Bemannte vs. unbemannte Raumfahrt

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Offline alepu

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Re: Bemannte vs. unbemannte Raumfahrt
« Antwort #225 am: 14. Juli 2020, 07:43:50 »
Wird auch alles immer wieder sehr schön von den bücherschreibenden Astronauten berichtet.

Chris Hadfield,  Anleitung zur Schwerelosigkeit
Scott Kelly,  Endurance
Massimino Mike, Spaceman
Samantha Cristoforetti, Die lange Reise
Alexander Gerst, 166 Tage im All

Um nur ein paar zu nennen
Man muß es hald nur wirklich lesen.

Die extremen Schwierigkeiten des Mole/InSight-Landers auf dem Mars ist ja auch wieder ein sehr eindeutiges Beispiel der Begrenztheit robotischer Forschung. Ein Astronaut mit einer einfachen Schaufel, und das Problem wäre gar nicht erst entstanden.

Offline FlyRider

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Re: Bemannte vs. unbemannte Raumfahrt
« Antwort #226 am: 14. Juli 2020, 08:13:19 »
Die extremen Schwierigkeiten des Mole/InSight-Landers auf dem Mars ist ja auch wieder ein sehr eindeutiges Beispiel der Begrenztheit robotischer Forschung. Ein Astronaut mit einer einfachen Schaufel, und das Problem wäre gar nicht erst entstanden.

Klar, ist für mich trotzdem kein gutes Beispiel. Denn es geht halt nicht. Punkt aus. Man kann immer sagen, dass man ja theoretisch auch Menschen zum Mars schicken könnte, aber wir können es eben nicht. Wir haben nicht die Raumschiffe und wir haben nicht die Infrastruktur am Mars. Warum nicht? Weil so eine Mars Mission lt. Nasa vermutlich 120 - 150 Milliarden Dollar kosten würde (hab ich irgendwo mal gelesen, finde jetzt den Link aber nicht).

Vermutlich dürfte hier auch niemand die Daten haben, um abschließend beurteilen zu können, ob man irgendein Experiment auf Des ISS evtl. auch mit einem anderen Setup in einem Satelliten hätte machen können. Dass auf der ISS sinnvolle Forschung betrieben wird, möchte ich keineswegs anzweifeln. Ob die 100 Milliarden Dollar dafür alleine zielgerichtet waren (wenn man rein die Forschungsergebnisse haben möchte) – ich denke, das kann man zumindest hinterfragen.

Für mich macht die bemannte Raumfahrt vor allem deswegen Sinn, weil ich möchte, dass der Mensch immer weiter hinaus ins All vordringt. Erst mit Robotern und dann aber auch mit Menschen. Wenn man das nie übt, wird man es nie können.

Den Vorschlag von holleser zur ISS  „[...] die Forschung dort größtenteils auf Vorbereitung einer Langzeit Mond oder Marsmission umstellen“ find ich übrigens durchaus nachdenkenswert. Siehe oben.  ;)

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Offline alepu

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Re: Bemannte vs. unbemannte Raumfahrt
« Antwort #227 am: 14. Juli 2020, 11:23:47 »
Zitat von: FlyRider link=topic=3680.msg483978#msg483978
Den Vorschlag von holleser zur ISS  „[...] die Forschung dort größtenteils auf Vorbereitung einer Langzeit Mond oder Marsmission umstellen“ find ich übrigens durchaus nachdenkenswert. Siehe oben.  ;)

Fand ich beim ersten Lesen auch recht vernünftig.
Ansatzweise wird das ja auch schon versucht, z.B.  Langzeitaufenthalte von Astronauten und kleine Gewächshäuser. Für anspruchsvollere Forschung diesbezüglich finde ich ISS eher etwas ungeeignet( z.B. künstliche Schwerkraft, Roboter für EVAs )
Ich glaube aber, daß spätestens mit Starship als Raumstation hier noch sehr viel in diese Richtung geforscht werden wird (siehe auch frühere Beiträge von mir)
(Nach der Definition von #holleser, wäre das aber wohl alles 'Selbstzweck' und würde sowieso nicht zählen.  ;) )

Wir haben nicht die Raumschiffe und wir haben nicht die Infrastruktur am Mars. Warum nicht? Weil so eine Mars Mission lt. Nasa vermutlich 120 - 150 Milliarden Dollar kosten würde (hab ich irgendwo mal gelesen, finde jetzt den Link aber nicht).

