Mars One

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Brok

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Re: Mars One
« Antwort #450 am: 06. Oktober 2014, 08:40:45 »
Die indische Mars Orbiter Mission hat es gerade zweimal als Kurzmeldung in die internationalen Nachrichten geschafft, danach war das Interesse der Öffentlichkeit daran schon erlahmt. Die Ankunft der NASA-Sonde MAVEN am 22.September, im Marsorbit hat noch weniger Aufmerksamkeit ausgelöst. Was will Mars One hier den anders machen, um ein Medienpotential zu erreichen, das sich mit einer großen Sportveranstaltung vergleichen lässt?

Mars One produziert jetzt schon Medienberichte im Wochentakt, der Deal für die TV Vorberichte ist ja jetzt geschlossen, mehr müssen Sie da doch gar nicht machen, Sendersuche etc ist Aufgabe der Produktionsfirma die sich das globale Recht gesichert hat.

Sie haben nach eigener Aussage "Millionen", das reicht nicht für die Gesamtfinanzierung einer Mission, aber zum weiterarbeiten passt das schon.

Und so teuer wie einige tun ist das ganze nun auch nicht, die Medien schmeißen ja gern mit den 6 Millarden als Expertenmeinung um sich, da ist der größte Teil aber auch auf die 2022 oder sonst wann Mission bezogen und momentan ziemlich irrelevant.

Und wie ich weiter oben schon andeutete, das die meisten Raumfahrtprojekte nahe 0 Aufmerksamkeit generieren ist auch hausgemacht. Nehmen wir mal das MAVEN Beispiel, wen interessiert das außer ein paar einzelne die das Projekt verfolgt haben? Man tut bei solchen Projekten nichts für Aufmerksamkeit, man bindet die Öffentlichkeit nicht ein, demnach bekommt man auch kein größeres Feedback.

Enas Yorl

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Re: Mars One
« Antwort #451 am: 06. Oktober 2014, 16:50:13 »
Mars One produziert jetzt schon Medienberichte im Wochentakt, der Deal für die TV Vorberichte ist ja jetzt geschlossen, mehr müssen Sie da doch gar nicht machen, Sendersuche etc ist Aufgabe der Produktionsfirma die sich das globale Recht gesichert hat.

Kurz gesagt man ist von dieser Produktionsfirma abhängig. In wie weit hat Mars One dann noch Einfluss auf die produzierten Inhalte? Und wie viel von den Einnahmen bekommt diese Produktionsfirma?

Sie haben nach eigener Aussage "Millionen", das reicht nicht für die Gesamtfinanzierung einer Mission, aber zum weiterarbeiten passt das schon.

Wo finde ich diese Aussage? Die genannte Summe an Einnahmen auf ihrer Webseite unter Donate ist deutlich geringer.

Und so teuer wie einige tun ist das ganze nun auch nicht, die Medien schmeißen ja gern mit den 6 Millarden als Expertenmeinung um sich, da ist der größte Teil aber auch auf die 2022 oder sonst wann Mission bezogen und momentan ziemlich irrelevant.

Was soll die "Demo & Comsat Mission" kosten? So lang ist nicht mehr hin bis 2018.

Und wie ich weiter oben schon andeutete, das die meisten Raumfahrtprojekte nahe 0 Aufmerksamkeit generieren ist auch hausgemacht. Nehmen wir mal das MAVEN Beispiel, wen interessiert das außer ein paar einzelne die das Projekt verfolgt haben? Man tut bei solchen Projekten nichts für Aufmerksamkeit, man bindet die Öffentlichkeit nicht ein, demnach bekommt man auch kein größeres Feedback.

Da hast du zweifellos recht, nur was will Mars One hier anders machen? Medienkompetenz kann ich hier bislang nicht entdecken, weder als konkretes Konzept, noch aktuell umgesetzt. Bei Indiegogo konnte man gerade mal 8.151 Unterstützer gewinnen. Das MarsOneProject auf Youtube hat nur 23.708 Abonennten, das ist für eine Organisation die sich durch Medienverwertung finanzieren will, mehr als enttäuschend. Gut, vielleicht wartet man ja noch auf den richtigen Moment, aber der sollte dann schon recht bald kommen.


