Kosmodrom Wostotschny

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Offline HausD

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #125 am: 23. Mai 2013, 15:16:58 »
Leichte SOJUS-2 soll Ende 2015 starten

Auf einem Treffen von Russlands Vizepremier Dimitri Rogosin mit Studenten des Moskauer Luftfahrt-Institus MAI, sagte er, dass die leichte Trägerrakete Sojus-2 vom ersten Startplatz des Kosmodroms  Wostotschny aus starten wird. Das soll nach dem (jetzigen) Plan im November 2015 sein. Die Arbeiten auf dem Kosmodrom gehen ohne Unterbrechung termingerecht voran.
Gleichzeitig zum Bau des Kosmodroms laufen die Arbeiten beim Bau der neuen Stadt "Ziolkowski", in der einmal 20 000 Menschen wohnen werden. ... und sicher direkt an die Studenten gerichtet, pries er die neue Stadt als modern und komfortabel an.
Quelle: http://www.itar-tass.com/c19/746074.html

Gruß, HausD

websquid

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #126 am: 25. Mai 2013, 00:51:22 »
Die Ukraine würde gern die Zenit nach Wostotschny bringen, so Vizeministerpräsident Yuri Boyko. Er verweist darauf, dass die Ukraine mit dem Bau von Alcantara für die Zyklon-4 aktuelle Erfahrung damit habe, ein komplett neues Kosmodrom zu bauen und daher fähig sei, sich sinnvoll zu beteiligen.

http://novosti-kosmonavtiki.ru/news/8784/

Bin mal gespannt, ob Russland da zustimmt. Ich zweifle eher daran. Aber wenn, dann dürfte Kasachstan endgültig raus sein, weil ich definitiv nicht an eine Realisierung von Baiterek UND Wostotschny-Zenit glaube ;)

GerdW

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #127 am: 26. Mai 2013, 11:54:57 »
Zitat
Die Ukraine würde gern die Zenit nach Wostotschny bringen, so Vizeministerpräsident Yuri Boyko.

Hallo,

Eine Frage hätte ich mal dazu: Passt das denn mit dem Bahntransport von Dnepropetrowsk nach Wostotschny?
Es gibt bestimmt viele Tunnel und Kurven bis dahin. Kennt sich da jemand aus?
Die 1. Stufe der Zenit ist 3,9 X 33 Meter (das URM 1 der Angara ist 2,9 x 26 m)

Zitat
Er verweist darauf, dass die Ukraine mit dem Bau von Alcantara für die Zyklon-4 aktuelle Erfahrung damit habe, ein komplett neues Kosmodrom zu bauen und daher fähig sei, sich sinnvoll zu beteiligen.

Off Topic: Eine Zenitstartrampe in Alcantara wäre cool.  ::) Das wird aber sicher nicht passieren.

websquid

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #128 am: 26. Mai 2013, 13:18:03 »
Eine Frage hätte ich mal dazu: Passt das denn mit dem Bahntransport von Dnepropetrowsk nach Wostotschny?
Es gibt bestimmt viele Tunnel und Kurven bis dahin. Kennt sich da jemand aus?
Die 1. Stufe der Zenit ist 3,9 X 33 Meter (das URM 1 der Angara ist 2,9 x 26 m)
Ich denke schon, dass das passt. Vom Format her wäre das etwas mehr als eine geplante Rus-M-Stufe (3,8 x 25m). Die hätte man auf jeden Fall per Bahn transportiert.

Und wenn das nicht passen sollte - Antonow Airlines wäre sicher nicht abgeneigt ::)

jakda

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #129 am: 26. Mai 2013, 13:31:44 »
Ich würde mich nicht so auf die Ukraine versteifen...
Prinzipiell will der ukr. Staat keine Geld "vorschießen". d.h. man will das Geld von Russland,
um die eigene Raumfahrtindustrie zu erhalten oder evtl. auszubauen.
Dagegen hat aber Russland bei der "Produktionsorganisation" der
ukrainischen Firmen keinen Einfluss, z.B. um die neu festgelegten Methoden
durchzusetzen - auch in der Qualitätskontrolle.
Das wurde deutlich beim letzten Problem Sea-Launch, was eindeutig
auf ukrainischer Seite lag.
Ich glaube also eher nicht, dass eine Zenit-Entwicklung in Wostotschny
die Zukunft sein wird.

