Vorwort: Tut mir Leid, dass es etwas länger geworden ist, aber über die Nacht hier wurde soviel geschrieben ...
Aber all diese heutige Technik spielt sich doch innerhalb der Grenzen der Naturgesetze ab?
Innerhalb des Wissens, welches wir heute besitzen. Für die Leute damals wäre es wohl Magie oder ähnliches gewesen. Sie hatten nicht das Wissen, was wir haben, um heutige Technik nachzuvollziehen. Uns kann es genauso gehen, wenn wir aufeinmal in das Leben in 2000 Jahren reingeworfen werden. Möglich, dass noch die gleichen Ansichten/Gesetze gelten wie heute, aber definitiv sagen können wir das nicht. Und wir sollten uns davor hüten zu sagen, wir wissen schon mehr oder weniger alles. Gab glaub ich vor 100-150 Jahren schonmal so eine Phase, wo man dachte, man wüsste alles wichtige und hätte mehr oder weniger alles erfunden, was es zu erfinden gibt - schau an, wo wir jetzt sind.
Btw. soviele benutzen hier die Drake-Gleichung um eine Angabe über die Zahl möglicher Zivilisationen o. Ä. zu machen, bzw messen ihr eine große Bedeutung zu. Meiner Meinung nach ist es eher eine simple Auflistung aller Faktoren - die nach unserem heutigen Wissen - wahrscheinlich Einfluss auf die Entstehung von Leben haben. Eine konkrete Zahl damit auszurechnen (oder auch nur grob abzuschätzen) halte ich für relativ sinnfrei, die Unsicherheiten sind viel zu groß, das Ergebnis entspricht eher dem persönlichen Wunsch, bzw der Meinung jedes einzelnen.
In vielen Laborversuchen haben Forscher immer wieder erfolglos versucht, in einer simulierten Ursuppe Leben entstehen zu lassen.
Erstaunlich dabei finde ich, daß immerhin Lebensvorstufen wie einfache Aminosäuren und andere vielkettige Kohlenwasserstoffe
entstanden sein sollen, wie jeweils berichtet wurde. Diese jedoch zerfielen wieder wie in hunderten von Millionen Jahren in der
echten Ursuppe der jungen Erde. Mal abgesehen von einer kaum abschätzbaren Fehlerqote und sonstiger möglicherweise falschen
Prämissen, was sagt uns das?
> Das es nicht möglich ist die Ursuppe zu simulieren? Weil:
- wir die genaue Zusammensetzung nicht kennen (?)
- weil wir die Zeit nicht aufbringen können?
- sie nun einmal eine ganze Menge mehr Masse und Volumen hat, d.h. viel mehr Entstehungs- und Zerfallsprozesse ablaufen, als wir simulieren können - die Masse an Prozessen gibt vll den Ausschlag, je öfter es passiert, desto wahrscheinlicher, das trotz nicht vorhandener Idealbedingungen, es irgendwo funktioniert.
Meiner Meinung nach war die Ursuppe keine Ideal-Umgebung für die Entstehung von Leben - sie war vll gut, immerhin gab es die Möglichkeit der Entstehung für Leben, oder Lebenswichtige Bausteine - ideal wäre sie gewesen, wenn sie nicht fast überall so schnell wieder zerfallen wären.
Btw. man sagt immer, das Leben entstand dann und dann - aber war es zuerst ein Lebewesen, dass sich dann vermehrt hat und wir von diesem einen alle abstammen? Ich denke eher nicht, die Wahrscheinlichkeit ist glaub ich recht hoch, dass ein einziges wieder "gestorben" wäre. Demnach halte ich es für plausibler, dass das Leben (aufgrund der Bedingungen) an mehreren Stellen in irgendeiner Art und Weise entstehen konnte - und mitunter auch wieder verschwand. So wie Lebensbausteine entstanden und zerfielen, dürfte es auch mit dem, was wir als Leben bezeichnen würden, geschehen sein. Im Laufe dessen hat es sich dann entweder in soweit angepasst, dass es nicht mehr so häufig zerfiel, wie entstand, oder sich schneller reproduzieren konnte, oder die Bedingungen sind lebensfreundlicher geworden, oder, oder, oder. Keine Ahnung, aber wir sind ja heute da. Jedenfalls, die Masse der ablaufenden Prozesse dürfte mitentscheidend dafür sein, das es heute Leben gibt.
