Jupitermond Europa

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Offline Jörch

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Re: Jupitermond Europa
« Antwort #100 am: 12. Oktober 2016, 15:24:31 »
Leider kann ich kein russisch, aber vielleicht kann sich das mal jemand ansehen:
t=283.121 und übersetzen. Hier scheint es im ersten Teil um Gravitation, im zweiten Teil um Forschung auf der sowjetisch/ russischen Antarktisstation WOSTOK zu gehen. Hier gibt es - siehe wikipedia - unter der Station einen der tiefstgelegenen "untereisischen" Seen der Erde. Dessen Erforschung und die Zusammenhänge mit dem Mond Europa spiegelt der Clip wohl wieder.

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Offline Gertrud

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Re: Jupitermond Europa
« Antwort #101 am: 10. März 2017, 20:08:43 »
Hallo Zusammen,
die letzten Beiträge habe ich entsprechend der jeweiligen Themen verschoben.

Zum Europa Lander 2024
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=15024.msg384520#msg384520

und zum Thread Europa Multiple-Flyby Mission (Europa Clipper)
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=11783.0

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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Offline Gertrud

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Re: Jupitermond Europa
« Antwort #102 am: 14. April 2017, 12:31:20 »
Hallo Zusammen,

Hubble sieht wiederkehrenden Jet aus Europa

Diese zusammengesetzten Bilder zeigen einen vermuteten Materialjet, der auch schon vor zwei Jahre von der gleichen Stelle auf Jupiters eisigem Mond Europaausgebrochen ist. Die Bilder zeigen, dass die Jets ein echtes Phänomen sind und in der gleichen Region auf dem Mond intermittierend aufflackern. Beide Jets wurden im ultraviolettem Licht von dem Imaging Spectrograph auf Hubble fotografiert. Die  Silhouette wurde bei der Passage von dem Mond Europa vor Jupiter gesehen.

Der neu abgebildete, rechte Jet erhebt sich etwa 100 Kilometer über die gefrorene Oberfläche vom Mond Europa. Das Bild wurde am 22. Februar 2016 aufgenommen. Der Jet im linken Bild wurde von Hubble am 17. März 2014 beobachtet und stammt von dem gleichen Ort. Es wird geschätzt, dass der Jet etwa 50 Kilometer hoch ist. Der Schnappschuss von Europa, überlagert auf dem Hubble-Bild, wurde aus Daten von der Galileo-Mission zu Jupiter zusammengestellt.

Die Jets entsprechen der Lage eines ungewöhnlich warmen Fleckes auf der eisigen Kruste des Mondes, die Ende der 1990er Jahre von der Galileo-Raumsonde gesehen wurde. Forscher spekulieren, dass dies ein Indikator für die Wasserentlüftung aus dem Untergrund des Mondes sein könnte. Das Material könnte mit dem globalen Ozean verbunden sein, von dem angenommen wird, dass er unter der gefrorenen Kruste vorhanden ist.


Credit: NASA/ESA/W. Sparks (STScI)/USGS Astrogeology Science Center
https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA21443

Der Jet in der Nähe von dem "Warm Spot" auf Europa
Diese Bilder der Oberfläche von dem Jupiter Mond Europa, die von der Galileo-Raumsonde aufgenommen wurden, konzentrieren sich auf eine interessante Region auf dem Mond Europa. Das Bild links zeigt die Lage der ausbrechenden Materialjets, die im Jahr 2014 und im Jahr 2016 vom Hubble beobachtet wurden. Die Jets befinden sich im Bereich des grünen Ovals.
Das grüne Oval entspricht auch einer warmen Region auf der Oberfläche Europas, die Region wird mit der Temperaturkarte rechts dargestellt. Die Karte basiert auf Beobachtungen von Galileo. Der wärmste Bereich ist hellrot.
Die Forscher spekulieren, dass diese Daten ein Indiz für ungewöhnliche Aktivitäten sein könnten, die mit einem unterirdischen Ozean auf Europa verbunden sein könnte. Der dunkle Kreis gerade unterhalb der Mitte in beiden Bildern ist ein Krater und es wird nicht vermutet, dass er mit dem warmen Fleck oder den Jet- Aktivität verbunden ist.

