Also ich denke mal, dass die Spekulationen in Puncto anderweitiger Nutzung des Geländes nicht sehr weit führen - schliesslich wollen die Leute die da arbeiten, auch mal ins Wochenende. Und es ist auch nicht so weit hergeholt, dass bei zwei aufeinanderfolgenden Scrubs wegen Wetter dann halt mal drei, vier Tage (oder Wochen) Pause eingeschoben werden, um eine neue Gesamt-Wetterlage abzuwarten, solange mans nicht eilig haben MUSS.
Was die Launch-constraints angeht, und die Bemerkungen dass 'Atomraketen' schliesslich auch bei schlechtem Wetter starten können müssen: Es juckt bei Atomwaffenträgern schlicht nicht, wenn ein paar (oder sogar viele) Prozent von denen nicht erfolgreich am Ziel ankommen - man hat ja extra genug davon angeschafft um Ausfälle weit mehr als nur auszugleichen. Bei teuren Einzelnutzlasten ohne einkalkulierten Backup will man aber unbedingten Erfolg, soweit möglich.
Und es ist auch eine Frage der konstruktiven Auslegung - schliesslich sind gerade die großen Payload Shrouds von Satellitenträgern ein signifikanter Unterschied zu Trägern im militärischen Einsatz. Die stehen wie Segel im Wind, und grade bei MUOS nutzt man die größtmögliche Shroudvariante im Portfolio des Trägers, was eine besonders hohe Windempfindlichkeit verursacht. Da wunderts mich also nicht im geringsten, dass gerade hier die Abbruchbedingungen besonders eng gefasst sind.
Achja: Wer die kurze Geschichte der Delta-III kennt, dass die Amerikaner in der Hinsicht auch 'gebranntes Kind' sind...
-ZiLi-