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  • Atlas5-401 AV078, InSight, VAFB SLC3E, 13:05MESZ: 05. Mai 2018
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InSight auf Atlas V 401

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McPhönix

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Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1225 am: 03. Oktober 2019, 22:44:52 »
Es ist ein Flachbandkabel. Kein Rundkabel mit (z.B.) Draht-Abschirmgeflecht. Es genügt ein kleiner Ritz an der Kante und eine beschädigte Ader.....

Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1226 am: 04. Oktober 2019, 09:36:01 »
Hallo,

Es ist ein Flachbandkabel. Kein Rundkabel mit (z.B.) Draht-Abschirmgeflecht. Es genügt ein kleiner Ritz an der Kante und eine beschädigte Ader.....

Wenn ich mir das aktuellste Bild der IDC Kamera anschaue, denke ich, dass das Kabel innen verläuft (Rosa) und außen herum Plastik (Bräunlich) zur Abschirmung von mechanischen Belastungen ist.



Immerhin muss das Kabel ja auch das "vom Maulwurf durch den Mars in die Tiefe gezerrt werden" aushalten können.

Viele Grüße

Mario

PS: Mittlerweile überwacht auch die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) auf Twitter die Tiefbohrarbeiten. ;)
Wenn Du heute morgen schon sechs unmögliche Dinge getan hast, warum dann nicht als siebentes zum Frühstück ins Milliways, das Restaurant am Ende des Universums?

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Offline HausD

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Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1227 am: 04. Oktober 2019, 12:24:52 »
Wenn ich mir das aktuellste Bild der IDC Kamera anschaue, denke ich, dass das Kabel innen verläuft (Rosa) und außen herum Plastik (Bräunlich) zur Abschirmung von mechanischen Belastungen ist. ...
So sieht es der Laie, und der Fachmann sagt, es ist ein Flachbandkabel  ;)
Das klassische (Rund-)Kabel besteht aus einem oder mehreren leitenden (runden) Drähten, die voneinander isoliert sind und nocheinmal einen Kabelmantel zur weiteren Isolierung nach außen hin haben.
Bei dem Kabel (das ist alles, auf dem Bild das rote und das bräunliche) handelt es sich um eine nach leiterplattenart gedruckte flexible Trägerfolie. Auf der Trägerfolie liegen die dünnen aber relativ breiten Leiterstränge aus Kupfer. Darüber (und ggf. auch darunter) wird noch eine flexible und isolierende Folie geklebt, fertig ist das Flachbandkabel, das auf der Erde zum Beispiel in Druckern als Verbindung der festen Steuerung zum beweglichen Druckkopf verwendet wird.

                       ... auch das ist ein Kabel ....
    ===========         <-   Abdeckung, auf Klebeschicht, Isolierung über den Leiterbahnen
________________      <-   Leiterbahnen, hier mit freien Anschlussenden
   --------------------         <-   Cu-Trägerfolie, Isolierung uner den Leiterbahnen

Gruß, HausD

Offline rok

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Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1228 am: 04. Oktober 2019, 13:54:11 »
Man kann das Flachbandkabel auch sehr schön in der Hand von T. Spohn sehen, im aktuellen DLR-Video:

https://www.raumfahrer.net/Videos/tspohn102019smdlrnasajplcaltech.mp4

In diesem Video wird auch endlich klar, was er damit meint auf den Mole zu drücken. Das heißt nicht, dass der Arm von oben auf das obere Ende drückt, sondern dass die Schaufel seitlich an das obere Ende geschoben wird und der Arm dann nach unten auf die schräg stehende Sonde drückt.

Offline Flandry

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Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1229 am: 04. Oktober 2019, 14:02:53 »


Wenn ich mir das aktuellste Bild der IDC Kamera anschaue, denke ich, dass das Kabel innen verläuft (Rosa) und außen herum Plastik (Bräunlich) zur Abschirmung von mechanischen Belastungen ist.


Wenn du einen (Tintenstrahl-)Drucker oder einen Flachbettscanner hast, kannst du dir diese Art Kabel auch in Natura anschauen, da darüber die Datenübertragung zum Druckkopf, bzw. der Scaneinheit erfolgt. Gegen quer einwirkende Kräfte sind diese Kabel ziemlich empfindlich.

Andreas

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Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1230 am: 04. Oktober 2019, 14:29:00 »
Der InSight-Lander der NASA auf dem Mars versucht, mithilfe seines Roboterarms die
Wärmestromsonde oder den Maulwurf der Mission wieder zum Graben zu bringen.
Der InSight-Teamingenieur Ashitey Trebbi-Ollennu vom NASA Jet Propulsion Laboratory
im kalifornischen Pasadena erläutert die Versuche und den Spielplan für die kommenden
Wochen. Die nächste Taktik, die sie versuchen werden, wird sein, den Maulwurf gegen das
Loch zu 'pinnen', in dem er sich befindet.