GerdW

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #130 am: 26. Mai 2013, 15:40:07 »
Ich denke schon, dass das passt. Vom Format her wäre das etwas mehr als eine geplante Rus-M-Stufe (3,8 x 25m). Die hätte man auf jeden Fall per Bahn transportiert.

Und wenn das nicht passen sollte - Antonow Airlines wäre sicher nicht abgeneigt ::)

Vielen Dank für Deine Antwort.

Ich würde mich nicht so auf die Ukraine versteifen...
Prinzipiell will der ukr. Staat keine Geld "vorschießen". d.h. man will das Geld von Russland,
um die eigene Raumfahrtindustrie zu erhalten oder evtl. auszubauen.
Dagegen hat aber Russland bei der "Produktionsorganisation" der
ukrainischen Firmen keinen Einfluss, z.B. um die neu festgelegten Methoden
durchzusetzen - auch in der Qualitätskontrolle.
Das wurde deutlich beim letzten Problem Sea-Launch, was eindeutig
auf ukrainischer Seite lag.
Ich glaube also eher nicht, dass eine Zenit-Entwicklung in Wostotschny
die Zukunft sein wird.

Die letzten Starts mit Beteiligung von Yuzhmash, die der Antares und der Vega haben aber gut funktioniert.

Allerdings haben die ukrainischen Firmen Yuzhmash und Yuzhnoye auch Nachwuchs-Probleme.
Ich denke die Ukraine hat nicht das Geld wie Russland um diese Probleme allein zu lösen.
Ohne die Hilfe ausländischer Partner aus Russland, Brasilien, USA oder der ESA siehts nicht gut aus.
Deshalb halte ich das "Zenit nach Wostotschny" eher für einen Hilferuf aus der Ukraine.  :-\

Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #131 am: 26. Mai 2013, 20:47:41 »
Einen solchen Hilferuf sollte man nicht ungehört verhallen lassen. Es bietet sich die Möglichkeit, für vergleichsweise kleines Geld an durchaus aktuelles Know-How zu kommen - äusserst interessant vor allem für kleine aufstrebende Weltraumnationen.
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

-

Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

websquid

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #132 am: 26. Mai 2013, 20:56:40 »
Auf den zweiten Blick ist da aber auch nicht so viel mit Know-How, was man abgreifen könnte. Die Zyklon ist eine sehr ukrainische Rakete, aber bei der Zenit sind eben Kernkomponenten, insbesondere die Triebwerke aus russischer Produktion.

Klar dürfte aber sein, dass Jushnoje/Jushmash nur mit erwirtschaftetem Umsatz auf die Beine kommen müssen. Der ukrainische Staat kann sich derzeit größere Programme dafür offenbar nicht leisten.

Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #133 am: 26. Mai 2013, 22:27:53 »
Guten Abend, einige Fragen, die Zenit ist doch eigentlich ein Hauptteil der Energija gewesen, die Triebwerke kommen aus Russland. Weiss jemand warum Russland diese Rakete oder eine ähnliche nicht selbst bauen kann, will ? Ich dachte immer das Entscheidende ist das Triebwerk? Falls man beim Schwerlastträger in Richtung Energija zurückginge, würde man sich dabei die Ukraine mit ins Boot holen ? Gibt es denn da schon Neuigkeiten?

websquid

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #134 am: 26. Mai 2013, 22:40:04 »
Prinzipiell wäre es tatsächlich möglich eine "russische Zenit" zu bauen (Energia-K ist hier das - nie finanzierte - Konzept), aber eigentlich ist die Angara-A3 als Zenit-Nachfolger vorgesehen ;)

Was den Schwerlastträger angeht: Es gibt Konzepte... viele Konzepte... aber mir ist das noch alles zu vage, als dass ich da irgendwas als belastbare Information ansehen würde. Grundsätzlich will man erstmal einen Träger mit ca 80t Nutzlast haben, dessen "offene Architektur" ein einfaches Aufrüsten auf bis zu 130t Nutzlast ermöglichen sollte.

