Leben im Universum

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Anhaltiner

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #225 am: 28. April 2010, 00:16:31 »
Für Außerirdische würde der Inhalt genauso spannend sein wie er für uns wäre wenn wir außerirdische Sendungen empfangen würden. Für eine hochentwickelte Zivilisation sollte das dekodieren von unseren Sendungen möglich sein, wenn sie über Exa-Flop-Quantencomputer o.ä. verfügen. Wenn sie unsere Kultur nicht kennen werden sie sehr schnell Theorien über uns entwickeln (Vielleicht meinen sie dann das dem Heiligen Dieter lobpreisende Choräle dargeboten werden  ;D )

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #226 am: 28. April 2010, 03:14:43 »
Moin,

dazu passt dies >>>
&feature=related

Ganz in Ruhe anhören!

Jerry

A1942D

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #227 am: 28. April 2010, 11:09:58 »
Hallo, passt ja wirklich  ;D,
A.D.

websquid

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #228 am: 28. April 2010, 14:08:29 »
Der Mann hat durch einen Zeitsprung unsere Diskussion mitgelesen und das daraus gemacht ;)
Plagiator :D

Das ist wirklich interessant!

Re: Leben im Universum
« Antwort #229 am: 28. April 2010, 19:35:05 »
Eine interessante Episode. Es gibt eben viele Dinge die sich seit 1928 nicht verändert haben.

Zitat
Für eine hochentwickelte Zivilisation sollte das dekodieren von unseren Sendungen möglich sein, wenn sie über Exa-Flop-Quantencomputer o.ä. verfügen.

Das ist reine Spekulation. Wenn ich mir die Entwicklung der Computertechnik anschaue stelle ich fest, daß diese erst in den letzten 50 Jahren richtig begonnen hat. Seit 20 Jahren sind die Computer richtig leistungsfähig geworden.

Und davor ? Läßt man mal einige Addiermaschinen außer Acht, so gab es bis vor kurzen überhaupt nichts an Rechentechnik. (Bitte keine Einwende, daß ein Abakus eine Rechenmaschine ist)

Wenn ich mir die Geschichte der Menschheit anschaue und diese auf einen 24 Stundentag legen würde, so haben wir Wissenschaft erst seit einer Minute und Computer seit einer Zehntel Sekunde.

Daraus ziehe ich aber auch den Schluß, daß bei einer außerirdischen Zivilisation  auch eine rasche Entwicklung  stattgefunden hat. Die Chance, sie genau in dem Moment zu erwischen, wo sie eine 16Bit CPU entwickeln ist somit verschwindent gering. Entweder sie rechnen noch mit den Fingern, oder sie haben Computer, dessen Leistungsfähigkeit wir heute nur erahnen können.

Sylvester

fliegender_fisch

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #230 am: 28. April 2010, 22:37:19 »
Entweder sie rechnen noch mit den Fingern...

Sofern sie welche haben  ;D Tut mir Leid, das musste ebend raus.

...oder sie haben Computer, dessen Leistungsfähigkeit wir heute nur erahnen können.

Und eben dieser Gedanke ist auch interessant. Das wir gerade diesen 16bit-Chip-Moment erwischen erscheint mir ebenso unwahrscheinlich. Aber dürften wir eine ausserirdische Zivilisation eher davor, oder danach antreffen? Unser aller All war ja nicht von Anfang an dazu in der Lage Leben zu unterhalten. Erst mussten die nötigen Elemente in ausreichender Zahl "erbrütet" werden. Ich habe schon vor rund 10 Jahren eine Abhandlung gelesen die schlussfolgerte, dass wir eine der ersten möglichen Zivilisationen in unserer Milchstrasse sein dürften. Nun ändert sich aber unser Bild vom Weltall recht schnell, auch recht radikal. Daher verbuche ich dieses Info als ziemlich ausgedient. Weiss denn jemand was neueres darüber?

Gruss,
Igor.