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https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA21444

Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Offline Lumpi

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Re: Jupitermond Europa
« Antwort #103 am: 14. April 2017, 16:13:13 »

Die Jets entsprechen der Lage eines ungewöhnlich warmen Fleckes auf der eisigen Kruste des Mondes, die Ende der 1990er Jahre von der Galileo-Raumsonde gesehen wurde. Forscher spekulieren, dass dies ein Indikator für die Wasserentlüftung aus dem Untergrund des Mondes sein könnte. Das Material könnte mit dem globalen Ozean verbunden sein, von dem angenommen wird, dass er unter der gefrorenen Kruste vorhanden ist.
...
Der Jet in der Nähe von dem "Warm Spot" auf Europa
Diese Bilder der Oberfläche von dem Jupiter Mond Europa, die von der Galileo-Raumsonde aufgenommen wurden, konzentrieren sich auf eine interessante Region auf dem Mond Europa. Das Bild links zeigt die Lage der ausbrechenden Materialjets, die im Jahr 2014 und im Jahr 2016 vom Hubble beobachtet wurden. Die Jets befinden sich im Bereich des grünen Ovals.
Das grüne Oval entspricht auch einer warmen Region auf der Oberfläche Europas, die Region wird mit der Temperaturkarte rechts dargestellt. Die Karte basiert auf Beobachtungen von Galileo. Der wärmste Bereich ist hellrot.
Die Forscher spekulieren, dass diese Daten ein Indiz für ungewöhnliche Aktivitäten sein könnten, die mit einem unterirdischen Ozean auf Europa verbunden sein könnte. Der dunkle Kreis gerade unterhalb der Mitte in beiden Bildern ist ein Krater und es wird nicht vermutet, dass er mit dem warmen Fleck oder den Jet- Aktivität verbunden ist.

Credit: NASA/ESA/W. Sparks (STScI)/USGS Astrogeology Science Center
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Gertrud

Ich weiß nicht, ob man da von einem ungewöhnlich warmen Fleck sprechen kann, wenn dieser "warme Spot" nur max. 3°C (-178°C im Vergleich zu -181°C) wärmer als die Umgebung ist. Zudem beträgt laut Wikipedia die max. Oberflächentemperatur 125K = -148°C, also noch mal 30°C mehr als dieser "warme Spot".
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Offline Gertrud

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Re: Jupitermond Europa
« Antwort #104 am: 14. April 2017, 19:13:58 »
Hallo @Lumpi,
(...............)
Ich weiß nicht, ob man da von einem ungewöhnlich warmen Fleck sprechen kann, wenn dieser "warme Spot" nur max. 3°C (-178°C im Vergleich zu -181°C) wärmer als die Umgebung ist. Zudem beträgt laut Wikipedia die max. Oberflächentemperatur 125K = -148°C, also noch mal 30°C mehr als dieser "warme Spot".

Bei Wikipedia habe ich folgende Temperaturangaben nachgelesen.
Zitat
Die Temperatur auf Europas Oberfläche beträgt nur 110 K (etwa −160 °C) am Äquator und 50 K (etwa −220 °C) an den Polen.

Dann habe ich jetzt den Bericht von Mike Brown rausgesucht, der Licht in die Ungewissheiten gibt.
Der für Dich unwahrscheinliche Temperaturunterschied hängt mit der Tatsache zusammen, das die Raumsonde Galileo sich auf der Nachtseite von Europa befand, wo die Oberfläche abgekühlt sein sollte. Während die meiste Oberfläche abgekühlt war, hatte sich dieser Fleck nicht sehr abgekühlt.
Zitat
The Galileo spacecraft, however, could sit behind Europa and look at its night side, where the surface should have cooled.  While most of the surface has cooled, that one spot hasn't cooled very much.
Quelle:
http://www.mikebrownsplanets.com/2017/04/europa-is-hot.html

Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Offline Lumpi

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Re: Jupitermond Europa
« Antwort #105 am: 15. April 2017, 00:54:13 »
Danke @Gertrud für Deine Ausführungen und den interessanten Link. Was ich aber dennoch nicht verstehe ist warum eine Region, die nachts wärmer als ihre Umgebung ist, am Tag dann plötzlich kühler als die Umgebung sein soll. Vielleicht passt ja das Thermische Modell, das die unterschiedlichen Oberflächeneigenschaften mit berücksichtigen soll, doch (noch) nicht so ganz.  :-\
Zitat
When we compare this observation to the results of our thermal model, the region does not stand out as anomalously warm. In fact, it is a little colder than our model predicts.
http://www.mikebrownsplanets.com/2017/04/europa-is-hot.html
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McPhönix

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Re: Jupitermond Europa
« Antwort #106 am: 15. April 2017, 09:26:35 »
Vielleicht steckt da ein größerer Körper drin mit höherer Dichte als die Umgebung. Evtl ein massiver Fe/Ni Körper, tief eingedrungen per passender Geschwindigkeit.