Der Preis ist nicht das Ausschlaggebende., der wird doch nur vorgeschoben.
Es fehlt der Wille.
Wenn sich die Menschheit einig wäre das zu tun, wäre der Preis kein Problem.
Natürlich ist bemannte Raumfahrt teuer, kompliziert und risikobehaftet, aber sie ist machbar und notwendig.
Es fehlt heute ein charismatischer Kennedy der die Menschen hinter einem grossen Ziel vereint, dazu motiviert Grenzen zu überschreiten, uns begeistert und uns zu den Sternen führt.
Vor über 50 Jahren sind sie nach nur 10-jähriger Entwicklungszeit praktisch aus dem Nichts heraus auf dem Mond gelandet, ohne groß nach den Kosten zu fragen, weil sie ein gemeinsames Ziel hatten. Es folgte leider eine recht raumfahrtmüde Zeit, aus der die breite Bevölkerung bis heute nicht erwacht ist.
Wenn die Antwort auf den Satz *Wir fliegen zum Mars* lautet
*Warum* sollen wir das machen? (bzw. warum überhaupt bemannte Raumfahrt)
Und nicht
*Wie* können wir das machen?
Dann läuft in der Beziehung doch was falsch.

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Offline Rücksturz

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Re: Bemannte vs. unbemannte Raumfahrt
« Antwort #228 am: 18. Juli 2020, 21:15:56 »
Die extremen Schwierigkeiten des Mole/InSight-Landers auf dem Mars ist ja auch wieder ein sehr eindeutiges Beispiel der Begrenztheit robotischer Forschung. Ein Astronaut mit einer einfachen Schaufel, und das Problem wäre gar nicht erst entstanden.

Vermutlich dürfte hier auch niemand die Daten haben, um abschließend beurteilen zu können, ob man irgendein Experiment auf Des ISS evtl. auch mit einem anderen Setup in einem Satelliten hätte machen können. Dass auf der ISS sinnvolle Forschung betrieben wird, möchte ich keineswegs anzweifeln. Ob die 100 Milliarden Dollar dafür alleine zielgerichtet waren (wenn man rein die Forschungsergebnisse haben möchte) – ich denke, das kann man zumindest hinterfragen.
(Hervorhebung von mir)

Aber natürlich, wir alle hier im Forum "haben die Daten", man muss sich nur für Raumfahrt interessieren und diese Informationen auch lesen.
Ich empfehle als (leider negatives) Musterbeispile EU:Cropis:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=12493.0
Ich habe diese Mission eine Weile verfolgt, ich war auch bei einem Vortrag noch Jahre vor dem Start.
Meinen Bericht dazu kann man ab da nachlesen:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=12493.msg313061#msg313061

Um zum Topic zu kommen, muss ich mich selbst zitieren (aus meinem Bericht zu dem Vortrag von beteiligten Forschern 2014):
Zitat
Warum verwendet man einen eigenen Satelliten und geht nicht auf die ISS?
Wobei mich diese Antwort dann doch überrascht hat.

Hauptproblem ist das notwendige Mitführen und Umwälzen von 11 l Wasser!  :o
Das würde mindestens ein Doublecontainment, evlt. sogar ein Triplecontainement erfordern.
Man hat auf der ISS erhebliche Bedenken gegenüber größeren Mengen Wasser.
Eine entsprechende Abschottung gegen Wasservelust wäre aber sehr schwer und damit wieder sehr teuer.
Darüber hinaus gibt es weitere Argumente, welche gegen die ISS sprächen.
Es gibt nur wenige Gelegenheiten für Forschungsanträge aufgenommen zu werden (oder mitzufliegen? das habe ich nicht ganz verstanden),
es dauert sehr lange im Vorlauf, die Kosten sind relativ hoch und man ist nicht der einzige Herr an Bord.
Letztendlich hofft man günstiger und schneller zu sein und das machen zu können was man will.
Wobei das mit dem schneller relativ ist, nachdem der Start sich schon nach 2017 verschoben hat.
Allerdings habe ich vergessen nach dem Grund für die Verschiebung zu fragen.

