Wir hatten diese öden Putz-Diskussionen mittlerweile bei fast jedem Marslander bzw. -rover. Aber speziell jetzt zu InSight:
1. Die Breite des Landers beträgt 6,1 m, da der Arm nicht mittig sitzt, bräuchte man eine Auslage von etwa 3,7 m um alle Solar-Flächen zu putzen (auf das Thema "Teilputzen" kommen wir noch). Der bei InSight verbaute Arm hat aber nur eine Auslage von ca. 1,6 m, also müsste der Putz-Arm fast 2,5-mal so lang sein.
Das bedeutet, dass der Arm mindestens ein oder zwei weitere motorgetriebene Gelenke bräuchte. Die benötigt er auch, um horizontale Bewegungen ausführen zu können. Dazu kommt ein verstärktes Fundament, eine insgesamt viel schwerere Konstruktion, Strombedarf, Störanfälligkeit....
2. Die Konstruktion der ausgeklappten PV-Module ist sehr empfindlich, eine falsche Bewegung des "Besens" kann zum vollständigen Ausfall eines der beiden Stromerzeuger führen.
3. Die Bewegungen des Arms müssen vorher genau programmiert und getestet werden. Allein das relativ simple Aussetzen des SEIS, der Haube, HP3 hat jeweils Wochen an Vorbereitung benötigt, ganz abgesehen davon, wenn etwas nicht richtig klappt und die Situation nochmal geprüft werden musste.
Man kann die Putzbewegungen auch nicht vollautomatisch ausführen lassen, da vorher und zwischendrin immer wieder die zentimetergenaue Positionierung des Arms fotographisch überprüft werden muss.
4. Die PV-Fläche besteht aus Strings (in Reihe geschalteten Modulen), bei denen das schwächste Modul die Gesamtleistung bestimmt. Falls also nur ein Teil der Fläche gereinigt wird oder möglicherweise ein Schatten durch einen abgebrochenen Besen oder den blockierten Arm auf die Fläche fällt, ist die erzeugte Energie dauerhaft drastisch reduziert. Da ist eine gleichmäßige Staub-Beschattung eventuell sinnvoller.