Hendrik

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Re: Mars One
« Antwort #452 am: 07. Oktober 2014, 22:18:55 »
...ist es leichter mit einem Kätzchenvideo 1 Million Clicks zu bekommen...

Wahrscheinlich wird der Marsflug schneller Realität wenn wir alle Kätzchenvideos produzieren und die Werbeeinnahmen zusammenlegen, anstatt vergeblich eine Marskandidatenschow zu bewerben, die angeblich Geld für einen Marsflug einbringen soll.

Offline TWiX

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Re: Mars One
« Antwort #453 am: 07. Oktober 2014, 22:32:11 »
...ist es leichter mit einem Kätzchenvideo 1 Million Clicks zu bekommen...

Wahrscheinlich wird der Marsflug schneller Realität wenn wir alle Kätzchenvideos produzieren und die Werbeeinnahmen zusammenlegen, anstatt vergeblich eine Marskandidatenschow zu bewerben, die angeblich Geld für einen Marsflug einbringen soll.
Ich schätze, mit dem Budget einer einzigen Winterolympiade wäre es auch schon getan  ;D
kam ja diesletzt erst in den Nachrichten, dass nun Oslo seine Bewerbung für die olympischen Winterspiele 20XX zurückgezogen hat, aus Kostengründen. Und da München nach einem Bürgerentscheid (gottseidank möcht man fast sagen, und das als Sportler...) ebenfalls aus dem Bewerbungsverfahren raus ist, ist für das OK zur Auswahl nur noch China und Kasachstan übrig. Beide veranschlagen so um die 40 bis 50 Mrd. Dollar Kosten für alles drum und dran. Wenn Bas Landsdrop bei solchen Summen mal nicht neidisch wird  :D  :D  :D
Aktuelle Meldungen aus Raumfahrt und Astronomie: www.raumfahrer.net

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Offline ZeT

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Re: Mars One
« Antwort #454 am: 08. Oktober 2014, 23:26:41 »
Du machst also Glaubwürdigkeit daran fest, wie viel über die Finanzierung veröffentlicht wird? Dann hat die halbe Wirtschaftswelt wohl in deinen Augen sehr wenig Glaubwürdigkeit, denn sonderlich viele Infos bekommst du nur dann wenn man etwas veröffentlichen muss.

Bisher kannst du ja nicht einmal wissen was sie an "Spenden, Sponsoren, Werbekunden" oder sonstwas haben, außer sie geben es bekannt. Man weiß auch nicht viel über den Deal mit Darlow Smithson Productions, außer das die schon das Auswahlverfahren rund um den Globus ausstrahlen wollen. Wo das am Ende läuft sieht man wohl erst 2015 wenn es anläuft

Ja, gerade bei einem Kickstarter Projekt is es wichtig die Menge zu informieren ob es sich lohnt oder nicht. Bei einer "normalen" Firma steht normalerweise die Finanzierung für ihre Projekte.

Dies ist bei Kickstarterprojekten jedoch nie der Fall.

Bestes Beispiel ist übrigen Star Citizens. Die haben jetzt nach 2 Jahren ca 57 Mio Dollar auf der Habenseite. Und es werden immer mehr, denn durch die Transparenz weis jeder wo sie stehen und in welche Richtung es geht.

Mars One bekommt von mir keinen Cent solang ich nicht konkret über die Timeline mit Milestones und aktuellem Kontostand informiert bin. Da werd ich lieber auch weiterhin mein Geld in Star Citizens stecken - bin da jetzt mit 500$ dabei und es werden am Ende wohl noch einige mehr werden.

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Offline ZeT

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Re: Mars One
« Antwort #455 am: 08. Oktober 2014, 23:33:02 »
Und wie ich weiter oben schon andeutete, das die meisten Raumfahrtprojekte nahe 0 Aufmerksamkeit generieren ist auch hausgemacht. Nehmen wir mal das MAVEN Beispiel, wen interessiert das außer ein paar einzelne die das Projekt verfolgt haben? Man tut bei solchen Projekten nichts für Aufmerksamkeit, man bindet die Öffentlichkeit nicht ein, demnach bekommt man auch kein größeres Feedback.

