Fehler in Raumfahrtfilmen

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tonthomas

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Re: Fehler in Raumfahrtfilmen
« Antwort #25 am: 16. September 2013, 19:03:41 »
Da muss ich an die zum Weltraum hin offenen Flugdecks bei Battlestar resp. Kampfstern Galactica denken ... aus denen wollte die Schiffsatmosphäre einfach nicht entweichen. Letztere war so renitent, dass in einer Episode zum Zwecke des Feuerlöschens extra Löcher ins Schiff gesprengt werden mussten, wenn ich mich recht erinnere. Luken oder Ventile auf zu machen kam gar nicht erst in Betracht  ???

Gruß   Pirx

Offline TWiX

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Re: Fehler in Raumfahrtfilmen
« Antwort #26 am: 17. September 2013, 19:42:38 »
Ich dachte, die Landedecks wären luftleer und die Viper werden anschließend (analog zu Flugzeugträgern) von der Wartungscrew ins innere gefahren, wo dann Wartung stattfindet...
Immerhin starten die Vipers in der neuen Serie ja auch immer aus recht langen Startschienen, entsprechend weit innen sind also die Hangars
Aktuelle Meldungen aus Raumfahrt und Astronomie: www.raumfahrer.net

Offline wulf 21

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Re: Fehler in Raumfahrtfilmen
« Antwort #27 am: 18. September 2013, 18:31:06 »
Ich dachte, die Landedecks wären luftleer und die Viper werden anschließend (analog zu Flugzeugträgern) von der Wartungscrew ins innere gefahren, wo dann Wartung stattfindet...
Immerhin starten die Vipers in der neuen Serie ja auch immer aus recht langen Startschienen, entsprechend weit innen sind also die Hangars

Das ist in der Tat ein Unterschied zwischen der neuen und der alten Serie. In der neuen habe ich nie z.B. bei einer Landung schon jemanden auf dem Deck herumlaufen sehen, ich glaube die sollen da wirklich im Vakuum landen und das Landedeck wird erst nach dem Schließen der Tore unter Druck gesetzt, sodass man aussteigen kann.

Wie man ohne Rotation künstliche Schwerkraft erzeugt und die Raumsprünge funktionieren sollen ist damit aber nicht wirklich erklärt  ;D.

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Offline Helix

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Re: Fehler in Raumfahrtfilmen
« Antwort #28 am: 18. September 2013, 19:14:00 »
Wie man ohne Rotation künstliche Schwerkraft erzeugt und die Raumsprünge funktionieren sollen ist damit aber nicht wirklich erklärt  ;D.

Also das ist ja mal wirklich einfach: den Schalter mit der Aufschrift "Künstliche Schwerkraft" auf "EIN" stellen!  ;)

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Offline MR

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Re: Fehler in Raumfahrtfilmen
« Antwort #29 am: 23. September 2013, 10:08:10 »
Ich schau mir ja gerade zusammen mit meiner Frau Star Trek: The Next Generation - Staffel 4 von Blu-ray an, dort gibt es, verglichen mit anderen Serien, nur recht wenige Fehler. Die künstliche Schwerkraft und den Worp-Antrieb kann man in ein paar 100 Jahren nicht ausschließen, daher sehe ich das mal nicht als Fehler. Beamen allerdings halte ich für unmöglich. Was mich zudem noch stört, sind die immer atembaren Atmosphären der Planeten sowie die immer sehr Menschenähnlich aussehenden Außerirdischen.

Re: Fehler in Raumfahrtfilmen
« Antwort #30 am: 05. Oktober 2013, 10:43:55 »
Zitat
NASA shows the film "Armageddon" to new staff to test how many scientific inaccuracies they can spot. The record is 168.
Die NASA führt den Film "Armageddon" neuen Angestellten vor um zu testen, wie viele wissenschaftliche Fehler ihnen auffallen. Der Rekord liegt bei 168.

Leider ist keine Liste zu finden  ;)
Quelle: https://twitter.com/SciencePorn/status/386205868708343809

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Offline muzker

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Re: Fehler in Raumfahrtfilmen
« Antwort #31 am: 05. Oktober 2013, 17:42:14 »
Einige davon gibt es zumindest hier:
Sehr amüsant ;-)
http://www.fehler-im-film.de/forum/forumdisplay.php?f=47
Der Weltraum - unendliche Weiten
Grüße vom Muzker

Re: Fehler in Raumfahrtfilmen
« Antwort #32 am: 02. November 2013, 21:31:22 »
Hallo, gestern habe ich mir GRAVITY im Kino angeguckt. Dabei sind mir ein paar Fehler aufgefallen, bei manchen bin ich mir aber nicht 100%ig sicher.

