Raumcon
Raumfahrt => Organisationen, Unternehmen und Programme => Thema gestartet von: Major Tom am 23. Dezember 2013, 09:15:57
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Weil eine Diskussion in der Richtung aufgekommen ist mache ich mal einen Thread dazu. Wenn es ganz Allgemein um die Zukunft (oder auch Gegenwart) der privaten Raumfahrt geht ist hier der richtige Platz. :)
Um die Frage von BadCop zu beantworten, ich sehe die nahe Zukunft eher in der Bereitstellung von Raumstationen, dem Transport von Mensch und Material und dem Besitz und Einsatz von Satelliten aller Art. So ab 2020 könnte es schon mit privaten interplanetaren Missionen und der Vorbereitung zum Abbau von Rohstoffen losgehen.
Bis zu Generationenschiffen dauert es aber sicher noch eine Weile. ;)
Edit: Definition privater Raumfahrt (offen für Diskussionen)
Raumfahrt betrieben von einer Firma, die privat geleitet und haupsächlich in privatem Besitz ist. Staaten dürfen also nur Minderheitsbeteiligungen haben.
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Vom Raumstation-Thread
Private Landungen auf Mond und Mars? Das glaube ich erst, wenn ich es sehe. Sicher, es gibt Projekte wie etwa Mars One, aber letztlich stehen die unter Finanzierungsvorbehalt. Kein Geld - keine Mission.
Das werden wir sehen. Ich glaube inzwischen, daß SpaceX die nötige kostengünstige Transport-Kapazität bereitstellen kann. Der Anfang einer Siedlung einschließlich unbemannten Vorläufermission(en) und Kommunikationssatelliten für etwa das Geld, was Mars One angesetzt hat, aber mit wesentlich besserer Aussstattung.
Umfangreiche Solaranlagen.
Wassergewinnung.
Treibstoffherstellung für den Rückflug.
Ein großes Habitat, keine vergrößerte Dragon-Kapsel
Erste Erzeugung von Lebensmitteln, hauptsächlich Gemüse und Gewürze als Ergänzung von mitgebrachten Trockennahrungsmitteln. Noch keine Autarkie bei Kalorien.
Aber daß Elon Musk das Geld dafür aus eigener Kraft aufbringen kann, bezweifle ich auch. Und wenn, dann fehlt die kontinuierliche Finanzierung von Folgemissionen. An einer einzelnen Expedition wird er nicht interessiert sein.
Dafür würde ich als Minimum für langsamen aber kontinuierlichen Ausbau ca. 2 Mrd. Dollar pro Startfenster sehen.
Wie gesagt, ich bin sehr optimistisch bei Startkosten für MCT.
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Bevor man über die Zukunft diskutiert, sollte man sich an dieser Stelle vielleicht erst einmal Gedanken darüber machen, was "private Raumfahrt" eigentlich bedeutet, bzw. worüber man also hier im Speziellen nun tatsächlich reden möchte. Ich merke leider immer mehr, dass in den Medien und in den Foren die Begriffe wild verwendet werden, was mich echt irritiert.
Was ist denn nun hier gemeint?
- Die Zukunft der kommerziellen Raumfahrt?
Gesamtheit aller Firmen, die Weltraumprodukte und Dienstleistungen kommerziell vertreiben. Dazu gehören eben auch die großen Rüstungs- oder Mischkonzerne Boeing, EADS, Lockheed Martin, etc.
- Die Zukunft von New-Space Unternehmen? Der schwammigste Begriff überhaupt! Mit der Definition hierzu muss man sich erst gar nicht befassen....:(
- Die Zukunft der privaten Raumfahrt?
Firmen wie Orbital (!!) gehören hier schon nicht mehr dazu, da teilweise in öffentlicher Hand und somit nicht privat. Selbst SpaceX wird es nach deren Börsengang eines Tages nicht mehr sein und sich zu Unternehmen wie Boeing einreihen.....nur eben mit dem Betätigungsfeld komplett im Weltraum.
Da sehr wahrscheinlich ersteres (kommerzielle Raumfahrt) gemeint ist, ist der Titel des Threads wohl leider von Anfang an falsch gewählt... :P
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Genau den Gedanken hatte ich auch, als ich den Thread-Titel gelesen habe.
Private Raumfahrt ist in meinen Augen das Gegenteil von staatlicher Raumfahrt.
Da faellt dann aber auch eben jegliche Art von kommerzieller Raumfahrt darunter, wie z.B. Fernsehsatalliten, Erdbeobachtungssatelliten, Kommunikationssatelliten...etc.
Ich denke Major Tom wollte hier in erster Linie einen allgem. Thread fuer die sogennanten "NewSpace"-Unternehmen einrichten, wie: SpaceX, Planetary Ressources, Golden Spike, Mars One, Biegelow Aerospace, Virgin Galactic...etc.
Im Prinzip alles was man so auf dieser Liste hier findet:
http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_private_spaceflight_companies (http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_private_spaceflight_companies)
Zu privater Raumfahrt zaehlen in meinen Augen aber auch Unternehmen wie: SES, Eutelsat, Orbcomm, Iridium, Arianespace, Starsem, EADS, GEOEye...etc.