Da hast du zweifellos recht, nur was will Mars One hier anders machen? Medienkompetenz kann ich hier bislang nicht entdecken, weder als konkretes Konzept, noch aktuell umgesetzt. Bei Indiegogo konnte man gerade mal 8.151 Unterstützer gewinnen. Das MarsOneProject auf Youtube hat nur 23.708 Abonennten, das ist für eine Organisation die sich durch Medienverwertung finanzieren will, mehr als enttäuschend. Gut, vielleicht wartet man ja noch auf den richtigen Moment, aber der sollte dann schon recht bald kommen.

Es geht darum Vertrauen zu erwecken. Und genau das tut Mars One eben nicht. Die 57 Mio $ von Star Citizens stammen zum Großteil von ca 75000 Leuten die zwischen 500$ bis 2000+$ dort investiert haben.

Enas Yorl

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Re: Mars One
« Antwort #456 am: 09. Oktober 2014, 00:55:32 »
Es geht darum Vertrauen zu erwecken. Und genau das tut Mars One eben nicht.

Je näher ich mir Mars One ansehe umso misstrauischer werde ich. Eine öffentliche Satzung und Jahresberichte sind bei Non-Profit-Organisationen die um Spenden werben, eigentlich Standard. Transparenz und Glaubwürdigkeit ist da die Grundvoraussetzung. Angeblich hatte man ja 202,586 Interessenten als erste Marssiedler, nur passen diese Zahlen überhaupt nicht zur Indiegogo-Kampange oder ihren Youtubekanal. Wo sind diese Interessenten da alle hin? Waren wohl hauptsächlich Scherzkekse, die sich nicht die Bohne für das Projekt interessieren.

Die 57 Mio $ von Star Citizens stammen zum Großteil von ca 75000 Leuten die zwischen 500$ bis 2000+$ dort investiert haben.

Nun ja eher 30$ bis ..., bei mir hat es immerhin für eine Cutlass gereicht.

Re: Mars One
« Antwort #457 am: 09. Oktober 2014, 08:33:52 »
Zitat
Ja, gerade bei einem Kickstarter Projekt is es wichtig die Menge zu informieren ob es sich lohnt oder nicht. Bei einer "normalen" Firma steht normalerweise die Finanzierung für ihre Projekte.

Das ist ja auch der grosse Unterschied zu einem Kickstarter: Es lohnt sich nicht.

Es wird nie Geld zurückfliessen. Null Verzinsung.

Die Finanziers wollen das auch nicht. Auch keine regelmässigen Finanzberichte.

Sie wollen einfach noch zu Lebzeiten einen Menschen auf dem Mars sehen.

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Offline Schillrich

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Re: Mars One
« Antwort #458 am: 09. Oktober 2014, 08:35:04 »
Im MIT hat sich ein Team das Konzept von Mars One mal angesehen und hier ihr Analyseergebnis:
http://www.spacepolicyonline.com/news/mit-analysis-paints-bleak-outcome-for-mars-one-concept
http://web.mit.edu/sydneydo/Public/Mars%20One%20Feasibility%20Analysis%20IAC14.pdf