Es gibt ein Konzept für so etwas die Ukraine ins Boot zu holen: http://www.russianspaceweb.com/sodruzhestvo.html
Ist aber halt auch nur Konzept ohne jegliche Finanzierung derzeit. Und ich bin mir sehr sicher, dass dieses Konzept auch niemals Finanzierung erhalten wird ::)

websquid

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #135 am: 29. Mai 2013, 17:36:24 »
Offenbar streiken seit 3 Tagen 300 Arbeiter des Unternehmens "Avangard", weil die Lohnzahlungen zwei bis drei Monate im Rückstand sind

http://www.amur.info/news/2013/05/29/26.html

McFire

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #136 am: 29. Mai 2013, 23:39:15 »
Es gibt Sachen, die in D so nicht mehr funktionieren....

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Offline HausD

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #137 am: 16. Juni 2013, 09:50:01 »
Putins Hoffnung zur Baustelle
Bei einem Treffen mit  Kosmonauten anlasslich des 50. Jahrestages der Raumfluges der ersten Frau, Walentina Tereschkowa, sagte der Russische Präsident, Wladimir Putin, er hofft, dass das Kosmodrom "Wostotschny" effizient und termingerecht errichtet wird.

Davor oder gar erst draufhin hat es von der Oberbau-Leitung von "Spez-Stroi" (Spezial-Bau) eine Baubegeheung gegeben.
Daraus diese Bilder von "Spez-Stroi" http://spetsstroy.ru/upload/medialibrary/f92/ :

Der Baufortschritt an der Startanlage.
Nach meiner Ansicht ist man mit dem Rohbau etwa bei der Hälfte angekommen und wird den Bau bis zur ebenen Erde noch diesen Sommer fertig bekommen können.


Der Aussenaufbau der Halle für die Montage und Prüfung (MIK) steht soweit, der etwas tragfestere Fußboden mit Schienen, Kanälen und besonderen weiteren Stellflächen ist noch zu bauen. Man hat ein Dach über dem Kopf...


Das Verwaltungsgebäude steht im Rohbau soweit, dass mit dem Innenausbau Ende Sommer ggf. begonnen werden kann. Der Kran, der davor steht, hebt sicher schon Treppen und Zwischenwände  ein.

Gruß, HausD


websquid

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #138 am: 01. Juli 2013, 11:59:03 »
Es gibt nun auch erstmals einen konkreten Eintrag im Startkalender inklusive Nutzlast:
2015
November - Resurs-P3 - Sojus-2-1B - Wostotschny 1

jakda

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #139 am: 13. Juli 2013, 09:35:57 »
Ich setz den Film mal hier rein, da das Thema viel Platz einnimmt...


Программа Космонавтика от 13 июля 2013 года

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #140 am: 15. August 2013, 08:16:48 »
Überschwemmungen im Amur-Bezirk


Gestern in den TV-Nachrichten: Großflächige Überschwemmungen im Amur-Bezirk

Angesichts dieser nun schon mehrere Wochen andauernden schwere Regenfälle in der Amur-Region sagte der stellvertretende Ministerpräsident und  Bau-Minister, Konstantin Chmarow, auch etwas zur Bausituation auf dem Kosmodrom "Wostotschny":
Die schwere Regenfälle haben auch die meisten der heutigen globalen Baugrundstücke des Kosmodrom "Wostotschny" nicht verschont, wodurch die Arbeitsbedingungen zweifellos verschlechtert wurden, aber der Bauablauf wird dadurch nicht verändert. Besonders der Bau des Flughafens geht im gleichen Tempo wie bisher weiter, obwohl zusätzliche Wasserhaltungs-Maßnahmen durchgeführt werden müssen.
http://www.teleport2001.ru/alfa-teleport/2013-08-14/32453-neskonchaemye-livni-prinesli-problemy-amurskim-zastroyshchikam.html

Die Lage des Kosmodromgeländes mit 240 - 280 m über dem (russischen) NN schützt noch ein wenig vor einer vollständigen Überschwemmung, doch auch das Flussgebiet liegt nur wenige 10m tiefer.

