Zukünftige Mond-Erforschung

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Online alepu

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Re: Zukünftige Mond-Erforschung
« Antwort #25 am: 06. September 2023, 13:36:57 »
Australien will mit einer der ersten Artemislandemissionen einen eigenen Mond-Rover mitschicken, um u.a. zu versuchen Regolith zu  untersuchen/verarbeiten und Sauerstoff zu gewinnen.
Australische Staatsbürger können jetzt Namensvorschläge einreichen.

https://www.industry.gov.au/news/competition-to-name-australias-lunar-rover
« Letzte Änderung: 07. September 2023, 12:20:24 von alepu »

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Re: Zukünftige Mond-Erforschung
« Antwort #26 am: 15. November 2023, 23:03:33 »
Nach einem Bericht von Gerhard Kowalski (raumfahrer.net) will Russland im Zeitraum von 2031 - 2040 Kosmonauten auf dem Mond landen und 2041 - 2050 eine Mondstation aufbauen.
Also möglicherweise unabhängig von China agieren.

Offline Regnart

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Re: Zukünftige Mond-Erforschung
« Antwort #27 am: 16. November 2023, 07:56:53 »
Russland wird ganz sicher unabhängig von China agieren. Das Problem war am Ende das Funkprotokoll. Man wollte Ende 2021 ein Netz von Bodenstationen in Russland und China aufbauen, um über einen größeren Längengrad-Bereich (also Zeitraum) Nutzlastdaten zu empfangen, konnte sich aber nicht auf einen gemeinsamen Standard einigen. Bei Venezuela, Aserbaidschan etc. sind die Bodenstationen dagegen bereits chinesisch. Da besteht keine Notwendigkeit für Verhandlungen - die können sofort zu 100 % mitarbeiten.

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Re: Zukünftige Mond-Erforschung
« Antwort #28 am: 08. Dezember 2023, 11:20:27 »
Von der DARPA (Militär) wurden 14 große und kleine Firmen beauftragt innerhalb von 7 Monaten Studien zur Entwicklung einer integrierten kommerziellen Mond-Infrastruktur vorzulegen.
Darunter sind auch einige bekanntere Firmen wie Blue Origin, CisLunar Industries, Firefly Aerospace, Honeybee Robotics, Nokia, Northrop Grumman, Redwire, Sierra Space, SpaceX.
Die Firmen sollen zusammenarbeiten um eine "selbsttragende, finanziell unabhängige Infrastruktur, in kommerziellem Besitz und kommerziell betrieben" zu erreichen.
Diese Zusammenarbeit soll sich auf folgende 6 Bereiche erstrecken: Kommunikation und Navigation, Konstruktion und Robotik, Marktanalyse, Bergbau und ISRU, Energieerzeugung, Transport und Logistik.
Weder genaue Details noch Anschub-Finanzierung wurden bekanntgegeben.
Das Ganze läuft unter dem Namen LunA-10 und soll sich über die nächsten 10 Jahre erstrecken.

Es geht also kurzgesagt darum im Auftrag des U.S.-Militärs eine kommerziell betriebene Mondstation aufzubauen, in der gewinnbringend Mondgestein abgebaut, verarbeitet und abtransportiert wird.

https://spacenews.com/darpa-picks-14-companies-for-lunar-architecture-study

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Offline Pham

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Re: Zukünftige Mond-Erforschung
« Antwort #29 am: 14. Dezember 2023, 15:29:37 »
Dass der gesamte Mond chinesisches Interessensgebiet ist, bedeutet ja nicht, dass die Chinesen irgendjemanden davon abhalten, dort zu landen, wo er will. Ganz im Gegenteil. Im Juni hat die Strategische Kampfunterstützungstruppe auf Bitten der NASA ihren Relaissatelliten Elsternbrücke für die Nutzung durch andere Raumfahrtagenturen freigegeben - offensischtlich damit die Besatzung von Artemis 2 auch wenn sie die Rückseite des Mondes überfliegt, mit der Heimat sprechen kann:
https://www.ithome.com/0/700/151.htm

Die Volksbefreiungsarmee unterstützen jeden, der Interesse am Mond hat, selbst die Amerikaner. Die stellen Bauanleitungen für Mondlandefähren ins Internet. Wenn die Amerikaner meinen, sie können das besser, dann kann man ihnen wirklich nicht mehr helfen.

Ambitioniert ist das mit der gesamten Mondoberfläche nur auf den ersten Blick. Erstens sprechen wir hier über einen Zeitraum von Jahrhunderten, zweitens liegt das in der Natur der Sache. Im Südpol-Aitken-Becken hat ein Asteroid den Boden schon mal gründlich durchgepflügt und Du brauchst das Uran nur noch aufzusammeln. Von den Mondpolen aus hast Du einen guten Blick auf die Magnetosphäre der Erde und kannst - so hofft man zumindest - nach einem koronalen Massenauswurf früher Entwarnung und das Signal zum Wiederhochfahren von Satelliten geben. Bei ehemaligen Vulkanen in Äquatornähe gibt es Lavaröhren, wo man sich vor der kosmischen Strahlung verkriechen und tatsächlich permanent besetzte Stationen aufbauen kann. Sich wegen irgendwelcher sowieso nicht abbaubarerer Wassereisvorkommen auf den Südpol zu kaprizieren ist viel zu kurz gedacht.

Womöglich hast Du recht, dass die chinesische Regierung aktuell trotz der Aussage "dass der gesamte Mond chinesisches Interessensgebiet ist ..." nichts dagegen, dass auch Andere dort landen und ihre "Claims" abstecken. Solche Aussagen sind auch immer erst hinsichtlich der eigenen Kultur zu hinterfragen, wie man hier interpretiert und wie es gemeint war.
Andererseits zeigt China, dass es ansonsten mit selbstdefiniertem "Hoheitsterritorium" eher spaßbefreit unterwegs ist, wenn man so in den Westpazifik schaut.