Da oft Details und Informationen fehlen, sagt das Team selbst, sie mussten plausible Annahmen aus den wenigen Informationen extrapolieren/treffen. Ihre Schlussfolgerungen:
  • Die Aussage, dass keine neuen Technologien benötig werden (alles schon da), ist nicht haltbar. Mars One hat die Technologien zu Wiedereintritt, Abstieg/Landung, Energieversorgung und Kommunikation Boden-Orbit nicht adressiert.
  • Die Startkapazitäten für die "pre-deployment phase" seien zu optimistisch. Bestenfalls 15 Falcon Heavies wären nötig, um eine erste Crew auf den Mars zu bringen und dort leben zu lassen.
  • Falls der Anbau im Habitat die einzige Nahrungsquelle ist, wird dadurch eine giftige Atmosphäre im Habitat entstehen (unsafe oxygen levels, zu geringer Sauerstoff-Partialdruck in der Atmosphäre). Nach 68 Tagen gäbe es den ersten Todesfall durch Ersticken. Die Abfolge und Interaktion von Ereignissen im Lebenserhaltungssystem sei hier sehr komplex. Am Anfang stehe eine Überproduktion von Sauerstoff. (kennt sich da jemand aus?)
    MIT schlägt hier vor: abgepackte Nahrungsvorräte von der Erde, ein eigenes Pflanzen-Habitat getrennt vom Lebensraum, neu zu entwickelnde Sauerstoff-Abbau-Technologien.
  • Sollte ein Mars One Habitat 130 Monate funktionieren, müssten 63% der zum Mars transportierten Masse Ersatzteile sein.
Grundlegend wird noch kritisiert: das avisierte schnelle Wachstum der Siedlung ist instabil, anstelle die Bedingungen über einen längeren Zeitraum stabil zu halten.

Das MIT-Team möchte seine Analyse aktualisieren, sobald Mars One mehr Informationen rausgibt. Mars One (Lansdorp) zweifelt die Ergebnisse an.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Offline dksk

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Re: Mars One
« Antwort #459 am: 09. Oktober 2014, 08:59:33 »
Ich zitiere mich mal selber - da aus meiner Sicht immernoch zutreffen.

Die aktuelle Diskussion zeigt klar einen der wichtigsten Punkte bei Mars One auf. Das Projekt stellt bisher die stärkste und realste Auseinandersetzung mit bemannten Marsflügen, Landung etc. dar.
Damit bewegt sich die Thematik von bisher abstrakten Bereichen immer näher an die Menschen und deren Umfeld heran. Das ist u.a. auch ein wichtiger Effekt, der aus dem Projekt generiert wird . Aus der Auseinandersetzung mit diesem Thema können ja erst die Punkte entstehen, deren Lösungen bisher nicht be- und erdacht wurden.
Damit können eben nicht mehr die unbequemen Themen erst mal „geschoben“ werden.
Irgendwann 2024 wird schon ein „Dr. J. Kelloway“ erscheinen, der nach Abwägung aller Aspekte den Flug zu diesem Zeitpunkt absagt, wenn es keine gesellschaftlich akzeptablen Lösungen gibt.

dksk


dksk

Enas Yorl

  • Gast
Re: Mars One
« Antwort #460 am: 09. Oktober 2014, 16:14:52 »
Das ist ja auch der grosse Unterschied zu einem Kickstarter: Es lohnt sich nicht.

Es gibt ja durchaus No-Profit und Charity Crowdfunding-Projekte. Aber keiner spendet gerne für ein Projekt, das möglicherweise ein Hoax oder Scam ist. Mangelndes Vertrauen in die Fähigkeiten der Projektbetreiber, ist dem genauso abträglich. Transparenz, konkrete Konzepte und Tätigkeitsberichte, sind hier die Basis für Glaubwürdigkeit.

Auch keine regelmässigen Finanzberichte.

Nur scheint diese Gruppe an vertrauensseligen Spendern recht überschaubar zu sein.

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Offline ZeT

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Re: Mars One
« Antwort #461 am: 09. Oktober 2014, 17:38:14 »
Zitat
Ja, gerade bei einem Kickstarter Projekt is es wichtig die Menge zu informieren ob es sich lohnt oder nicht. Bei einer "normalen" Firma steht normalerweise die Finanzierung für ihre Projekte.

Das ist ja auch der grosse Unterschied zu einem Kickstarter: Es lohnt sich nicht.

Es wird nie Geld zurückfliessen. Null Verzinsung.

Die Finanziers wollen das auch nicht. Auch keine regelmässigen Finanzberichte.

Sie wollen einfach noch zu Lebzeiten einen Menschen auf dem Mars sehen.