Re: Leben im Universum
« Antwort #231 am: 02. Mai 2010, 12:34:20 »
Wir können davon ausgehen, das Aliens, die in der lage sind, Radiosignale zu senden und zu empfangen, zumindenst bereits Ansätze zu Computern haben, da technische Entwicklung selten isoliert einseitig auftritt. Daher fällte die Möglichkeit, das wir Aliens finden, die "mit den Fingern/Tentakeln zählen" eher raus, da derartige niedrig entwickelte Aliens vermutlich auch noch kein Radio entwickelt haben. (Ich gehe hier vom Radiokontakt-Szenario aus, da dies derzeit die einzige bekannte Möglichkeit zum Aufspüren fremder Zivilisationen ist. Selbst wenn wir einen Planeten mit Biomarkern finden würden, wüssten wir nicht, ob eine Zivilisation darauf wohnt. Das wissen wir erst, wenn wir eine Radiosendung von dort empfangen.).

Nun muss man auch beachten, das die Menschlichen SETI-Anstrengungen bisher vergebens waren, also das ganz wesentlich länger betrieben werden muss als die 40-50 Jahre.

Daraus folgt, das Aliens, die das Glück haben, eine andere Zivilisation aufzuspüren, uns zumindenst um Jahrzehnte voraus sind. Folglich haben sie bessere Computer als wir.

Q.e.d.
Raumfahrt ohne Vision ist nichts. Also lasst uns das Unmögliche wahr werden!

Kreuzberga

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #232 am: 02. Mai 2010, 15:48:05 »
(Ich gehe hier vom Radiokontakt-Szenario aus, da dies derzeit die einzige bekannte Möglichkeit zum Aufspüren fremder Zivilisationen ist.

...oder eben über den optischen Weg. Siehe oben.

Ich schätze wir müssen, egal mit welcher Methode, mehrere Millionen potentiell intelligentes Leben beherbergende Planetensysteme gründlich absuchen, bis die Wahrscheinlichkeit, eine solche Zivilisation tatsächlich zu finden, hinreichend groß wird. Dafür brauchen wir mindestens noch ein paar Jahrzehnte.  

Selbst wenn es derzeit 10.000 technologisch entwickelte Zivilisationen in der Milchstrasse geben sollte, wäre das nur eine pro 20-40 Mio. Sterne. Sollte sich allerdings irgendwann herausstellen, dass Planeten um Rote Zwerge keine Bedingungen bieten, um Leben nachhaltig entstehen zu lassen, könnten wir schonmal 70% der Sterne in der Milchstrasse aus unserer Liste streichen.

Re: Leben im Universum
« Antwort #233 am: 04. Mai 2010, 14:36:34 »
Vermutlich können wir bei bestimmten Regionen das Vorhandensein hochentwickelten Lebens komplett ausschließen.
  • bei supermassiven Sternen wegen der starken ionisierenden Strahlung und der kurzen Lebenszeit
  • im inneren der Galaxie ist zuviel Licht und radioaktive Strahlung vorhanden, womit sich keine habitabele Zone entwickeln kann
  • in allen Doppel und Mehrfachsternsystemen
  • in der Nähe von Quasaren, Magnetaren und schwarzen Löchern
Erfolgreich suchen sollten wir in den Außenbezirken der Spiralarme. Zwergsterne, die ein paar Milliarden Jahre alt sind hatten hinreichend Zeit Planeten zu bilden, auf denen es Leben geben könnte.

Bei den Radiokontaktszenario gebe ich zu bedenken, daß unsere Radiowellen erst seit 1888 durch Heinrich Hertz http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Hertz experimentell bestätigt wurden. Somit ist unsere Funktechnik noch keine 150 Jahre alt. Wenn ich das auf die Größe des Weltalls projiziere, frage ich mich, wieviel Prozent unserer Galaxie wir bisher damit hätten erreichen können. Von anderen Galaxien brauchen wir gar nicht zu reden. Die liegen für unsere Lichtgeschwindigkeitsgebundene Kommunikation jenseits von Gut und Böse. Somit halte ich es im Moment für Ausgeschlossen, daß jemand anderes im All uns auf der Erde bisher bemerkt hat.

websquid

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #234 am: 04. Mai 2010, 15:53:23 »
Warum sollten den Mehrfachsysteme ein Problem darstellen? Eigentlich sind die doch kein Hindernis. Wenn die Sterne sich mit großem Abstand umkreisen, haben die keinen relevanten Einfluss auf das Planetensystem eines Sterns, wenn sie sehr dicht umeinander kreisen, wirken sie wie ein Stern. Also wo soll das Problem sein?

mfg websquid

Re: Leben im Universum
« Antwort #235 am: 04. Mai 2010, 16:30:17 »
Stimmt, so ganz uneingeschränkt kann man Mehrfachsysteme nicht ausschließen, es kommt auf die genaue konstellation an.

