OneWeb

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tobi

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Re: OneWeb
« Antwort #25 am: 04. Juni 2014, 11:14:30 »
Die Frage ist, was kostet dieser Service? Ist er vielleicht sogar umsonst? Schließlich sollen potentiell Milliarden Menschen damit mit Internet versorgt werden. Google macht einen Umsatz von 60 Milliarden. Die jährlichen Betriebskosten dieses Systems wären vermutlich ein paar hundert Millionen, das bezahlt Google aus der Portokasse. Dann bleiben nur noch die Anschaffungskosten des Bodensegments, was einmalige Kosten für den Nutzer (Antenne etc..) sind.

Die gesellschaftlichen Veränderungen durch dieses System wären bei kostenloser Nutzung gigantisch. Man stelle sich vor: zensurfreies Internet weltweit. Vielleicht reicht eine kostenlose Anmeldung einfach aus?

Google macht Geld bekanntlich mit Werbung und wenn weitere 3 Milliarden Leute als Werbekunden gewonnen werden können, dann explodiert der Google-Umsatz ein weiteres Mal. Die Bebtriebskosten sind dann einfach nicht mehr relevant. Da wird es riesigen politischen Sprengstoff mit China, Iran und anderen nicht-freien Ländern geben, diplomatische Verwicklungen bis in die höchste Ebene, da es an den chinesischen Zensoren komplett vorbei funktionieren würde.

tobi

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Re: OneWeb
« Antwort #26 am: 04. Juni 2014, 11:37:36 »
Der Unterschied zu O3b ist auch, dass O3b auf ein lokales Bodennetzwerk zurückgreift, was vom Staat kontrolliert werden kann. Das Gleiche gilt für die Höhenballons oder Solarflugzeuge, die am Himmel schweben, sie befinden sich im Luftraum des Landes. Die Satelliten aber sind nicht im Hoheitsgebiet es Staates. Wenn sich jeder Nutzer direkt verbindet, ist es äußerst schwierig die Nutzung zu verhindern, insbesondere, falls die Antenne klein ist (sie soll so groß wie ein Notebook sein, wenn ich das richtig sehe).

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Online Schillrich

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Re: OneWeb
« Antwort #27 am: 04. Juni 2014, 11:42:30 »
Zum "politischen Sprengstoff": So ein Dienst ließe sich wahrscheinlich auch gut lokal stören ... Man sieht ja auch heute schon, dass Ausleuchtgebiete großer Telekomsats gestört werden ... Außerdem hat die Exekutive eines Staats noch mehr Möglichkeiten, u.a. Importverboten, Betriebsverbote, illegale Betreiber von solchen (sendenden) Endgeräten erfassen und verfolgen, usw. ...

Spannend wird die Frequenzkoordinierung dieses Systems. Wenn google 360 Satelliten bei der ITU anmeldet, mit ihren Orbits, Frequenzen und Sendeleistungen, dann wird es unzählige Einsprüche aller schon fliegenden Betreiber geben, die Störungen ihrer Dienste vermeiden wollen. So was kann ein Show-Stopper werden (s. der Fall LightSquared vs. GPS, wobei etwas anders gelagert). Am Ende müssen für bestimmte Orbits, Zielgebiete oder Zeiten "Sonderlösungen" implementiert werden, um die anderen Systeme nicht zu stören.
\\   //    Grüße
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tobi

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Re: OneWeb
« Antwort #28 am: 04. Juni 2014, 12:04:43 »
Hallo Daniel, die Frage der Frequenzen ist bereits geklärt:
http://spacenews.com/article/satellite-telecom/40736google-backed-global-broadband-venture-secures-spectrum-for-satellite

Zitat
The company, which uses the name L5 in its regulatory filings and is registered in St. Helier, Jersey, under the name WorldVu Satellites Ltd., has picked up Ku-band spectrum initially planned for use by a now-defunct company called SkyBridge to launch a constellation of 360 small satellites for a global Internet service.

Man hat offenbar die Rechte am Spektrum von SkyBridge erhalten, ein anderes Internetsatellitenunternehmen, das bankrott gegangen ist und welches das System niemals einsetzen konnte.

