Raumcon
Raumfahrt => Bemannte Raumfahrt => Thema gestartet von: Poldie am 13. November 2007, 10:46:29
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Hallo,
mich würde mal interessieren ob es schon Pläne gibt wie man die ISS nutzt wenn sie dann mal endlich fertig gestellt ist. Unabhändig von den wissenschaftlischen Arbeiten die so oder so auf ihr durchgeführt werden.
Könnte es sein und ist es überhaupt möglich sie zu erweitern ? Kann man an den knotenpunkten weitere Module zufügen ? Ist es möglich sie als Tankstelle zu nutzen um zum Mond bzw Mars zu fliegen? Dazu müssen ja auch erstmal spezielle Module nach oben gebracht werden z.b. von Aral :-)
Wie lange kann nicht soll die Lebenszeit der Module im Weltall sein ?
Ist es eigentlich möglich die ISS so weit anzuheben das sie ihre aktuelle umlaufbahn verlässt und man mit dementsprechender antiebstechnik sie in eine Mondumlaufbahn bewegen kann ?
Grüße
Poldie
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*Lach* - zwei Verrückte, ein Gedanke? Ich habe in diesem Thread (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3794.0) grade ein, zwei Gedanken einfließen lassen, mit denen die ISS genutzt werden könnte.
Dass es zu so etwas konkrete Pläne bereits gibt wage ich zu bezweifeln - dann hätte schon jemand mal nach der Finanzierung gefragt und die ist in der aktuellen Lage mehr als fraglich. Andererseits träumt die Nasa immer noch von einer bemannten Mission zum Mars und technisch ist es wohl die günstigste Variante, die ISS als Sprungbrett zu benutzen - entweder um direkt von hier zu starten, oder um von hier aus eine weitere Station aufzubauen, die dann als Montageplattform dient.
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Hi,
Ein Hauptproblem der ISS (um sie als "Zwischenstation" zu benutzen) ist, dass sie sich auf einem sehr ungünstigen Orbit (51.6°, damit sie auch von Baikonur aus erreichbar ist) befindet. Für Mond oder Marsflüge braucht man wesentlich kleinere Inklinationen.
...und eine Station mit fast 500t Masse zum Mond bringen? Viel Spass ;D
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Hi Poldie,
das wär vielleicht machbar, wenns nicht so spekulativ wäre: Prinzipiell ist die ISS unbegrenzt haltbar. Zwar sind Reparaturen im All nur begrenzt möglich, aber beim modularen Aufbau hat man theoretisch immer die Möglichkeit, einzelne Module bei Bedarf komplett auszutauschen. Die Lebensdauer der ISS hängt also im wesentlichen davon ab, wie sich die Kapazität der zur Verfügung stehenden Transportkapazitäten entwickelt. Und da fällt insbesondere auf, dass das Shuttle bald nicht mehr zur Verfügung steht und damit insbesondere Reparaturen/Austausch am ~amerikanischen Solarkraftwerk unmöglich werden und damit die Energieversorgung kontinuierlich abnehmen wird. Weiterhin traue ich den privaten Unternehmen auf absehbare Zeit keine ausreichend stetige Transportkapazität zu, um eine Station zu versorgen. Aber nur um nun endlich auch mal eine Zahl zu nennen: Ich halte eine Betriebsdauer von 20 Jahren für möglich/realistisch. Das wäre dann bis 2018...
Gruß,
MSSpace...
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Ich bin fasziniert von der unglaublich komplexen Bautätigkeit an der ISS oder von der beeindruckenden Reparatur des Hubble-Teleskops. Mit Blick auf das amerikanische Constellation-Programm bzw. das Orion-Raumschiff beschleichen mich jedoch erhebliche Zweifel, ob mit dem künftigen Raumfahrtkonzept der USA solche Leistungen wiederholbar wären. Es scheint mir, als sei dieses Konzept für die Versorgung der ISS zwar durchaus tauglich, aber ansonten in erster Linie auf die Erkundung des tieferen Weltraums ausgelegt. Doch was hat man bei der NASA eigentlich vor, wenn die ISS einmal in die Jahre kommt, runderneuert werden muss oder ein Neubau ansteht?
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Doch was hat man bei der NASA eigentlich vor, wenn die ISS einmal in die Jahre kommt, runderneuert werden muss oder ein Neubau ansteht?
Nach dem momentanen Plan soll die ISS nach 2016 nicht mehr weiterbetrieben werden. Eine Verlängerung bis 2020 ist zwar sehr wahrscheinlich, aber noch nicht in trockenen Tüchern. Eine Nachfolgestation wird es nach derzeitiger Planung nicht geben. Wenn das Constellation-Programm so laufen würde, wie die NASA es sich wünscht (was es mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht tun wird), sollte es ja ab 2020 eine Basis auf dem Mond geben, welche man dann sozusagen als indirekte Nachfolge der ISS sehen könnte.
