Hallo Sylvester,
ein interessanter Ansatz.
Wenn wir schon bei Frage a scheitern werden wir wohl nie über das Stadium eines Gedankenexperiments herauskommen.
Ich denke, Frage a) können wir beantworten! Mit den Methoden der Exoplanetensuche kann festgestellt werden, ob sich um einen Stern Planeten befinden. Liegt eine entsprechende Kostellation des Systems relativ zur Erde vor (wir können von der Erde aus auf die Ekliptik schauen), können wir mittels Spektroskopie die Atmosphäre der Planeten analysieren. Das bisher aber nur recht rudimentär. Dazu muss bestensfalls das Signal von Stern und Planet getrennt empfangen werden, was, insbesondere in der habitablen Zone, schwierig bis nahezu unmöglich ist. Generell geht dies nur bei einem Transit des Planeten vor dem Stern, indem ein Differenzenspektrum mit voll beleuchtetem und nicht beleuchtetem/verdeckten Planeten erstellt wird.
Nehmen wir mal an, wir könnten die Atmosphäre analysieren. Wenn nun ein erdähnliches Atmosphärenspektrum nachgewiesen kann, sollte dort prinzipiell Leben möglich sein. Was wir bisher nicht wissen, unter welchen Bedingungen Leben sonst noch entstehen und existieren kann. Da ist noch einiges an Labor- und Feldarbeit notwendig.
Frage b) ist da schon kniffeliger. Man könnte es mit dem Prinzip "Senden und Empfangen" versuchen. Da bereitet uns die Physik aber schon Probleme, da Signale einfach Zeit brauchen, bis sie irgendwo ankommen. Bei 300 Lichtjahren Entfernung eben 300 Jahre. Bis dann eine Antwort hier auf der Erde eintrifft, wird es also etwas dauern.
Frage c) ist "eigentlich" nur ein technologisches Problem. Wir können heute ja auch Signale aus der Anfangszeit des Kosmos detektieren. Wenn der Sender laut genug schreit, dann sollte er auch zu hören sein. Die Frage ist aber auch: will der Sender überhaupt gehört werden?
Ich bezweifel, ob das reicht, um über das Stadium eines Gedankenexperiments hinauszukommen. Da setzt uns die Physik einfach Grenzen. Oder habe ich bei den Beobachtungsmethoden etwas vergessen? Bin auf weitere Antworten gespannt.
Grüße
Olli