Zu der vorangegangenen Thematik - Sojus Fallschirmcontainer, hermetische Zelle, Fallschirmentfaltung, Bepackung mit Notausrüstung etc. - habe ich mal im Forum quergelesen um die einzelnen dargestellten Punkte für mich nochmal nachzuvollziehen.
Da ich dazu jeweils gute Bilder und bei den Bildern noch gute Erklärungen innerhalb des Forums gefunden habe – hab ich gleich mal die einzelnen Links hier zusammengestellt. Nochmal Besten Dank an die jeweiligen Vorbeitragsleister!
Also, für mich sieht das wie folgt aus:
Die Sojuskapsel ist mit den Fallschirmcontainern „integrativ“ aufgebaut. D.h. es gibt keinen rotationssymmetrisch schönen Kapselkörper, auf den die Container aufgesetzt sind (vgl. Apollo), sondern die Container sind von der Außenstruktur nach innen mit einer hineingewölbten Wand (hermetisch dichtend zum Kapseldruckkörper) und äußerer Ummantelung mit Deckel (absprengbar und gleich als Zugspoiler) in das Gesamtsystem der Kapsel integriert.
Diese integrative Bauweise – Kapsel und Fallschirmcontainer ist ja schon seit Wostok ff – Zeiten, bzw. deren unbemannter Vorgänger und Nachfolger so im Einsatz gewesen und hat wohl seinerzeit keine Probleme gemacht, sodass das beim Nachfolgemodell auch so umgesetzt wurde.
Für die Sojus Kapsel kann man das in dem Film vom Werk ganz gut erkennen.
Ab 2.19 min. sieht man die Kapselstruktur im Teilrohbau ohne Boden von unten und ein Fallschirmcontainer – Wölbung nach innen ist in Teilen schon da.
Loch Bildmitte - Luke nach oben zur Orbitalsektion bzw. Ausstiegsluke; rechts unten - anteiliger Fallschirmcontainer Reserve mit halb sichtbarem Lochring der Abdeckung und rechts oben- Lochring Hauptfallschirmcontainerabdeckung.
Bildquelle:
Threadlink – wo das schon mal dran war:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=10017.msg241654#msg241654- -
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So, nun das mal von außen – schönes Bild, wo man fast bis zum Boden in den Container runterschauen kann. Die innere gewölbte Fläche stellt quasi die hermetische Systemgrenze zum Kapselinneren dar.
Threadlink:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=14505.msg391054#msg391054Bild:
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Was gegebenenfalls in den Beschreibungen für Uneindeutigkeit/Verwirrung sorgen könnte ist folgende Darstellung:
Threadlink:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=14505.msg390987#msg390987Bild:
Am Boden des doch schlanken langen Containers befindet sich ein orange/weiss getreiftes Etwas. Hier müßte es sich um den aufblasbaren Austreibsack für den Fallschirm handeln, der behilflich ist dessen Weg durch den „canal de naissance“ sicher zu finden.
Dieser orange/weiße Sack ist gegenüber der Kapsel im „äußeren Bereich“. Sack orange – Gurte weiß.
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Dem gegenüber (durch die Systemgrenze Containerbehälterinnenwand getrennt) befinden sich jeweils die fest gezurrten Packungen der Notausrüstung.
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=10017.msg363252#msg363252Im Bild bei den Benennungen rechts oben Main Parachute – graue Containerwand und darunter Payload Bag.
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Diese gezurrten Packungen kann man dann hier im Innenraum gut erkennen:
Da überwiegt der helle/weiße Anteil und die orangen Gurte mit der Packung sind um die Innenwand der Fallschirmcontainer herumgezogen.
Jetzt könnte man diskutieren ob da konzeptionell auf dem Fallschirmcontainerbereich eine verdichtete Packung draufgesetzt wurde um bei Undichtheit den Druckausgleich zu be / (ver) hindern – oder ob es ohnehin nur da den entsprechenden Platz in der Kapsel gab und das sich so ergeben hat.
Weiterhin wäre die Frage, ob es bis in den oberen Bereich des Containers eine innere Überdeckung gibt?? Wenn beim Herausziehen des Fallschirmsystems da was kollidiert – wohl eher im oberen Bereich.
Sollte das als Robustheitsfeature so geplant sein … – wäre ja glatt im Sinne von Altschuller TRIZ… ein Schulungsbeispiel (Grundprinzip Nr. 11 – vorher untergelegtes Kissen).
dksk