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Offline Lumpi

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Re: Jupitermond Europa
« Antwort #107 am: 31. August 2017, 10:13:57 »
Doch keine unterirdische Wärmequelle beim Pwyll-Krater

Samantha Trumbo und Mike Brown vom "California Institute of Technology" haben unlängst mit dem  ALMA-Teleskop in Chile den Bereich nordwestlich vom Pwyll-Krater während der Tagzeit beobachtet und die Daten mit den Nachtbeobachtungen, die von Galileo gemacht wurden, verglichen. Sie kamen zu der Schlussfolgerung, dass die Temperaturunterschiede dort auf thermische Trägheit durch "warme" Felsen und nicht auf eine unterirdische Wärmequelle zurückzuführen sind.
Zitat
“All we can say is that our data are not consistent with a current subsurface heat source,” says Trumbo. “That doesn’t necessarily mean there’s no plume there.” It just means that they’re not seeing a heat signature with that plume like they have on Enceladus, Saturn’s icy moon.
https://www.newscientist.com/article/2145708-one-of-europas-plumes-may-not-exist-making-hunt-for-life-hard
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Offline Gertrud

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Re: Jupitermond Europa
« Antwort #108 am: 14. September 2018, 15:08:37 »
Hallo Zusammen,

Die Wissenschaftler Katherine de Kleer und Michael E. Brown haben mit Keck I- und Hubble-Weltraumteleskop eine Aurora am Mond Europa beobachtet.
Es ist der erste Nachweis der sichtbaren Sauerstoff-Aurora von Europa.
Quellen:
https://arxiv.org/abs/1809.04617

In dem Link sind auch Bilder und Diagramme enthalten.
https://arxiv.org/pdf/1809.04617.pdf

Mit faszinierten Grüßen
Gertrud
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Offline Gertrud

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Re: Jupitermond Europa
« Antwort #109 am: 12. Juni 2019, 20:31:01 »
Hallo Zusammen,

im Jet Propulsion Laboratory (JPL)-Labor, in dem die Bedingungen auf Jupiters Mond Europa simuliert wurden, wurde einfaches weißes Tafelsalz (Natriumchlorid) gelb (sichtbar in einem kleinen Brunnen in der Mitte dieses Fotos). Die Farbe ist bedeutsam, weil Wissenschaftler jetzt daraus schließen können, dass die zuvor auf Teilen der Oberfläche von Europa beobachtete gelbe Farbe tatsächlich Natriumchlorid ist. Das JPL-Labor experimentierte mit Temperatur-, Druck- und Elektronenstrahlungsbedingungen an der Oberfläche Europas.

Credit: NASA/JPL-Caltech
https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA23273

Beste Grüße
Gertrud
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Re: Jupitermond Europa
« Antwort #110 am: 13. Juni 2019, 09:14:22 »
Hallo Gertrud,

gibt es auch noch Informationen welchen Bedingungen das Kochsalz ausgesetzt werden muss (ich war noch nicht so oft auf Europa ;) ), damit diese Farbänderung eintritt.

Interessierte Grüße

Mario
Wenn Du heute morgen schon sechs unmögliche Dinge getan hast, warum dann nicht als siebentes zum Frühstück ins Milliways, das Restaurant am Ende des Universums?

Re: Jupitermond Europa
« Antwort #111 am: 14. Juni 2019, 00:01:23 »
@MpunktApunkt
Es gibt gerade einen aktuellen Artikel darüber,
https://www.scinexx.de/news/kosmos/kochsalz-faerbt-europa-gelb/
ich hoffe, oder denke, dass er Dir weiterhilft.