Dass sich der Start mit SpaceX dann noch mal zwei Jahre verschoben hat, ist eigentlich schon eine Randnotiz.
Man ist nicht auf die ISS gegangen, weil man den Aufwand und die Kosten für ein doppeltes Containment gescheut hat.
Außerdem hat man gehofft der Start eines Satelliten würde schneller gehen als eine Mitfluggelegenheit zur ISS.
Da könnte man sagen: Ganz klar, weil auf der ISS Menschen geschützt werden müssen, macht man Forschung besser auf einem unbemenschten Satelliten...

Leider ist bei einem banalen Softwarupdate etwas schiefgelaufen, was man auch nach Monaten Troublshooting vom Boden aus nicht beheben konnte.
Als Folge ließ sich das eigentliche Experiment, weswegen der Satellit überhaupt gebaut und gestartet wurde (mit geschätzt mind. 10 Jahr Arbeit und Vorlauf), einfach nicht starten.
Auch wenn sich die Abschaltmeldung recht positiv liest, das eigentliche Experiment hat nicht stattgefunden:
https://www.dlr.de/content/de/artikel/news/2020/01/20200113_abschied-von-mission-eucropis.html

Auch wenn die fehlerhafte Software die Elektronik verbruzzelt hat oder durch eine falsche Ansteuerung ein Ventil blockiert, ich bin sicher ein Astronaut hätte auf der ISS bei einem entsprechenden Experiment den Fehler wesentlich besser eingrenzen können, das fehlerhafte Bauteil austauschen und somit die Arbeit von Dutzenden oder mehr Menschen retten können.
Und selbst wenn das ganze Experiment auf der ISS nicht zu reparieren gewesen wäre, hätte man es immer noch mit einer Cargo-Dragon zurückschicken können, um es auf der Erde zu untersuchen.

Ich denke es gibt kaum ein besseres Beispiel dafür, dass zwar robotische Forschung auf Satelliten möglich ist, diese im Fehlerfall aber einem von Astronauten überwachten unterlegen ist.

Das soll jetzt nicht heißen, dass es nicht auch anders geht, man denke nur an die vielen sehr erfolgreichen Weltraumteleskope (wobei diese u.U. natürlich auch von einer menschlichen Wartung/Reparatur profitieren).
Der Königsweg könnte ein (schon oft vorgeschlagener) Freeflyer sein.
D.h. eine Raumkapsel oder Satellit, der an der ISS andocken kann, von Astronauten/Kosmonauten "betreten" werden kann, um Experimente zu installieren, zu aktivieren, Proben zu bestücken und zu entnehmen.
Für die eigentliche Experimentierphase dockt das dann unbemenschte Raumschiff ab und fliegt autark.
Dadurch bekommt man auch eine "bessere" Mikrogravitation als auf der ISS.
Falls dann mal ein Versuchsaufbau "zickt" hat man die Chance beim nächsten Wartungs-Docking am "Heimathafen" Hand anzulegen und ein Experiment zu retten.

Zitat
Den Vorschlag von holleser zur ISS  „[...] die Forschung dort größtenteils auf Vorbereitung einer Langzeit Mond oder Marsmission umstellen“ find ich übrigens durchaus nachdenkenswert. Siehe oben.  ;)
Ich verstehe dieses "entweder oder" nicht!
Sehr viele medizinische und psychologische Experimente auf der ISS drehen sich um Langzeitaufenthalte im All und sind eine Vorbereitung für längere Mond- und Marsmissionen.
Die Optimierungsiterationen der immer ausgefeilteren Lebenserhaltungssystem und der Wasserrückgewinnung sind Vorbereitungen für weitere und längere BEO-Missionen.
Forschung und Entwicklung für Missionen über den LEO hinaus wird doch längst auf der ISS gemacht, ohne dass deswegen auf z.B. materialwissenschaftliche Experimente verzichtet werden müsste.

