Beschäftigung in der Raumfahrtindustrie

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skywalker

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Beschäftigung in der Raumfahrtindustrie
« am: 25. Mai 2012, 22:14:09 »
Hallo,

ich würde gerne wissen, ob ihr in der Luft- und/oder Raumfahrtindustrie beschäftigt seit und evtl. Informationen darüber habt, wie sich die Arbeitsmarktsituation in Deutschland insbesondere in der Raumfahrtbranche in den nächsten 1-2 Jahren entwickeln wird.

Grund ist, dass ich derzeit Maschinenbau (Bachelor) studiere und mich demnächst auf einen Bereich spezialisieren muss. In Frage kämen für mich nur Luftfahrttechnik oder Raumfahrttechnik. Interesse habe ich ehrlich gesagt eher an der Raumfahrttechnik.

Problem ist jedoch, dass ich die Arbeitsmarktsituation und somit meine künftigen Berufschancen in diesem Industriezweig nur schwer abschätzen kann.

Würde mich freuen, wenn ich hier kompetente und nützliche Informationen erhalten könnte.

Besten Dank im Vorraus.

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Offline Schillrich

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Re: Beschäftigung in der Raumfahrtindustrie
« Antwort #1 am: 25. Mai 2012, 22:40:10 »
Hallo Skywalker,

mein Tipp: geh es anders herum an! Schiele nicht auf den Arbeitsmarkt, das ist wie Lotto! Vertiefe, was dir Spaß macht! Dann kommst du gut durch und bist zufrieden. Dann findest du auch einen Job, der dich erfüllt. Du wirst später so viel Tages- und Lebenszeit in deiner Tätigkeit verbringen ... da soll Spaß machen.

Ein Studiengang übsetzt sich nicht eins zu eins und ausschließlich in einen Job. Als Ingenieur stehen dir viele Wege in der Technik und Wissenschaft offen.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Offline Liftboy

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Re: Beschäftigung in der Raumfahrtindustrie
« Antwort #2 am: 25. Mai 2012, 22:44:02 »
Eventuell kann dir dieses Event hier weiterhelfen, falls du die Möglichkeit hast, daran teilzunehmen:

http://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10619/1051_read-169/date-992/

Wenn ich noch ein paar Freunde finde, die mit mir den langen Weg dahinfahren, werde ich da auch mit machen. Vorrausgesetzt natürlich, da ist noch Platz... :S

Online Kryo

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Re: Beschäftigung in der Raumfahrtindustrie
« Antwort #3 am: 25. Mai 2012, 22:53:50 »
Hallo Skywalker,

mein Tipp: geh es anders herum an! Schiele nicht auf den Arbeitsmarkt, das ist wie Lotto! Vertiefe, was dir Spaß macht! Dann kommst du gut durch und bist zufrieden. Dann findest du auch einen Job, der dich erfüllt. Du wirst später so viel Tages- und Lebenszeit in deiner Tätigkeit verbringen ... da soll Spaß machen.

Ein Studiengang übsetzt sich nicht eins zu eins und ausschließlich in einen Job. Als Ingenieur stehen dir viele Wege in der Technik und Wissenschaft offen.

absolut!

Selbst wenn du nachher nicht direkt in der Raumfahrt einen Job findest, einen Job wirst du allemal finden, denke ich. Ist ja nich so, dass du die Grundlagen vergisst :D

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Offline cullyn

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Re: Beschäftigung in der Raumfahrtindustrie
« Antwort #4 am: 29. Mai 2012, 10:55:24 »
Als erstes schliesse ich mich den Vorrednern an, das es nicht sehr Zielführend ist, die Entscheidung nur vom Arbeitsmarkt abhängig zu machen.

Ich glaube auch nicht, das es dir viel hilft, wenn ich sage, das Auftragsbücher voll sind, weil du noch zu wenig gesagt hast was genau dir in der Raumfahrt vorschwebt.
Ich habe das Gefühl, dass aktuell viel passiert im Bereich Satelliten, dafür ist es aber für mich fraglich, wie es mit wissenschaftlicher (z.B. Deepspace) sowie bemannter Raumfahrt weitergeht. Ich tippe das da gerade auch bei den Firmen grosse Fragezeichen sind, ob man im Bereich ISS z.B. noch mit spürbaren Aufträgen rechnen kann die Neueinstellungen rechtfertigen. 