Das is doch ne Ausrede. Wir die für Star Citizens pledgen, haben am Ende auch nichts wo Geld zurück fliessen kann. Wir geben unser Geld für etwas aus wo wir glauben, das am Ende etwas rauskommt.

Und das is für mich bei Mars One eben nicht der Fall. Ich würde eventuell proforma den obligatorischen 1 Euro spenden, aber mit der Einstellung musste jeder auf dem Planeten diese machen.

Wie gesagt - da fehlt vorallem die Transparenz. Crowdfundingziele, aktueller Stand, usw.

Es wäre viel sinnvoller, wenn Mars One in kleinen Schritten sich voran arbeiten würde. Man könnte zB als erstes Ziel eine private Sonde in den  Marsorbit schiessen wollen. Wäre imho die erste private - also etwas was so noch nicht gemacht worden ist. Sollte das Ziel erreicht sein (die Sonde muss nichteinmal unterwegs sein - die Finanzierung muss aber stehen), könnte als nächstes die Entwicklung eines Rovers auf dem Programm stehen. Danach könnte ein Raumschiff für ein Flyby Manöver auf dem Plan stehen.

Jedes dieser Ziele wäre ein Erfolg, denn wenn diese Ziele erreicht werden, dann ist das genau das wofür andere gespendet haben. Und je weiter das Projekt voran schreitet, desto eher werden auch grössere Investoren darauf anspringen.

Wenn man aber hingeht und sagt wir brauchen x Mrd um unser Projekt durchzuziehen, dann kann ich da nur den Kopf schütteln und sagen "viel Glück jungs - aber nicht mit meiner Kohle". Die Ziele sind viel zu hoch gesteckt als das man wirklich damit die Masse mitreissen könnte.

"Erste Siedler auf dem Mars"... eine bemannte Flyby Mission wäre schon der Hammer! Aber Mars One macht den dritten Schritt vor dem ersten. Und jeder weis das das nicht gut gehen kann.

Hinzu kommt, das dieses "never return" ein brutaler Stopper ist. Ich will nicht mitverantwortlich sein, wenn die da oben am Ende elendig verrecken - um es mal drastisch auszudrücken.

Bemannt zum Mars? Klar logo!
Aber als "Fire and Forget" - nein danke. Ich muss hinter dem stehen können was ich tue. Und ich würde niemals Menschen ohne Rückfahrkarte auf den Mars schiessen.

Und das Argument "aber die machen das doch freiwillig" zählt nicht. Der Mensch muss vor sich selbst geschützt werden. Deswegen gibt es die Helmpflicht beim Motorrad und die Anschnallpflicht beim Auto usw.

Und ganz zum Schluss ist die Sache mit der Fernsehvermarktung ala Endemol halt ein totales NoGo. Ganz abgesehen davon, das dieses Geschäftsmodell unseriös ist (und daher SpaceX usw nix damit zutun haben wollen), wird das niemals funktionieren. Man schaue sich an wie schnell das Interesse an den Apollomissionen gesunken ist. Sollte Mars One WIRKLICH mal fliegen, dann wird das kein Big Brother sein, wo sich unterschiedliche Charaktere die Birne einschlagen sondern professionelle und gut ausgebildete Menschen wo es nichts gibt was einen Zuschauer über längere Zeit interessieren würde.

Das Konzept is imho in der aktuellen Form zum scheitern verurteilt - und da sich die meisten Menschen dem bewusst sind, bekommen die auch kein Geld zusammen.

Offline AndiJe

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Re: Mars One
« Antwort #462 am: 11. Oktober 2014, 07:45:58 »
Hier gibt's Neuigkeiten über den Bau des Simulation Outpost  Alpha, den der Chef-Konstrukteur Kristian van Bengtsen für die Show baut. Die Kandidaten müssen sich mit ihrer neuen Behausung vertraut machen... eigentlich find ich die Konstruktion zweckmässig, die Kapseln haben auch nach der Landung noch eine Funktion... und die 2 aufblasbaren Wohnmodule dürften den benötigten Platz auch für 24 Siedler bereitstellen.

http://www.mars-one.com/technology/simulation-outpost
Der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben, daher geht's ab sofort in die Krabbelstube!