(Unwahrscheinlich, das ein "Lebewesen" überlebt,
unwahrscheinlich, das ein "Lebewesen" [unter den Bedingungen damals] entsteht,
ABER wahrscheinlich genug (in dieser riesigen Umgebung/über den riesigen Zeitraum), dass es mehrmals/häufig vorkommen konnte - häufig genug um "durchzukommen"
- ist jedenfalls meine Ansicht)
Achja, zurück zur Ursuppe, sie wird im groben gleich zusammengesetzt gewesen sein, im Detail aber Unterschiede gehabt haben, die Konzentrationen dürften hier und da andere gewesen sein, das "Wetter" ebenfalls. Ich weiß nicht was genau man simuliert hat, aber man kann unmöglich alles simuliert haben, falls man überhaupt mit den Simulationen nah genug dran war, an einem dieser Ursuppenbereiche. Das wir noch kein Leben entstehen lassen haben können, halte ich für nicht allzu verwunderlich.
Siehe:
Unser Versuch mit der simulierten Ursuppe ist vergleichbar mit dem ausfüllen eines einzigen Spiels auf einem Lottoschein (ohne Super 6 und Spiel 77 anzukreuzen), und im Falle des Nichtgewinnens dann die Schlussfolgerung zu ziehen, dass Gewinnen im Lotto nicht möglich sei.
Seh ich genauso.
Ob das gut wäre, sollte man allerding stark bezweifeln (siehe den Wahnsinn von Biowaffen).
Seh ich übrigens ähnlich, ich fänds toll, wenn man wüsste wie (und ob überhaupt) es gezielt machbar ist, gleichzeitig ist es eine ziemlich gruselige Vorstellung.
Wieso hats auf Erden denn, wie ich schon mehrfach erwähnte, hunderte von Millionen Jahre gebraucht, um aus Lebensvorstufen Leben entstehen
zu lassen?
Hm, weil es ein Prozess mit "Fort- und Rückschritten" war? Wie oben beschrieben. Ob das nun ein kurzer oder langer Zeitraum ist, hängt auch wirklich stark vom Betrachtungsstandpunkt ab.
Gemäß Eurer Annahme sollte es doch unweigerlich "sofort" entstanden sein beim Vorhandensein aller Bedingungen.
Beim Vorhandensein von Idealbedingungen könnte das durchaus der Fall sein - ob das nun wirklich so ist, oder nicht, wissen wir noch immer nicht, ich neige aber dazu zu glaube (wie die meisten), dass das durchaus der Fall ist. Zumindest kann es noch nicht wirklich widerlegt werden - genauso wie man auch nicht widerlegen kann, dass es purer Zufall war, letztenendes ist es derzeit noch jedem selbst überlassen, welche Meinung er dazu hat. In deiner Argumentation hab ich aber auch noch nichts gefunden, was mich überzeugt, dass es nicht "zwingend" wäre, wenn die Idealbedingunen vorherrschen würden.
Und die haben aber meiner Meinung nach damals nicht vorgeherrscht, aber das hab ich ja oben schonmal beschrieben.
weil das Entstehen der Bausteine die Richtung der Entwicklung signalisieren. Wo entsprechende Bausteine entstehen, wird auch irgendwann alles mögliche vorhanden sein, was aus diesen Bausteinen zusammengebaut werden kann (auf lange Sicht gesehen).
Öhm, nein, Bausteine (bzw. deren Entstehen) signalisieren tatsächlich den richtigen Weg - ob der aber überall auch zuende gegangen wird/werden kann, ist definitiv nicht sicher. Planeten/Sonnensysteme sind immernoch dynamisch, es ist durchaus möglich, dass sich die Umgebung zu schnell verändert, so dass (dauerhaftes) Leben nicht entstehen kann. Vll sind aber auch einfach die Bedingungen für einzelne Bausteine ausreichend; wenn sie "zusammengesetzt" sind, zum Leben, allerdings nicht mehr. Fällt (m.M. nach) in den Bereich unseres Unwissens (oder nicht vollständigen Wissens) über die notwendigen/idealen Bedingungen für (die Entstehung von) Leben.