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Ich sehe die Frage der Definitionen nicht ganz so schwarz/weiß:
Meiner Meinung nach sind wesentliche Elemente der "privaten Raumfahrt":
- Es fließt Kapital in die Raumfahrt, welches nicht aus Steuern stammt.
- Bei den Unternehmen ist es normalerweiße EIN Verantwortlicher der schlußendlich die Entscheidungen trifft (CEO o.ä) statt Gremien
- Die Notwendigkeit auf dem Markt zu bestehen fördert das Tempo und die Innovationskraft
Nehmen wir ein Beispiel: Google Lunar X-Prize
Es ist nicht staatlich finanziert, wird durch die private Foundation entschieden und war m.E. schneller als jegliche staatliche Mondlandemission.
De facto wird Google Lunar X-Prize (hoffentlich) für die erste nicht-staatliche Landung (wenn auch unbemannt) auf dem Mond sorgen. Und das hoffentlich schon 2015.
Btw.: Private Raumfahrt muss nicht unbedingt dazu da sein, Geld zu verdienen. Copenhagen Suborbitals ist z.B. eine Non-Profit-Organisation und keine Firma.
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Meiner Meinung nach sind wesentliche Elemente der "privaten Raumfahrt":
- Es fließt Kapital in die Raumfahrt, welches nicht aus Steuern stammt.
- Bei den Unternehmen ist es normalerweiße EIN Verantwortlicher der schlußendlich die Entscheidungen trifft (CEO o.ä) statt Gremien
- Die Notwendigkeit auf dem Markt zu bestehen fördert das Tempo und die Innovationskraft
Ich verstehe deine Ausführungen aber es ist nun einmal nicht die Definition von "privat".
De facto wird Google Lunar X-Prize (hoffentlich) für die erste nicht-staatliche Landung (wenn auch unbemannt) auf dem Mond sorgen. Und das hoffentlich schon 2015.
Sehe ich genauso: nicht-staatlich, aber ob das Gewinnerteam privat ist oder aus einem universitären Bereich kommt, wird sich zeigen.
Copenhagen Suborbitals ist z.B. eine Non-Profit-Organisation und keine Firma.
Gerade hier (non-profit) wird es für mich aich immer schwierig. Dazu zählt ja auch Swiss Propulsion Laboratory (SPL), etc. Wozu zählt man die?
So oder so, gerade die letzten beiden Posts bestätigen ja nur was ich eingangs erwähnt habe, nämlich den willkürlichen Umgang mit dem Begriff "private Raumfahrt".
Privat bedeutet eben keinen Aktienbesitz, sonst wäre es ein öffentliches Unternehmen, im Streubesitz und eben nicht mehr privat. EADS, Orbital Sciences und Thales Alenia Space gehören eben laut Definition nicht zum Bereich "privater Raumfahrt". Genauso ist Sierra Nevada (bzw. deren Akquisition SpaceDev) kein NewSpace-Unternehmen mehr, da es ein Mischkonzern ist der zu großen Teilen nicht im Gebiet der Raumfahrt tätig ist. Wann ist darüber hinaus ein Unternehmen nicht mehr "New" (Gründungsjahr 80er? oder 90er Jahre?).
Wenn man betrachten möchte, was die Unternehmerseite in den nächsten Jahren im Weltraum alles erzielen kann/möchte, so sollte man beim Begriff kommerzielle Raumfahrt bleiben, denn für umsonst macht selbst eine non-profit-Organisation nichts.
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Bevor man über die Zukunft diskutiert, sollte man sich an dieser Stelle vielleicht erst einmal Gedanken darüber machen, was "private Raumfahrt" eigentlich bedeutet, bzw. worüber man also hier im Speziellen nun tatsächlich reden möchte.
Ich hab da mal was im Eröffnungspost ergänzt, bin aber für anderslautende Vorschläge offen. :)
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Zu privater Raumfahrt zaehlen in meinen Augen aber auch Unternehmen wie: SES, Eutelsat, Orbcomm, Iridium, Arianespace, Starsem, EADS, GEOEye...etc.
Sehe ich ähnlich. Die Grenze ziehe ich da, wenn ein Staat (oder auch mehrere) die Firmenpolitik bestimmen.
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Bevor ich hier übrigens falsch verstanden werde:
Ich persönlich kann mit den eher willkürlichen Definitionen sehr gut leben.... ;D
Ich wollte hier nur einmal das Thema erwähnt haben, damit sich vielleicht einige mal selbst über die Begrifflichkeiten Gedanken machen, bevor sie sie zukünftig anwenden.
Leider wird in den Medien viel zu sher darauf hingewiesen, dass ja nun der große Wandel da sei und Privatunternehmen statt oder für die NASA aktiv sind. War das jemals anders, wenn man "privat" so willkürlich anwendet? Die Atlas V oder die Delta-Familie gibt es ja schon sehr lange auf dem Markt (Boeing, Lockheed Martin). Wer hat denn das Shuttle, die Booster und die Raumanzüge gebaut? Alles laut umgangssprachlicher Definition Privatunternehmen.
Richtig neu wird der aktuelle Sachverhalt eben nur, wenn man unter "privat" eben genau jene Unternehmen ausgrenzt.
