Hallo topper,
ich glaube, wir müssen hier mal den Besen der Physik ansetzen. So ganz folgen kann ich deiner Argumentation leider nicht...
Richtig ist:
- Gravitation wirkt unendlich weit und mit Lichtgeschwindigkeit -->
ok- Je weiter wir ins Universum schauen, umso weiter schauen wir in die Zeit zurück -->
ok- Könnten wir durch das undurchdringbare, frühe Universum hindurch schauen, würden wir irgendwann auf die Anfangssingularität des Universums blicken, egal in welche Richtung wir schauen. Das bedeutet, dass die Anfangssingularität von uns aus betrachtet die Innenfläche einer Kugel ist
- Je weiter wir in der Zeit zurück gehen, umso kleiner war das Universum -->
ok- Umso kleiner das Universum war, umso größer war seine Dichte -->
ok- Die Anfangssingularität hatte eine (nahezu?) unendliche Dichte -->
ok, deswegen wird es Singularität genannt - Achtung, das ist ein Theoretikum, nachweisen lässt sich das nicht, es gibt nur Indizien.
- Das frühe Universum ist relativ homogen -->
fast ok, da es eine Symmetriebrechung gab und damit irgendwo eine Inhomogenität vorgelegen haben muss.
- Hinzu kommt noch (Da bin ich mir aber nicht sicher):
o Je weiter etwas weg ist, umso schneller entfernt es sich von uns -->
ok, wurde von Edwin Hubble beobachtet
o Nach Einsteins Relativitätstheorie nimmt die Masse eines Objektes mit zunehmender, relativer Geschwindigkeit, relativ von außen betrachtet, zu. -->
ok nach der speziellen Relativitätstheorie
o Höhere Masse bedeutet eine noch größere Gravitation -->
okwo ich dir nun nicht mehr zustimmen kann / folgen kann:
o Um uns herum befindet sich eine (nahezu) unendlich dichte Singularität
o Um uns herum befindet sich eine (nahezu) unendliche, homogene große Masseansammlung
o Durch die immer schneller werdende Ausdehnung und da damit die Masse zunimmt (Ja, die Entfernung auch, aber vielleicht hebt sich das ja auf), wird der Effekt noch verstärkt
Du musst unterscheiden zwischen elektromagnetischer und gravitativer Wechselwirkung. Das was wir als Hintergrundstrahlung heute noch messen können, hat sich mit Lichtgeschwindigkeit durch den sich expandierenden Raum ausgebreitet und wurde dabei ins rote verschoben. Daher messen wir heute einen Mikrowellenhintergrund. Ursprünglich stammt die Strahlung aus der Rekombination von freien Elektronen und Protonen. Vor dieser Rekombination war das Universum so dicht und heiß, das freie Elektronen und Protonen zwar mit einander Stöße hatten, aber nicht rekombinierten. Als es durch die Expansion kühler wurde, setzte Rekomination ein, und das All wurde "durchsichtig". Ein "Beobachter" hätte zuvor nicht hindurchschauen können, da sich kein Licht, also keine elektromagnetische Welle durch das Plasma hätte ausbreiten können. Das erstmal zur Entstehung der Strahlung, die wir heute noch beobachten können.
Worauf ich hinaus möchte - wenn es zum Entstehungszeitpunkt des Mikrowellenhintergrunds mehr oder weniger nur freie Elektronen und Ionen (Protonen und einige gaaanz wenige Helium-Kerne) gab, spielte die gravitative Wechselwirkung keine bedeutende Rolle. Ich halte es daher für relativ unwahrscheinlich, dass sich das bis heute bemerkbar macht.
Aber du hast insofern recht, dass es sich nach wie vor um ein ungelöstes Problem in der Physik handelt.
Grüße
Olli