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Online Schillrich

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  • 19601
Re: OneWeb
« Antwort #29 am: 04. Juni 2014, 12:16:46 »
Hallo Tobias,

das kann eigentlich nur die halbe Wahrheit sein, denn Frequenzkoordinierung für den Orbit läuft so:
1. Man meldet eine Frequenznutzung an.
2. Man verhandelt Einsprüche und kommt mit einer abschließenden Lösung aus den Verhandlungen.
3. Man muss spätestens drei Jahre nach der Anmeldung starten und das Funknetz in Betrieb nehmen. Dann bekommt man das Nutzungsrecht zugesprochen.
Die ITU will mit der Frist erreichen, dass nicht pauschal Frequenzen, Orbits und Nutzungsrechte aufgekauft werden, sondern nur für echte Nutzer vergeben werden.

Falls man die drei Jahre nicht einhält, ist alles obsolet und man muss neu beginnen. Daher werden Frequenzen in aller Regel erst in Phase C eines Projekts angemeldet.

Wenn also google die Frequenzen heute "sicher hat" (was ich bezweifle) ... dann müssen sie in drei Jahren da oben in Betrieb gehen. Oder hatte der bisherige Halter der Frequenzen "irgendetwas" schon in Betrieb?
\\   //    Grüße
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Offline ZeT

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Re: OneWeb
« Antwort #30 am: 04. Juni 2014, 16:36:10 »
Wenn also google die Frequenzen heute "sicher hat" (was ich bezweifle) ... dann müssen sie in drei Jahren da oben in Betrieb gehen.
Das bedeutet was?

Reicht da ein kleiner Cubesat der nur auf der Frequenz rumfiept?

Re: OneWeb
« Antwort #31 am: 04. Juni 2014, 20:07:39 »
Die Frage ist, was kostet dieser Service? Ist er vielleicht sogar umsonst?

Na das wäre ein Traum. Die Systemkosten wären wohl niedriger als die Stromkosten eines Google Rechenzentrums.

Zitat
Die gesellschaftlichen Veränderungen durch dieses System wären bei kostenloser Nutzung gigantisch. Man stelle sich vor: zensurfreies Internet weltweit. Vielleicht reicht eine kostenlose Anmeldung einfach aus?

Oder ganz ohne Anmeldung wie bei GPS?

Zitat
Da wird es riesigen politischen Sprengstoff mit China, Iran und anderen nicht-freien Ländern geben, diplomatische Verwicklungen bis in die höchste Ebene, da es an den chinesischen Zensoren komplett vorbei funktionieren würde.

Herrlich. Dank der Unzahl von kreisenden Satelliten wäre es wohl auch nicht so einfach zu stören.
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

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Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

Re: OneWeb
« Antwort #32 am: 04. Juni 2014, 20:09:12 »
Reicht da ein kleiner Cubesat der nur auf der Frequenz rumfiept?

Gut möglich, siehe die Anfangszeit des europäischen Navigationssystems.
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Online Schillrich

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Re: OneWeb
« Antwort #33 am: 05. Juni 2014, 08:10:42 »
Guten Morgen,


Wenn also google die Frequenzen heute "sicher hat" (was ich bezweifle) ... dann müssen sie in drei Jahren da oben in Betrieb gehen.
Das bedeutet was?

Reicht da ein kleiner Cubesat der nur auf der Frequenz rumfiept?

Reicht da ein kleiner Cubesat der nur auf der Frequenz rumfiept?

Gut möglich, siehe die Anfangszeit des europäischen Navigationssystems.

Gute Frage, ob es da Kriterien gibt, die ein Signal ausreichend qualifizieren. Die Galileo GIOVE-Satelliten haben ja nicht nur "rumgefiept". Die haben ein echtes Signal abgestrahlt, on-board-Algorithmen wurden validiert und Teile des Bodensegments waren in Betrieb und wurden validiert.
Ich frage mal bei unseren Frequenzkoordinatoren nach, ob es Kriterien für "qualifizierte Inbetriebnahme" eines Funknetzes gibt, oder ob wirklich "Rumfiepen" reicht.


Herrlich. Dank der Unzahl von kreisenden Satelliten wäre es wohl auch nicht so einfach zu stören.
Man muss nicht die Satelliten stören. Man muss nur Empfang und Senden der Endnutzer am Boden, lokal begrenzt, stören. Da ist es egal wie viele Satelliten um die Erde kreisen.
\\   //    Grüße
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Re: OneWeb
« Antwort #34 am: 05. Juni 2014, 09:04:17 »
...
Herrlich. Dank der Unzahl von kreisenden Satelliten wäre es wohl auch nicht so einfach zu stören.
Man muss nicht die Satelliten stören. Man muss nur Empfang und Senden der Endnutzer am Boden, lokal begrenzt, stören. Da ist es egal wie viele Satelliten um die Erde kreisen.