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Naja, neu ist, dass die Unternehmen nicht mehr nur die Hardware liefern, sondern das Gesamtpaket, also Rakete, Start und (im Fall von CRS und CCiCap) auch die Nutzlast sowie die Missionskontrolle. NASA ist nun nicht mehr und nicht weniger ein Kunde wie die Satellitenbetreiber.
Außerdem wird nicht mehr im Auftrag der NASA Hardware entwickelt, sondern es wird ein System angeboten und die NASA kauft die Dienstleistung ein. Das bedeutet, dass die Firmen im Idealfall bei der Finanzierung in Vorleistung gehen und es sich dann über die Dienstleistung zurückholen.
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Privat bedeutet für mich jedoch nicht unbedingt dass nur eine private Hand da ist, sondern das können auch mehrere private Hände sein. Egal ob als GbR oder als AG.
Das Gegenteil wäre dann die steuerfinanzierte öffentliche Hand.
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"Private Raumfahrt" wäre für mich wenn der überwiegende Teil der Nachfrage nicht vom Staat kommt und auch sonst keine oder nur minimale Subventionen fliessen (z.B. für die Entwicklung).
Das heisst im Moment wären das z.B. Virgin Galactic, XCOR etc.
SpaceX, Arianespace, Boeing/Lockheed gehörten damit sicherlich nicht dazu.
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"Private Raumfahrt" wäre für mich wenn der überwiegende Teil der Nachfrage nicht vom Staat kommt
Das ist zu eng gefaßt. Damit wäre jede Firma, die meist für den Staat arbeitet, keine Privatfirma, z.B. beim Straßenbau. ;)
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Edit: Definition privater Raumfahrt (offen für Diskussionen)
Raumfahrt betrieben von einer Firma, die privat geleitet und haupsächlich in privatem Besitz ist. Staaten dürfen also nur Minderheitsbeteiligungen haben.
Nach der Definition dürfte so ziemlich jede Industriefirma "privat" sein. (Boeing, Lockheed, EADS, etc.).
Wenn es gemäß Definition keine staatlichen Aufträge abwickeln darf, gibt es da paktisch keine Firma, auch SpaceX ist mit staatlichen NASA Aufträgen gesegnet. Ein Kunde hat durch Aufträge immer Einfluss auf die Firmenpolitik.
Zur Definition von "Commercial" wurde mal herangezogen, dass es sich um FAR oder um Space Act Agreements Aufträge handeln sollte. Das ist aber auch eine fragwürdige Abgrenzung. Eine Definition wäre schon hilfreich.
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Nun ich möchte mal meine 2 Cents zum Thema Definition beisteuern, hier vor allem auch auf bemannte Raumfahrt bezogen:
Staatliche Raumfahrt
- Agentur konstruiert und entwickelt
- Agentur vergibt mitunter Aufträge zur Fertigung an Unternehmen (genau das machten Boeing Douglas & Co "nur" bei Apollo, STS usw.)
- Agentur hat das Eigentum am Raumschiff und sämtlichen (Patent-)Rechten.
- Start und Betrieb des Raumschiffes danach macht die Agentur.
- In der Regel: Astronauten gehören der Agentur bzw. einer anderen staatlichen Institution (Luftwaffe) an.
- Entsprechend: Kundenkreis eingeschränkt (vor allem befreundete Staaten und Mitglieder anderer staatl. Inst.).
Private Raumfahrt
- Unternehmen konstruiert und entwickelt
- Unternehmen baut selbst bzw. wählt Zulieferer aus
- Unternehmen hat Recht an allen (Patent-)Rechten an dem Eigentum des Raumschiffes.
- Start und Betrieb des Raumschiffes macht das Unternehmen (so weit möglich, vgl. ISS-Docking bei CRS in Kooperation)
- Astronauten sind diejenigen die dafür zahlen bzw. deren Arbeitgeber. Hier läuft das Prinzip des Ticketverkaufs bzw. Chartern eines Fluges.
- Kundenkreis: Prinzipiell jeder der zahlungsbereit ist.
Die Finanzierung lasse ich hier bewusst außen vor, das dies ein zu kompliziertes Feld ist. Selbst bei Autokonzernen ist möglich, dass staatliche Förderungen in die Entwicklungen einfließen. Ist es dann als staatlicher Autobau zu sehen oder trotzdem als "reinrassige" Privatwirtschaft? Auch ist es bei der Initiative zum Bau der Vehikel schwierig. Die bemannte Dragon wurde von SpaceX schon weit vor der Commercial-Programmen verfolgt, Orbital hat Cygnus wiederum erst auf Anreiz durch die NASA aus der Taufe gehoben. Ist Cygnus deshalb weniger "privat" als Dragon? Mit einem "Ja" zu antworten gibt genauso viel Angriffsfläche wie mit einem "Nein"
Man sollte sich eher an die Merkmale von Entwicklung, Bau und Betrieb orientieren, da ist eine Unterscheidung einfacher und sorgt für eine bessere Unterscheidungsfähigkeit. An sich kann jeder eine Cygnus oder Dragon chartern (=Flug buchen), rechtlich sehe ich da wenig Hürden - wenn dann könnte eher die Firmenpolitik zur Weigerung führen. Für mich ist es durchaus logisch, dass nach der NASA die ESA oder JAXA mangels eigener Cargo-Fähigkeit zuerst teilweise und dann einen ganzen Flug buchen. Die ISS als multinationale staatliche Station dürfte sich von Natur aus weitgehend als Ziel für komplett private Flüge ausschließen. Für Stationen unter Regie von Unternehmen (z.B. Bigelow) dürfte es auch kein Problem sein Cargo- und Mannschaftsflüge zu buchen. Orbital wäre sicher froh einige Cargoflüge extra machen zu können ;)
New Space kann man die Unternehmen nennen die
a.) neu Gegründet wurden (SpaceX) oder ihre Ausrichtung fundamental änderten (Sierra Nevada), letzteres z.B. durch Übernahmen oder Umstrukturierung
b.) sie sehen ihr Heil in einer Raumfahrt, die maßgeblich von privaten Auftraggebern abhängt.