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So schön die Eierlegende Wollmilchsau namens Space Shuttel auch ist man hat auch ohne ihr sollche Leistungen erbracht und wird auch weiterhin sollche Leistungen oder grössere erbringen. Die Mir wurde zB ohne ihr zusammemengefügt, das ESA Lab Columbus sollte mit einer Ariane 5 zur ISS gebracht werden, der Hubble Nachfolger das James Webb Space Telescope wird nicht mit dem Space Shuttel sondern der Ariane 5 ins All gebracht. Man braucht allso keine Angst haben das es nichts spektakuläres mehr in der Raumfahrt gibt. Eher das Gegenteil denn nun hat die NASA dank der Einstellung des Shuttel wieder mehr Geld für andere spektakuläre Leistungen.
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Nach dem momentanen Plan soll die ISS nach 2016 nicht mehr weiterbetrieben werden. Eine Verlängerung bis 2020 ist zwar sehr wahrscheinlich, aber noch nicht in trockenen Tüchern.
Es scheint wahrscheinlich, dass die Shuttles nur bis 2011 einsetzbar sind und dass die ISS bis 2020 betrieben werden soll.
Wenn jetzt Ares und Orion in Frage gestellt werden und sonst keine Alternative da ist, werden es mehr als 5 Jahre ohne US-Zugang werden. Vielleicht für die gesamte Dauer?
Wie hängen eigentlich die Europäer da drin. Hängen die an den USA oder müßten die genau wie die USA bei Russland bemannte Raumflüge "kaufen"?
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Wie hängen eigentlich die Europäer da drin. Hängen die an den USA oder müßten die genau wie die USA bei Russland bemannte Raumflüge "kaufen"?
Machen wir doch schon die ganze Zeit. Die einzige Ausnahme war Thomas Reiter. Alle anderen ESA Astronauten sind mit der Soyuz zur ISS geflogen und daran aendert sich in Zukunft auch nichts. Fuer die ESA ist es aus dieser sicht also ziemlich egal, ob das Shuttle fliegt oder nicht zumindest was Langzeitmissionen zur ISS angeht.
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Rückfall in den kalten Krieg:
Die "Russen" reiben sich die Hände, weil bei den "Ammis" z.Z. alles drunter und drüber geht...
Jeder Monat später zur Fertigstellung des neuen "Ammi"-Schiffes ist Profit für die "Russen" und vergrößert die Macht des "Alleinvertretungsanspruches"...
Ich muss die "Kalten Krieger" enttäuschen.
Der Etat der Russischen Raumfahrt ist ein Bruchteil der westlichen...
Mit diesen Mitteln wird versucht eine (bemannte) Raumfaht am Leben zu erhalten. Klar gibt es Geld für "Transportleistungen". Aber es ist der Wille zu verspüren, mit den vorhandenen Produktionskapazitäten die übernommenen Aufgaben zu erfüllen. Die Verdoppelung der jährlichen PROGRESS und SOJUS war ein Kraftakt. Um was man bei den Russen bittet ist eine feste Planung - denn man brauch 2 Jahre zur Produktion.
Z.Z. ist das gegeben.
Ein weiteres Ziel ist die Fortführung der ISS bis mind. 2020 und darüber hinaus weiterhin eine Orbitalstation - irgendwie...
Da hängen wir z.Z. in der Luft - oder besser: im Vakuum...
Grüße
jakda...
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Entscheiden wird halt sein, ob die USA ihren Beschluss nach 2016 aus dem ISS Programm auszusteigen noch mal revidieren.
Im Moment steht für die Zeit nach 2016 kein Budget mehr zur Verfügung.
Das hätte einschneidende Konsequenzen für die übrigen ISS Partner. Die USA bezahlen den Großteil der Betriebskosten der ISS und die ISS hängt ganz wesentlich von der US Kommunikations- und Dateninfrastruktur ab.
Ich sehe noch keinen Plan, wie die übrigen ISS Partner, also Russland, Japan und Europa diesem Problem begegnen wollen. Hoffen wir, dass es doch noch anders kommt…
Gruß,
KSC
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Wie hängen eigentlich die Europäer da drin. Hängen die an den USA oder müßten die genau wie die USA bei Russland bemannte Raumflüge "kaufen"?
Die USA buchen bei den Russen pro Halbjahr (also pro Raumschiffduo) 3 Plätze. Davon erhalten die Partner der USA nach einem zuvor festgelegten Anteil Plätze. Dieser Anteil richtet sich nach den für die ISS geleisteten Arbeiten. Die USA nutzen Columbus mit, ließen Node 2 und 3 in Italien bauen, nutzen die MPLMs und bekommen Waren mit dem ATV nach oben transportiert. Dafür nutzt die ESA Strom, Luftaufbereitung usw. von den USA und bekommt eine gewisse Anzahl an Kurzzeit- und Langzeitmissionen. Wenn der Shuttle nicht mehr fliegt, fallen die Kurzzeitmissionen weg.
Ähnliche Vereinbarungen gibt es mit Japan, Kanada und auch mit Russland. So wurden zu Beginn die US-Astronauten im Austausch für Dienstleistungen der Amerikaner transportiert. Da gehört auch noch der Transport des MIM 1 zur Station durch ein US-Shuttle dazu.