ACHTUNG SPOILER!!!!!

1. Abgesehen dass die einzelnen Raumfahrzeuge unterschiedliche Orbits haben, habe ich eine Frage dazu: Der Raumschrott der zuerst das Hubble-Teleskop und die Explorer zerstört, umkreist die Erde und erreicht das geschehen wieder in ca. 90 Minuten. Um aber nun in dem selben Orbit zu bleiben wie Astronauten bzw. ISS müssten die Trümmer doch genauso schnell sein, da sie ja auch in einer annähernd kreisförmigen Orbit sind. Da sie aber den Ort des Geschehen in 90Minuten wieder erreichen sind die Trümmer ja fast doppelt so schnell. Daher müssten die Trümmer den Orbit eigentlich verlassen und sich weiter von der Erde entfernen, oder?

2. Ist das chinesische Raumfahrmodul wirklich so ähnlich wie die russische Sojus?

3. Der verwendete Jetpack war doch ein "MMU". Dieser wird doch nicht mehr eingesetzt, sondern nur noch der "SAFER" der in dem Rucksack für Außenbordeinsätze integriert. Außerdem wird dieser nur noch im Notfall eingesetzt.

4. Bei der ersten Kollison hängt Frau Bullock ja am Arm des Spaceshuttles, als dieses getroffen wird und extrem zum rotieren anfängt. Müsste diese nicht durch die Zentrifugalkraft bewusstlos werden? Müssten doch mehr als 8-9G gewesen sein...


Vielleicht kann mir ja ein Experte hier ja sagen, ob meine Gedanken richtig sind :)

Offline Kryo

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Re: Fehler in Raumfahrtfilmen
« Antwort #33 am: 03. November 2013, 00:34:48 »
Hallo, gestern habe ich mir GRAVITY im Kino angeguckt. Dabei sind mir ein paar Fehler aufgefallen, bei manchen bin ich mir aber nicht 100%ig sicher.

ACHTUNG SPOILER!!!!!

1. Abgesehen dass die einzelnen Raumfahrzeuge unterschiedliche Orbits haben, habe ich eine Frage dazu: Der Raumschrott der zuerst das Hubble-Teleskop und die Explorer zerstört, umkreist die Erde und erreicht das geschehen wieder in ca. 90 Minuten. Um aber nun in dem selben Orbit zu bleiben wie Astronauten bzw. ISS müssten die Trümmer doch genauso schnell sein, da sie ja auch in einer annähernd kreisförmigen Orbit sind. Da sie aber den Ort des Geschehen in 90Minuten wieder erreichen sind die Trümmer ja fast doppelt so schnell. Daher müssten die Trümmer den Orbit eigentlich verlassen und sich weiter von der Erde entfernen, oder?

2. Ist das chinesische Raumfahrmodul wirklich so ähnlich wie die russische Sojus?

3. Der verwendete Jetpack war doch ein "MMU". Dieser wird doch nicht mehr eingesetzt, sondern nur noch der "SAFER" der in dem Rucksack für Außenbordeinsätze integriert. Außerdem wird dieser nur noch im Notfall eingesetzt.

4. Bei der ersten Kollison hängt Frau Bullock ja am Arm des Spaceshuttles, als dieses getroffen wird und extrem zum rotieren anfängt. Müsste diese nicht durch die Zentrifugalkraft bewusstlos werden? Müssten doch mehr als 8-9G gewesen sein...


Vielleicht kann mir ja ein Experte hier ja sagen, ob meine Gedanken richtig sind :)

zu 1. Die Trümmer könnten sich auf einem fast identischen Orbit wie die Stationen bewegen. Fast identisch ist, identische Umlaufzeit, aber bisschen andere exzentrizität z.b. Dann würden die Trümmer und die Station sich alle 90 min wieder begegnen können, da sie in dieser Zeit eine komplette Revolution um die Erde machen.

2. Die Chinesen haben die Sojus nahezu 1:1 kopiert.

Re: Fehler in Raumfahrtfilmen
« Antwort #34 am: 03. Januar 2015, 21:55:06 »
Man muss sich an dieser Stelle beinahe schon wundern, weshalb hier mit Interstellar noch nicht über den Weltraumblockbuster 2014 diskutiert wurde.
Da meine ganz persönliche Meinung von dem Film ohnehin keine unbedingt große ist, habe ich mir etwas Zeit genommen und mache einfach mal den Anfang:

1. Beim Start von der Erde benötigt man eine mehrstufige Rakete, kann aber von einem Planeten mit größerer Schwerkraft als der Erde später problemlos quasi SSTO wieder ins All starten.