Die Traditionsunternehmen (Old Space) können natürlich auch private Raumfahrt betreiben. Die eine Bezeichnung schließt nicht das Betätigungsfeld aus. Boeing bewegt sich mit CST-100 ja eindeutig im Bereich der privaten Raumfahrt. Lockheed noch nicht so wirklich, da man "nur" Unterauftragnehmer von SNC ist. Ihre Rolle bei anderen Dingen (Mars One) ist mir noch nicht so klar, die initiative geht jedenfalls nicht von Lockheed aus. Kennzeichnend für Old Space ist allerdings die dennoch starke Konzentration auf die traditionellen Felder der Raumfahrt "am Händchen" von NASA und Pentagon, also wenig / gar keine Projekte unter eigener Regie. Boeing glaubt ja bekanntlich selbst nicht so recht an Commercial Crew.
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Privat bedeutet eben keinen Aktienbesitz, sonst wäre es ein öffentliches Unternehmen, im Streubesitz und eben nicht mehr privat. EADS, Orbital Sciences und Thales Alenia Space gehören eben laut Definition nicht zum Bereich "privater Raumfahrt". Genauso ist Sierra Nevada (bzw. deren Akquisition SpaceDev) kein NewSpace-Unternehmen mehr, da es ein Mischkonzern ist der zu großen Teilen nicht im Gebiet der Raumfahrt tätig ist. Wann ist darüber hinaus ein Unternehmen nicht mehr "New" (Gründungsjahr 80er? oder 90er Jahre?).
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Dieser Definition kann ich mich nicht anschließen, denn die Anteile einer Aktiengesellschaft liegen bei vielen Menschen, die als Klein- oder Großaktionäre ihr privates Geld investieren, außerdem bei den sogenannten "institutionellen Anlegern" wie Fonds, Banken oder Versicherungen, die das Geld ihrer Anleger und Kunden vermehren sollen. Der Staat hält sich dabei in der Regel komplett raus. Es gab und gibt natürlich Firmen, bei denen der Staat Anteile hält und auch Aufsichtsratsplätze besetzt und dadurch Einfluss ausübt.
Die Grenzen zwischen staatlicher und privater Raumfahrt sind leider nun einmal fließend. So wickelt Arianespace viele private Aufträge ab, startet aber auch staatliche Nutzlasten und wird überdies auch noch mit Steuergeldern subventioniert.
Entscheidend dürfte am Ende sein, wieso eine Mission gestartet wird und woher in diesem speziellen Fall das nötige Geld kommt. So kann man einen Start eines Kommunikationsssatelliten in den geostationären Orbit als "privat" bezeichnen, weil eine Firma ihn anstößt, um damit Leistungen anzubieten, für die Menschen Geld zu zahlen bereit sind. Ein ATV- oder Dragon-Start zur ISS ist in dem Sinne sicherlich nicht privat, sondern gerade eben staatlich, weil nun einmal staatliche Stellen in mehreren Ländern entschieden haben, diese Raumstation zu betreiben und damit auch regelmäßig zu versorgen.
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Ein ATV- oder Dragon-Start zur ISS ist in dem Sinne sicherlich nicht privat, sondern gerade eben staatlich, weil nun einmal staatliche Stellen in mehreren Ländern entschieden haben, diese Raumstation zu betreiben und damit auch regelmäßig zu versorgen.
Es gibt aber fundamentale rechtliche und operationelle Unterschiede zwischen ATV- und Dragon-Missionen. Vergleiche hierzu mein vorheriger Beitrag in diesem Thread.
- ATV gehört der ESA und wird von ihr betrieben.
- Dragon gehört SpaceX und das SpaceX Mission Control steuert sie nahezu ausschließlich. Wo die Kontrolle beim eigentlichen Docking zuzuordnen ist weiß ich nicht im Detail.
ATV ist reinrassige staatliche Raumfahrt. CRS ist private Raumfahrt in staatlichem Auftrag, quasi private als Unterauftragnehmer für staatliche Aktivitäten. Nenne meinetwegen CRS Public-Private-Partnership, aber in den gleichen Topf wie ATV und HTV kann man Dragon und Cygnus wahrlich nicht.