Das China hier (Mond) derzeit etwas entspannter ist, liegt wohl auch mit daran, dass der Mond auch seitens China auf einer sehr viel längerfristigen Zeitachse  interessant werden KÖNNTE. Aber derzeit hat man hoch keinen wirklich akuten wirtschaftlichen Bedarf am Mond.
Das kann sich aber innerhalb weniger Jahrzehnten ändern.

Aber derzeit sehe ich es eher positiv, dass sich hier wieder eine Wettbewerbssituation anbahnt.
Hier gilt "Konkurrenz belebt das Geschäft".
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

Offline Regnart

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Re: Zukünftige Mond-Erforschung
« Antwort #30 am: 14. Dezember 2023, 16:26:26 »
Wir müssen hier sehr präzise auf die Formulierungen achten. Die chinesische Regierung hat nichts dagegen, das Andere auf dem Mond landen. Ein individuelles Nutzungsrecht für Weltraumressourcen lehnt sie jedoch kategorisch ab. "Claims" abstecken ist nicht und wird gnadenlos geahndet:
https://spj.science.org/doi/10.34133/space.0102

Daher werden auch explizit nur Raumfahrtagenturen bei der Monderkundung unterstützt, nicht jedoch Privatfirmen.

Das ist aber letztendlich eine Phantomdiskussion. Die NASA jammert schon wegen der schlappen vier Milliarden Dollar für einen simplen Flug zum Mond - an den Aufbau einer lunaren Infrastruktur und den Abbau irgendwelcher Bodenschätze ist in der freien Welt nicht ansatzweise zu denken. Von daher lässt man die Amerikaner ruhig machen und sieht dem Artemis-Programm eher amüsiert zu. Wie es ein chinesischer Forist einmal ausgedrückt hat: "Jetzt jagen wir die Amerikaner erst mal durch das Minenfeld und sehen, was passiert." :D

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Online alepu

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Re: Zukünftige Mond-Erforschung
« Antwort #31 am: 14. Dezember 2023, 17:46:58 »
Noch ist es für so einen "Abbau von Bodenschätzen" natürlich noch viel zu früh.
Das bedeuted aber nicht, daß daran noch nicht gedacht, und auch geforscht wird.
(Und eben gerade in der "freien Welt", denn da herrscht der Kapitalismus und wenn der eine mögliche Rendite schnuppert....)
Da wird vielenorts bereits recht intensiv daran gearbeitet, z.B. mit Mondregolitimitat und 3-D-Druckern.
(Siehe u.a. auch die oben verlinkte DARPA-Initiative.)
Bis das dann tatsächlich mal in so großem Stil praktisch umgesetzt wird, daß es sich auch kommerziell lohnt, ist allerdings noch ein sehr weiter Weg, aber die ersten (kleinen!) Schritte werden eben tatsächlich bereits jetzt unternommen.
Und es erwartet wohl auch Niemand, daß dies alles mit dem so überteuerten SLS/Orion/Artemis-Projekt realisiert wird.

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Re: Zukünftige Mond-Erforschung
« Antwort #32 am: 22. Dezember 2023, 23:50:02 »
Bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob das immer moch hierher gehört, aber da meine obige "LunA 10" - post aus dem "Militärfaden" hierher verschoben wurde, mach ich mal auch hier weiter.

Wie ja schon diese LunA-10 Initiative der DARPA vermuten läßt, will sich das Militär in Zukunft viel stärker im All und speziell auf dem Mond engagieren.
Zwar zielen sie (zumindest vorläufig!) noch nicht auf eigene Raumschiffe und speziell eigene Mond-Bodenstationen, was ja auch gegen die internationalen Absprachen verstoßen würde (Outer Space Treaty), aber planen doch zumindest eigene Militär-Astronauten als Wissenschaftler oder Berater einzusetzen. Ja sie gehen so weit zu behaupten, daß der Westen bzw. die NASA Gefahr läuft den gegenwärtigen Wettlauf im All mit den Russen und Chinesen (sic) zu verlieren, wenn sie nicht in der Zukunft noch viel enger mit dem DoD (Department of Defense) zusammenarbeitet.
"Nur die großen Erfahrungen des Militärs auf sehr vielen Gebieten könnte uns davor bewahren, daß die Chinesen die erste bemannte Mondstation baut und damit die Regeln vorschreibt."
So auf die Tour:
"Entweder ihr holt uns mit ins Boot, oder ihr könnt sehen wo ihr bleibt", bzw.
"Wer zuerst kommt mahlt zuerst" oder "den letzten beißen die Hunde"


https://spacenews.com/to-win-the-new-space-race-nasa-and-the-dod-need-to-shift-their-collaboration-into-high-gear

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Re: Zukünftige Mond-Erforschung
« Antwort #33 am: 13. September 2024, 11:04:56 »
Nachdem die letzten Mondlandungen ja zum Teil erhebliche Probleme hatten, sind in den nächsten Monaten zumindest 3 weitere geplant.
- ispace Mission-2 soll im Dezember starten und 4 - 5 Monate zum Mond unterwegs sein
- Intuitive Machines IM-2 (Start Dezember/Januar) soll bereits eine Woche nach dem Start landen und
- Firefly Blue Ghost (Start Q4 2024) soll erst eine Woche im Erdorbit verbringen, bevor er zum Mond fliegt und 2 Wochen später landet


https://spacenews.com/second-ispace-lunar-lander-planned-for-launch-in-december