Es ist sicher richtig, dass es immer wieder Mondpläne gibt, die dann wieder gestrichen werden und eigentlich ein echter Rückhalt in der Bevölkerung fehlt.
Ein wichtiger Aspekt dabei ist eben vor allem die lange Laufzeit dieser Programme. Es lässt sich damit keine kurzfristige Politik betreiben, somit fehlt ein gewisser Wert für Politiker.
Jetzt hat man aber die abstruse Situation, dass ein Schwerlastträger in den Startlöchern steht, für den es aber kein Programm gibt, dafür aber eine starke Lobby bei den Senatoren.
Man kriegt diesen Träger also nicht ohne Gegenleistung weg. Und die einzige Gegenleistung die sich diese Lobby gefallenlässt, wäre ein neues Programm. Da kann Trump dann wenig machen, wenn er das Programm dicht machen möchte, denn die Senatoren fürchten sich viel zu sehr davor, in ihrem Wahlkreis erklären zu müssen, dass dort alles vorbei ist. Genauso hat auch Obama keine Chance gehabt, das SLS zu beenden, und Trump wird unter Republikanern ja auch nicht als zugehörig empfunden, zumal in den USA Parteien viel ungeeinter sind als bei uns.
Man kriegt den Träger also kaum weg, es bleibt also nur, ihm ein sinnvolles Programm zu geben. Eigentlich bleibt da kaum was außer Mond über. Und da träger und Kapsel schon fast existieren, lässt sich ein Mond Programm durchaus zügiger starten, als es zu Beginn von Constellation war. Sollte man sich jetzt dafür entscheiden, könnte ein Lander schon bei der 3. SLS-Mission gestartet verwendet werden. Das ist eine zeitliche Dimension, in der man das Programm im nächten Wahlkampf schon im Sinne von "unsere Raumfahrt war am Boden, heute haben wir zwei kommerzielle ISS Transporter und bald startet der Mond-Lander" nutzen und das Projekt wäre so weit fortgeschritten, dass ein neuer Präsedent es auch nicht mehr streichen könnte.
Sollte man sich also jetzt dazu entscheiden, die neue Marschrichtung Mond vorzugeben, bin ich mir ziemlich sicher, dass es diesmal auch durchgezogen wird.