Einer der Gründe, dass nach einem Kontaktversuch mit dem Kometen die Sonde abschalten soll, ist wohl, dass man nicht das Risiko eines dann evtl. unkontrollierbaren, am Ende selbst aktivierenden Funkfeuers haben will - die bis jetzt benutzen Frequenzen will man schließlich wieder freigeben können, damit sie für etwas anderes genutzt werden können.
Ein berühmter Präzedenzfall ist Vanguard 1, der einige Sätze Solarzellen besaß, aber keine Sender-Abschaltmöglichkeit. Der funkte irgendwo bei 108 MHz .....
LES 1 (Lincoln Experimental Satellite 1) funkt immer mal bei 237 MHz, wenn die Sonneneinstrahlung passt.
Bis Rosetta Kontakt bekommt, bzw. Beschleunigungssensoren an Bord einen Kontakt suggerieren, wird sich Rosetta in einem Betriebsregime nähren, in dem bestimmte Fehler ignoriert werden und nicht zu einem Safemode führen, so wie die Einstellungen vorher waren. Die Sonde soll bei ihrem einzigen Versuch möglichst nahe ran kommen, um in möglichst großer Nähe zu messen, und die Daten unmittelbar in Richtung Erde senden.
Daten von der Oberfläche nach einem Kontakt zufällig vom Kometen genau in Richtung Erde wegzubekommen, scheint derartig schwierig und unwahrscheinlich, dass wohl auch deswegen der Versuch nicht gemacht wird. Liegt die Sonde auf dem Kometen, dreht sie sich SOFORT aus dem Blickfeld der Erde. Der Komet rotiert ja ... Die großen Tiefraumkommunikationsantennen, die Rosetta während der letzten aktiven Stunden verfolgen werden, werden ja nun auch für andere Missionen gebraucht. Und kosten pro Minute ... Man bedenke auch die Signallaufzeiten. Man kann eigentlich nicht unmittelbar auf Ereignisse reagieren, und sollte Rosetta erst einmal auf dem Kometen liegen, hat man sich damit auch des Monitors des und des "Kommunikationsrelais" zum Kometen beraubt.
Energieerzeugungsseitig bewegt man sich auch in einem Grenzbereich hinsichtlich der Entfernung von der Sonne, die ja jetzt täglich wieder größer wird. Für die Annäherung kann man vorher ein Betriebsregime entwerfen, bei dem eine bestimmte Menge erzeugter Strom einigermaßen sicher sein sollte, auch wenn vielleicht einzelne Geräte und Instrumente abgeschaltet werden müssen - was nach dem Kontakt mit dem Kometen noch möglich wäre, kann einfach niemand sagen.
Gruß Pirx