GG
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Nach derzeitigen Aussagen sieht es so aus, als ob die ISS bis 2020 (oder darüber hinaus) in Betrieb gehalten würde...
Wird es dann Modifikationen (sprich neue Module) geben?
Oder einfach nur mehr hin und zurück mit Orion, und wenn was kaputt geht - einfach abgeworfen ?
Man hat ja kein Shuttle mehr, um größere Module anzubringen...
Geht es eigentlich, ein Shuttle dann in Notfällen ohne Menschen (also ohne Risko) fliegen zu lassen um neue Module raufzubringen oder alte zu ersetzen?
Ich bin ja für die Anbringung eines Treibhauses und eines Gravitationsgenerators (also einem sich drehendem Modul, das künstliche Schwerkraft erzeugt)
Haltet ihr das für denkbar, dass die Nasa sowas 'riskiert'?
Die scheint ja etwas konservativ und setzt die Astronauten lieber den Gefahren der Schwerelosigkeit aus, als eine Zentrifuge anzubringen...
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Wird es dann Modifikationen (sprich neue Module) geben
Nein. Die Russen bringen bis 2015 noch 6 Module rauf. Das ursprünglich geplante und teilweise fertiggestellte Zentrifugenmodul für den US-basierten Teil wurde bereits vor vielen Jahren gestrichen. Die USA haben ja (derzeit) das Interesse an der ISS etwas verloren. Möglicherweise werden andere Möglichkeiten aber zurückgestellt, so dass sich dies auch wieder ändern könnte. Wenn die ISS das einzige Ziel ist ...
Oder einfach nur mehr hin und zurück mit Orion, und wenn was kaputt geht - einfach abgeworfen ?
Orion wird wohl erst kurz vor dem Abgesang zur ISS fliegen. Auch die Russen bekommen ihr größeres Schiff kaum eher fertig. Also hängt mal wieder alles an der guten alten Sojus.
Kaputtes wird aber sicher nicht abgeworfen. Man wird es reparieren oder stilllegen.
Geht es eigentlich, ein Shuttle dann in Notfällen ohne Menschen (also ohne Risko) fliegen zu lassen um neue Module raufzubringen oder alte zu ersetzen?
Nein, die Shuttles werden eingemottet, die Startanlagen umgerüstet. Wenn erstmal Schluss ist, geht damit nichts mehr. Außerdem können die US-Raumfähren nicht unbemannt eingesetzt werden. Dazu wäre viel (teure) Entwicklungsarbeit nötig, für die kein Geld zur Verfügung gestellt wird. Die zwar eleganten aber anfälligen Shuttles sollen ja ersetzt werden.
Ich bin ja für die Anbringung eines Treibhauses und eines Gravitationsgenerators (also einem sich drehendem Modul, das künstliche Schwerkraft erzeugt)
Wie oben schon geschrieben, ist dies praktisch unmöglich. Zumindest ein kleineres Treibhaus gibt es aber bereits an Bord, allerdings nur für Experimente und nicht dafür, die Raumfahrer zu ernähren.
GG
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Man hat ja kein Shuttle mehr, um größere Module anzubringen...
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Nicht vergessen, die Russen haben eine ganze Raumstation (fast) ohne das Shuttle aufgebaut.
Klar, das Shuttle machts bestimmt einfacher und unkomplizierter, aber es absolut auch ohne Shuttle möglich.
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Nein, neu Module wird es ganz sicher nicht mehr geben. Es fehlt das Geld und es gibt noch nicht mal Planungen dafür.
Nach Lage der Dinge wird es neben dem Shuttle vorerst wohl auch keine Orion Kapsel geben. Danach sieht es derzeit jedenfalls aus.
Bleibt die Sojus…sehr riskante “Strategie” auf einen einzigen Träger zu setzen, der eine Crew zur ISS bringen kann.
Gruß,
KSC
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Das machen die Russen seit 1971. Systemische Fehler wird es hier wohl nicht mehr geben.
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Moin,
Bleibt die Sojus…sehr riskante “Strategie” auf einen einzigen Träger zu setzen, der eine Crew zur ISS bringen kann.
Aber bisher mit grossem Erfolg und ohne Schaden im Gegensatz zu den Wackelkandidaten Spaceshuttle.
Jerry
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Die Sojus ist nicht die einzige Möglichkeit, es gibt noch die Shenzhou die mit ihrem APAS-89 Andocksystemen auch an der ISS Andocken könnte und ich glaub das bei einem Ausfall oder Reduzierung, aus welchen Grund auch immer, der Sojusflüge sich die Chinesen es sich nehmen werden lassen den Amis und Europäern aus Propagandagründen Plätze anzubieten. Eine bessere Gelegenheit den Westen zu erniedrigen würde sich so schnell nicht wieder bieten.
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Shenzhou: Mit drei Flügen in 5 Jahren, dabei wurde noch kein einziges Mal ein Dockingmanöver durchgeführt!
Für ein Docking, insbesondere mit der ISS braucht es mehr als nur einen passenden Docking Adapter.