NASA Jet Propulsion Laboratory / 03.10.2019



Andreas

McPhönix

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Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1231 am: 04. Oktober 2019, 15:52:20 »


Wenn ich mir das aktuellste Bild der IDC Kamera anschaue, denke ich, dass das Kabel innen verläuft (Rosa) und außen herum Plastik (Bräunlich) zur Abschirmung von mechanischen Belastungen ist.


Wenn du einen (Tintenstrahl-)Drucker oder einen Flachbettscanner hast, kannst du dir diese Art Kabel auch in Natura anschauen, da darüber die Datenübertragung zum Druckkopf, bzw. der Scaneinheit erfolgt. Gegen quer einwirkende Kräfte sind diese Kabel ziemlich empfindlich.
Genau das. Dazu kommt - man sieht in den Bildern nur zwei relativ breite Cu Streifen. Aber es sollen ja schließlich Temperaturmessungen gemacht werden. Dafür braucht man mindestens noch drei dünne Adern bzw. Streifen extra. In den Bildern sieht man die nicht getrennt.
Ist also schon kein einfaches Gebilde.

Hier ist noch ein Link zu einer so genauen Beschreibung, daß man das Ding nachbauen könnte  ;D ;)
http://esmats.eu/amspapers/pastpapers/pdfs/2016/grygorczuk2.pdf
Erstaunlich ist, daß man für das Trägheitsgewicht Blei genommen hat. Auf ein bissel Wolfram wärs ja nun nicht angekommen.  :P

aasgeir

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Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1232 am: 04. Oktober 2019, 16:20:31 »
... man sieht in den Bildern nur zwei relativ breite Cu Streifen. Aber es sollen ja schließlich Temperaturmessungen gemacht werden. Dafür braucht man mindestens noch drei dünne Adern bzw. Streifen extra. In den Bildern sieht man die nicht getrennt.

In solchen Flex-Kabeln findet sich in der Regel nicht nur eine Leiterbahnebene, sondern mehrere (typ. 4). Dadurch kann man die äußeren Lagen als durchgehende breite Metallisierung als "shield" (zur Abschirmung) nutzen; deshalb sieht man die darunter liegenden Ebenen mit den schmalen Leiterbahnen in der Durchsicht nicht. Man kann sogar empfindliche Leitungen als "twisted pair" ausführen, indem man die Leitungen auf zwei inneren Lagen wechselweise, mit Durchkontaktierungen, umeinanderführt. Typische Lagenstärken sind. 35 µm für die Cu-Metallisierung, 50 µm für den Kapton-Träger (Polyimid).

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Offline Rücksturz

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Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1233 am: 04. Oktober 2019, 17:59:29 »
"Mission InSight: Neuer Anlauf für Maulwurf

Mission InSight: Ein neuer Anlauf für den ersten "Maulwurf" auf dem Mars. Eine Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR)."


Bildquelle: NASA / JPL-Caltech

Weiter in der Pressemitteilung des DLR:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/04102019083941.shtml

Viele Grüße
Rücksturz
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Offline rok

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Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1234 am: 06. Oktober 2019, 17:59:34 »
Die Kelle am Arm wurde seitlich gegen das obere Ende des Maulwurfs gefahren und anschließend nach unten gedrückt, wie im Video von T. Spohn erläutert:






https://mars.nasa.gov/insight/multimedia/raw-images/?order=sol+desc%2Cdate_taken+desc&per_page=50&page=0&mission=insight

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Offline Duncan Idaho

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Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1235 am: 07. Oktober 2019, 14:54:46 »
Morgen gehts los mit zunächst erst mal 20 Hammerschlägen.
https://twitter.com/DLR_de/status/1181185944248037377

Der Maulwurf ist mit der Schaufel geklemmt und man hofft das es vorwärts geht.
Ich drück die Daumen.
https://www.dlr.de/blogs/desktopdefault.aspx/tabid-5893/9577_read-1090/
#I NEVER WANT TO HOLD/SCRUB AGAIN. \\//_

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Offline Lumpi

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Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1236 am: 07. Oktober 2019, 17:32:14 »
Endlich kommt wieder Schwung in die Sache! :D Was werden die nur 20 Hammerschläge bewirken? Hoffentlich geht's ein Stückchen abwärts!  8)
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

Offline Hugo

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Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1237 am: 07. Oktober 2019, 18:29:53 »
Ich tippe mal auf 0,5 bis 1 mm pro Hammerschlag, wenn alles gut funktioniert. Somit werden das 1 bis 2 cm werden. Ich hoffe echt, daß es noch klappt.