2. Wenn der Wurmlocheingang optische Verzerrungen erkennen lässt, deutet dies doch bereits auf erhebliche (!) Gravitationskräfte zurück. Welche umfassenden baulichen (Wunder-)Maßnahmen hat denn das Raumschiff, dass trotzdem nur einige Vibrationen zu sehen sind? Gleiches gilt auch für das "heile" Überqueren des Ereignishorizonts des schwarzen Lochs später.

3. Als die Endurance später (im Randbereich) schwer beschädigt wird, rotiert sie als Cooper versucht anzudocken dennoch um die Mittelachse bzw. den Dockingport, nicht um den neuen Masseschwerpunkt.

4. Auf dem Wasserplaneten sieht man trotz geringer Wassertiefe eine ungebrochene Welle auf die Mannschaft zukommen, was nur dann möglich wäre, wenn im Bereich der Welle eine sehr viel größere Wassertiefe vorherrschen würde. Wellen brechen nun einmal im seichten Wasser. Dazu gibt es sogar eine Regel bzgl Wassertiefe und Wellenhöhe.

5. Wie kann jemand, der für das eigene Überleben bereit ist über Leichen zu gehen (Dr. Mann), von der NASA überhaupt vorher für ein beinahe sicheres Himmelfahrtskommando ausgewählt werden?

6. Warum hat die Menschheit nach der Endurance nie wieder versucht durch das Wurmloch zu fliegen, gerade nach Rettung der Menschheit? Immerhin versucht ja auch Cooper am Ende wieder hinzufliegen.

7. Homage an den Monolithen aus 2001 hin oder her: Welchen physikalischen Grund/Vorteil sollte das Design eines (Militär-)Roboter wie im Film gezeigt haben? Das Zeigen eines beschädigten Roboters offenbart ein hohles Innenleben mit Platinen. Wie kann sich dieser dann trotzdem in noch kleinere Teildimensionen als die vier "Hauptstege" auftrennen, wie mehrfach im Film gezeigt (speziell auf Millers Planet)?

8. Warum erinnert sich Cooper nicht mehr an die Aussage seiner Tochter auf dem Bett ("der Code besagt  BLEIB") und versucht in der Zukunft den gleichen Code zu senden? Wieso sollte er plötzlich die Bedeutung seiner Zeichen verstehen und auf sich hören, wo er sie doch bereits vorher nicht als solche verstanden hat?

9. Warum konnte man die Aliens nicht Aliens sein lassen und muss eine Verbindung zur Menschheit herstellen? Daraus entsteht doch unweigerlich ein Paradoxon. Warum sollte die zukünftige weiterentwickelte Menschheit der vor dem Aussterben stehenden Menschheit helfen? Durch die pure Existenz einer späteren menschlichen Spezies ist bereits gewiss, dass die gegenwärtige Menschheit nicht aussterben wird/kann, ergo wozu helfen (Schaffung des Teserakts, damit Cooper die fehlenden Daten zurücksenden kann)?

10. Wozu benötigt eine zukünftige Raumkolonie die Form eines rotierenden O'Neill-Zylinders, wenn die Menschheit doch aufgrund der Universalformel nun dazu in der Lage ist, Gravitation beliebig zu manipulieren?

11. Die Zeitdilatationssache an sich möchte ich mich mal lieber nicht kommentieren, nur wozu MUSS man unbedingt persönlich auf Millers Planet runter? Wieso lauscht man nicht aus dem Orbit, bzw. untersucht zur Not über Peilsignale oder gar optische Methoden (hey die können immerhin auch witzereisende KI-Wunderknaben bauen) ob es überhaupt noch Überlebende gibt?

Ich konnte mich seltsamerweise bereits bei Filmen mit größeren Logiklöchern im Plot entspannt zurücklehnen und den Film einfach Film sein lassen. Warum mir das bei Interstellar so gar nicht gelingen wollte, weiß ich leider bis heute nicht.
Naja, bin mal gespannt wem noch etwas einfällt, oder wer mich u. U. auf das eine oder andere Missverständnis hinweisen kann.
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

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Online Schillrich

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Re: Fehler in Raumfahrtfilmen
« Antwort #35 am: 03. Januar 2015, 23:04:34 »
Tja, und mir geht es bei dem Film genau anders herum :) ...

