Hi,
Liftboy:
Den Zufall ... schließ ich nicht aus...
einerseits und:
Ich schließe (für mich selbst!) den Zufall aus,...
Das finde ich nun schon ein bisschen... unfair. Wenn ich deine Sätze bei meinen Zitaten auch so vollständig dem (zum Verständnis wichtigen) Kontext entrissen habe, dann sag mir das doch bitte direkt.
Ich sehe - wie oben, bei den von dir bewusst beim Zitieren ausgelassenen Stellen - einen Unterschied zwischen der einen Art "Zufall" und der anderen. An den einen glaube ich, an den anderen glaube ich nicht (was nicht heißt, dass es ihn nich trotzdem geben kann).
(1) Den einen Zufall nennen wir (oder ich) Zufall, weil die Ausgangsbedingungen zu komplex sind, als dass wir sie alle korrekt kennen könnten/würden, und so auch den Weiterverlauf bestenfalls abschätzen könnten. Was passiert, ist in unseren Augen zufällig, bei ausreichender Kenntnis aller (Stör-)einflüsse, was nahezu unmöglich ist, hätten wir es aber vorhersagen können.
(2) Der andere Zufall ist absolut reiner Zufall. Er funktioniert ohne Abhängigkeit zu irgendwelchen Ausgangsbedingungen. Da war mein Beispiel, zwei vorhandene Systeme in jeweils identischer Umgebung. Herrscht dieser "reine" Zufall bei der Lebensentstehung vor, dann kann das eine anfangen zu leben, während das andere für immer und ewig nicht-leben bleibt. Und an diesen Zufall glaube ich persönlich nicht. Wenn das eine System lebt, würde es meiner Meinung nach auch das andere tun.
Widersprüchlich wie schon zuvor:
Hansjürg Geiger geht hier auf Tonmineralien ein, die mit einer organischen Beschichtung bedeckt sind. Wohlgemerkt, kein Leben, sondern Lebensbausteine.
andererseits:
Die NASA, und hier auch Herr Geiger, verwenden die Fähigkeit zur Evolution als ein, bzw das Kriterium zwischen Leben und Nicht-Leben zu entscheiden. Demnach wären diese Tonmineralien mit der organischen Beschichtung eben keine(!) "Vorlebensform" mehr, sondern bereits ein lebendes System.
Und Dein Versuch, den Widerspruch aufzulösen:
und nicht auf das ganze System "Tonmineralien + organische Beschichtung".
Insofern gibts da auch keinen Widerspruch mehr.
ist nicht erfolgt.
Sei's drum, ich will nicht darauf herumreiten.
Ich schrieb folgende Sätze:
Hansjürg Geiger geht hier auf Tonmineralien ein, die mit einer organischen Beschichtung bedeckt sind. Wohlgemerkt, kein Leben, sondern Lebensbausteine.
Später schrieb ich, dass das Gesamtsystem "Tonmineralien + Lebensbausteine" laut einer bestimmten Definition als lebendes System erachtet werden kann. Nun kann man hier schon verstehen, was ich sagen wollte, es kann aber auch zu Irritationen kommen, da ich mich oben in den ersten zwei Sätzen tatsächlich nicht deutlich genug ausgedrückt habe. Auf eine Anmerkung von dir habe ich das nun korrigiert, bzw. erklärt, wie ich das gemeint habe.
Nämlich, dass sich der zweite Satz "
Wohlgemerkt, kein Leben, sondern Lebensbausteine" nicht auf das Gesamte System bezieht, sondern ausschließlich auf die organischen Bausteine, wenn sie unabhängig von den Tonmineralien betrachtet werden.*(1)
Was du danach gemacht hast, war:
Nochmal die zwei unkorrigierten Sätze zitieren, nochmal den scheinbaren Gegensatz dazu zitieren und dieses Mal zusätzlich noch einen Teil meiner Korrektur/Erklärung hinten dranzuhängen, der alleine, ohne Bezug, natürlich überhaupt keinen Sinn ergibt - weder für noch gegen den Widerspruch. Meine Frage: Warum?
*(1)
Was ich also insgesamt gesagt habe, in Kurzform:
organische Beschichtung = kein lebendes System
(Tonmineralien = kein lebendes System [Ergänzung von mir jetzt der Vollständigkeit wegen])
Organische Beschichtung + Tonmineralien = lebendes System
Ist für mich vergleichbar mit:
Fingernägel = kein lebendes System
Mensch mit Fingernägeln = lebendes System
(Ok, ein Mensch würde im Notfall auch noch ohne Fingernägel überleben können
, es geht mir eher um die Fingernägel, die - sofern sie denn allein, vom System Mensch abgeschlossen, wären, meiner Meinung nach kein lebendes System wären.
Jetzt sag mir bitte nochmal ausführlich, wo du da einen Widerspruch siehst, ich würd es gern verstehen.
Nachtrag:
@Razjel:
Der Stein mit seiner tollen organischen Schicht kann sich sein ganzes Steinleben daran erfreuen wir viel überlebensfähiger er doch ist, aber davon gibt es noch lange keine anderen Steine die das auch können. Diese "überlebensfähigere" Struktur verschwindet also irgentwann wieder.
Zur Evolution gehört also irgent eine Art Fortpflanzung, die dafür sorgt dass sich diese Mutation auch durchsetzt.
Ich hatte noch kurz angegeben, worauf in dem Buch noch eingegangen wird:
Zudem auch noch, wie ein möglicher Kopiermechanismus incl. Mutationen an den Tonmineralien aussehen könnte.
Und das es durchaus mehrere dieser "Steine" gegeben haben könnte, hatte ja Martin schon gesagt.
Wie auch immer, es ist nur ein Gedankenspiel, letztenendes glaube ich nicht, dass das System "Tonmineralien + organische Beschichtung" der Ausgangspunkt für das Leben auf der Erde sind, es ist aber ein Beispiel, wie es sein könnte. Andere Oberflächen oder Umgebungen, die ähnliche Eigenschaften besaßen, könnten vom Leben als "Sprungbrett" genutzt worden sein. Sie boten nämlich eine Reaktionsoberfläche und wie gesagt einen gewissen Schutz gegen den Zerfall komplexerer Moleküle aufgrund des Vorhandenseins von Wasser. Das, was das schon angesprochene Atmungsenzym schon von alleine gekonnt haben soll, wurde hier den Lebensbausteinen oder dem Leben "extern" zur Verfügung gestellt. Möglicherweise zumindest.