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"Private Raumfahrt" wäre für mich wenn der überwiegende Teil der Nachfrage nicht vom Staat kommt
Das ist zu eng gefaßt. Damit wäre jede Firma, die meist für den Staat arbeitet, keine Privatfirma, z.B. beim Straßenbau. ;)
Naja also "privaten Strassenbau" gibt es wirklich fast nicht, auch wenn die Firmen die Strassen bauen natürlich privat sind. Als "Private Raumfahrt" würde ich den kommerziellen Satellitenmarkt bezeichnen (comsats), ev. kommt bald suborbitaler Tourismus dazu.
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Es gibt aber fundamentale rechtliche und operationelle Unterschiede zwischen ATV- und Dragon-Missionen. Vergleiche hierzu mein vorheriger Beitrag in diesem Thread.
- ATV gehört der ESA und wird von ihr betrieben.
- Dragon gehört SpaceX und das SpaceX Mission Control steuert sie nahezu ausschließlich. Wo die Kontrolle beim eigentlichen Docking zuzuordnen ist weiß ich nicht im Detail.
ATV ist reinrassige staatliche Raumfahrt. CRS ist private Raumfahrt in staatlichem Auftrag, quasi private als Unterauftragnehmer für staatliche Aktivitäten. Nenne meinetwegen CRS Public-Private-Partnership, aber in den gleichen Topf wie ATV und HTV kann man Dragon und Cygnus wahrlich nicht.
Ist es aber leider nicht. Das ATV wird von Astrium gebaut, einer privaten Firma, und von einer ebenfalls privatwirtschaftlich organisierten Firma, Arianespace, mit Hilfe einer Astrium-Rakete ins All geschossen. (Natürlich gehören etliche Anteile von Arianespace staatlichen Stellen.) Bezahlt wird so ein ATV-Flug letztlich von Raumfahrtagenturen mit Steuermitteln.
Eine Dragon wird von einer privaten Firma, SpaceX, gebaut und von derselben Firma mit einer SpaceX-Rakete gestartet. Bezahlt wird so ein Dragon-Flug aber von der US-Raumfahrtagentur NASA mit Steuermitteln.
Trotz privater Ausführung ist beides von Grund auf staatlich.
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Ist es aber leider nicht. Das ATV wird von Astrium gebaut, einer privaten Firma, und von einer ebenfalls privatwirtschaftlich organisierten Firma, Arianespace, mit Hilfe einer Astrium-Rakete ins All geschossen. (Natürlich gehören etliche Anteile von Arianespace staatlichen Stellen.) Bezahlt wird so ein ATV-Flug letztlich von Raumfahrtagenturen mit Steuermitteln.
Eine Dragon wird von einer privaten Firma, SpaceX, gebaut und von derselben Firma mit einer SpaceX-Rakete gestartet. Bezahlt wird so ein Dragon-Flug aber von der US-Raumfahrtagentur NASA mit Steuermitteln.
Trotz privater Ausführung ist beides von Grund auf staatlich.
- Astrium baut ATV in ESA-Auftrag nach ESA-Spezifikation und - Konstruktion.
- ATV gehört der ESA
- Arianespace ist Betreiber, aber die Rakete gehört quasi zu ESA. Da sind die Grenzen wirklich verwischt. Arainespace würde ich angesichts der Eignerstruktur aber als halben Staatsbetrieb sehen.
- Kontrolle des Fluges erfolgt über Mission Control der Agentur.
- NASA chartert de facto ein Raumschiff das SpaceX nach eigenen Spezifikationen baut. Es müssen halt nur die NASA-Standards /- Vorgaben eingehalten werden bzgl. Sicherheit etc.. Wegen den eigenen Spezifikationen ist Dragon auch mit einer Rückkehrfähigkeit ausgestattet, da sie im Grunde eine Vorstufe des bemannten Systems ist.
- Das Raumschiff gehört nicht der NASA, sondern SpaceX.
- Start und Flugkontrolle liegen bei SpaceX. NASA-Astronauten fangen den Drachen nur ein.
Ich sehe das massive Unterschiede. Auf der einen Seite eine fast klassische staatliche Mission, auf der anderen ein Fracht-Charterflug. Bei CRS hat die NASA viel "weniger zu tun" als die ESA bei ATV. Auftraggeber ist eine staatliche Institution, das stimmt - aber ist ein Frachtflieger der von der Bundeswehr gechartert wird dann ein staatlicher Flug trotz ziviler Kennung, Flugnummer der Fluggesellschaft etc. ?
Einigen wir uns auf die staatliche Finanzierung des (einzelnen) Fluges. Sobald der erste Fracht-Dragon zu einer privaten Station aufbricht wackelt die Definition sonst wieder. Oder: Privater Flug für staatlichen Kunden.
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Privat bedeutet eben keinen Aktienbesitz, sonst wäre es ein öffentliches Unternehmen, im Streubesitz und eben nicht mehr privat. EADS, Orbital Sciences und Thales Alenia Space gehören eben laut Definition nicht zum Bereich "privater Raumfahrt". Genauso ist Sierra Nevada (bzw. deren Akquisition SpaceDev) kein NewSpace-Unternehmen mehr, da es ein Mischkonzern ist der zu großen Teilen nicht im Gebiet der Raumfahrt tätig ist. Wann ist darüber hinaus ein Unternehmen nicht mehr "New" (Gründungsjahr 80er? oder 90er Jahre?).