Allerhand "Löcher" übersehe ich bei ihm, da er eine große, vielschichtige, eigentlich philosophische Geschichte der Menschheit erzählt. Er ist kein Raumfahrtepos. Raumfahrt ist nur ein Vehikel, um zu erkunden, zu wagen, auszugehen ...

Besser wäre es dann allerding gewesen, wenn Nolan auch keine Versuche unternommen hätte, die Wissenschaft zu erklären. Wenn man nichts sagt, kann man erstmal auch nicht falsch liegen ... Aber dazu ist Nolan zu sehr "Erklärregisseur". Zu viele offene Stränge mag er offenbar nicht.
\\   //    Grüße
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Re: Fehler in Raumfahrtfilmen
« Antwort #36 am: 04. Januar 2015, 00:04:33 »
...eigentlich philosophische Geschichte der Menschheit erzählt. Er ist kein Raumfahrtepos.
Weswegen ich den Film trotz allem jedem wärmstens empfohlen habe...;).
Nur hat bei mir der Film keine Saite gezupft. Wie gesagt passierte aber eben das vorher schon bei weitaus schlechteren Produktionen. Egal, wollte den Film ja ohnehin weniger bewerten (was ich leider trotzdem gemacht habe), als vielmehr in der Tradition dieses Threads Fehler ansprechen.
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Online Schillrich

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Re: Fehler in Raumfahrtfilmen
« Antwort #37 am: 04. Januar 2015, 09:58:40 »
Zumindest den Punkt mit den Paradoxien kann man nicht rational/logisch kritisieren. Der Widerspruch für uns ist ja im Paradoxon an sich schon angelegt ...

Unsere Urteile ordnen sich halt dem Axiom unter: unsere Logik ist die einzig richtige, wir nehmen die Welt "richtig wahr", und unsere Erkenntnis über die Welt ist schon "abgeschlossen". Aber genau das durchbricht der Film in diesem Element der Erzählung: Ist da draußen vielleicht doch mehr? Gibt es mehr als "A+B=C und A+D=C --> B=D"? Funktioniert die Welt doch noch anders? ... Platons Höhlengleichnis extrapoliert ...
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Duc-Lo

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Re: Fehler in Raumfahrtfilmen
« Antwort #38 am: 04. Januar 2015, 12:21:01 »
Hallo,
Das stimmt, der Film ist ein bisschen von der Reailität abhanden gekommen. Wir sollten den Film nicht nach physikalischen Fehlern suchen sondern ihn einfach geniessen. Ja, der Film hat ein paar physikalische Fehler die in der Wirklichkeit nicht stimmen. Wäre der Film nach unseren Physikalischen Gesetzen ausgerichtet wäre das verdammt langweilig geworden. Also lässt Hollywood ihre Arbeit verrichten, oder soll ich das Galileo-Fake-Check Team anrufen?

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Online Schillrich

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Re: Fehler in Raumfahrtfilmen
« Antwort #39 am: 04. Januar 2015, 12:37:07 »
Wo wir aber bei Fehlern in (expliziten) Raumfahrtfilmen sind: Gestern kam "Starflight One" wieder mal auf einem der ZDF-Kanäle. Der Film thematisiert Raumfahrt (der 80er) rund um das gerade flügge gewordene STS ... und da darf man dann den Finger in die Wunden legen ;).

Die Flugmanöver des Shuttles (samt Vertonung) im All ...

Einmal landet im Bild offensichtlich die Enterprise von einem Gleittestflug, kein vom Raumflug zurückkehrender Orbiter ...

Ein Rettungsversuch per Schlauch wird über die Zustiegsluke im Shuttle gemacht, nicht über eine Luftschleuse im Laderaum.

Als der Schlauch verbrennt, sollten auch die Luken an beiden Raumschiffen noch offen sein (zumindest wird es so dargestellt), und die sollten damit auch entlüftet werden.

Das Loch im Sarg sollte eigentlich zu einer schnellen, adiabatischen Dekompression führen ... samt plötzlicher Kondensation der Luftfeuchtigkeit.

Dass Schlauch und Sarg den Innendruck aushalten, bzw. dicht halten, kann man anzweifeln.