Viele Grüße
Rücksturz
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- eingebrachte Artikel sprechen für Dich 
- denke beim Schreiben Deines Beitrages an den Empfänger

Re: Bemannte vs. unbemannte Raumfahrt
« Antwort #229 am: 20. Juli 2020, 08:28:28 »
Ein Teil der genannten Ergebnisse der ISS sind aber das Ergebnis der erdgebundenen Zuarbeit. Um einen Roboterarm zu entwickeln brauche ich keine ISS. Wenn man alle Kosten der ISS auf der einen Seite zusammennimm und das sind ja XXX Milliarden und auf der anderen Seite der Nutzen dann ist da eine Diskrepanz. Was sind die Ergebnsisse wert? Vielleicht 10 Millionen vielleicht 100. Aber um diese Ergebnisse zu erreichen wurde 1000 mal mehr ausgegeben. Und wenn in <10 Jahren die ISS deorbitiert ist, ist das ganze investierte Geld weg.
Bedenkt dabei, dass das ganze von Staaten und somit Menschen finaziert wird die überhaupt keinen Bezug zur Raumfahrt haben.Einem großteil der Bevölkerung ist nicht bekannt, dass das Shuttle nicht mehr fliegt. Wen die dann davon hören,dass man eine 100.000.000.000 Station im Meer versenkt fördert das grade nicht den zuspruch zur Raunfahrt.
Stellt euch nur mal vor wenn das ganze Geld welches wir für eine kleine zeitlich beschränkte Forcshungsstaton in eine dauerhafte großstruktur ausgegeben hätte.
Ich denke dabei an Riesige Photovoltaikarrays, Ionentriebwerke, Großvolumige Habitate, Mehrere Monatagearme. Einfach erweiterbare zentrale Strukturen. Und das alles in einem Orbit, in dem die Abbremsung der Atmosphäre keine rolle mehr spielt. Die Aufbau-Astronauten hätte Ingenieure und Monteure sein müsen keine Wissenschaftler. Wenn wir das in den letzten 30 Jahren aufgebaut hätten, dann könnte nun auch mit Forschung begonnen werden.
Aber so ist es halt nicht gekommen und bald stehen wir ohne Station da und alles ist futsch.

Offline R2-D2

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Re: Bemannte vs. unbemannte Raumfahrt
« Antwort #230 am: 20. Juli 2020, 10:50:05 »
Stellt euch nur mal vor wenn das ganze Geld welches wir für eine kleine zeitlich beschränkte Forcshungsstaton in eine dauerhafte großstruktur ausgegeben hätte.
[..]
Aber so ist es halt nicht gekommen und bald stehen wir ohne Station da und alles ist futsch.
Für die Lebensdauer der ISS ist doch nicht die Abbremsung durch die Restatmosphäre das Problem. Das lässt sich durch regelmäßiges Anheben mit Triebwerken an der Station oder der Progress-Frachter relativ leicht beheben.
Die Lebensdauer wird vielmehr durch das Altern aller möglichen Komponenten bestimmt. Das findet auch in höheren Umlaufbahnen statt.
Dort draußen kommen sogar noch zusätzliche Probleme hinzu, z.B. höhere Strahlung (führt auch zum Altern der Struktur, und noch mehr für die Astronauten) und der Transport dort hoch benötigt mehr Treibstoff - sowohl einmalig für die Station, als auch ständig für die Versorgungsflüge.
Und "bald" ist auch relativ, bis 2024 sollte es noch gehen, evtl. sogar länger.

Offline Hugo

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Re: Bemannte vs. unbemannte Raumfahrt
« Antwort #231 am: 20. Juli 2020, 12:01:37 »
Wen die dann davon hören,dass man eine 100.000.000.000 Station im Meer versenkt fördert das grade nicht den zuspruch zur Raunfahrt.

Es ist verständlich, wenn man mit absoluten Zahlen kommt, daß man dann jemanden, der sich überhaupt nicht informiert hat, schnell auf  seine Seite ziehen kann.

Aber ist das so denn überhaupt korrekt? Rechnen wir die Absoluten Zahlen mal herunter:

A = 100 Millariden Euro für die ISS
B = 7,594 Milliarden Menschen auf der Welt
C = 8077 Tage Lebenszeit ISS (20.11.1998  bis 31.12.2024)

Wenn ich A / B / C rechne kommt 0,0016 Euro pro Tag und Mensch dabei heraus. Ist das teuer?
Wenn man gleiches nur mit den Zahlen für Deutschland macht, kommt 0,0068 Euro pro Tag dabei heraus. Ist das teuer?

Somit zahle ich 0,0068 Euro pro Tag für die ISS.  Ist das teuer?