Re: Jupitermond Europa
« Antwort #112 am: 14. Juni 2019, 09:46:15 »
Hallo,

der Artikel hat zumindest neue Inspiration gebracht. :) Ein paar Google Klicks und ich habe einen PDF-Artikel in der Zeitschrift für Naturforschung aus dem Jahr 1957 gefunden:

Zur Verfärbung und Lumineszenz von NaCl und NaCl/Ag bei Elektronenbestrahlung
Von F. W. GECK
Aus dem Physikalischen Institut der Justus-Liebig-Hochschule, Gießen
(Z.  Naturforschg.  12 a, 562—569  [1957J ; eingegangen  am  26. April  1957)

Die gelbe Färbung des Kochsalz kommt durch Einfangen von 1 bis 2 Elektronen bei der Bestrahlung. Diese potenziellen NaCl- bzw. NaCl2- Moleküle absorbieren Licht bei 450 nm, was der Reflexion von gelbem Licht = gelbe Farbe entspricht.

Viele physikalisch-chemische Grüße

(Dr.) Mario
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Offline rok

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Re: Jupitermond Europa
« Antwort #113 am: 14. Juni 2019, 10:06:33 »
Mal reingeschaut, hier eine Teilerklärung:

Es handelt sich um ganz normale Steinsalz(NaCl)-Kristalle, die durch das Teilchen- und Strahlungsbombardement ständig zum Leuchten angeregt werden. Dabei wird eine charakteristische gelbe Natriumdampf-Linie erzeugt, genauso wie wenn man Kochsalz in eine Flamme streut.

Bei den bisherigen Untersuchungen des Spektrums hatte man sich auf den Infrarotbereich beschränkt um mit den dabei erzeugten "Falschfarben-Aufnahmen" bestimmte Atome/Moleküle zu identifizieren.


Wenn man also die Salzkristalle hier auf dem Tisch liegen hätte, wären sie einfach nur weiß. Erst durch eine Erhitzung oder Bestrahlung geben die angeregten Elektronen des Natriums gelbes Licht ab. In dem Artikel wird von einer charakteristischen Absorptionslinie bei 450 Nanometern gesprochen, die typische Na-D.-Emissionslinie liegt dann im Bereich von ca. 590 nm, was bspw. das gelbe Licht von Na-Hochdruck-Straßenlampen erzeugt... ....und ich wollte MpunktApunkt bitten, mal zu beurteilen, ob das soweit stimmt. Jetzt war er allerdings noch schneller!

Re: Jupitermond Europa
« Antwort #114 am: 14. Juni 2019, 10:45:58 »
Hallo rok,

du darfst hier nicht zwei Effekte vermischen. Das charakteristische orange Natrium-Licht entsteht wie du geschrieben hast, durch eine Emission bei 590 nm nach der Anregung. Dabei "leuchtet" das Natrium selbst in diesem intensiven Orange.

Die Beobachtung gelber NaCl Kristalle entsteht durch die Absorption von Licht bei 450 nm von den bestrahlten und in NaCl- bzw. NaCl2- umgewandelten Kochsalzmolekülen. Hierbei leuchtet das Salz nicht selbst gelb, sondern absorbiert den blauen Lichtanteil und reflektiert somit gelbes Licht.

Bei den bisherigen Beobachtungen hat man nach Molekülen gesucht, die deutlich länger welliges Licht (Infrarot) absorbieren und demzufolge weiß und "warm" erscheinen. Kochsalz auf Europa findet man dadurch nicht, da es gelb und "kalt" ist.

Viele Grüße

Mario

PS: Gelbes Kochsalz auf Europa und der Artikel von Geck wären in vereinfachter Form eine gute Grundlage für eine Abituraufgabe Chemie LK - Farben und Molekülstruktur.
Wenn Du heute morgen schon sechs unmögliche Dinge getan hast, warum dann nicht als siebentes zum Frühstück ins Milliways, das Restaurant am Ende des Universums?

Offline rok

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Re: Jupitermond Europa
« Antwort #115 am: 14. Juni 2019, 11:37:18 »
Ich hatte es so verstanden, dass das hochfrequentere Licht (450 nm) die Na-Elektronen auf ein energetisch höheres Level hebt und sie beim "Rückfall" dann das langwelligere, gelbe 590 nm Licht abgeben. Das ist aber offenbar ein Prozess, der durch den Elektroneneinfang entsteht.

Danke für die Antwort.

McPhönix

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Re: Jupitermond Europa
« Antwort #116 am: 14. Juni 2019, 12:47:11 »
Wir gehen immer von purem Kochsalz aus. Aber was wissen wir von Verunreinigungen dort ?
Ist es ausgeschlossen, daß diese Verunreinigung als bereitliegende "Dotierung" durch Strahlung und einem passenden Temperaturbereich ins Kochsalz "eingebaut" werden und dann die Farbe erzeugen?