Bei der Kommunikation, Wetterbeobachtung und Erdbeobachtung kommen immer mehr Länder ins Spiel bei denen ich nicht vermutet hätte, dass sie überhaupt Geld für Satelliten haben. Dafür scheint mir das ATV ein Auslaufmodell wird und passende Nachfolgeaufträge in der Dimension sehe ich nicht.
Die Eurokrise hilft ja leider auch nicht das Budget der ESA zu erhöhen, sondern kann zwangsläufig nur zu einer Delle in der Institutionellen Raumfahrt in Europa führen.
Ich würde mir aber aktuell auch zweimal überlegen, ob OHB mit den grossen Aufträgen die sie im Moment bearbeiten eine langfristige Perspektive über 2015 hinaus bieten kann, auch wenn ich davon ausgehe, das OHB auch in Zukunft genug Arbeit haben wird glaube ich nicht, das es bis 2020 nochmal Grossaufträge in der Qualität wie Galileo geben wird.
« Letzte Änderung: 29. Mai 2012, 15:47:03 von cullyn »

rnlf

  • Gast
Re: Beschäftigung in der Raumfahrtindustrie
« Antwort #5 am: 29. Mai 2012, 11:08:51 »
Auch wenn ich mich den anderen nur anschließen kann, dass du lieber das machen solltest, was dir mehr Spaß macht (bei guter Qualifikation kann man notfalls immer quer in ein Fachgebiet einsteigen), muss ich sagen, dass momentan die Situation noch sehr gut aussieht. Ich habe quasi die erste Stelle bekommen, auf die ich mich in der Raumfahrt beworben habe (wenn auch als Informatiker, aber das geht ohnehin Hand in Hand mit Maschinenbauern). Allerdings geht wird es (meinem Gefühl nach) grade mit spannenden wissenschaftlichen Missionen immer haariger. kommerzielle und wirtschaftlich notwendige Satelliten (Kommunikation, Wetter, Navigation) haben aber immer noch Konjunktur.

Aber wie gesagt, mach lieber Raumfahrt, wenn es dir Spaß macht, hinterher steht auf deinem Master sowieso nur Maschinenbau, oder?

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Offline redmoon

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Re: Beschäftigung in der Raumfahrtindustrie
« Antwort #6 am: 05. Oktober 2012, 22:49:05 »
Hallo,

das DLR sucht momentan Studenten, welche im Bereich Maschinenbau/ Luft- und Raumfahrt "unterwegs" sind und die sich dabei eventuell in die Asteroidenmission Hayabusa-2 der japanischen Weltrauagentur JAXA einbringen wollen.

Das DLR ist im Rahmen dieser Mission an der Entwicklung des Asteroiden-Landers MASCOT beteiligt. Und genau darum geht es in der aktuellen Stellenaussschreibung : 

http://www.dlr.de/dlr/jobs/desktopdefault.aspx/tabid-10596/1003_read-5444/

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

Hendrik

  • Gast
Re: Beschäftigung in der Raumfahrtindustrie
« Antwort #7 am: 07. Oktober 2012, 11:31:33 »
mein Tipp: geh es anders herum an! Schiele nicht auf den Arbeitsmarkt, das ist wie Lotto! Vertiefe, was dir Spaß macht! Dann kommst du gut durch und bist zufrieden. Dann findest du auch einen Job, der dich erfüllt. Du wirst später so viel Tages- und Lebenszeit in deiner Tätigkeit verbringen ... da soll Spaß machen.

Ein Studiengang übsetzt sich nicht eins zu eins und ausschließlich in einen Job. Als Ingenieur stehen dir viele Wege in der Technik und Wissenschaft offen.