Das ein System aus zwei G V -Sternen , deren Helligkeit und damit habitale Zone in etwa so groß ist wie die der Sonne, die sich im Abstand von 1 AE umkreisen keine belebten Planeten haben können ist klar.

Bei einem System aus ähnlichen Sternen, die aber in einer Entfernung von hunderten AE umeinander kreisen belebte Planeten haben können, halte ich nicht für ausgeschlossen.

Ein System, in den die Planeten, die in der habitalen Zone sind,  stabile Bahnen haben, weil sich die Sterne sehr nahe sind, erscheint mir wenig wahrscheinlich, kommt aber mit Sicherheit vor.
Raumfahrt ohne Vision ist nichts. Also lasst uns das Unmögliche wahr werden!

Re: Leben im Universum
« Antwort #236 am: 04. Mai 2010, 16:58:35 »
In einem Mehrfachsystem können sich vermutlich keine stabilen Bedingungen bilden. Das fängt damit an, daß sich die Sonnen gegenseitig beeinflussen und sogar Masse von der jeweils anderen Sonne "abziehen" können. Dann wird ein Planet der dieses System umkreist ständig andere Energiemengen abbekommen, so daß es ständig zu Wechseln aus Eiszeiten und Hitzewellen kommen kann.

Ich bezweifle ebenfalls, daß es stabile Umlaufbahnen um die beiden Sonnen geben kann. Immerhin haben wir hier 2 Massebrocken, die 2 "Trichter" in der Gravitationsebene bilden. Somit wären Umlaufbahnen bestenfalls Elliptisch (wenn sie nicht irgendwann mal direkt in einen der beiden Sonnen enden). 

Tatsächlich kommt es bei Mehrfachsystemen sogar vor, daß eine Sonne aus dem System rausgekickt werden kann, wenn eine andere dazukommt. Also total chaotische Systeme.

Sylvester

websquid

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #237 am: 04. Mai 2010, 17:14:41 »
Gegenbeispiel 1: 55 Cancri, ein Doppel- (vielleicht sogar Dreifach-) sternsystem mit 5 Planeten um Komponente A, während Komponente B in größerer Entfernung (1065 AE) kreist. Die Planeten haben Umlaufbahnen mit geringer Exzentrizität und allzu chaotisch scheint das auch nicht zu sein.

Gegenbeispiel 2: Pluto. Die beiden inneren Komponenten Pluto und Charon kreisen in geringem Abstand um einander, Nix und Hydra laufen in größerem Abstand nahezu kreisförmig drumherum. Die Massenverhältnisse von Pluto/Charon zu Nix/Hydra sind mit denen von Sternen und Planeten vergleichbar, also ist auch ein entsprechendes Planetensystem denkbar, das ebenfalls als Doppelsystem stabil ist.

mfg websquid
« Letzte Änderung: 05. Mai 2010, 15:33:58 von websquid »

fliegender_fisch

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #238 am: 04. Mai 2010, 20:52:15 »
'n Abend.

Vermutlich können wir bei bestimmten Regionen das Vorhandensein hochentwickelten Lebens komplett ausschließen.
  • bei supermassiven Sternen wegen der starken ionisierenden Strahlung und der kurzen Lebenszeit
  • ...
  • in der Nähe von Quasaren, Magnetaren und schwarzen Löchern

in diesen 2 Punkten stimme ich vollkommen mit Sylvester überein, zumindest was das auf Kohlenstoff basiertes Leben betrifft.

Was die Doppel- und Mehrfachsternsysteme betrifft, es leuchtet ein dass das Materieaustausch zwischen den Muttergestirnen - sollte es dazu kommen - ein Strahlungsausbruch zufolge hätte, der sämtliche Organik in ihre Bestandteile zerlegt. Auf der anderen Seite aber müsste dafür entweder einer der Sterne wesentlich massiver sein - für mich kaum vorstellbar bei einer gemeinsamen Entstehungsgeschichte, oder die Umlaufbahn der zwei liege schon nahe am "Vershmelzungspunkt".

Was die Strahlungsbelastung im Inneren der Galaxie angeht. Selbst wenn das vergleichsweise "schwache" Magnetfeld unserer Erde damit nicht klargekommen wäre, bei einem Gasriesen a-la Jupiter wäre ein belebter Mond doch sehr gut abgeschirmt.