Re: Mars One
« Antwort #463 am: 13. Oktober 2014, 09:22:28 »
Bemannt zum Mars? Klar logo!
Aber als "Fire and Forget" - nein danke. Ich muss hinter dem stehen können was ich tue. Und ich würde niemals Menschen ohne Rückfahrkarte auf den Mars schiessen.

Natürlich habe ich mich auch gefragt, warum ausgerechnet jemand aus den Niederlanden mit so einem Projekt an den Start geht. Gab es überhaupt schon mal einen ESA-Astronauten aus dem Land der Tulpen und Fleischtomaten? Eigentlich hat das Land ja keine grossen Referenzen für Weltraummissionen a la MarsOne.

Aber wenn ich ZeTs Beitrag lese, erinnere ich mich an die Besiedelung der neuen Welt. Die Niederlande waren eines DER Auswanderernationen, die Kolonien in Nord- und Mittelamerika, aber auch in Afrika und Asien. Aufzubrechen und etwas - das eigene Leben - zu riskieren, ist wohl tatsächlich eine Eigenheit, die in bestimmten Regionen oder Kulturen stärker auftritt als in anderen.

Tatsächlich könnte ich mir so ein Projekt NIE in Deutschland vorstellen, obwohl "wir" die Mittel dazu hätten, die Wirtschaft und das Know-How.


PS: Es ist ziemlich schade, dass sich hier Anhänger von verschiedenen Mars-Projekten gegenseitig schlecht machen wollen. Star Citizens kenne ich nicht, wünsche dem Projekt aber trotzdem viel Erfolg.

Offline Ruhri

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Re: Mars One
« Antwort #464 am: 13. Oktober 2014, 10:15:16 »
Niederländische Astronauten? Bitte sehr:

André Kuipers
Wubbo Ockels

Übrigens: Es sind so viele Deutsche in die USA ausgewandert, dass es so um die 50 Millionen US-Bürger mit deutschen Wurzeln gibt. In einem US-Staat wurde sogar einst der Antrag gestellt, Gesetzestexte zukünftig auch in Deutsch zu verfassen. Der Antrag scheiterte nur knapp mit der Stimme des (deutschstämmigen) Speakers, der seinen Landsleuten ins Stammbuch schrieb, gefälligst alle Englisch zu lernen.

In den USA kann man allerdings atmen, Wasser aus Flüssen oder Grundwasser führenden Schichten gewinnen und Landwirtschaft betreiben. Auf dem Mars ist das alles viel schwieriger, sogar noch schwieriger als in der menschenleeren Antarktis.

Re: Mars One
« Antwort #465 am: 13. Oktober 2014, 10:24:50 »
Ok, da habe ich wohl die Intention meiner Aussage nicht unmissverständlich formuliert:

Natürlich gab es auch viele deutsche Auswanderer. Genauso wie es in 200 Jahren sicher auch deutsche Mitflieger bei Marsmissionen geben wird. Aber eben erst, wenn es einen Linienflug von der NASA gibt.

Es geht aber um den ersten Schritt. Und DEN hat ja MarsOne vor, weshalb es ja nicht nur für mich ein Flagship-Projekt ist.

Offline Ruhri

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Re: Mars One
« Antwort #466 am: 13. Oktober 2014, 10:55:14 »
Gab es "Linienfahrten", als die ersten deutschen Auswanderer nach Amerika kamen? Mag sein, aber erst damit kam die (Neu-) Besiedelung Amerikas so richtig in Gang. Vorher war es nur ein Herumwursteln. Und nicht vergessen: Es hat lange gedauert, bis die Kolonisten ohne Waren aus Europa hätten überleben können.

Deutsche Auswanderer haben sich übrigens in vielen Fällen sehr klug eingebracht. So waren viele der Geschäftsinhaber in den Goldgräberstädten deutsch (-stämmig) und gehörten somit zu den wenigen, die wirklich Geld machen konnten.

