie meint man hier jegliche Materie die mit Strahlung wechselwirkt, also Baryonische Materie), müssten die Galaxien auseinanderfliegen. Das tun sie aber offensichtlich nicht. Dunkle Materie muss also Materie sein, die nicht mit Strahlung wechselwirkt, die aber (genau so wie normale Materie) schwer ist und somit den Raum krümmt. Sie wirkt also anziehend. Es gibt noch weitere Indizien für Dunkle Materie, über die wir gerne diskutieren können. Dunkle Energie spielt hier übrigens keine Rolle. Dunklen Energie ist eine Möglichkeit, die die beschleunigte Expansion des Universums erklären könnte. Dunkle Energie wirkt antigravitativ. Sie treibt die Dinge auseinander. Sie ist also was völlig anderes als Dunkle Materie und spielt bei den Galaxienrotationen keine Rolle.
Wie ich schon geschrieben habe sind Gravitationslinsen und die Strukturbildung nach dem Urknall weitere Indizien, die Dunkle Materie erklärt.
Das kann natürlich stimmen, aber wer sagt uns den das unsere Zahlenbasis, also Anzahl, Masse und Verteilung der Sterne, ihre Verteilung im Raum und ihre Geschwindigkeitsvektoren stimmen?
Uiuiui. Das ist massive Skepsis. Die Rotationskurven von Galaxien misst man hauptsächlich durch die Analyse der Spektrallinien. Wie funktioniert das? Man geht ins Labor und vermisst z.B. die Spektrallinien von Wasserstoff (das mit Abstand häufigste Element im Universum und vor allem das häufigste Element in Spiralgalaxien zwischen den Sternen). Mit diesem Wissen geht man dann ans Teleskop und analysiert die Spektrallinien von Spiralgalaxien. Wenn man eine Galaxie analysiert die wir von der Seite sehen stellt man fest, dass die Spektrallinien von der Seite die sich auf uns zubewegt ins Blaue verschoben sind, die Spektrallinien der anderen Seite hingegen ins Rote verschoben ist. Mit dem Wissen aus dem Labor kann man so ganz genau errechnen, wie hoch die Geschwindigkeiten sind. Das haben natürlich tausende von Gruppen an tausenden von Objekten immer und immer wieder gemessen und alle kommen zum gleichen Ergebnis. Wenn du also die Datenbasis als solches anzweifelst, zweifelst du DEN Grundsatz von empirischer Naturwissenschaft überhaupt an. "Die Naturgesetze die wir hier auf der Erde messen, sind ÜBERALL und zu JEDER ZEIT im Universum die Selben." Wenn dieser Grundsatz nicht stimmt, können wir aufhören Naturwissenschaft zu betreiben. Denn dann wären wir nicht in der Lage, Erfahrungen die wir in den Laboratorien machen ins gesamte Universum zu übertragen.
Alle Daten bestätigen aber immer und immer wieder, dass die Naturgesetze im ganzen Universum die Selben sind. Die Spektrallinien kann man mit heutiger Technik mit unfassbarer Genauigkeit analysieren. Wenn diese gemessenen Daten alle nicht stimmen, haben wir ein massives Problem überhaupt Naturwissenschaft zu betreiben.
Wenn diese Stimmen, braucht man eben weitere (dunkle) Energie & Materie das es passt, aber das ist bis jetzt nur ein Erklärungsversuch, also eine Theorie, ob das wirklich so ist wissen wir noch nicht.
Genau! Wie gesagt, man kann niemals sagen (auch in Zukunft nicht) ob eine Theorie richtig ist. Man kann nur sagen dass sie nicht falsch ist. Selbstverständlich ist das Ding mit der Dunklen Materie und Energie blanke Theorie. Wenn irgendjemand eine andere Theorie hat die ebenfalls die ganzen Indizien erklärt, immer her damit. Solange das aber nicht der Fall ist, muss man mit dem arbeiten was man hat.
Hier passt das Beispiel der Relativitätstheorie gut. Woher wissen wir denn das Sie richtig ist? Antwort: Gar nicht! Sonst wäre es keine "Theorie" mehr. Wir wissen nur, dass sie bis heute alle Test mit geradezu unglaublicher Genauigkeit gemeistert hat. Man kann also davon ausgehen, dass die Relativitätstheorie die Wirklichkeit sehr, sehr, sehr, sehr, sehr genau beschreibt. Trotzdem könnte es sein, das jemand eine andere Theorie formuliert, die all diese Effekte anders und noch genauer erklärt bzw vorhersagt. Bis dahin benutzt man aber die Relativitätstheorie.
Solange wir keine einheitliche Feldtheorie haben und diese nachweisbar zu den Beobachtungen passt, gibt es meiner Meinung nach Raum für Vorgänge wie z.B. den EmDrive. Sollte sich herausstellen dass da was dran ist, so bin ich überzeugt davon, dass eine überprüfbare Theorie die Verständnislücke zur einheitliche Feldtheorie, zumindest kleiner macht.
Ob ne einheitliche Feldtheorie her muss um den EmDrive zu erklären ist völlig offen. Was genau den Effekt auslöst (sollte er tatsächlich da sein), muss man schlichtweg durch Versuche eingrenzen und herausfinden. So nebenbei: Fällt dir auf was wir hier gerade machen? Wir übersetzen Wissen das wir durch Versuche erlangen (werden) in Theorien die das gesamte Universum betreffen (Feldtheorien, Gravitation, ...).
Mane