Hallo Schillrich,
Das die Bodenstationen mit einer Stabantenne wie beim GPS Durch einen Störsender störbar sind ist bekannt. Doch wie ist die Situation wenn eine Richtantenne verwendet wird die nur einen bestimmten Bereich vom Himmel offen ist. Diese Empfangsstationen könnten nur von oben gestört werden und nichtmehr vom Erdboden.
Gruß an alle.

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Online Schillrich

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Re: OneWeb
« Antwort #35 am: 05. Juni 2014, 10:35:55 »
Der Endnutzer wird hier aber keine Richtantennen nutzen, sondern rundum horchende und sendende Antennen. So ein System lässt sich leicht stören und auffinden (falls man der Nutzer habhaft werden möchte).

Wie gesagt, es geht nicht um die Störung des Betriebs auf Seiten des Betreibers (im Iran wird google wohl keine Bodenstation betreiben), sondern um die Störung der Endnutzer.
\\   //    Grüße
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Re: OneWeb
« Antwort #36 am: 05. Juni 2014, 11:52:39 »
Gute Frage, ob es da Kriterien gibt, die ein Signal ausreichend qualifizieren. Die Galileo GIOVE-Satelliten haben ja nicht nur "rumgefiept". Die haben ein echtes Signal abgestrahlt, on-board-Algorithmen wurden validiert und Teile des Bodensegments waren in Betrieb und wurden validiert.

Mir ging es hauptsächlich darum, daß es kein komplettes, noch nicht einmal ein funktionierendes System sein muß. Reine Tests genügen offenbar, also z.B. eine Bodenstation und ein Prototyp eines der geplanten 100gk Satelliten. Sowas lässt sich sehr schnell umsetzen.

Zitat
Ich frage mal bei unseren Frequenzkoordinatoren nach, ob es Kriterien für "qualifizierte Inbetriebnahme" eines Funknetzes gibt, oder ob wirklich "Rumfiepen" reicht.

Das würde mich sehr interessieren.

Zitat
Man muss nicht die Satelliten stören. Man muss nur Empfang und Senden der Endnutzer am Boden, lokal begrenzt, stören. Da ist es egal wie viele Satelliten um die Erde kreisen.

Das kommt wohl auf die Technik an. Beschränkt sich der Sende- und Empfangsbereich beim Endnutzer auf die generelle Richtung "nach oben" wären bodengestützte Störsender und Peiler wirkungslos.
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

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Offline Ruhri

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Re: OneWeb
« Antwort #37 am: 05. Juni 2014, 12:32:59 »
Das kommt wohl auf die Technik an. Beschränkt sich der Sende- und Empfangsbereich beim Endnutzer auf die generelle Richtung "nach oben" wären bodengestützte Störsender und Peiler wirkungslos.

Richtantennen dürften für den Laien zu kompliziert zu bedienen sein. "Einfach nur nach oben" ist meines Wissens nach zu ungenau.

Re: OneWeb
« Antwort #38 am: 05. Juni 2014, 12:54:12 »
Das kommt wohl auf die Technik an. Beschränkt sich der Sende- und Empfangsbereich beim Endnutzer auf die generelle Richtung "nach oben" wären bodengestützte Störsender und Peiler wirkungslos.

Richtantennen dürften für den Laien zu kompliziert zu bedienen sein. "Einfach nur nach oben" ist meines Wissens nach zu ungenau.

Hallo Ruhri,
Das kommt auf die Richtantenne an wie schwierig die Nutzung ist. Je kleiner der Öffnungswinkel ist desto genauer muss sie Ausgerichtet sein. Z.b. ein Parabolspiegel für Satellitenfernsehen hat einen sehr kleinen Öffnungswinkel und muss immer exakt zum Satelliten ausgerichtet sein(solch eine Lösung währe in der tat unbrauchbar). Oder man hat einen Einfachen Reflektor. Dieser hat einen Öffnungswinkel von 180°. Diesen kann ich einfach mit dem Reflektor auf dem Erdboden legen und der hat dann von Horizont zu Horizont empfang(ist aber vom Boden aus störbar). Das Optimum liegt irgendwo dazwischen.
Gruß an alle.