Offline Flandry

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Re: Jupitermond Europa
« Antwort #117 am: 14. Juni 2019, 19:19:26 »
Wir gehen immer von purem Kochsalz aus. Aber was wissen wir von Verunreinigungen dort ?
Ist es ausgeschlossen, daß diese Verunreinigung als bereitliegende "Dotierung" durch Strahlung und einem passenden Temperaturbereich ins Kochsalz "eingebaut" werden und dann die Farbe erzeugen?

Mit Folsäure angereichertes Kochsalz ist gelb (gibt es im Supermarkt).

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Offline Gertrud

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Re: Jupitermond Europa
« Antwort #118 am: 02. Mai 2020, 14:25:55 »
Hallo Zusammen,

eine globalen Ansicht von Europa.
Diese Abbildung zeigt die Orte auf Europa, die in den neu verarbeiteten Bildern dargestellt sind, wobei Chaos Transition oben steht. Dieses Bild ist ungefähr bei 6,4 Grad nördlicher Breite und 135,3 Grad östlicher positiver Länge zentriert.


Der Chaos-Übergang
Die Oberfläche von Jupiters Mond Europa weist eine vielfältige Landschaft auf, einschließlich Grate, Bänder, kleine, abgerundete Kuppeln und zerstörte Räume, die Geologen als "Chaos-Terrain" bezeichneten. Dieses neu aufbereitete Bild wurde zusammen mit zwei anderen auf derselben Länge am 26. September 1998 von der NASA-Raumsonde Galileo mit dem Solid-State Imaging (SSI) aufgenommen und enthüllt Details verschiedener Oberflächenmerkmale auf Europa.

Alle drei Bilder wurden auf derselben Länge Europas aufgenommen, auf der Galileo am 26. September 1998 in der 17. Jupiter-Umlaufbahn des Raumfahrzeugs (Umlaufbahn E17) vorbeiflog. Es war der achte von Galileos elf gezielten Vorbeiflügen an Europa. Hochauflösende Bilder wurden durch einen klaren Filter in Graustufen (Schwarzweiß) aufgenommen. Mithilfe von Farbbildern mit niedrigerer Auflösung derselben Region aus einem anderen Vorbeiflug (Umlaufbahn E14) haben Techniker kürzlich Farben auf Bilder mit höherer Auflösung abgebildet.
(Die Umlaufbahn E14 führte zu dieser globalen Ansicht von Europa (siehe PIA19048). Die auf diesem Vorbeiflug gesammelten Farbinformationen wurden zur Wiederaufbereitung dieser neuen Bilder verwendet.)
Bilder mit verbesserten Farben wie diese ermöglichen es Wissenschaftlern, geologische Merkmale mit verschiedenen Farben hervorzuheben, die sich auf die chemische Zusammensetzung der Oberfläche beziehen. Bereiche, die hellblau oder weiß erscheinen, bestehen aus relativ reinem Wassereis, und rötliche Bereiche weisen mehr Nicht-Eis-Materialien auf.

Dieses Bild zeigt eine Übergangsposition zwischen blockartigem Chaosgelände links und geriffelten Ebenen rechts. Links sind einige Chaosblöcke als einzeln zerbrochene und gedrehte Stücke bereits vorhandenen Oberflächenmaterials sichtbar. Ihre Schatten zeigen an, dass einige dieser Blöcke ebenfalls geneigt sind. Ein Grat verläuft durch die Mitte dieses Bildes. Diese Grate, die bogenförmige Segmente enthalten, die durch eine Reihe von Höckern miteinander verbunden sind, können damit zusammenhängen, wie die eisige Oberflächenkruste von Europa bricht, wenn sie den Belastungen durch die starke Schwerkraft des Jupiter ausgesetzt wird. Die rechte Seite dieses Bildes zeigt einige Linsen, bei denen es sich um kleine, abgerundete Oberflächenmerkmale handelt, die üblicherweise ein gewölbtes Aussehen haben.
Die Bildauflösung beträgt 227 Meter pro Pixel und dieses Bild zeigt einen Bereich mit einem Durchmesser von etwa 300 Kilometern.
Die  Bilder wurden von Mario Valenti am SETI-Institut in Mountain View, Kalifornien, hergestellt.