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Dieser Definition kann ich mich nicht anschließen, denn die Anteile einer Aktiengesellschaft liegen bei vielen Menschen, die als Klein- oder Großaktionäre ihr privates Geld investieren
Hallo Ruhri,
ich kann verstehen, dass jeder den Begriff "privat" anders auffasst und ich fand es bisher wirklich sehr spannend hier die verschiedenen Posts zu lesen, allein um zu sehen wie die Begriffe für beinahe jeden etwas anderes zu bedeuten scheinen......stellenweise durchaus begründet. Meine Abgrenzung war jedoch nicht meine persönliche Meinung, sondern schlicht die nachgegoogelte offizielle Definition von einem "privaten Unternehmen" und was dies im Umkehrschluss für den Begriff "private Raumfahrt" zu bedeuten hätte.
http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96ffentliche_Betriebe_und_Verwaltungen (http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96ffentliche_Betriebe_und_Verwaltungen)
http://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmen (http://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmen)
Hier geht es nicht um "für mich gilt...". Genauso lässt sich eben nicht darüber diskutieren, ob Strom nun gelb oder rot ist.. ;)
Betrachtet man sich die Begriffe Private Raumfahrt, so sieht man schnell, dass selbst hier nicht definiert wird, sondern es heißt "als private Raumfahrt bezeichnet man":
http://de.wikipedia.org/wiki/Private_Raumfahrt (http://de.wikipedia.org/wiki/Private_Raumfahrt)
http://en.wikipedia.org/wiki/Private_spaceflight (http://en.wikipedia.org/wiki/Private_spaceflight)
Auf diesen Seiten gehören Boeing und Co. eben mit dazu und das ist ja auch ok.Natürlich zählt für mich Boeing mit ihrer CST-100 auch zum Kreis der privaten Raumfahrt. Laut offizieller Definition von privat wäre das jedoch ausgeschlossen, was mich irgendwie fuchst.
Damit komme ich auch wieder zu dem, was ich eingangs hier in diesem Thread gesagt hatte: Im allgemeinen Sprachgebrauch zur Raumfahrt existiert offensichtlich eine eigene Definition von privat bzw. es scheint den Beteiligten selbst in der Berichterstattung egal zu sein (siehe Presse), weswegen ich ganz persönlich den Begriff "kommerzielle Raumfahrt" einfach bevorzuge.
Wer bin ich denn hier zu fordern, dass von nun an gefälligst auf die offizielle Definition von "privat" Rücksicht zu nehmen ist? Von daher habe ich nur versucht, auf diese durchaus amüsante Diskrepanz hinzuweisen.
Da der Begriff NewSpace eine Wortneuschöpfung ist, die an verschiedensten Stellen als undefiniert bezeichnet wird, kann man darüber natürlich durchaus diskutieren und dazu habe ich dann selbstverständlich auch eine eigene Meinung.
Da ich mich jetzt gleich auf den Weg zum Familienkonvent machen muss, möchte ich hier noch schnell allen Spacern frohe Weihnachten wünschen.... :) :) :)
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Ich wusste wirklich nicht dass die Begriffe "Private" und "Staatliche Raumfahrt" derart unklar definiert sind und somit zu derartigen Diskussionen führen können.
Für mich sind alle Raumfahrtaktivitäten die vom Staat in Auftrag gegeben werden "Staatliche Raumfahrt" und alles andere "Private Raumfahrt".
Eine Falcon 9 die einen kommerziellen Komsat startet ist privat und eine Falcon 9 die einen Dragon zur ISS startet ist staatlich.
- aber ist ein Frachtflieger der von der Bundeswehr gechartert wird dann ein staatlicher Flug trotz ziviler Kennung, Flugnummer der Fluggesellschaft etc. ?
Auf jeden Fall. Ohne die Bundeswehr als Auftraggeber gäbe es diesen Flug ja nicht.
Nennen wir es meinetwegen einen "Flug in staatlichem Auftrag". Genauso können wir entsprechende Raumfahrt als "Raumfahrt in staatlichem Auftrag" bezeichnen. Für mich ist das halt "staatliche Raumfahrt".
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Ich wusste wirklich nicht dass die Begriffe "Private" und "Staatliche Raumfahrt" derart unklar definiert sind und somit zu derartigen Diskussionen führen können.
Für mich sind alle Raumfahrtaktivitäten die vom Staat in Auftrag gegeben werden "Staatliche Raumfahrt" und alles andere "Private Raumfahrt".
Eine Falcon 9 die einen kommerziellen Komsat startet ist privat und eine Falcon 9 die einen Dragon zur ISS startet ist staatlich.
Auf jeden Fall. Ohne die Bundeswehr als Auftraggeber gäbe es diesen Flug ja nicht.
Nennen wir es meinetwegen einen "Flug in staatlichem Auftrag". Genauso können wir entsprechende Raumfahrt als "Raumfahrt in staatlichem Auftrag" bezeichnen. Für mich ist das halt "staatliche Raumfahrt".
Dieser Betrachtungsweise kann ich mich anschließen.