Und dass es seit 1971 keinen tödlichen Unfall mehr mit Sojus gegeben hat, darüber können wir alle sehr froh sein, beim einen oder anderen Mal war es aber pures Glück und verdammt nahe dran! - Nur redet darüber halt niemand -
Gruß,
KSC
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Hier gibt es ein NSF Artikel über die wissenschaftlichen Resultate, die bisher auf der ISS erzielt worden sind:
http://www.nasaspaceflight.com/2009/08/iss-assembly-producing-science-research-accomplishments/
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Machen wir doch schon die ganze Zeit. Die einzige Ausnahme war Thomas Reiter. Alle anderen ESA Astronauten sind mit der Soyuz zur ISS geflogen und daran aendert sich in Zukunft auch nichts. Fuer die ESA ist es aus dieser sicht also ziemlich egal, ob das Shuttle fliegt oder nicht zumindest was Langzeitmissionen zur ISS angeht.
[/quote]
Meinst Du für Langzeitaufenthalte?
Für Kurzzeitaufenthalte fliegen doch permanent ESA Astronauten mit dem Shuttle hoch! Und für Langzeitaufenthalte ab- und an auch!
(vgl. STS-120 Paolo Nespoli Kurzzeit, STS-122 Hans Schlegel Kurzzeit, STS-122 Léopold Eyharts Langzeit,STS-128 Christer Fuglesang Kurzzeit)
LG,
capcom
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... es gibt noch die Shenzhou ...
Eine solche Blöße würden sich die Amerikaner niemals geben. Lieber würden sie die ISS versenken.
Und dass es seit 1971 keinen tödlichen Unfall mehr mit Sojus gegeben hat, darüber können wir alle sehr froh sein, beim einen oder anderen Mal war es aber pures Glück und verdammt nahe dran! - Nur redet darüber halt niemand -
Das stimmt nicht. Wir diskutieren hier viele Sachen recht ausführlich, auch die Unfälle der letzten Sojus-Missionen. Trotzdem würde auch ein tödlicher Unfall mit einer Sojus nicht die Einstellung des russischen Raumflugprogramms bedeuten, genauso, wie man auch mit dem Shuttle immer wieder geflogen ist.
Im Unterschied zu Sojus kennt man aber beim Shuttle (und das schon länger) einige praktisch unbeherrschbare Mängel, zuallererst den nach wie vor sich ablösenden Schaum, der bei jedem Flug eine bewusst in Kauf genommene Gefahr für die Besatzung darstellt.
Das Wohl der ISS sollte nicht allein vom Shuttle abhängen. Dann wäre sie wahrscheinlich schon hinüber. Ein zweites bemanntes Zubringersystem wäre aber wünschenswert, eine Möglichkeit zum Rücktransport von Nutzlast notwendig. In diese Richtung könnte und sollte die ESA das ATV weiterentwickeln, finde ich.
Ohne die NASA geht es aber auch nicht. Immerhin erbringen die großen Solarzellenflächen den Hauptteil der Energie, selbst wenn die russischen Module 7-9 noch kommen sollten, wovon ich ausgehe.
GG
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Fuer die ESA ist es aus dieser sicht also ziemlich egal, ob das Shuttle fliegt oder nicht zumindest was Langzeitmissionen zur ISS angeht.
Meinst Du für Langzeitaufenthalte?
Wer lesen kann ist klar im Vorteil. ;)
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Das Wohl der ISS sollte nicht allein vom Shuttle abhängen. Dann wäre sie wahrscheinlich schon hinüber.
Das hat ja auch niemand gesagt, das war ja auch nie so und wird auch nie so sein.
Mein Punkt ist, dass es nicht gut ist, sich alleine auf ein einziges Crew Transportsystem zu verlassen, völlig gleichgültig wer es bereit stellt.
Hier sind die Amerikaner, die Japaner und vor allem auch wir Europäer gefordert.
Nebenbei bemerkt: wovon ich noch nie etwas gehalten habe, ist diese Risikoabwägungen nach dem Motto der eine Träger ist sicherer oder beherrschbarer als der andere. Da kann man ganz verschieden Maßstäbe angelegen und nach belieben “beweisen” dass ein Träger angeblich sicherer ist als der Andere.
Solche Vergleiche sind nicht sinnvoll und führen zu nix.
Was dabei nämlich viel zu leicht in Vergessenheit gerät: Raumfahrt ist nicht vergleichbar mit einem Flug mit einem kommerziellen Flugzeug.
An diesem Punkt sind wir noch lange nicht und ich weiß nicht ob es jemals so kommen wird.
Es wird auch in Zukunft tödliche Unfälle geben, Raumfahrt ist immer riskant, egal mit welchem Träger, dessen muss man sich immer bewusst sein.
Grade in der Shuttle Nachfolgediskussion habe ich den Eindruck, dass man da inzwischen schon wieder viel zu leicht darüber hinweg sieht und das ganze als etwas andere “Luftfahrt” betrachtet.