Oder spinne ich mir grad was völlig utopisches zusammen?
Gruss,
Igor.

Re: Leben im Universum
« Antwort #239 am: 06. Mai 2010, 20:02:17 »
Zitat
Was die Doppel- und Mehrfachsternsysteme betrifft, es leuchtet ein dass das Materieaustausch zwischen den Muttergestirnen - sollte es dazu kommen - ein Strahlungsausbruch zufolge hätte, der sämtliche Organik in ihre Bestandteile zerlegt. Auf der anderen Seite aber müsste dafür entweder einer der Sterne wesentlich massiver sein - für mich kaum vorstellbar bei einer gemeinsamen Entstehungsgeschichte, oder die Umlaufbahn der zwei liege schon nahe am "Vershmelzungspunkt".

Meine Antwort :
http://www.br-online.de/br-alpha/alpha-centauri/alpha-centauri-doppelsterne-2001-ID1208433020900.xml?_requestid=49155

Zitat
Was die Strahlungsbelastung im Inneren der Galaxie angeht. Selbst wenn das vergleichsweise "schwache" Magnetfeld unserer Erde damit nicht klargekommen wäre, bei einem Gasriesen a-la Jupiter wäre ein belebter Mond doch sehr gut abgeschirmt.

Ich glaube nicht, daß die Strahlung um den Jupiter mit der Strahlung, insbesondere mit der Lichteinstrahlung, im Inneren des Sonnensystems zu vergleichen ist. Ich weiß nicht mehr genau wo, aber irgendein Astrophysiker hat mal erklärt, daß es im inneren der Galaxie zu viele Sonnen und damit zu viel Licht und Strahlung gibt, als daß sich Leben entwickeln könnte. Ich werde den Punkt nochmals genau unter die Lupe nehmen.

Zitat
Gegenbeispiel 1: 55 Cancri, ein Doppel- (vielleicht sogar Dreifach-) sternsystem mit 5 Planeten um Komponente A, während Komponente B in größerer Entfernung (1065 AE) kreist. Die Planeten haben Umlaufbahnen mit geringer Exzentrizität und allzu chaotisch scheint das auch nicht zu sein.

Ist das wirklich noch ein Doppelsternsystem ? Unser Planetoidchen Pluto ist ca. 50AE von der Sonne entfernt. In diesem System ist die 2. Sonne 21 mal weiter entfernt als Pluto. Zudem ist sie lichtschwach. Also von einem inneren Planeten nur noch als Pünktchen am Himmel zu sehen. Ich würde die 2.Sonne wahrscheinlich als einen zu groß geratenen Jupiter bezeichnen. 

Zitat
Gegenbeispiel 2: Pluto. Die beiden inneren Komponenten Pluto und Charon kreisen in geringem Abstand um einander, Nix und Hydra laufen in größerem Abstand nahezu kreisförmig drumherum. Die Massenverhältnisse von Pluto/Charon zu Nix/Hydra sind mit denen von Sternen und Planeten vergleichbar, also ist auch ein entsprechendes Planetensystem denkbar, das ebenfalls als Doppelsystem stabil ist.

Ich habe auch nie behauptet, daß dies unmöglich sei.

fliegender_fisch

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #240 am: 07. Mai 2010, 09:55:54 »
Juten Morgen,

als erstes ein paar schnellgegoogelter Links zu den Doppelsternen und Planeten drumherum:


Ich glaube nicht, daß die Strahlung um den Jupiter mit der Strahlung, insbesondere mit der Lichteinstrahlung, im Inneren des Sonnensystems zu vergleichen ist. Ich weiß nicht mehr genau wo, aber irgendein Astrophysiker hat mal erklärt, daß es im inneren der Galaxie zu viele Sonnen und damit zu viel Licht und Strahlung gibt, als daß sich Leben entwickeln könnte. Ich werde den Punkt nochmals genau unter die Lupe nehmen.

Mir ging es auch nicht um die Licheinstrahlung, sondern um die "härteren" Komponenten. Davor wäre ein ausgedehntes Magnetfeld ein recht passabler Schutz. Bezüglich des Lichtes bin ich auch der Meinung, es wäre nicht fatal für das Leben, selbst wenn der Abstand der Sterne blos ein drittel des in den unseren "Breiten" der Galaxis bestünde. Dabei gehe ich allerdings davon aus dass die Meisten Sterne unserer Milchstrasse nicht wesentlich leuchtkräftiger sind als unsere Sonne. Sind sie in der Wahrheit nicht gar leuchtschwächer?