Da muss ich doch widersprechen. Hätte mein Lieblingsfach, Geschichte, studiert, ich weiß nicht ob ich heute Taxifahrer wäre. Ich bin da eher der Meinung unter allen Optionen die auszuwählen, die sowohl ein täglich Brot garantiert, also auch Spass macht. Glück hat man, wenn beides zusammenfällt, der Rest sollte abwägen.

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Offline roger50

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Re: Beschäftigung in der Raumfahrtindustrie
« Antwort #8 am: 08. Oktober 2012, 22:47:35 »
N'abend,

Ich bin da eher der Meinung unter allen Optionen die auszuwählen, die sowohl ein täglich Brot garantiert, also auch Spass macht. Glück hat man, wenn beides zusammenfällt, der Rest sollte abwägen.

Das ist schon richtig, man sollte sich grundsätzlich gut überlegen und abwägen, was man studieren will (darum geht es hier). Ob die Entscheidung dann aber hinterher *ein täglich Brot* garantiert, weiß man leider erst, wenn man mit dem Studium fertig ist und einen Job sucht.

Bevor ich zu studieren begann (gebe zu, das ist schon ein paar Tage her), rieten alle Politiker: "Werdet Lehrer, wir brauchen Lehrer, das it DER Beruf mit Zukunft!"
Lehrfach studierten dann auch Viele. Und tja, als sie fertig waren - fuhren sie Taxi! Etliche bis heute.

Deshalb stimme ich den anderen Vorrednern (von Schillrich bis rnlf) zu: Studiere ein Fach, das Dir Spaß macht und Dich interessiert, auch wenn es später eine Weile dauern sollte, bis Du eine adäquate Anstellung findest. Was wirklich gebraucht wird, wenn Du die Uni verläßt, weiß jetzt niemand und kann sich schnell ändern.

Und in Deinem Beruf mußt Du 30 Jahre oder länger arbeiten, 5/6 Tage die Woche. Und das in einem ungeliebten Job zu tun, ist mehr als frustrierend.... ;)

Gruß
roger50

ilbus

  • Gast
Re: Beschäftigung in der Raumfahrtindustrie
« Antwort #9 am: 18. Dezember 2012, 23:03:53 »
Guten Abend Gemeinde.

 Ich bin seit gestern leider wieder aktiv auf der Arbeitssuche. :-[ Ich habe diverse Suchkanäle, aber ich dachte es wäre nicht verkehrt auch hier einen Vermerk zu machen.

 Also: ich bin ein Experimentalphysiker  8),  arbeite seit zwei Jahren als Konstrukteur für Vakuumanlagen und deren Komponenten, davor diverse praktische und berufliche Erfahrungen, auch international  8).

Meine Deutschkenntnisse sind für sich selbst sprechend  :-\, mit dem Englischen geht es ähnlich zur Sache. Russisch und Ukrainisch sind meine Muttersprachen. Ich bin davon nicht abgeneigt auch mal einen Quereinstieg zu wagen. Falls jemand einen konkreten Tipp für den Großraum Stuttgart hat, den er mit mir via PM auch teilen möchte, wäre ich mehr als verbunden. :)

Grüße

Alucard

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Re: Beschäftigung in der Raumfahrtindustrie
« Antwort #10 am: 26. Februar 2013, 08:24:37 »
@ Ilbus:
Mein Tipp: Vacom in Jena!
Das würde zu deinem Profil gut passen.

Grüße

EyNuel

  • Gast
Raumfahrtseinstieg
« Antwort #11 am: 13. März 2013, 23:47:19 »
Hallo liebe RaumCon-leser,

Wie ich schon öfter hier im Forum gesehen habe gibt es viele stille Mitleser. Auch ich habe einige Zeit dazu gehört, möchte nun aber nicht mehr still bleiben :)
Schon lange verfolge ich die welt der raumfahrt und astronomie, bin begeisterter SciFi leser (mir fallen da Artur C. Clarke, Larry Niven, Jack L. Chalker, Vernor Vinge, usw. ein ) und mache so "verrückte" sachen wie mitten in der Nacht aufzustehen um beim live-stream einer Marslandung dabei zu sein  ::)