Gruß,
KSC
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nitro: Wer lesen kann ist klar im Vorteil. ;)
Stimmt trotzdem nicht, daß die ESA Langzeitmissionen nur mit der Sojus hochschickt... >:(
Gruß,capcom
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KSC:
Und dass es seit 1971 keinen tödlichen Unfall mehr mit Sojus gegeben hat, darüber können wir alle sehr froh sein, beim einen oder anderen Mal war es aber pures Glück und verdammt nahe dran!
Das soll wohl dann im Umkehrschluss heißen. dass man beim Shuttle nie das eine oder andere mal verdammt nah drann war...
- schon gar nicht drüber.
Und jetz der Bezug zum Thema (wegen der wahrscheinlichen Aufforderung, beim Thema zu bleiben und der damit verbundenen Postlöschgefahr):
Die Europäer haben auf der Maks bekundet, die ISS bis 2025 betreiben zu wollen...
Grüße
jakda...
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KSC:
Und dass es seit 1971 keinen tödlichen Unfall mehr mit Sojus gegeben hat, darüber können wir alle sehr froh sein, beim einen oder anderen Mal war es aber pures Glück und verdammt nahe dran!
Das soll wohl dann im Umkehrschluss heißen. dass man beim Shuttle nie das eine oder andere mal verdammt nah drann war...
- schon gar nicht drüber.
Wenn du diesen Umkehrschluss ziehst willst, dann halte ich ihn für falsch ;)
Mein Schluss ist das jedenfalls nicht und vom Shuttle war doch gar nicht die Rede :)
Im übrigen bitte so zitieren wie es im Orignal steht, die Fettschrift stammt nicht von mir.
Dass ist sinnentsellend und gibt dem zitat eine Bedeutung die ursprünglich nicht drin war.
Danke,
KSC
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Ich war mal (wieder) provokant - oder provokativ? (muss mal meine Frau fragen - Deutsch-Lehrerin...).
Für mich gibt es eigentlich bei diesem Thread-Problem 2 Fakten:
1. Wir haben das Shuttle nicht mehr lange - und ein neues
US-Amerikanisches Schiff danach nicht gleich - also Jahre Pause.
2. Wir haben die SOJUS, mindestens so lange, bis es eine neues
Russisches Schiff gibt.
Wichtigstes Ergebnis:
Die ISS kann weiter bemannt versorgt und betrieben werden.
Es ist für mich unvorstellbar, dass die Menschenheit nach Jahrzehnten mit bemannter Raumstation plötzlich (nach 2015) wieder ohne dastehen soll.
Für Weiterentwicklung braucht man eine gewisse Kontinuität - und dass bedeutet, dass wir für jetz und aller Zukunft immer mind. eine bemannte Orbitalstation haben. Und wenn diesen Fakt die einen Staaten mit Ihren Raumfahrtoganisationen nicht wollen, und die anderen Staaten gerade diese Kontinuität zu ihren Programm machen - da brauch ich nicht mehr lange zu überlegen, wo meine Hoffnungen und Sympathie liegen...
So - Hugh, oder basta, oder достаточно
Grüße
jakda...
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Mein Punkt ist, dass es nicht gut ist, sich alleine auf ein einziges Crew Transportsystem zu verlassen, völlig gleichgültig wer es bereit stellt.
Da stimme ich dir aus ganzem Herzen zu! Möchte aber anmerken das du damit im (nach aktueller gemenlage) Konflikt mit der US-Tendenz liegst nationale Projekte, internationalen vorzuziehen. Alternative ist: mehrere nationale Crew Systeme zu entwickeln, einen Weg der ja in der Kommision wohl einigen Zuspruch gefunden hat - dessen Realisierung ich aber immernoch skeptisch gegenüber stehen.
Für Weiterentwicklung braucht man eine gewisse Kontinuität - und dass bedeutet, dass wir für jetz und aller Zukunft immer mind. eine bemannte Orbitalstation haben.
Ganz meiner Meinung. Selbst mit einer weiteren Flagge auf dem Mond (oder einer neuen auf dem Mars) - wenn dafür die bemannte Raumfahrt im LEO sterben muss ist das ein Rückschritt. Ich bin verdammt froh das die russische Raumfahrt sich scheinbar nicht zu einem neuen Rennen verleiten lässt, sondern an ihrem evolutionärem Ansatz festhalten. Kontinuität in der Richtung, mit Implusen im Detail - das ist das Konzept für nachhaltigen Fortschritt.
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Naja...
für jetz und aller Zukunft immer mind. eine bemannte Orbitalstation haben
Momentan halte ich das nicht für unbedingt notwendig...
Eine Basis auf dem Mond (oder noch besser Mars) hätte viele Vorteile gegenüber orbitalen RS:
Sie brauchen keine Bahnregelungsmaneuver, und wenn man sie mal 3 Jahre nicht betreibt dann fällt sie nicht hinunter. (Einfach ein paar neue Computerchips mitnehmen, aber den Grundstock, zumindest das Gebäude hat man schon)
Schwerkraft: Wasser fließt nach Unten, Körper wird automatisch trainiert
Möglichkeit der Ressourcennützung: Zu einer orbitalen RS müssen alle Güter geliefert werden, was sehr teuer ist. Am Mond dürften schon größere Mengen Wasser zu finden sein (mal ganz zu schweigen vom Mars mit Ozeanen)
Darüberhinaus Metalle und andere Rohstoffe, die vom jeweiligen Himmelskörper abhängen
Man kann sie notfalls leicht mit Schutt zugraben
Rendevous sind unvergleichbar einfacher: lande ich 100 meter daneben nehme ich den Rover und bin in ein paar Sekunden bis Minuten dort.