Sie sorgen sich an Bord um den Sauerstoff (drohen zu ersticken). Real wäre wohl eher die CO2-Sättigung ein Problem. Außerdem: das STS bringt Proviant hoch ... aber offenbar keinen Sauerstoff.

Größter Fehler, der quasi das entscheidende Rettungsszenario tragen soll und damit kaputt macht: Das STS fliegt beim Wiedereintritt voraus und schützt das Flugzeug damit vor der Hitze ... das geht an der Dynamik/Physik des Wiedereintritts komplett vorbei.


Bestimmt steckt in dem Film noch mehr drin ... :)
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Re: Fehler in Raumfahrtfilmen
« Antwort #40 am: 04. Januar 2015, 13:01:42 »
Hach die Filme der Jugend.... ;D.
Was mir auch damals schon aufgefallen ist:

Der Kerl im Kontrollzentrum ruft am Anfang irgendwas von "die dritte Stufe zündet nicht" und gleichzeitig ist eine Rakete mit laufenden Triebwerken zu sehen.

Mit einem Finger ein Loch bzw. einen Durchgang zu einem Vakuum zu stopfen dürfte "äußerst" schmerzhaft sein, den wieder rauszuziehen dürfte auch etwas länger dauern...;)

Prinzipiell nahm man es mit der Schwerelosigkeit nicht ganz so eng. Die sind sogar alle durch den Rettungsschlauch gelaufen.... ;D ;D

... das geht an der Dynamik/Physik des Wiedereintritts komplett vorbei.
Stimmt natürlich, wodurch sollte sonst die orbitale Geschwindigkeit abgebaut werden, wenn nicht durch Reibung/Energieabgabe?
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Offline Axel_F

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Re: Fehler in Raumfahrtfilmen
« Antwort #41 am: 04. Januar 2015, 22:27:10 »
Den Film gibts auch bei YouTube - zum Finden von weiteren Fehlern:


Toll auch der Start der Saturn 5 - Rakete mit einer Apollokapsel (0h17min08s) :D
"Denn ein Schiff erschaffen heißt nicht die Segel hissen, die Nägel schmieden, die Sterne lesen, sondern die Freude am Meer wachrufen." (Antoine de Saint-Exupéry)

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Offline -eumel-

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Re: Fehler in Raumfahrtfilmen
« Antwort #42 am: 05. Januar 2015, 00:45:58 »
Bestimmt steckt in dem Film noch mehr drin ... :)

Allerdings!
Genau genommen dürfte keines der Manöver funktioniert haben.

Aber solche Filme werden auch nicht von Technikern gemacht, sondern eben von Filmemachern, Künstlern, Produzenten, Managern, die besser wissen, was die Leute sehen wollen/sollen.
"Starflight One" scheint auch eine recht billige Produktion zu sein, bei der man es nicht für notwendig hielt, sich von einem Techniker beraten zu lassen.

Ein Spielfilm ist auch immer ein Relikt seiner Zeit.
Bemerkenswert ist das unerschütterliche Vertrauen in die Technik und die Gewissheit, für jedes Problem sofort eine Lösung zu finden.
Auch über Kosten scheint sich damals niemand Gedanken gemacht zu haben.
Wenn eine Fluggesellschaft ein Problem hat, rufen sie einfach bei der NASA an und dann schicken die sofort ein paar Shuttles... ;)
Innerhalb von 24 Stunden konnte die Colombia dreimal starten, Rendezvous Manöver mit aufwändigen Außenbord Manövern durchführen und dreimal irgendwo wieder landen.

Offenbar hielt man Raumfahrt für eine recht einfache Angelegenheit.

Re: Fehler in Raumfahrtfilmen
« Antwort #43 am: 05. Januar 2015, 09:23:38 »
Der Film wurde 1983 veröffentlicht. Der sechste Shuttleflug fand am 4. April 1983 statt. Die Wahrheit zu den Kosten blieb ja lange im Dunkeln.
Die Wahrnehmung des Shuttles in der Öffentlichkeit zu dem Zeitpunkt war wohl die eines Omnibuses ins All und ich kann das nach den gewöhnlichen Raketen bis dahin auch nachvollziehen. So ein Shuttle muss doch wie ein Quantensprung gewirkt haben, warum sollte das mit der Raumfahrt in den Folgejahren nicht so weitergehen?