Offline Ruhri

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Re: OneWeb
« Antwort #39 am: 05. Juni 2014, 14:48:46 »
Danke, so in etwa hatte ich das auch verstanden gehabt. Ich sehe schon zukünftige Verschwörer heimlich ihre Parabolantennen aufbauen, um eine unzensierte Internetverbindung zu haben. Und umgekehrt würden die Inlandsgeheimdienste entsprechender Regime die Downloads, verschlüsselt wie unverschlüsselt, mit großer Aufmerksamkeit verfolgen.  :-X

Re: OneWeb
« Antwort #40 am: 05. Juni 2014, 15:23:12 »
Weil es ohnehin ein neues System ist, könnte man problemlos sehr hochwertige Verschlüsselungen als Standard benutzen. Was die lieben Mitlauscher angeht, selbst wenn sie die eingehenden Daten entschlüsseln könnten wüssten sie immer noch nicht, wer der Empfänger ist. Pech für NSA, BND & Co.  ;D
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Offline Ruhri

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Re: OneWeb
« Antwort #41 am: 05. Juni 2014, 15:57:02 »
Sicher, das kann man schon machen. Geheimdienste haben aber leider ganz andere Möglichkeiten, und man würde nichts unversucht lassen, die verschlüsselten Informationen zu knacken. Selbst unverschlüsselte Daten können schon interessant für die Spione sein, und die Transmissionen lassen sich, etwa von Satelliten oder Flugzeugen aus, zurück verfolgen. Wenn man nicht weiß, welche Kommunikation jemand betreibt, so ist es fast genauso gut, wenn man weiß, wo er dies tut. Dann kann man schließlich per Verhaftung und Hausdurchsuchung vorgehen. Ebenso kann und wird man sich am Boden auf die Suche nach der entsprechenden Empfangstechnik machen.

McFire

  • Gast
Re: OneWeb
« Antwort #42 am: 05. Juni 2014, 18:16:14 »
Ich möchte auch mal ein bissel OT schreiben. Darf ich ? ;)

Offline Ruhri

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Re: OneWeb
« Antwort #43 am: 06. Juni 2014, 00:10:43 »
Von mir aus gerne, allerdings bin ich doch noch beim Thema, genauer gesagt bei der Frage: Was kann dieses Google-Projekt in Ländern bewirken, in denen die Regierung das Internet bis ins kleinste kontrollieren will?

Und um das klar heraus zu stellen: Ein satellitengestützter Internetzugang macht die Kontrolle für repressive Regierungen selbstverständlich schwieriger - aber nicht unmöglich. Wie schwierig genau, wird man sehen müssen.

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Online Schillrich

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Re: OneWeb
« Antwort #44 am: 06. Juni 2014, 12:04:26 »
Ich habe mal zur Frequenzkoordinierung nachgehorcht und muss mich korrigieren:
  • Zwischen erstmaliger Anmeldung bei der ITU und endgültigem Betrieb (sog. Registrierung/Notifizierung bei der ITU) dürfen maximal 7 Jahre liegen (mit den drei Jahren hatte ich mich vertan).
  • Für den registrierten Betrieb reicht, rein technisch, ein Satellit, der auf dem Orbit mit dem "richtigen Signal" rumfiept, dass also den Anmeldeparametern entspricht.
  • Die ITU schaut aber auch auf Starts, also auch ob wirklich ein Satellit gestartet wurde, und nicht nur ein "Anderer" im Orbit verschoben wurde und jetzt das "richtige Signal" abstrahlt (solche Mauscheleien gibt es v.a. im GEO).
\\   //    Grüße
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Offline Rücksturz

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Re: OneWeb
« Antwort #45 am: 13. August 2014, 23:40:17 »
Die gesellschaftlichen Veränderungen durch dieses System wären bei kostenloser Nutzung gigantisch. Man stelle sich vor: zensurfreies Internet weltweit. Vielleicht reicht eine kostenlose Anmeldung einfach aus?

Google macht Geld bekanntlich mit Werbung und wenn weitere 3 Milliarden Leute als Werbekunden gewonnen werden können, dann explodiert der Google-Umsatz ein weiteres Mal. Die Bebtriebskosten sind dann einfach nicht mehr relevant. Da wird es riesigen politischen Sprengstoff mit China, Iran und anderen nicht-freien Ländern geben, diplomatische Verwicklungen bis in die höchste Ebene, da es an den chinesischen Zensoren komplett vorbei funktionieren würde.

Nach einer längeren, weitgehenden Raumcon-Abstinenz muss ich mich zu diesem Thread und vor allem dem vermeintlich zensurfreien Internet über die Megasatellitenkonstellation äußern.