Wenn die Amis aussteigen, könntedie Station allein von Russen und Europäern erhalten werden? Die Chinesen könnten den Platz der Amis einnehmen...
Oder private Leute...
Wenn sie die ISS aufgeben müssten sie sie doch billig verkaufen (billig verkaufen bringt immer noch mehr Kohle als verglühen)
Sparen wir zusammen und kaufen das Teil ;)
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Wenn die Amis aussteigen, könntedie Station allein von Russen und Europäern erhalten werden?
Ich hatte hier schon mehrmals angedeutet, was passiert, wenn 2015 Schluss wäre...
Witalij LOPOTA, Chef von ENERGIJA, sagte dazu auf der MAKS 2009, dass die Russen auf jedenfall eine Raumstation weiter betreiben werden. und dafür die noch bis 2015 zu startenden russischen Module abkoppeln werden, die dann Basis für die zu schaffende Montagestation sind...
Quelle:
http://www.roscosmos.ru/NewsDoSele.asp?NEWSID=7184 (http://www.roscosmos.ru/NewsDoSele.asp?NEWSID=7184)
Ich komme immer von dem Hintergedanken nicht los, dass diese Überlegungen mit ein Grund sind, die restlichen großen Module erst sehr spät zu starten, um sie dann relativ "frisch" zu haben.
Diese Denkweise setz allerdings eine gewisse hinter... voraus, für die ich mich schäme.
Grüße
jakda...
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... es gibt noch die Shenzhou ...
Eine solche Blöße würden sich die Amerikaner niemals geben. Lieber würden sie die ISS versenken.
GG
Genau das befürchte ich auch bei dem sprunghaften Verhalten und dem Aktionismus der Amis. :( Es fehlt, wie schon andere bemerkten eine nachhaltige Strategie. Schade für die Astronauten. Trotz vielfach kleinerem Budget verhalten sich da die Russen imho cleverer. Warum nicht in Zukunft die Chinesen einbeziehen? Lassen wir doch die Amis im 23. Jahrhundert mit Ares allein auf dem Mars landen! ::)
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Ich komme immer von dem Hintergedanken nicht los, dass diese Überlegungen mit ein Grund sind, die restlichen großen Module erst sehr spät zu starten, um sie dann relativ "frisch" zu haben.
Diese Denkweise setz allerdings eine gewisse hinter... voraus, für die ich mich schäme.
Der Gedanke ist mir auch schon gekommen. Aber das kann man nicht ohne weitere Infos entscheiden - Begründung ist ja FInanzknappheit - und die ist ja Real. Ist ja nicht so das da aktuell irgendwas anderes großes gemacht wird...aber vielleicht wissen wir auch nur nichts davon...
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Dürften sich die Europäer die Blöße geben und sich von der Shenzhou zur ISS bringen lassen oder müßten dem die Amis zustimmen weil das PMA an dem die Shenzhou andocken könnte ein amerikanisches Modul ist.
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Ich denke, alle Partner der ISS müssten sich einigen. Letztlich sind alle aufeinander angewiesen.
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Das ist ein weiterer Grund warum Europa das ARV bauen soll. Bestimmt will kein eurooäischer Astronaut mit einer Shenzhou fliegen. (Ich jedenfalls, falls ich wäre, nicht)
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Hab mir die Website angesehen. Brilliante Bilder!!! ;D
Aber ich hab die Luftschleuse nicht gesehen? liegt die etwa gegenüber des MIM in den Bildern?
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Bestimmt will kein eurooäischer Astronaut mit einer Shenzhou fliegen.
Warum den nicht, in anderen Bereichen arbeitet Europa und auch Deutschland gut mit China zusammen. Wer weiß schon wann und ob es ein europäisches bemanntes Raumschiff je gibt. ???
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Ich hoffe es. Damit wäre doch Europa viel unabhängiger, aber dass passt dann wohl eher in den ARV-Thread
Link: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4666.0
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Nix Neues mehr zur Strategie?
In Tokio sollte eigentlich der Vertrag zur ISS-Verlängerung 2020 unterschrieben werden, was aber nicht passierte ...
http://de.news.yahoo.com/17/20100311/tsc-raumfahrtagenturen-vertagen-verlaeng-34d6056.html
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Der US-Senate befaßte sich mit der ISS und deren Nutzung. Dazu befragte er neben W. Gerstenmaier, Astronaut Don Pettit, CASIS-Interimschef J. Ryston auch ESA-Direktor Thomas Reiter.