Ich bin Deutscher, aufgewachsen bin ich aber in Portugal, wo ich auch mein Abitur (Fachbereich Elektrotechnik) und einen Bachelor in Elektronik gemacht habe. Zur Zeit bin ich noch in Portugal und schreibe nun an meiner Masterarbeit in Informatik, die ich in den kommenden Wochen einreichen werde.
Die letzten zwei Jahre habe ich nebenbei (also Vollzeit  ;) ) als Softwareentwickler in einen Forschungslabor für Hydroakustik/signal-processing gearbeitet und habe dort zuletzt software auf Graphikprozessoren (GPUs) entwickelt (mit OpenCL) .

Schon lange hatte ich vor nach meinem Studium nach Deutschland zu ziehen, und bald ist es nun soweit. Dazu gehört dann so eine banal/aufregende sache wie arbeit finden, und -na klar!- ich werde nach einer stelle in der raumfahrt suchen :D
Ist natürlich einfacher gesagt als getan -hat jemand tips?
Im September war ich auf der ILA und habe mich schon mal umgehört, mir schien aber dass dort vor allem die grossen firmen vertreten waren -wie findet man denn am besten stellen im Mittelstand?
Was haltet ihr von Ingenieur-Dienstleistungsfirmen? Gut, oder finger weg?
 
Über feedback würde ich mich sehr freuen!

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Offline cullyn

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Re: Raumfahrtseinstieg
« Antwort #12 am: 19. März 2013, 13:10:36 »
Schon lange hatte ich vor nach meinem Studium nach Deutschland zu ziehen, und bald ist es nun soweit. Dazu gehört dann so eine banal/aufregende sache wie arbeit finden, und -na klar!- ich werde nach einer stelle in der raumfahrt suchen :D
Ist natürlich einfacher gesagt als getan -hat jemand tips?
Im September war ich auf der ILA und habe mich schon mal umgehört, mir schien aber dass dort vor allem die grossen firmen vertreten waren -wie findet man denn am besten stellen im Mittelstand?
Was haltet ihr von Ingenieur-Dienstleistungsfirmen? Gut, oder finger weg?

Warum Mittelstand und wie definierst du Mittelstand wenn dich die grossen Firmen abschrecken? Im Bereich Raumfahrt gibt es eben nur eine überschaubare Anzahl an Firmen. Und wenn du auf SW abzielst (mit Hintergedanken das die im All eingesetzt wird nehme ich an), wird es noch etwas enger, da man für space applications  versucht SW zu vermeiden wo sinnvoll möglich.

Ingenieur-Dienstleister sind in der Praxis oftmals auch Arbeitnehmerüberlassung sprich Leiharbeit. Du hast dadurch immer einen Nachteil gegenüber Festangestellten, auch wenn das im Bereich SW oder Ingenieurdienstleistungen teilweise nur geringe Unterschiede sind (Ex Kollege hatte z.B. mehr Netto, aber deutlich weniger Brutto, durch Zuschüsse für Miete, Fahrtkosten etc. Was normalerweise wenig ausmacht, aber z.B.  bei Krankheit, Rente, Urlaub dann ins Gewicht fällt.   Leider ist das zur Zeit fast schon Standard für Berufseinsteiger egal in welcher Branche, da die Firmen versuchen einen gewissen Prozentsatz ihrer Mitarbeiter  nicht selber fest anzustellen. Das hat für eine Firma den Vorteil, dass sie im Fall einer Krise unkompliziert Belegschaft abbauen kann, ohne Kündigungsfristen oder all zu negative Werbung, da ja niemand entlassen wird beim Unternehmen selber, sondern die Arbeitskraftzulieferer  das übernehmen.

Auf der anderen Seite ergeben sich so auch in der europäischen Raumfahrt Möglichkeiten den Geo-Return durch Dienstleistungsfirmen zu verteilen. Z.B. kannst du in Darmstadt beim ESOC arbeiten aber als Mitarbeiter einer portugiesischen Dienstleistungsfirma den portugiesischen Geo-Return abgreifen.