Quelle Kosten ISS Deutschland: https://www.welt.de/wirtschaft/article159719461/2-50-Euro-zu-viel-fuer-den-Aussenposten-der-Menschheit.html

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Offline Nitro

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Re: Bemannte vs. unbemannte Raumfahrt
« Antwort #232 am: 20. Juli 2020, 12:12:42 »
Wen die dann davon hören,dass man eine 100.000.000.000 Station im Meer versenkt fördert das grade nicht den zuspruch zur Raunfahrt.

Es ist verständlich, wenn man mit absoluten Zahlen kommt, daß man dann jemanden, der sich überhaupt nicht informiert hat, schnell auf  seine Seite ziehen kann.

Hinzu kommt, dass man bestimmte Errungenschaften und Ergebnisse der Forschung auf der ISS gar nicht erst mit Zahlen aufwiegen kann. Wer bestimmt denn wieviel das Leben der Menschen wert ist, welche z.B. durch die neuen Brustkrebsbehandlungen oder die Gehirnoperationen gerettet wurden und vor allem auch noch in Zukunft und wahrscheinlich auch noch weit ueber die Lebenszeit der ISS hinaus gerettet werden. Oder wer bestimmt wieviel die Gesundheit oder Lebensqualitaet der Menschen wert ist, welche ein besseres Medikament gegen Osteoporose bekommen haben, welche einer langen Salmonellenerkrankung entkommen konnten, oder welche einfach nur sauberes Wasser trinken konnten?

Und wir sprechen auch immer wieder ueber die Forschung als Grundlage fuer bemannte Mond- und Marsfluege. Das ist Forschung, welche schon jetzt auf der ISS durchgefuehrt wird und das in Zukunft auch noch vermehrt. Wie soll man die Ergebnisse dieser Forschung finanziell beziffern? Warum muss in unserer Gesellschaft eigentlich immer alles mit Gewinn klasifiziert werden.

Wenn ich meine Ernaehrung umstelle, tue ich dass doch auch nicht zwangsweise nur um Geld zu sparen, sondern z.B. auch um meine Gesundheit zu foerdern oder aus ethischen oder oekologischen Gruenden. Das kann man auch nicht mit $$$ beziffern.
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

Online Collins

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Re: Bemannte vs. unbemannte Raumfahrt
« Antwort #233 am: 20. Juli 2020, 12:49:20 »
Um mal auf den Roboterarm zurück zu kommen :
 Wer sagt den das er jemals gebaut und entwickelt würde wenn es nicht die ISS gegeben hätte?
Ich will damit sagen das das eine ohne das andere nicht gegeben hätte.
Vieles auf der ISS wurde erst mit dem Bau und den damit entstanden Problemen entwickelt.
Das Firmen das neue Wissen dann für andere Projekte nutzen und weiter Entwickeln liegt in der Natur der Sache.

Mfg
Collins
Zeige mir einen Helden und ich zeige dir eine Tragödie dazu
Wir sind alle sehr unwissend, aber bei jedem ist es etwas anderes, was er nicht weiß. Albert Einstein.

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Offline alepu

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Re: Bemannte vs. unbemannte Raumfahrt
« Antwort #234 am: 20. Juli 2020, 13:40:00 »
Also @holleser manchmal begreife ich wirklich nicht wie du denkst.  :-\
So zu argumentieren geht doch vollkommen an der Realität vorbei.
Die ISS wird doch nicht betrieben um damit Geld zu verdienen.
Und auch die Wissenschaft auf der ISS wird nicht betrieben um damit Geld zu verdienen.
Kein Mensch wurde jemals Astronaut weil das ja so gut bezahlt wird!
Übrigens genauso wenig wie EM SpaceX gegründet hat um damit Geld zu verdienen.
Da könntest du auch sagen, ein eigener Wagen ist rausgeschmissenes Geld, denn spätestens nach xx Jahren ist er kaputt und ausserdem hat er noch hohe laufende Unkosten und erwirtschaften tut er auch nix.
Oder, die drei Schiffe von Columbus zu finanzieren war ein Riesenblödsinn, denn er hat Indien ja nie erreicht.
Die Erkenntnisse und Errungenschaften vom 'Projekt ISS' in Geld aufwiegen zu wollen ist doch von vorneherein zum Scheitern verurteilt!
Was hat denn die bemannte Mondlandung finanziell gebracht?
Was bringt die gesamte bemannte Raumfahrt?
Was bringt die unbemannte?
Was bringt es, daß man lebt? Sterben werden wir eh mal und das letzte Hemd hat keine Taschen.

