Das ist die Frage. Der oben verlinkte Spacenews-Artikel beruft sich auf eine einzige Quelle - einen
emeritierten Professor. Ich wäre glücklicher, wenn es dazu noch Aussagen von der ISRO gäbe, die mit dem Orbiter von
Chandrayaan-2 die chinesischen Mondaktivitäten ebenfalls beobachtet. Was wir von chinesischer Seite haben, ist dieses Foto vom September 2024:
Bild:
CCTVWie Du sehen kannst, dreht sich der Rover immer wieder um, um seine Fahrspuren zu spektrografieren, also den Regolith direkt unterhalb der obersten, durch den Sonnenwind verwitterten Schicht. Das bedeutet erstens, dass die um eine vertikale Achse drehbaren vorderen und hinteren Räder, die für die Wendemanöver zuständig sind, noch funktionieren. Außerdem kannst Du sehen, dass die Wendepunkte dicht aneinander liegen. Der
Radstand von Jadehase 2 - und damit der Durchmesser der Kreise - beträgt 1,5 m, so lang wie das
Gehäuse:
Bild:
IAUPhil Stooke könnte also eine geringe Restbewegung aus der
LRO-Orbitalhöhe von 20 km einfach nicht bemerkt haben. Da sich der Abstand zwischen den Messpunkten verkürzt hat, ist es möglich, dass eines der mittleren Räder ausgefallen ist und die anderen fünf Räder dieses nun mühsam über den Regolith schleppen müssen, was wiederum deren Lebensdauer verkürzt hat. Die Spuren der "Panzerklauen" auf dem Foto könnten von einem über die Schleppspur hinwegfahrenden Hinterrad erzeugt worden sein. Andererseits gab es ähnlich dicht beieinander liegende Messpunkte schon früher einmal, hier bei 177°34'40'' östlicher Länge:
Bild:
DSELWas auch möglich wäre, ist, dass man angesichts dieser, ebenfalls im September 2024 fotografierten Landschaft keine Hoffnung mehr sah, weiter voranzukommen:
Bild: CCTV
Jede dieser Gruben stellt für den Rover eine tödliche Falle dar - die Räder haben nur einen Durchmesser von 30 cm. Das wäre auch einer der Gründe, warum er sich zuletzt so langsam vorangetastet hat. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass man im
Raumfahrtkontrollzentrum Peking beschlossen hat, den Rover lieber stehend sterben zu lassen. Mit der
Entdeckung des Mantelmaterials hat er seine Mission bereits 2019 erfüllt und die Wahrscheinlichkeit, dass er mit dem Bodenradar noch spektakuläre Steine im Untergrund entdeckt, ist sowieso gering.