Was die Sterndichte in der Galaxieebene betrifft habe ich auch dieses gefunden:

http://www.astro.uni-bonn.de/~deboer/galstruc/galstr.html

Stammt zwar schon aus den 30-er Jahren des letzten Jahrhunderts. Zeigt aber dass selbst in einem drittel der unseren Entfernung zum Galaxiezentrum Sternabstände wie die "unseren" nicht unüblich sind. Vorausgesetzt, natürlich, ich verrenne mich hier nicht mit dem Ablesen  ;)

Gruss,
Igor.

Re: Leben im Universum
« Antwort #241 am: 07. Mai 2010, 14:29:08 »
Hallo Igor,

es ist schon erstaunlich, daß es in so chaotischen Systemen eine Stabilität geben kann. Bisher habe ich nicht mal geglaubt, daß es in Doppelsternsystemen überhaupt Planeten geben kann.

Was die harte Strahlung betrifft, so wird wohl nur Alpha und Betastrahlung durch das Magnetfeld abgelenkt. Gammastrahlung, Photonen und Neutronenstrahlen gehen ungehindert durch. Ich habe gelesen, daß Protonenstrahlung sogar durch Stahl gehen soll ! Ich denke mal, daß es da noch mehr geben müßte, damit Leben dort sicher wäre. Strahlung ist nichts anderes als Energie. Die kann man entweder umleiten oder absorbieren.

Sicher kann das Magnetfeld einen Teil der Strahlung umleiten. Der Teil der absorbiert wird, dürfte zu Wechselwirkungen mit der Atmosphäre führen. -> Ionisierende Strahlung.

Sylvester

fliegender_fisch

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #242 am: 06. August 2010, 08:22:04 »
Moin moin,

Ich hole das Thema mal nach oben...

Gruss,
Igor.

Kreuzberga

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #243 am: 22. September 2010, 13:55:15 »
Hallo,

hat von euch schonmal jemand von Experimenten gehört, bei denen untersucht wurde, wie sich Kleinstlebewesen, z.B. Bakterien, bei konstant höherer Schwerkraft entwickeln, bzw. wie sie darauf reagieren?

Hintergrund meiner Frage sind mögliche Planeten mit einem Vielfachen der Erdmasse, aber einer festen Oberfläche, die in der habitablen Zone um einen Stern kreisen.

Solche Planeten hätten nicht nur eine wesentlich stärkere Schwerkraft an der Oberfläche, sondern wahrscheinlich auch eine sehr viel dichtere Atmosphäre mit hohem Druck auf Meereshöhe. In möglichen Ozeanen spielt diese Schwerkraft insofern eine Rolle, als dass der Wasserdruck schon bei geringen Tiefen für unsere Verhältnisse sehr hoch wird.

Für Bakterien, Archaen und Kleinlebewesen um hydrothermale Quellen in der Tiefsee dürfte der höhere Wasserdruck wohl kein Problem sein. Ganz schlecht sind die Aussichten für Leben auf solchen Planeten wohl nicht.

Da wir solche Planeten wahrscheinlich zuerst um winzige Sterne der M-Klasse entdecken werden, haben wir es mit einer schwierigeren Strahlungssituation zu tun. Daher ist es bisher umstritten, ob sich auf solchen Planeten Leben entwickeln kann. Wenn wir aber davon ausgehen, dass eine Supererde auch über ein "Super-Magnetfeld" im Vergleich zur Erde verfügt, könnte die Planetenoberfläche recht gut geschützt sein. Nimmt man zusätzlich noch eine dickere Atmosphäre an, wäre das Strahlugsniveau auch bei etwaigen Sonneneruptionen möglicherweise noch erträglich.

websquid

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #244 am: 22. September 2010, 16:07:26 »
Nur von Gedankenexperimenten, es ist ja auch praktisch nicht möglich, höhere Schwerkraft zu erzeugen (wie wärs mit ner Ballonplattform auf Jupiter? ::)). Höherer Druck hat ja jetzt eigentlich auch nichts mit der Schwerkraft zu tun. Unter Wasser, wo Schwerkraft sowieso durch die Umgebung ausgeglichen wird, wird man wohl kaum Unterschiede feststellen. Interessant wirds erst an Land, wo die Schwerkraft ja wirklich voll durchschlägt.

mfg websquid

klausd

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #245 am: 22. September 2010, 16:22:54 »
Man könnte mit Zentrifugalexperimenten von Insekten oder Ratten (oh oh, Tierschützer...) Veränderungen untersuchen. Habe aber auch nichts gefunden wo das mal konkret gemacht wurde.