Und die *Aufbauastronauten* waren Piloten, Ingenieure, Monteure, Mechaniker, Mediziner und Wissenschaftler. Und das jeweils alles in einer Person.
Ich empfehle dir mal ein oder zwei Bücher von Astronauten zu lesen. (Wenn du das schon getan haben solltest, lese sie nochmal, offensichtlich hast du nicht alles richtig verstanden)

Offline proton01

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Re: Bemannte vs. unbemannte Raumfahrt
« Antwort #235 am: 01. November 2020, 13:31:14 »
Ich bin ebenfalls der Ansicht, das eine bemannte Mission effektiver wär.

Haben die Apollo-Astronauten so viel mehr wissenschaftliche Erkenntnisse geliefert, als die ganzen Mondsonden?
Vermutlich nicht. Aber die Apollo-Missionen waren, glaube ich, zuallererst politisch motiviert.
Natürlich hinsichtlich der Biodennahen wissenschaften. Apollo brachten etwa 380 kg Mondgestein zur Erde, welches bis heute untersucht wird. Die drei sowjetischen unbemannte Sonden haben es nur auf 326 Gramm geschaff, weniger als 1/1000 von Apollo. Und unbemannte Sonden sammeln was in Greifarmnähe liegt. Die Apolloo Astronauten waren ausgebildet und haben Bodenproben verschjiedener Beschaffenheit gezielt aufgesammelt.

Wie 'gut' unbemannt funktioniert sieht man ja an der InSight-Mole auf dem Mars. Astronauten hätten das sicher längst erledigt.

rewafox

  • Gast
Re: Bemannte vs. unbemannte Raumfahrt
« Antwort #236 am: 01. November 2020, 13:44:33 »
Natürlich hinsichtlich der Biodennahen wissenschaften. Apollo brachten etwa 380 kg Mondgestein zur Erde, welches bis heute untersucht wird. Die drei sowjetischen unbemannte Sonden haben es nur auf 326 Gramm geschaff, weniger als 1/1000 von Apollo. Und unbemannte Sonden sammeln was in Greifarmnähe liegt. Die Apolloo Astronauten waren ausgebildet und haben Bodenproben verschjiedener Beschaffenheit gezielt aufgesammelt.

Wie 'gut' unbemannt funktioniert sieht man ja an der InSight-Mole auf dem Mars. Astronauten hätten das sicher längst erledigt.

Ja, Du hast Recht! Daran hatte ich nicht gedacht!. Andererseits, wieviel wissenschaftliche Erkenntnis konnte man mehr aus dieser grösseren Menge an Gestein sammeln, die man vielleicht aus den automatisch gesammelten Proben nicht gewinnen konnte?
Aber ich bin ja bei Dir!  ;)

McPhönix

  • Gast
Re: Bemannte vs. unbemannte Raumfahrt
« Antwort #237 am: 01. November 2020, 16:26:03 »
Vorerst ( ! ) ist das menschliche Auge, zusätzlich von Fachleuten/Geologen trainiert und geschult, wohl durch nicht zu ersetzen.
Ein Kamerasystem, das ähnlich wie ein Mensch seinen Blickschweifen läßt und dann urteilt "Hoppla das sieht interessant aus" oder "Aha, da haben unsere Leute davon gesprochen"
dürfte mit der Elektronik, Mechanik und Spezialoptik fast so viel wie ein Mensch wiegen. Und hat dann immernoch Einschränkungen wie "Mein Greifarm ist zu kurz / der Brocken ist zu unhandlich / bis dorthin ist es zu gefährlich für den Antrieb"
Ein Mensch geht halt die paar Schritte.
Und aus Kilogramm kann man sehr wohl mehr rauslesen als aus ein paar Gramm. Allein schon durch Untersuchungen, wie fest ist das Material, was hatte daneben gelegen und warum etc. Auch ein Darunterschauen unter interessante Brocken in Hinsicht, warum liegt der da so und ist das schon immer so ist nur eingeschränkt möglich.

rewafox

  • Gast
Re: Bemannte vs. unbemannte Raumfahrt
« Antwort #238 am: 01. November 2020, 17:49:16 »
Hallo,

Und aus Kilogramm kann man sehr wohl mehr rauslesen als aus ein paar Gramm. Allein schon durch Untersuchungen, wie fest ist das Material, was hatte daneben gelegen und warum etc. Auch ein Darunterschauen unter interessante Brocken in Hinsicht, warum liegt der da so und ist das schon immer so ist nur eingeschränkt möglich.