Dass private Firmen staatliche Aufträge ausführen, ist gang und gäbe. Die gesamte bemannte US-Raumfahrt wäre ohne solche private Firmen nicht möglich gewesen. Bezahlt wurden sie aber allesamt mit Steuern, und das ist für mich dann zutiefst staatlich.
ich kann verstehen, dass jeder den Begriff "privat" anders auffasst und ich fand es bisher wirklich sehr spannend hier die verschiedenen Posts zu lesen, allein um zu sehen wie die Begriffe für beinahe jeden etwas anderes zu bedeuten scheinen......stellenweise durchaus begründet. Meine Abgrenzung war jedoch nicht meine persönliche Meinung, sondern schlicht die nachgegoogelte offizielle Definition von einem "privaten Unternehmen" und was dies im Umkehrschluss für den Begriff "private Raumfahrt" zu bedeuten hätte.
http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96ffentliche_Betriebe_und_Verwaltungen (http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96ffentliche_Betriebe_und_Verwaltungen)
http://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmen (http://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmen)
Doc Hoschi, du siehst mich zutiefst verwirrt. Laut deinen Wikipedia-Links ist eine Aktiengesellschaft eine "Privatrechtliche Rechtsform". Wie bist du denn zu Beginn darauf gekommen, dass eine Aktiengesellschaft mit Streubesitz etwas anderes wäre?
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Für mich sind alle Raumfahrtaktivitäten die vom Staat in Auftrag gegeben werden "Staatliche Raumfahrt" und alles andere "Private Raumfahrt".
Eine Falcon 9 die einen kommerziellen Komsat startet ist privat und eine Falcon 9 die einen Dragon zur ISS startet ist staatlich.
Genauso können wir entsprechende Raumfahrt als "Raumfahrt in staatlichem Auftrag" bezeichnen. Für mich ist das halt "staatliche Raumfahrt".
Dieser Betrachtungsweise kann ich mich anschließen.
Ich auch. Anders ist es wohl kaum machbar.
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Bei der Frage ob ein Start "privat" oder "staatlich" ist, lässt sich m.E. nicht schwarz/weiß malen.
In Deutschland würde ein Start von SpaceX für die Bundeswehr unter ÖPP (Öffentlich-Private Partnerschaft) bzw. im Englischen PPP (Public-Private Partnership) laufen.
(wie z.B. beim Projekt HERKULES der Bundeswehr)
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Doc Hoschi, du siehst mich zutiefst verwirrt. Laut deinen Wikipedia-Links ist eine Aktiengesellschaft eine "Privatrechtliche Rechtsform". Wie bist du denn zu Beginn darauf gekommen, dass eine Aktiengesellschaft mit Streubesitz etwas anderes wäre?
Hast recht. Ich kann mir schon denken an welcher Stelle ich bei den Links gedanklich falsch abgebogen bin....:)
Wenn Privatwirtschaft also tatsächlich nur "nichtstaatlich" bedeutet, ist ja alles in Butter.
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In der „Euro am Sonntag“ (die übrigens schon sonnabends erscheint) gibt es eine 3-teilige Serie zu privaten Weltraumunternehmungen aktiver und passiver Art.
Es sind schon Teil1 und Teil 2 erschienen – Teil 3 dann am Wochenende.
Teil 2:
http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Weltraum-Ideen-Milliardaere-im-All-Der-Weg-nach-ganz-oben-3085385 (http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Weltraum-Ideen-Milliardaere-im-All-Der-Weg-nach-ganz-oben-3085385)
Teil 1:
http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Weltraum-Hype-Milliardaere-im-All-Die-Welt-ist-nicht-genug-3003859 (http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Weltraum-Hype-Milliardaere-im-All-Die-Welt-ist-nicht-genug-3003859)
dksk
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Wenn ich das hier so lese, habe ich genau das Problem der Raumfahrt vor Augen: Bevor über die Sache diskutiert wird, streitet man sich erst einmal leidenschaftlich und fundiert um die Definition und die Tagesordnung...
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Ich glaube hier passt es am besten. Eine Debatte über kommerzielle Raumfahrt moderiert von Neil deGrasse Tyson und mit Mitarbeitern von Space Adventures, Bigelow Aerospace, Aerospace Corporation usw.
Sehenswert! :)
ws
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Genau das ist es , kommerziell. Das heißt, Firmen bauen z.B. Raketen um damit Geld zu verdienen.Im Umkehrschluss ist private RAUMFAHRT der Versuch Geld im All zu verdienen.
Mit was auch immer.
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Du hast recht, die Finanzierung ist Schuld! Das beste ist, die Raumfahrt mal kommerziell zu machen. Was meinte ich damit?
Das heißt, dass private Firmen wie z.b SpaceX die Raumfahrt zu überlassen. Wir sind in einen Zeitpunkt gekommen dass nicht nur Staaten ins All fliegen, sondern auch Privaten Firmen! Es ist jetzt an der Zeit die Raumfahrt mal umzustrukturieren.