Aber sollte man mal tun, Wenn in der ISS Schmetterlinge fliegen, können Sie das ja auch mal bei 2g probieren...

Gruß, Klaus

websquid

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #246 am: 22. September 2010, 16:53:53 »
Auf die Tierschützerproteste freu ich mich jetzt schon ;)
Als Idee ist es sicher nicht schlecht, um die Reaktion zu untersuchen.  Aber die grundsätzliche Frage bleibt ja trotzdem: Wie entwickelt sich Leben unter solchen Bedingungen? Wenn man mit Ratten testet, weiß man trotzdem nicht,  ob sich überhaupt etwas Rattenähnliches entwickeln könnte. Diese Frage werden wir auch experimentell nicht beantworten können.

mfg websquid

klausd

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #247 am: 22. September 2010, 18:56:03 »
Ja, die Frage ist, hätte die Evolution auf unserem Planeten irgendwo gestoppt, nur weil die Schwerkraft der gedachten Erde bspw. 2g betragen hätte. Vermutlich wäre sie anders verlaufen. Könnte mir vorstellen das alle Lebewesen insgesamt kleiner und breiter geworden wären.

Wie hoch kann denn die Schwerkaft eines Planeten werden, damit er noch als habitabel angesehen werden kann. Also das man noch mit einer festen Oberfläche, als auch einer Atmosphäre sowie Magnetfeld rechnen kann.

Wobei, das mit dem magnetfeld halte ich übrigens gar nicht mal für sooo wichtig. Auf der Erde gab es mehrmals Aussetzer als sich Pole verlagert haben und dabei sind nicht gleich alle ausgestorben. Zudem gibt es ja noch den Selbstmagnetisierungseffekt der Atmosphäre.

Aber wahrscheinlich wird einem Planeten ohne Magnetfeld die Atmosphäre von der eigenen Sonnen wohl einfach "weggeweht".

Gruß, Klaus

Kreuzberga

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #248 am: 22. September 2010, 22:42:06 »
Aber wahrscheinlich wird einem Planeten ohne Magnetfeld die Atmosphäre von der eigenen Sonnen wohl einfach "weggeweht".

Nicht unbedingt. Ausschlaggebend ist die Planetenmasse. Ist diese groß genug, wird es sehr unwahrscheinlich, dass der Planet seine Atmosphäre verliert. (Venus hat auch kein der Erde vergleichbares Magnetfeld)

Ich denke auch: Je massereicher, desto mehr Atmosphäre. Ergo höhere Oberflächendrücke.

Interessant finde ich auch, wie sich Pflanzen bei höherer Schwerkraft entwickeln. Ob sich überhaupt an Land in großer Zahl sauerstoffproduzierende Pflanzen einrichten könnten, wenn die Schwerkraft es so schwer macht, Wasser und Nährstoffe nach oben zu transportieren? Wahrscheinlich würden Pflanzen unter solchen Bedingungen ebenfalls eher in die Breite als in die Höhe gehen.

Gruß Timo

klausd

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #249 am: 22. September 2010, 22:51:04 »
Da wir bei Gedankenexperimenten sind, möchte ich einen Herren nicht unerwähnt lassen, der genau dieses in seiner extremsten Form durchgeführt hat. Leben auf einem Neutronenstern. Viel mehr Schwerkraft ist kaum vorstellbar...

Der Mann promovierte als studierter Physiker über Gravitationswellen und ist daher als Author ernst zu nehmen. Das Buch (ich hab eins (gebraucht) ergattern können!) heißt: Das Drachenei. Mehr Infos hier. Er erzählt wissenschaftlich korrekt soweit möglich.


Prinzipiell, nachdem ich das Buch gelesen habe, ist wirklich vieles vorstellbar, aber man muss auch hingucken. Solange wir nicht Leben auf unvorstellbaren Orten suchen, werden wir es dort auch nicht finden.

Sry für etwas OT, aber ich finde den Beitrag noch angemessen.

Gruß, Klaus