Es bietet sich an, die Angara-1.2PP und ihren Vorgänger, die südkoreanische KSLV-1 (Naro) zu vergleichen.
die Angara-1.2PP mit Transport- und Aufrichtwagen auf Platz 35 (UKS), Plessezk
KSLV-1 (Naro) mit Transport- und Aufrichtfahrzeug im Naro Space Center
Man sieht, die 1.Stufe (URM-1) ist weitgehend identisch. Es gibt kleine äußere Unterschiede.
Die Außenhaut der URM-1 der Angara ist weitgehend glatt, während die KSLV-1 in Höhe der oberen Einführung der Treibstoffleitung auf der Außenseite eine Reihe von eckigen Ausbuchtungen hat (Verkleidungen für Trenntriebwerke?).
Interessanterweise sind die Halteklammern der URM-1 und Tankanschlüsse bei beiden Raketen identisch.
Beim Betrachten der Startvideos der beiden Raketen fällt auf, daß die KSLV-1 schneller abhebt und wesentlich stärker schwenkt (sogar in verschiedene Richtungen), während die Angara nur unmerklich ausgelenkt wird (wie bereits hier geschrieben, sicherlich ein Anti-Kollisionsmanöver in Nähe des Startturmes).
Das langsamere Aheben der Angara ist auf die schwere Oberstufe URM-2 zurückzuführen.
Wäre das RD-191 der Angara nicht 15 Prozent schubstärker als das RD-151 der KSLV-1, würde die Angara gar nicht abheben.
Offenbar war also die KSLV-1 eine sehr gute Übung für die jetzige Angara - ein sehr ungewöhnlicher Vorgang, eine nagelneue und unerprobte Rakete ins Ausland zu verkaufen.