(Es ist sehr außergewöhnlich, dass Ausländer in solchen Hearings befragt werden).
http://commerce.senate.gov/public/index.cfm?p=Hearings&ContentRecord_id=75dfbf2e-f538-4391-bd61-36d0c9174463 (http://commerce.senate.gov/public/index.cfm?p=Hearings&ContentRecord_id=75dfbf2e-f538-4391-bd61-36d0c9174463)
http://www.spacenews.com/civil/072512_lack-crew-time-biggest-roadblock-research-iss-astronaut-says.html (http://www.spacenews.com/civil/072512_lack-crew-time-biggest-roadblock-research-iss-astronaut-says.html)
Eine Feststellung war, dass der limitierende Faktor die verfügbare Astronautenzeit ist. Reiter ergänzte das noch mit der Transportkapazität (vor allem download) und der Durchlaufzeit von Experimenten.
Die Rolle der CASIS ist ein Thema für sich. (das ich nicht verstehe)
Don Pettit ist wirklich sehenswert, bringt gute Argumente und begeistert.
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Ist dies der richtige Thread um allgemein über die mögliche Zukunft der ISS zu sprechen?
Es geht mir dabei um die Zeit nach 2020. Mich würde freuen, wenn daraus eine Diskussion zu dem Thema würde.
Wenn periphere Module nicht mehr genutzt werden können oder veraltet sind, ist es ja "einfach". Man koppelt es ab und setzt bei Bedarf ein neues Modul an das frei gewordene Port.
Ist es aber realistisch, die Raumstation auseinanderzunehmen, zentrale Teile wie das erste Modul Sarja zu ersetzen und noch nutzbare Stationsteile wieder anzukoppeln? Man bräuchte dazu ein Modul mit den benötigten Koppelungsports und einem Antrieb. Aber das sollte wesentlich weniger aufwändig sein als eine komplett neue Station.
Dabei muß man sich fragen, haben die Module noch genug Lebensdauer, daß es sich lohnt. Andererseits, sind sie technisch veraltet, so daß man besser eine neue Station mit neuen Modulen baut? Da die Experimente austauschbar sind, glaube ich, es wird mehr an der Lebensdauer hängen.
Wichtig wäre auch, ob die Koppelungsmechanismen noch sicher funktionieren. Fest zusammengefügt werden sie wohl "ewig" halten, aber was passiert, wenn wenn ein Modul entfernt wird, das da 20 Jahre dran gehangen hat. Kriegt man dann ein neues Modul noch zuverlässig angekoppelt. Und was ist mit bisher nicht genutzen Ports?
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Hallo,
von technischer Seite her dürfte es wohl kein allzu großes Problem sein, die ISS auch über das Jahr 2020 hinaus zu betreiben. Zwar haben dann die ältesten Module ihre berechnete Grenznutzungsdauer erreicht oder bereits überschritten, aber mit der Option Modulaustausch sollte man den Zeitrahmen strecken können. Ausgenommen vom Austausch dürfte nur die gesamte Truss-Struktur mit den Solarmodulen und Radiatoren sein; außerdem das Knotenmodul Unity, weil auf ihm ja die Truss-Struktur ruht.
Demzufolge dürfte also das theoretisch mögliche Ende der ISS-Nutzung vom Verschleiß der Sonnensegel bestimmt sein; wenn da nichts mehr geht, müsste die Station in ihrer heutigen Form wohl endgültig aufgegeben werden. Um zu sagen, wann das sein wird, fehlen aber heute noch die entsprechenden Erfahrungswerte.
Um z.B. das älteste Modul überhaupt, Sarja, auszutauschen, müsste der gesamte russische Teil vom Rest der Station getrennt werden, ein neues Modul eingefügt, und das Ganze dann wieder mit der Kernstation verbunden werden. Der amerikanisch-europäisch-japanische Teil der Station müsste währenddessen von einer angedockten Antriebeinheit auf Kurs gehalten werden, denn keines der nichtrussischen Module verfügt über eine eigene Triebwerksanlage. Infrage käme dafür z.B. ein Orion- oder Dragon-Raumschiff angedockt am PMA-2. Analog könnte man auch mit anderen zentralen Modulen verfahren.
Also doch ganz schön kompliziert, aber technisch sicher machbar, und weniger aufwendig als der Neubau einer derart großen Raumstation.
Also wie gesagt, vom technischen Standpunkt aus sollte ein Betrieb der ISS auch nach 2020 möglich sein, ob dass aber auch politisch von allen Partnern gewollt ist und entsprechend finanziell abgesichert wird, steht auf einem anderen Blatt!
Wilga35
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Um z.B. das älteste Modul überhaupt, Sarja, auszutauschen
[....]
Also wie gesagt, vom technischen Standpunkt aus sollte ein Betrieb der ISS auch nach 2020 möglich sein, ob dass aber auch politisch von allen Partnern gewollt ist und entsprechend finanziell abgesichert wird, steht auf einem anderen Blatt!
Dieses Szenario wird von Russland nicht angestrebt. Man will sich zu gegebener Zeit mit den neuen Modulen von der ISS abkoppeln und die als eigene Station OPSEK weiter betreiben. Ein Austausch der alten Module und anschließendes Wiederankoppeln ist hingegen von Russland auf keinen Fall geplant.