Re: Mars One
« Antwort #467 am: 13. Oktober 2014, 11:25:41 »
@Ruhri
Da hast Du vollkommen Recht.

Und mehr als ein "herumwursteln" werden die ersten Siedler von MarsOne wohl tatsächlich nicht zustande bringen.

Die meisten der Kritiker von MarsOne scheinen nicht zu wissen, dass der erste Mensch auf dem Mond nicht das Ergebnis einer Sonntagsfahrt war, sondern im Vorfeld genug Piloten und Techniker Ihr Leben dafür lassen mussten.

MarsOne ist eben keine Forschungsmission wie bisher - hinfliegen, ein paar Steine umdrehen und dann zurück zu Mutti - sondern ein Kolonisierungsprojekt. Und über den Mars weiss man heute schon mehr, als damals über die neue Welt.


Offline proton01

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Re: Mars One
« Antwort #468 am: 13. Oktober 2014, 11:55:55 »
MarsOne ist eben keine Forschungsmission wie bisher - hinfliegen, ein paar Steine umdrehen und dann zurück zu Mutti - sondern ein Kolonisierungsprojekt. Und über den Mars weiss man heute schon mehr, als damals über die neue Welt.

Beim großen Aufbruch in Amerika von der Ostküste Richtung Westen ware bereits bekannt:
-  es gibt ausreichend Luft zum atmen -->  da brauche ich nicht für sorgen
-  Es gibt ausreichend Wasser und Regen (bis auf Wüstenregionen, aber da muss ich ja nicht hin)
-  es gibt genug Land zum beackern  -->  da brauche ich nur Samen mitnehmen und anpflanzen, den Rest erledigen Erde, Sonne und Regen.
-  Transport per Pferdewagen funktioniert, da die genug zu fressen und saufen finden.
-  Ernährung funktioniert, da es genug Tiere gibt die gejagt werden können.
-  Wenn es schief geht kann ich einfach zurückfahren, auf dem Weg finde ich alles was schon bei der Hinfahrt da war.
-  ich fahre soweit ich will und dort schlage ich mein Zelt auf, oder baue eine Wagenburg, oder baue ein Fort. das geht überall.

Beim Mars weiß man auch vieles, aber wenig ermutigendes:
-  Es gibt keine Luft, also muss ich Sauerstoff mitbringen oder künstlich erzeugen
-  Es gibt weder nahrhaften Boden noch Bewässerung, also kann ich keine Samen ohne weiteres anpflanzen.
-  Für Transport und andere Maschinen brauche ich Antriebe, die ohne fossile Brennstoffe oder Sauerstoffträger aus der Atmosphäre auskommen müssen. Für Solarkraft ist die Sonneneinstrahlung nur sehr mager.
-  Ernährung aus der Umgebung gibt es keine, da unbewohnt.
-  Wenn es schief geht kann ich zwar zurückreisen, auf dem Weg finde ich aber nichts da schon bei der Hinfahrt nichts da war.
-  ich muss ganz hin, unterwegs anhalten und sich einnisten geht nicht, da leerer Weltraum.

Hat doch was von Abenteuerurlaub, oder ? ;)

Offline Ruhri

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Re: Mars One
« Antwort #469 am: 13. Oktober 2014, 12:20:21 »
Das ist Defätismus, proton01! Oder typisch deutsche Technikfeindlichkeit. Über die macht man sich im Ausland zunehmend Sorgen.  :o
 


Vorsicht: Der oben stehende Beitrag könnte Spuren von Sarkasmus enthalten.  ::)

Das mit der Sorge bezüglich Technikfeindlichkeit stand aber tatsächlich heute morgen in der Zeitung.
« Letzte Änderung: 13. Oktober 2014, 16:05:40 von Ruhri »

Offline Majo2096

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Re: Mars One
« Antwort #470 am: 13. Oktober 2014, 12:34:03 »
Beim großen Aufbruch in Amerika von der Ostküste Richtung Westen ware bereits bekannt:
-  Wenn es schief geht kann ich einfach zurückfahren, auf dem Weg finde ich alles was schon bei der Hinfahrt da war.