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Offline Lumpi

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Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1238 am: 09. Oktober 2019, 15:49:46 »
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

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Offline Duncan Idaho

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Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1239 am: 09. Oktober 2019, 16:35:40 »
Ich hab die beiden Bilder mal verglichen.
Die Schaufel hat es leicht verschoben aber es sieht so aus als wäre der Maulwurf etwas abgetaucht.  :)
https://twitter.com/InSightImageBot



#I NEVER WANT TO HOLD/SCRUB AGAIN. \\//_

Offline Hugo

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Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1240 am: 09. Oktober 2019, 17:44:45 »
Ich habe ein animiertes GIF mit bieden Bilder übereinandergelegt erstellt. Ich denke: Das ist zu 100% ein Erfolg. Der Hammer hat sich um einige Millimeter gesenkt.


Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1241 am: 09. Oktober 2019, 19:27:27 »
Eindeutig, der Winkel des "Riemens" hat sich verändert, ist also keine optische Täuschung, so wie es bei AstroMelina zunächst den Anschein machte... die ersten Millimeter sind geschafft... Bravo!

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Offline Terminus

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Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1242 am: 10. Oktober 2019, 02:40:10 »
Ich habe ein animiertes GIF mit bieden Bilder übereinandergelegt erstellt.

Wunderbare Animation! :D

Man beachte die losen Teilchen in der Schaufel in dem "Nachher"-Bild. Die wurden wohl vom Bohrschlaghammer Maulwurf "losvibriert".

Go mole go! :)

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Offline Lumpi

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Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1243 am: 10. Oktober 2019, 10:21:00 »
Das DLR hat via Twitter bestätigt, dass sich der Maulwurf  ca. 1 - 2 cm weiter in den Boden bewegt hat.  :D  https://twitter.com/DLR_de/status/1182013864164106242 Ich hatte erst die Befürchtung, durch die Schläge des Maulwurfes sei nur die Schaufel leicht nach oben bewegt worden.
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1244 am: 12. Oktober 2019, 03:02:41 »
Hab da mal ne Frage. Wenn es jetzt gut läuft und der Maulwurf seinen Weg findet, besteht nicht die Gefahr, dass das Kabel hängen bleibt? Das Problem, dass HP3 auf diesem z.Z. noch steht, läßt sich ja noch beheben. Aber ursprünglich sollte ja HP3 direkt über dem Bohrloch stehen. Kann sich das Kabel jetzt, mit verändertem Austrittswinkel, weiterhin abrollen ohne zu verhaken? Hat der Maulwurf genug" Kraft/ Gewicht" dies zu bewältigen?

Offline rok

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Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1245 am: 12. Oktober 2019, 09:01:04 »
Hallo Andras1768,

ich denke, dass nur die Ingenieure beim DLR und den JPL, die sicherlich seit Wochen in ihren "Sandkästen" an dem Problem arbeiten, eine halbwegs seriöse Antwort geben können. Bis dahin werden wir wohl erstmal auf die oberen Zentimeter des Mole schauen und hoffen, dass die möglichst bald unter der Erde sind, und dass danach die Sonde auch ohne Unterstützung weiter auf Tiefe geht.

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Offline Terminus

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Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1246 am: 12. Oktober 2019, 09:01:21 »
Wenn es jetzt gut läuft und der Maulwurf seinen Weg findet, besteht nicht die Gefahr, dass das Kabel hängen bleibt? ... ursprünglich sollte ja HP3 direkt über dem Bohrloch stehen. ... Hat der Maulwurf genug" Kraft/ Gewicht" dies zu bewältigen?

Wenn das wirklich ein Problem wird, könnte man HP3 mit dem Arm ja wieder direkt über das Bohrloch stellen. 8)

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Offline Lumpi

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Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1247 am: 14. Oktober 2019, 15:14:11 »
Offensichtlich ging es für den Maulwurf an Sol 311 (12. Oktober) noch ein Stückchen weiter nach unten!  :)
https://mars.nasa.gov/raw_images/661812/?site=insight + https://mars.nasa.gov/raw_images/661820/?site=insight


Image Credit: NASA/JPL-Caltech
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Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1248 am: 14. Oktober 2019, 18:09:41 »
Hallo,

DLR twittet, dass es mit den letzten Hammerschlägen 3 cm in die Tiefe ging. Man denkt zu wenig Reibung war die Ursache und kein Stein.

Tweet von @DLR_de mit Animation des Fortschritts

Gruß

Mario
Wenn Du heute morgen schon sechs unmögliche Dinge getan hast, warum dann nicht als siebentes zum Frühstück ins Milliways, das Restaurant am Ende des Universums?

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Offline RonB

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Re: InSight auf Atlas V 401
« Antwort #1249 am: 14. Oktober 2019, 18:14:05 »
Kleine Ursache - große Wirkung  ;). Hoffentlich geht es auch ohne Schaufel im Boden weiter.
Es recht zu machen Jedermann ist eine Kunst die keiner kann.