T. Spohn hat bereits früher 3 mögliche Gründe für das "Hängen im Schacht"
genannt:
1. Der Maulwurf ist auf einen großen Stein getroffen. Da das obere Viertel aber noch im Transportcontainer (Spohn nennt das "Schornstein") der Support Structure steckte, konnte das Gerät nicht genügend zur Seite ausweichen und ist nun eingeklemmt. Für diese Theorie spricht, dass sich die SS während des Hämmerns um mehrere Zentimeter horizontal bewegt hat.
2. Das Flachbandkabel, das für die Stromversorgung des Mole und die Datenübertragung zur Oberfläche zuständig ist, könnte sich verhakt haben.
Dieser Grund ist jetzt evtl. vom Tisch, da man eine Möglichkeit gefunden hat, das Kabel direkt zu beobachten. Es gibt im Schornstein einen Schlitz, durch den man das Kabel bei einer entsprechenden Sonneneinstrahlung am späten Nachmittag direkt sehen kann. Man erkennt dort das gelbe Messkabel mit den schwarzen Tiefen-Markierungen. Dabei sieht man 2 Dinge:
2.1. Das Kabel ist in einer Schlaufe "nach hinten geneigt", d. h. es ist nicht straff gespannt sondern hat noch die Lose, die es haben soll, bis der Mole ab einer Tiefe von über 1/2 Meter weiteres Kabel aus dem Kabelfach nachziehen wird.
2.2. Spohn meint zu erkennen, dass sich bei dem ersten "diagnostischen Hämmern" das Kabel bewegt hat. Ich denke auch, dass zwischen den Bildern von Sol 146 und Sol 155 eine leichte Änderung sichtbar ist.
3. Es gibt die Theorie, dass die oberen Dezimeter der Marsoberfläche durch Salzablagerungen verkrustet sind. Der Maulwurf hätte sich also zunächst eine senkrechte Röhre geschaffen, in der er jetzt hilflos auf und ab springt. Normalerweise rutscht loses Material in die Bohrung nach, wodurch der Rückstoß (also die Aufwärtsbewegung nach jedem Schlag) durch Reibung abgebremst wird. Wenn aber kein Regolith nachrutscht und gleichzeitig ein Hindernis im Weg ist, hat der Mole Probleme dieses Hindernis aus dem Weg zu hämmern.
Derzeit wird das diagnostische Hämmern #3 durchgeführt. Dabei schaut die Armkamera nachmittags in den Schlitz des Schornsteins, um evtl. Bewegungen des Messkabels zu beobachten.
Je nach den Ergebnissen soll der Arm möglicherweise auf den Boden neben dem HP3 drücken, um die Röhre zusammen zu schieben, auch ein Anheben der SS wird diskutiert, das ist dann aber die letzte Möglichkeit, weil bei diesem Vorgang das Messkabel ungebremst aus dem Kabelfach rausläuft und es anschließend Probleme beim Absetzen der SS geben könnte. Im Extremfall müsste das Gerät dann solange am Arm hängend betrieben werden, bis der Mole seine Endtiefe erreicht hat.
Spohn hat noch darauf hingewiesen, dass sich der thermische Kontakt zum Marsboden in den letzten Tagen verbessert hat. Möglicherweise ist also doch noch Material in die Bohrung nachgefallen. Es gibt also noch jede Menge Möglichkeiten bald endlich mal auf Tiefe zu kommen.