Ok, das war offensichtlich nicht klar genug, es geht mir um folgendes:
1) Atlas V ist wegen dem RD180 kein reiner US-Träger, noch dazu unter den derzeitigen politischen Randbedingungen.
Daran wird man ja demnächst arbeiten.
2) Ob Boeing das Teil schneller als SpaceX ins All bekommt ist für mich auch noch nicht sicher.
Da heißt es: Abwarten!
3) SpaceX wir mit der F9 und Dragon V2 bis zu sieben Personen zur ISS bringen und sobald die F9H sicher fliegt mit einer Dragon v3 noch viel mehr oder zusätzlich sehr viel Fracht.
Sieben Personen? Möglich, wenn es so gewünscht wird. Die Entscheidung darüber liegt aber mit Sicherheit nicht in der Kompetenz von SpaceX.
4) Die NASA wird einen Teufel tun und sich komplett von Boeing abhängig machen, denn offensichtlichen Einwand, die Sojus ist auch noch da, kann man sich gleich mit abschminken, denn das kann schon Morgen alles Makulatur sein.
Tut sie anscheinend auch nicht. Allerdings ist das etwas völlig neues, gleich zwei Systeme für Mannschaftstransport zu haben. Mit Orion sind es dann sogar drei.
5) Eine billige F9HR mit Dragon V2, die vermutlich in Zukunft öfter mit Besuchern zur ISS fliegt, nimmt sicher auch noch weitere Personen gegen Bezahlung mit, klar nicht für den stolzen Preis von 70M$/Person, was dazu führt das auf beim Betrieb der ISS auf einmal keine Monate mehr zwischen Flügen vergehen, das reduziert andere Kosten und das sicher nicht zu knapp.
Die Anzahl der Flüge von US-Raumfahrzeugen zur ISS wird von der NASA festgelegt, nicht von Boeing oder SpaceX. Wer fliegt, ebenfalls. Ob die NASA Besucher auf der ISS erlauben möchte oder überhaupt darf, bleibt abzuwarten. Angeblich sollen ja Vorschriften so etwas verbieten. NASA-Touristen (an Bord der Shuttles) haben bislang doch nie gezahlt, sondern wurden von der Regierung dazu eingeladen. Die zahlende Kundschaft wurde immer von den Russen mitgenommen.
Echte Sorgen würde ich mir bei SpaceX nur dann machen wenn man eigene nicht lösbare technische Probleme bekommt (eher unwahrscheinlich) oder wenn Boeing was wiederverwendbares machen würde. Das würde zwar eher langfristig zum Problem werden können, aber immerhin (noch unwahrscheinlicher).
Das kann beide treffen, und die Frage ist immer, was es kostet - in Heller und Pfennig, aber auch in Verlust an Nutzlast. Ich erinnere da nur an die verschiedenen Nachrüstungen der Shuttles.
Ob es also zu mehr oder weniger Flügen kommen wird, ist nur sekundär eine Frage der Kosten.