Dieser Punkt der Umkehr Möglichkeit wird immer wieder genannt. Hierbei wird vergessen das dass für die meisten Menschen damals one way trips waren, weil sie sich eine Umkehr Finanziell nicht leisten konnten. Beim Mars wird das auch so sein. Man kann zurückfliegen, zumindest Theoretisch, aber nur die wenigsten Menschen werden das Bezahlen können.

Offline proton01

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Re: Mars One
« Antwort #471 am: 13. Oktober 2014, 15:13:24 »
Dieser Punkt der Umkehr Möglichkeit wird immer wieder genannt. Hierbei wird vergessen das dass für die meisten Menschen damals one way trips waren, weil sie sich eine Umkehr Finanziell nicht leisten konnten. Beim Mars wird das auch so sein. Man kann zurückfliegen, zumindest Theoretisch, aber nur die wenigsten Menschen werden das Bezahlen können.

Wenn ich 2000 km gen Westen fahren will, und nach 1000 km festelle daß es unlösbare Probleme gibt (oder ich es mir anders überlege), dann kann ich 1000 km zurückfahren ohne daß es mehr kostet.

Offline proton01

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Re: Mars One
« Antwort #472 am: 13. Oktober 2014, 15:45:51 »
Das ist Defätismus, proton01! Oder typisch deutsche Technikfeindlichkeit. Über die macht man sich im Ausland zunehmend Sorgen.  :o

Vorsicht: Der oben stehende Beitrag könnte Spuren von Sarkasmus enthalten.

Das mit der Sorge bezüglich Technikfeindlichkeit stand aber tatsächlich heute morgen in der Zeitung.

Wer mit einer Reise ohne Widerkehr und allen damit verbundenen Risiken einverstanden ist, für den gibt es keinen Defätismus. Es wird ja (hoffentlich) keiner dazu gezwungen. da sollten auch Eltern ihren Kindern die Wahl offen lassen Marsianer zu werden oder Erdling zu bleiben.

Gestern hatte ich zusammen mit Pirx, Raffi und anderen die Gelegenheit beim Tag der offenen Tür des DLR-Oberpfaffenhofen unser aller deutscher Raumfahrtchef Jan Wörner zu hören, der sich in Punkto MarsOne einige Punkte und den gleichen Tenor quasi genauso geäußert hat, allerdings in freier Rede und nicht wie ich im Powerpoint-Stil. Für ihn ist es aber kein Technik-Problem, sondern eine Frage der Ethik. Und der will ja ESA-Chef werden, also sind für ihn Sorgen im Ausland relevant. (zum Thema ESA-Chef selbst hat er sich aber nicht geäußert)

Pirx, Raffi, bitte korrigieren wenn ich was falsch wiedergegeben haben sollte.

Offline Ruhri

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Re: Mars One
« Antwort #473 am: 13. Oktober 2014, 16:07:19 »
Wer mit einer Reise ohne Widerkehr und allen damit verbundenen Risiken einverstanden ist, für den gibt es keinen Defätismus. Es wird ja (hoffentlich) keiner dazu gezwungen. da sollten auch Eltern ihren Kindern die Wahl offen lassen Marsianer zu werden oder Erdling zu bleiben.

[...]

Jetzt hast du glatt meine Sarkasmus-Warnung übersehen. Den Vorwurf des Defätismus würden nämlich manche an Leute wie dich oder mich oder eben auch an Jan Wörner richten.

Offline proton01

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Re: Mars One
« Antwort #474 am: 13. Oktober 2014, 16:46:45 »
keine Angst, ich habe die Sarkasmus-Warnung wohl gelesen. Mein Beitrag hat aber auch einiges davon abbekommen, darauf hätte ich wohl deutlicher hinweisen müssen.
Ob MarsOne ethisch ist oder nicht soll jeder für sich selber entscheiden, für eine Diskussion darüber ist dies Forum wohl nicht das richtige.

Ergo:  ich bleibe auf der Erde. Soll reisen wer mag.  Viel Spaß  ;)