Grundsätzlich halte ich so einen weltweiten Internetdienst über Satelliten technisch für machbar. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass Google diesen für die Konsumenten kostenlos anbietet. Allerdings warum sollte Google sich "Freihet, Gleichheit, Brüderlichkeit" auf die Fahnen schreiben?
Das Geschäftsmodell beruht auf Werbeeinnahmen. Dafür braucht man möglichst viele Konsumenten, die die Werbung lesen oder anklicken. Deshalb ist diese weltweit zugängliche Satellittenkonstellation auch so interessant.
Aber bezahlt werden die Werbeeinnahmen von den Firmen, die die Werbung schalten. Und z.B. in China sind es dann vor allem Firmen, die in China ansässig sind bzw. dort tätig sind. Diese Firmen sind wiederum vom chinesischen Staat abhängig.
Oder umgekehrt gedacht, keine in China tätige Firma kann und wird es sich mit der Staatsführung verderben und würde bei einem zensurfreien Google-Satelitten-Internet Werbung schalten (dürfen).
Google wird den Teufel tun und zensurfreies Internet anbieten.
Natürlich hat Google heute schon eine Armee von Anwälten, um möglichst wenig Einschränkungen machen zu müssen, aber wenn die einzelnen Staaten entsprechende Einschränkungen fordern werden sie gemacht.
Ob das alte Jugensünden in Deutschland sind, die nicht mehr als Treffer angezeigt werden dürfen oder Berichte über autofahrende Frauen in Saudi-Arabien oder das Massaker am Tiananmen in China, Google wird das herausfiltern was gefordert wird, auch beim Satelliten-Internet.
 ::) Sorry dass ich euch eure Illusionen rauben muss...

LG
Rücksturz
- vergiss niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt
- erst lesen, dann denken, dann posten
- eingebrachte Artikel sprechen für Dich 
- denke beim Schreiben Deines Beitrages an den Empfänger

D.H.

  • Gast
Re: OneWeb
« Antwort #46 am: 14. August 2014, 09:52:46 »
Dem Gesagten von Rücksturz kann ich nur zustimmen.
Und so viel ich weiß, ist dies doch schon der Fall. Vor ein paar Jahren kam heraus, dass Yahoo, Google und Co sich dem Willen der Chinesischen Zensoren gebeugt haben und deren Regeln akzeptieren.

Beispiel der Konflikt Google vs. Volksrepublik China im Jahre 2010:
- Nach Problemen in China (u.a. Hackerangriff etc.) leitete Google die chinesischen Suchanfragen nach Honkong weiter, um der Zensur in China zu entgehen. (Honkong gehört zwar zur V.R. China, ist aber Sonderverwaltungszone mit zum Teil eigenen Gesetzten). Jedoch auch mit diesem Kniff haben die Zensoren das Suchverhalten quasi kontrollieren können.
 http://www.tagesschau.de/multimedia/video/sendungsbeitrag42468.html
- Nach kurzer Zeit ist Google dann wieder eingeknickt und die Umleitung wurde aufgehoben, ansonsten wäre das Unternehmen aus diesem lukrativen Markt geflogen
 http://www.t-online.de/computer/internet/id_42111268/google-gibt-im-streit-um-zensur-gegen-china-nach.html

Wenn man zwichen den Zeilen liest, kann man heraus lesen, dass vor dem Streit Google die entsprechenden Inhalte sogar selbst zensiert hat.

Grüße,
David

Brok

  • Gast
Re: OneWeb
« Antwort #47 am: 14. August 2014, 18:31:07 »
Ganz im Gegenteil, mit einem weltweiten eigenen Internetzugang und eigenen Geräten hätte man sogar eine völlig neue Dimension von Zensurmöglichkeiten.

tobi

  • Gast
Re: OneWeb
« Antwort #48 am: 14. August 2014, 18:44:52 »
So ich stehe jetzt mal gedacht an der chinesischen Grenze. Mit einem Fuß in Indien und mit dem anderen in China. Jetzt habe ich mein Laptop mit Satelliteninternet und möchte mal eine kritische Wikipediaseite aufrufen. Bin ich jetzt zensiert oder nicht? :o

Offline Ruhri

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Re: OneWeb
« Antwort #49 am: 14. August 2014, 19:56:39 »
Vermutlich zieht die Zensur-Software einen satten Sicherheitsstreifen um China herum, und somit hättest du keinen Zugriff.

"Nur keinen Ärger mit China, nur keinen Ärger..."  ::) :-X