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N'abend,
Dieses Szenario wird von Russland nicht angestrebt. Man will sich zu gegebener Zeit mit den neuen Modulen von der ISS abkoppeln und die als eigene Station OPSEK weiter betreiben. Ein Austausch der alten Module und anschließendes Wiederankoppeln ist hingegen von Russland auf keinen Fall geplant.
Ist ja auch technisch gar nicht möglich. Sobald die Verbindung zwischen Sarya und Node-1 getrennt wird, wird der gesamte amerikanische Teil unkontrollierbar. Er kann die Lage nicht selbstständig halten und wird ins Trudeln geraten.
Während der russische Teil der ISS alleine weiterfliegen kann, geht das für den amerikanischen Teil nicht.
Gruß
roger50
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Guten Morgen,
eine Zeit lang sollten die CMGs im amerikanischen Teil doch die Lage kontrollieren können, bis sie irgendwann gesättigt sind. Wobei, wie lange/kurz das wohl dauert?
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... außerdem das Knotenmodul Unity, weil auf ihm ja die Truss-Struktur ruht.
Die Gitterstruktur ruht meines Wissens auf Destiny. Auf Unity ist lediglich Z1 mit den Lageregelungsgyroskopen angekoppelt.
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Wilga35
Ausgenommen vom Austausch dürfte nur die gesamte Truss-Struktur mit den Solarmodulen und Radiatoren sein;
Auch die Solarmodule müßten austauschbar sein. Der erste große Kollektur wurde laut Wikipedia von seiner ursprünglichen Position später umgesetzt. Die Truss-Struktur selbst sollte langfristig nutzbar sein.
Websquid
Dieses Szenario wird von Russland nicht angestrebt. Man will sich zu gegebener Zeit mit den neuen Modulen von der ISS abkoppeln und die als eigene Station OPSEK weiter betreiben. Ein Austausch der alten Module und anschließendes Wiederankoppeln ist hingegen von Russland auf keinen Fall geplant.
Eine wichtige Information. Wenn Russland seine eigenen Module tatsächlich abtrennen will, müßte deren Funktion also durch andere neue Module übernommen werden, speziell die Lagestabilisierung. Oder besteht die russische Planung nur, weil die ISS außer Betrieb genommen werden soll/sollte?
Die Lagestabilisierung müßte doch genauso wie die Bahnanhebungen durch unbemannte Frachter übernehmbar sein, jedenfalls vorübergehend. Auf die Dauer sollte aber wohl ein spezielles Modul dafür angekoppelt werden.
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Das Abkoppeln wird sicher nur dann erfolgen, wenn die ISS aufgegeben wird. Außerdem bleiben Sarja und Swesda dran und gehen mit "unter". Vielleicht geht es noch etwas über 2020 hinaus, aber ob die USA dazu noch bereit sein werden? ESA und JAXA würden die Zusammenarbeit sicherlich weiter fortsetzen. Vielleicht wird man neue Module entwerfen und mit den Russen oder Chinesen weiter zusammen arbeiten. Die Chance bestünde sicherlich.
Zuvor sollte es aber erst einmal eine intensivere Nutzung der ISS geben. Dies wäre möglich, wenn nach 2015 bemannte Raumschiffe der privaten US-Anbieter zur Verfügung stünden. Intensive 3-Wochen-Programme würden sicherlich viel bringen, zumal sich die Leute nicht um die Routinearbeiten an der ISS beteiligen und es auch mit dem Sport nicht ganz so genau nehmen müssten.
Von der fünften Sojus (evtl. ab 2013) hört man hingegen derzeit nichts mehr.
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... außerdem das Knotenmodul Unity, weil auf ihm ja die Truss-Struktur ruht.
Die Gitterstruktur ruht meines Wissens auf Destiny. Auf Unity ist lediglich Z1 mit den Lageregelungsgyroskopen angekoppelt.
Stimmt, da war ich ja ganz mächtig im Irrtum. Danke für die Richtigstellung!
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Die Lagestabilisierung müßte doch genauso wie die Bahnanhebungen durch unbemannte Frachter übernehmbar sein, jedenfalls vorübergehend. Auf die Dauer sollte aber wohl ein spezielles Modul dafür angekoppelt werden.
Die Lagestabilisierung der ISS wird m. E. auch jetzt zeitweilig durch die russische Seite übernommen.
Die Russen haben mit ihren Raumstationen bewiesen, dass sie die notwendigen Technologien beherrschen. Soweit ich mich entsinne, haben sie sich die Eigenschaft zu nutzen gemacht, dass jeder Körper grundsätzlich eine stabile Lage im Raum anstrebt. Am Besten, man bringt die Raumstation schon in diese Lage, dann wird man mit minimalem Treibstoffverbrauch auch diese über längere Zeit einhalten können.
Dies hätte nur bei der Konstruktion der ISS erhebliche Nachteile bei der Stromversorgung. Bei allen Kopplungsmanövern wurden m. E. die Raumstationen immer gedreht. Deshalb wird man wohl langfristig eher die Lösung mit den CMGs übernehmen.