https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA23871

Die Crisscrossing Bands
Dieses Bild zeigt eine Region der Oberfläche von Europa, die mit Graten und Bändern bedeckt ist, mit einigen kleinen gestörten Chaosregionen. Es wird angenommen, dass die langen, linearen Grate und Bänder, die die Oberfläche Europas durchziehen, mit der Reaktion der eisigen Oberflächenkruste Europas zusammenhängen, wenn sie durch Jupiters starke Gravitation gedehnt und gezogen wird. Grate, ein üblicher Typ von Oberflächenmerkmalen, können sich bilden, wenn sich ein Riss in der Oberfläche wiederholt öffnet und schließt, wodurch ein Merkmal entsteht, das normalerweise einige hundert Meter hoch und einige Meilen breit ist und sich horizontal über Tausende von Kilometern erstrecken kann.
 Im Gegensatz dazu sind Bänder Stellen, an denen sich ein Riss horizontal weiter auseinander zu ziehen scheint, wodurch große, breite und relativ flache Merkmale erzeugt werden. Dieses Bild zeigt sowohl Grate als auch Bänder, die auf komplexe Weise miteinander interagieren, die der tektonischen Aktivität auf der Erde etwas ähnlich sind.
Die Bildauflösung beträgt 223 Meter pro Pixel, und dieses Bild zeigt einen Bereich mit einem Durchmesser von etwa 285 Kilometern.

https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA23872

Chaos in der Nähe von Agenor Linea
Dieses Bild zeigt eine Region mit blockartigem Chaosgelände, in der die Oberfläche in viele kleinere Chaosblöcke zerfallen ist, die von merkwürdigem Matrixmaterial umgeben sind. Viele der Chaosblöcke haben sich seitwärts bewegt, gedreht oder gekippt, bevor sie an ihren neuen Standorten wieder eingefroren wurden. Einige größere Blöcke bewahren Merkmale des bereits vorhandenen Geländes, bevor es aufgebrochen wurde.
Mithilfe dieser Merkmale als Hinweise konnten Wissenschaftler einige Chaosregionen wie Jjgsaw-Rätsel rekonstruieren, um die Bewegung von Blöcken zu verfolgen. Ein breites, flaches Band durchschneidet das Chaosgelände in der Nähe des Bodens von links nach rechts. Als Agenor Linea bezeichnet, ist es eine der längsten Bands auf Europa und zeichnet sich durch sein zweifarbiges Erscheinungsbild aus, mit einem hellen Bereich oben und einem dunkleren Bereich unten. Ein weiteres seltenes helles Band, Katreus Linea, schneidet über den oberen Teil dieses Bildes.
Die Bildauflösung beträgt 223 Meter pro Pixel, und dieses Bild zeigt einen Bereich mit einem Durchmesser von etwa 280 Kilometern.

Kredit aller Bilder :NASA/JPL-Caltech/SETI Institute
https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA23873

Europas atemberaubende Oberfläche.
Die rätselhafte, faszinierende Oberfläche von Jupiters eisigem Mond Europa taucht in dieser neu aufbereiteten Farbansicht auf, die aus Bildern stammt, die Ende der 90er Jahre von Galileo aufgenommen wurden. Dies ist die Farbansicht von Europa von der Sonde Galileo, die den größten Teil der Mondoberfläche mit der höchsten Auflösung zeigt.
Um diese neue Version zu erstellen, wurden die Bilder zu einer realistischen Farbansicht der Oberfläche zusammengesetzt, die ungefähr dem Aussehen Europas für das menschliche Auge entspricht.
Diese globale Farbansicht besteht aus Bildern, die 1995 und 1998 mit dem Galileo Solid-State Imaging (SSI) -Experiment auf der ersten und vierzehnten Umlaufbahn des Raumfahrzeugs durch das Jupiter-System aufgenommen wurden. Der Bildmaßstab beträgt 1,6 Kilometer pro Pixel. Norden auf Europa ist auf der rechten Seite.

Kredit: NASA/JPL-Caltech/SETI Institute
https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA19048


Die Ansicht wurde zuvor als Mosaik mit geringerer Auflösung und stark verstärkten Farbe veröffentlicht.


Beste Grüße,
Gertrud
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McPhönix

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Re: Jupitermond Europa
« Antwort #119 am: 02. Mai 2020, 15:02:52 »
Oha, da hast ja wieder ein großes Stück Arbeit abgeliefert.  :)
Jedenfalls mal wieder ein Danke wert. 