Man muss sich nur einmal James Bond - Moonraker aus 1979 anschauen und wie Drehbuchautoren die Shuttles bzw. Raumfahrt damals (noch vor dem Erstflug) wahrgenommen haben. Einsteigen, festhalten und los geht's!
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

Duc-Lo

  • Gast
Re: Fehler in Raumfahrtfilmen
« Antwort #44 am: 05. Januar 2015, 09:43:38 »
Innerhalb von 24 Stunden konnte die Colombia dreimal starten, Rendezvous Manöver mit aufwändigen Außenbord Manövern durchführen und dreimal irgendwo wieder landen.

Offenbar hielt man Raumfahrt für eine recht einfache Angelegenheit.

Vielleicht ist Raumfahrt für uns heute keine einfache Angelegenheit, aber vielleicht in der Zukunft wird es die ersten Linienflüge zum Mond geben. Nix ist unmöglich. Vor 500 Jahren hätten die Menschen uns auch nicht geglaubt, dass wir einen Mann auf dem Mond hatten.

Re: Fehler in Raumfahrtfilmen
« Antwort #45 am: 05. Januar 2015, 10:07:11 »
Vor 500 Jahren hätten die Menschen uns auch nicht geglaubt, dass wir einen Mann auf dem Mond hatten.
Da kannst du fast eine Null streichen und es stimmt trotzdem.
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

Online Flandry

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Re: Fehler in Raumfahrtfilmen
« Antwort #46 am: 05. Januar 2015, 11:48:41 »
Einsteigen, festhalten und los geht's!

Das war die ursprüngliche Idee.

Re: Fehler in Raumfahrtfilmen
« Antwort #47 am: 07. Januar 2017, 14:09:24 »
In der Serie "The Expanse" wurde Ceres in Drehung versetzt und deswegen gibt es dort eine für Menschen verträgliche Fliehkraft hin zur Hülle. Wie realistisch das ist kann man vielleicht auch noch besprechen, meine Frage ist aber erst mal eine Andere:

Es gibt diese Szene, in der Miller sich einen Wiskey einschenkt:

Das Verhalten der Flüssigkeit soll die Corioliskraft zeigen.

Ist das so richtig dargestellt? Er lebt hauptsächlich in den inneren Ebenen von Ceres in denen man die Coriliosiskraft schon deutlich spürt. Ich meine wenn die Kräfte so quer zum Boden verlaufen, muss das doch wirklich unangenehm sein.

xwing2002

  • Gast
Re: Fehler in Raumfahrtfilmen
« Antwort #48 am: 07. Januar 2017, 14:26:13 »
Vor 500 Jahren hätten die Menschen uns auch nicht geglaubt, dass wir einen Mann auf dem Mond hatten.
Da kannst du fast eine Null streichen und es stimmt trotzdem.
Nee, da kann er die "500 Jahre" durch "jetzt" ersetzen... es gibt genug, die es immer noch nicht glauben. ;)

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Online Schillrich

  • Raumcon Berater
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Re: Fehler in Raumfahrtfilmen
« Antwort #49 am: 07. Januar 2017, 17:04:29 »
In der Serie "The Expanse" wurde Ceres in Drehung versetzt und deswegen gibt es dort eine für Menschen verträgliche Fliehkraft hin zur Hülle. Wie realistisch das ist kann man vielleicht auch noch besprechen, meine Frage ist aber erst mal eine Andere:

Es gibt diese Szene, in der Miller sich einen Wiskey einschenkt:

Das Verhalten der Flüssigkeit soll die Corioliskraft zeigen.

Ist das so richtig dargestellt? Er lebt hauptsächlich in den inneren Ebenen von Ceres in denen man die Coriliosiskraft schon deutlich spürt. Ich meine wenn die Kräfte so quer zum Boden verlaufen, muss das doch wirklich unangenehm sein.

"Verträglichkeit" bei Schwerkraft durch Rotation bezieht sich meistens auf den Schwerkraftgradienten, wie stark sich die Kraft also mit der Entfernung ändert, wie stark die Kraft praktisch im Körper variiert. Die Corioliskraft ist damit erstmal nicht gemeint.
Die Corioliskraft würde uns bei Bewegungen verwirren. Wir würden in andere Richtungen (gegenüber dem Wohnraum) driften als erstmal erwartet. Hätte das ggf. auch physiologisch spürbare Auswirkungen auf die Bewegung der Flüssigkeiten im Körper? Das Herz-Kreislaufsystem? Die Ohren? ... gute Frage ...


Übrigens scheint mir die nette Doppelkurve "rechts-links" der Flüssigkeit falsch ... außer man ggf. sie überquert in der Mitte gerade den Äquator ...
\\   //    Grüße
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