Gruß, HausD

Gruß, HausD

jakda

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #141 am: 15. August 2013, 12:26:35 »
Es gibt im NovKos-Forum eine Menge Bilder und Beiträge zu den Überschwemmungen, besonders von ANIK ...
(...würden hier wahrscheinlich gelöscht werden, da sie nicht zum "Thema" passen  8))
Diese Ausmaße der Überschwemmungen gibt es aller 30 Jahre einmal. Man sagt auch, das meiste Wasser kommt aus China.

Das Gebiet des Kosmodroms ist nicht direkt betroffen. Man sagt, auch das ist Ausdruck der langen und intensiven Standortsuche.
Wollen wir hoffen, dass das so bleibt ...

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Offline HausD

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #142 am: 15. August 2013, 19:59:23 »
Es gibt im NovKos-Forum eine Menge Bilder und Beiträge zu den Überschwemmungen, besonders von ANIK ...
Nur zur Vermeidung einer Verwechselung :  die Bilder und Beiträge stammen von АниКей (AniKe'i) nicht von ANIK (anik).

Besten Gruß, HausD

tobi

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #143 am: 21. August 2013, 20:44:15 »
Verzögerungen im Zeitplan sind als Sabotage anzusehen meint Vize-Premierminister Rogosin. 5 Leute haben auch Marihuana genommen und wurden gefeuert.

Quelle:
http://en.rian.ru/russia/20130821/182882316/Russian-Space-Center-Delays-Sabotage--Official.html

Ernste Probleme also im Osten von Russland.

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Offline HausD

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #144 am: 21. August 2013, 20:46:07 »
WebCams auf der Baustelle?

Mit dem Verweis auf die positiven Effekte von Webcams auf anderen großen Baustellen denkt der stellvertretende Ministerpräsident Dmitri Rogosin auch auf der Groß-Baustelle des Kosmodroms Wostotschny an den Einsatz von fernsteuerbaren Überwachungskameras.
"... die Praxis hat gezeigt, dass bis auf Zeitprobleme, die Geldprobleme beim Bauablauf geringer werden.." -sagte Rogosin unter anderem vor Reportern.
Die Freigabe für den ersten Start ist hier 2015 geplant, der erste bemannte Start - soll im Jahr 2018 erfolgen.

Quelle: http://ria.ru/science/20130821/957615319.html#ixzz2ccxVjmQx


Der erste Startkomplex ist, nach meiner Sicht 3/4-tel im Rohbau fertig

Beim MIK-Komplex hat die "Büro-Seite" aufgeholt, doch n.m.M. hängen die Hallen hinterher
                                  Die Bilder sind von Rogosins https://twitter.com/Rogozin/

Gruß, HausD

jakda

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #145 am: 22. August 2013, 08:36:26 »
Verzögerungen im Zeitplan sind als Sabotage anzusehen meint Vize-Premierminister Rogosin. 5 Leute haben auch Marihuana genommen und wurden gefeuert.

Quelle:
http://en.rian.ru/russia/20130821/182882316/Russian-Space-Center-Delays-Sabotage--Official.html

Ernste Probleme also im Osten von Russland.

Wenn das dein einziger Kommentar zu dem Artikel ist ...

Ein paar andere Angaben sind viel interessanter.
Laut ROSKOSMOS wird Russland 45 % aller Raketenstarts und 100 % aller bemannten Starts in WOSTOSCHNY ab 2020 ausführen.
Der Anteil in BAIKONUR sinkt auf 11 %. Der Rest übernimmt PLESETSK.

Laut Angaben in russischen Medien und Foren liegt der Bau bei diesem Großprojekt einigermaßen im Zeitplan.
Durch die großen Überschwemmungen in dem Gebiet (WOSTOSCHNY ist nicht direkt betroffen) gab es einige Materiallieferschwierigkeiten.
Auch wurden nicht unerhebliche Kräfte für Hilfs- und Sicherungsmaßnahmen zeitweise abgezogen.
 