Und Du meinst, ein Geologe würde da im Raumanzug stehen und so arbeiten? Ich glaube eher, er würde Proben sammeln, Fotos machen und dann damit in der Sicherheit seiner Station weiter arbeiten.

Auch die Kilogramm Mondgestein hätte man mit automatischen Rückholsonden beschaffen können. Das wär in der Tat viel billiger. Und gerade da man ja beim Mond fast in Echtzeit agieren kann und man am Sammelroboter eine Kamera, andere Geräte und Sensoren anbringen kann, um die von Dir genannten Tätigkeiten durchzuführen, ist das für mich kein Argument!

Ich bin übrigens absoluter Befürworter der bemannten Raumfahrt! Nicht das ein falscher Eindruck entsteht!  ;)

Einen schönen Sonntagabend!

McPhönix

  • Gast
Re: Bemannte vs. unbemannte Raumfahrt
« Antwort #239 am: 01. November 2020, 18:47:35 »
Und Du meinst, ein Geologe würde da im Raumanzug stehen und so arbeiten? Ich glaube eher, er würde Proben sammeln, Fotos machen und dann damit in der Sicherheit seiner Station weiter arbeiten.
Ja natürlich nicht vor Ort. Aber Fotos machen vor Ort, um das Material UND seine Umgebung zu sehen, war eh angesagt. Dafür hat man die Astronauten mit Kenntnissen gedrillt.

Zitat
Auch die Kilogramm Mondgestein hätte man mit automatischen Rückholsonden beschaffen können. Das wär in der Tat viel billiger.
Hätte man? Und warum hat man nicht?

Zitat
Und gerade da man ja beim Mond fast in Echtzeit agieren kann und man am Sammelroboter eine Kamera, andere Geräte und Sensoren anbringen kann...
Man kann halt noch nicht so aus dem Vollen, wie man möchte. Schau Dir doch das Gezerre und Geändere um SLS und andere Mondprojekte etc. an. Das kann noch dauern.

Es ist halt so, daß ein Großteil von dem, was man an Intelligenz und Performance in Sonden, Rover etc. einbauen könnte, eben nicht im durchaus heute schon möglichen Umfang eingebaut werden kann. Weil man das Zeug Schüttel- und Vibrationsfest machen muß für den Moment des Starts. Da wiegt dann diese Mechanik mehr als die Nutzlast. Das ist frustrierend. So wird es denn wohl doch eher tatsächlich Geologen auf Mond und Mars geben, als daß man große superstabile bewegliche Superintelligenz irgendwo absetzen kann.

Zitat
Ich bin übrigens absoluter Befürworter der bemannten Raumfahrt! Nicht das ein falscher Eindruck entsteht!  ;)

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Offline Sensei

  • Raumcon Moderator
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Re: Bemannte vs. unbemannte Raumfahrt
« Antwort #240 am: 02. November 2020, 00:54:40 »
Der wichtigste Unterschied sind nicht einmal die Fähigkeiten der Menschen gegenüber robotischer Sonden. Sondern der soziale Faktor bei der bemannten Raumfahrt.

Ein 200 Mrd. $ Artemis Programm bekommt man der Bevölkerung vlt noch verkauft. Aber kündige Mal an in einem Kraftakt die selben Mittel für sondern und Rover auszugeben.

Mit 5 Flagship-Missionen pro Jahr lässt sich wissenschaftlich viel mehr erreichen als mit einem einfachen Artemis (ohne die jetzt gegeneinander auszuspielen. Auch ein bemannte Mondprogramm wird von etlichen Robotern unterstützt werden..)

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Offline Klakow

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Re: Bemannte vs. unbemannte Raumfahrt
« Antwort #241 am: 02. November 2020, 07:26:59 »
Das macht für den Mond ja durchaus Sinn falls man ne Energieversorgung hat die verhindert dass das Ding in der zwei wöchigen N8 nicht dem Tod des Universums vorauseilt.
Ein Problem hat man da zumindest nicht, man kann das Ding vom Erdboder aus Steuern, das geht beim Marseinfach nicht.