Es macht einen nur immer wieder traurig, wenn man z.B. liest "Die Bildauflösung beträgt 227 Meter pro Pixel".
Das ist etwa der Weg von mir zu meinem Edeka. Auf einem Pixel am Computer. Also von echten Erkenntnissen und vlt Neuentdeckungen ist die Menschheit noch verdammt weit weg.

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Offline Lumpi

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Re: Jupitermond Europa
« Antwort #120 am: 03. Mai 2020, 13:28:28 »
Es macht einen nur immer wieder traurig, wenn man z.B. liest "Die Bildauflösung beträgt 227 Meter pro Pixel".
Das ist etwa der Weg von mir zu meinem Edeka. Auf einem Pixel am Computer. Also von echten Erkenntnissen und vlt Neuentdeckungen ist die Menschheit noch verdammt weit weg.

Trotzdem faszinierend anzuschauen und Lust auf mehr machen die aufgehübschten Bilder allemal.  :)
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

*

Offline Gertrud

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Re: Jupitermond Europa
« Antwort #121 am: 03. Mai 2020, 18:04:09 »
Hallo @McPhönix und @Lumpi,

als ich die Bilder posten wollte, merkte ich, das ich in der der Galerie die Zahlen zur Pixelgröße  und Durchmesser vergessen hatte. Da es mir auch sehr wichtig war, habe ich alles neu editiert und habe dann den Albtraum gehabt, die Zahlen nicht passend zu den richtigen Bildern zu bekommen.
Aber zum Glück passt es doch alles.
Ja, ich finde es auch super, das jemand die Bilder bearbeitet und nicht verschandelt. :)

(Welche Erkenntnisse würden wir jetzt nach so vielen Jahrzehnten haben, wenn es damals eine Mission in das System gegeben hätte. Wieviel hat doch die Sonde Cassini im Saturnsystem ermittelt... :)  nur mal am Rande bemerkt, seufz)

Euer Interesse an diese Einzelheiten freut mich sehr,
beste Grüße, Gertrud
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Offline Terminus

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Re: Jupitermond Europa
« Antwort #122 am: 03. Mai 2020, 18:12:16 »
(Welche Erkenntnisse würden wir jetzt nach so vielen Jahrzehnten haben, wenn es damals eine Mission in das System gegeben hätte. Wieviel hat doch die Sonde Cassini im Saturnsystem ermittelt... :)  nur mal am Rande bemerkt, seufz)

?? die Bilder stammten ja nicht von Voyager, sondern von Galileo. Und Galileo war doch quasi "die Cassini des Jupitersystems". Die ist jahrelang durch das Jupitersystem orbitiert und hatte auch eine Tochtersonde dabei.

Oder wie meintest Du das?

*

Offline Gertrud

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Re: Jupitermond Europa
« Antwort #123 am: 03. Mai 2020, 18:32:23 »
Hallo @Terminus,

(Welche Erkenntnisse würden wir jetzt nach so vielen Jahrzehnten haben, wenn es damals eine Mission in das System gegeben hätte. Wieviel hat doch die Sonde Cassini im Saturnsystem ermittelt... :)  nur mal am Rande bemerkt, seufz)

?? die Bilder stammten ja nicht von Voyager, sondern von Galileo. Und Galileo war doch quasi "die Cassini des Jupitersystems". Die ist jahrelang durch das Jupitersystem orbitiert und hatte auch eine Tochtersonde dabei.

Oder wie meintest Du das?

Nach den Erkenntnissen von Galileo wäre ein genaues Nachforschen schon sinnvoll gewesen. Eher, meinte ich, das es bis jetzt nur die Sonde Juno als (Nachfolge)-Mission gegeben hat. Diese kann nicht mal die Monde besuchen und erkunden, da sie dafür nicht ausgelegt ist.
Leider fehlen immer die $$$ für die passende Erkundungen in unserem Sonnensystem. Wünsche dazu hat bestimmt jeder von uns. ;)
Für mich könnte es sofort zu viele Monde und auch Planeten gehen.
Träume sind ja erlaubt, Gruß Gertrud
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Re: Jupitermond Europa
« Antwort #124 am: 04. Mai 2020, 15:59:00 »
Vielleicht machen die Chinesen was, sollte es beim Mars klappen!?