ROGOSIN ist bekannt dafür, das er seinen Daumen in die "Wunde" drückt, wenn es Probleme gibt.
Ich hätte mir so ein Vorgehen in Deutschland schon in der frühen Bauphase des Berliner Großflughafens gewünscht.
Dann müssten z.Z. nicht 30 bis 40 Millionen Euro pro Monat an Steuergeldern nur für das "Rumstehen" verschwendet werden...

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Offline HausD

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #146 am: 22. August 2013, 12:14:44 »
Hallo jakda, hallo tobi,

der Vergleich mit dem ländergesteuerten Groß-Flughafen ist schon nicht schlecht. Nur wenn ich daran denke, dass seit 2004 eine in Sachen Brandschutz wesentlich verschärfte Musterbauordnung (Bund) und Länder-Bauordnungen bei uns gelten, und wenn ich heute ( ...auch vor einigen Jahren schon... ) auf den Kalender schaue, frage ich mich: Wie kriegt es ein GU eines solchen Projektes hin, dass der gesamte Brand- und Katastrophenschutz nicht funktioniert und somit nicht abnahmefähig ist?
Davon merken die Ober-Bauleitung, die örtliche Bauleitung und der Aufsichtsrat nüscht...?
Rund 30% der Baukostensumme werden aber von diesen Gremien vertragsgemäß beansprucht!
Da fällt mir nur ein böser VWL-Spruch ein:
-Korruption ist die Triebkraft des Kapitalismus

Russland wird doch immer genötig, das zu machen, was wir machen - nun machen sie's und es ist keinem Recht  ;)
Gruß, HausD

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Offline KSC

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #147 am: 22. August 2013, 14:41:41 »
Na dann - Rückkehr zur Planwirtschaft  ;)
Und lasst uns nicht planerfüllende Saboteure an die Wand stellen, oder zumindest nach Sibirien schicken  ;)

Aber mal sachlich: Was ist denn nun los?
Ich verstehe das nicht. Einerseits schreibt Jakda laut Medien und Foren seien die Arbeiten einigermaßen im Plan. Andererseits beklagt Rogosin den langsamen Fortschritt der Arbeiten und packt, so wie wir ihn kennen die Verbal-Keule aus und spricht von Sabotage.

Das wiederspricht sich doch irgendwie  ???

Gruß,
KSC


jakda

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #148 am: 22. August 2013, 15:47:45 »
ROGOSIN spricht am 21.08. in UGLEGORSK im Konjunktiv (bei der Degeneration wissen wahrscheinlich viele gar nicht mehr, was das ist...).
"Jede Abweichung vom (Zeit)Plan werde ich als Sabotage ansehen. Ich werde mich nicht in die Reihe öffentlicher Bediensteter stellen, die Abweichungen tolerieren und weiter ihre Zuweisungen beziehen..."
Er will die Gründe der auftretenden Probleme wissen und Antworten erfahren, die für die Ausführung (Erfüllung) der Arbeiten auf allen Stufen notwendig sind.
________________________________________
Ich weiß nicht, was an dieser Einstellung falsch ist

Glaubt hier wirklich jemand, dass es bei so einem Riesenprojekt keine (auch größeren) Probleme gibt?
Ein neues Kosmodrom mit z.Z. geplanten 6 Startanlagen, alle technischen Infrastruktur, Flughafen, Forschungseinrichtungen, eine Stadt mit 30 000 Einwohnern...
Dagegen ist BER Peanuts ...

websquid

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #149 am: 22. August 2013, 16:01:20 »
Rogosin versucht halt offensichtlich, so früh wie möglich gegenzusteuern, wenn Probleme auftreten. Bislang scheint das ja auch ganz gut zu funktionieren - auch wenn in Wostotschny auch nicht alles optimal läuft, gibt es da scheinbar verglichen mit anderen Projekten relativ wenige Probleme.

Das ist schon sehr richtig so, dass der russische "Aufbau Ost" (Wostotschny ist da noch nichtmal das größte Projekt), so geführt wird von höchster Ebene. Man würde sich wünschen, dass andere Bereiche der russischen Raumfahrt auch so geregelt würden (*hust* Chrunichev-Komplex *hust* ;))