Die Marsforschung hat nicht gezeigt, dass der Planet mausetot ist.
Natürlich war das überspitzt formuliert. Solange nicht jeder einzelne Kubikmeter Marsboden durchgekämmt wurde kann man sowieso niemals die Abwesenheit von Leben völlig ausschließen.
Aus der Marsforschung der vergangenen Jahrzehnte wissen wir dass es früher einmal große Mengen flüssigen Wassers bei wesentlich dichterer Atmosphäre und dadurch bedingten höheren Temperaturen gegeben hat. Wir wissen aber auch dass es seit mind. 1 Milliarde Jahre keine größeren Mengen flüssigen Wassers mehr gibt. Aufgrund der Modelle wird davon ausgegangen dass es seit 3 Milliarden Jahren kein flüssiges Wasser mehr gibt.
Mars hat seit dieser Zeit kein Magnetfeld mehr und seine Atmosphäre ist ebenfalls fast völlig verloren gegangen. D.h. der Sonnenwind sowie fast sämtliche elektromagnetische Strahlung die im All so herumfliegt kann ungehindert auf die Oberfläche treffen. Dass der Planet tiefgefroren ist dürfte auch kein Geheimnis sein. Und dort wo es manchmal ein paar Grad über Null geht (Äquatornähe) gibt es selbst vom Wassereis am allerwenigsten. Bleibt also noch als ziemlich einzigste Möglichkeit dass es unter der Oberfläche in Hohlräumen in unmittelbarer Nachbarschaft zu vulkanischen Aktivitäten (Wärmequelle) flüssiges Wasser gibt und dort vielleicht primitives Leben die letzten paar Milliarden Jahre überdauert hat. Die Marsforschung hat aber gezeigt, dass es mind. die letzten ein, zwei Millionen Jahre (vielleicht waren es auch mehr, ich weiß es gerade nicht) keine vulkanische Aktivität mehr auf Mars gegeben hat. Geologisch noch keine große Zeitspanne, aber ein weiterer Hinweis dass es sehr schwierig wird mit dem Leben. Mir ist aber nicht bekannt dass auch nur im entferntesten daran gedacht wird zu Untersuchungszwecken solche Hohlräume zu suchen und gezielt anzubohren.
Während man also versucht in einer tiefgefrorenen Strahlungswüste Leben zu finden warten im Äußeren Sonnensystem ganze Ozeane aus flüssigem Wasser darauf erforscht zu werden (und überhaupt erstmal definitiv bestätigt zu werden). Daher kann es doch für die unbemannte Raumfahrt nur zwei Topprioritäten geben: Europa und Enceladus. Der eine weil man „leicht“ an sein „unterirdisches“ Wasser herankommt und der andere weil er die vermutlich größten Mengen an flüssigem Wasser außerhalb der Erde beherbergt und damit vermutlich auch über die längsten Zeiträume.
Wenn ich dann von Bolden (im Zusammenhang mit InSight) lese dass der Mars "Toppriorität" habe kann ich nur die Hände überm Kopf zusammenschlagen.
Die einzigen die bisher nach Leben gesucht haben, waren die Viking-Sonden
Merkst du was? Ich amüsiere mich ja sonst immer über irgendwelche obskuren Theorien, aber hier bin ich versucht selber ein bisschen wild zu spekulieren:
Wie ich schon gestern schrieb fabuliert die NASA immer über potentielles Leben auf dem Mars um ihre Missionen besser verkaufen zu können (das ist sicher unstrittig). Da sie wissen dass sie mit großer Sicherheit kein Leben finden werden starten sie auch keine gezielte Suche danach um diese gewichtige Begründung („es könnte ja Leben geben“) für ihre Missionen nicht zu verlieren. Stattdessen wird drumherumgeforscht um damit wirklich gute Wissenschaft betreiben zu können aber das heiße Eisen nicht direkt anpacken zu müssen. Weitergesponnen: Das ist auch der Grund weswegen sie bei Exomars ausgestiegen sind. Die ESA will tatsächlich nach Lebensspuren suchen, und das passt ja nicht in die NASA-Strategie. Die ESA kann sich das leisten, weil sie ohnehin kaum Öffentlichkeitsarbeit betreibt da sie ihre (spärlichen) Finanzmittel auch ohne große Werbemaßnahmen zugewiesen bekommt.
Bitte nicht allzu ernst nehmen!!
Ich weiß wie schlimm es um das Planetary Science-Budget der NASA steht. :'(
Aber wieso die NASA nach Viking niemals wieder versucht hat die „Lebensfrage“ gezielt zu untersuchen verstehe ich tatsächlich nicht.
JUICE ist übrigens nicht die einzig geplante Mission ins äußere Sonnensystem. JUNO ist bereits auf dem Weg zum Jupiter.
Ähmm ja, deswegen ist JUICE die einzig geplante Mission da JUNO bereits auf dem Weg ist.
Das Thema JUNO und ihre an Bord befindliche Handykamera sollten wir aber hier nicht auch noch erörtern.