Der kleine Exkurs in die Wirtschaftswissenschaften sei hoffentlich erlaubt: Wer hindert Firmen daran, in den Weltraum zu fliegen? Staatliche Vorschriften wird es sicherlich überall geben und mancher Staat will sein Monopol behalten, aber die USA gehören eher nicht dazu. Die entscheidende Frage ist aber doch: Warum soll eine Firma ins All fliegen? Aus Jux und Dollerei sicherlich nicht, und die Bedürfnisse von Raumfahrtenthusiasten sind den Firmenbossen ziemlich schnuppe. Eine Firma braucht einen sogenannten "Business Case", der ihr Profite verspricht. Gibt es so einen, dann wird sie loslegen. Man betrachte da nur den Markt der Kommunikationssatelliten, der recht fest in privater Hand ist. Zum Mars ist zurzeit aber leider nur ein einziger Business Case vorstellbar, und das ist der des Zulieferers für andere Parteien. Am Ende landet man aber dann eben wieder bei Papa Staat.
Es geht hier um die Finanzierung! Es gibt sehr viele Gründe, wieso SLS wie das Constellation Programm endet. Die Finanzierung ist noch nicht sicher.
Erst wenn wieder eine neue ' Wettlauf ins All' stattfindet, wird die Regierung ihre Augen öffnen.
Da stellt sich nur die Frage, wer die anderen Teilnehmer werden sollen? Russland, Brasilien, Indien, China, die ESA-Staaten?
Ich war früher für das Constellation Programm! Ich habe dieses Programm seit 2006 verfolgt. Weißt du wie weh es tut, wenn ich nach Hause komme und lese, dass die Regierung Constellation eingestellt hat. So ein Schicksal wird auch SLS passieren. Da bin ich mir sehr sicher.
Die Möglichkeit besteht durchaus. Politiker tun das, was sie als das beste für ihren Staat (und vielleicht manchmal auch sich selber) ansehen, und die in den USA würden sich niemals gegen massiven Druck der Bevölkerung stemmen. Wenn es der Bevölkerung relativ egal ist, können sie natürlich relativ frei entscheiden. Was als ein Politiker in den USA als das beste ansieht und was du, ich oder irgendjemand anderer hier im Forum als das beste ansieht, muss aber beileibe nicht deckungsgleich sein.
Und wenn ich oben "Staat" geschrieben habe, dann ist das gewollt doppeldeutig. Einem Abgeordneten sind sein Wahlkreis in seinem Heimatstaat und der Staat insgesamt allemal wichtiger als die gesamte Union. Für Senatoren gilt selbstverständlich das gleiche, nur dass bei denen Wahlkreis und Staat identisch sind.
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Ich finde das Thema sehr verwirrend. Im Grunde kann man ja jedes Projekt in folgende Unter Punkte teilen:
Wer ist Auftraggeber?
Wer hat die Gesamtplanung?
Von wem stammt die Trägerrakete?
Wer hat die Trägerrakete entwickelt?
Wer hat sie gebaut?
Das selbe jeweils beim Orbiter
Von wo laueft der Start ab???
M eine Frage, ISS oder viele Orbiter werden ja zum Beispiel von Airbus gebaut?
Gebaut oder entwickelt?
Und gibt es ueberhaupt noch ESA Raumfahrt, die nur staatlich ist?
Weil wo Ariane ist, ist Ariabespace, und das ist privat
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Damit würde eine Forderung der NRO erfüllt werden, die Starts mit sehr geringen Vorlaufzeiten fordert.
NRO ist hier nicht hinterlegt - ist das die Militärorganisation oder die Nicht-Regierungsorganisation ?
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NRO ist hier nicht hinterlegt - ist das die Militärorganisation oder die Nicht-Regierungsorganisation ?
National Reconnaissance Office (Nationales Aufklärungsamt) - US Behörde
https://de.wikipedia.org/wiki/National_Reconnaissance_Office (https://de.wikipedia.org/wiki/National_Reconnaissance_Office)
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Aha. Wenn aber "Private Raumfahrt aus Neuseeland" fürs Militär und entsprechend deren Anforderungen arbeitet - inwieweit ist sie dann noch privat?
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Aha. Wenn aber "Private Raumfahrt aus Neuseeland" fürs Militär und entsprechend deren Anforderungen arbeitet - inwieweit ist sie dann noch privat?
NRO ist ein Kunde, der den Service in Anspruch nimmt. Es ist nicht ungewöhnlich wenn man sein Service oder Produkt an Kundenwünsche anpasst. Ich sehe kein Widerspruch außer wenn man spekuliert bzw. unterstellt, dass das Unternehmen eine Coverfirma ist, die einer Behörde gehört.
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Wenn du bei deiner Arbeit von deinem Arbeitgeber bezahlt wirst, deine Fahigkeiten dann in deiner Freizeit für ein Hobby nutzt, gehört dann alles was aus dem Hobby entsteht auch deinem Arbeitgeber?
Gleiche Analogie.
Ich dachte, dass wir die verschiedenen Konstellationen bei denen Firmen von staatlichen Einrichtungen beauftragt werden bzw. nur ein Service eingekauft wird schon genug besprochen hätten.
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Wenn du bei deiner Arbeit von deinem Arbeitgeber bezahlt wirst, deine Fahigkeiten dann in deiner Freizeit für ein Hobby nutzt, gehört dann alles was aus dem Hobby entsteht auch deinem Arbeitgeber?
Gleiche Analogie.
Ich dachte, dass wir die verschiedenen Konstellationen bei denen Firmen von staatlichen Einrichtungen beauftragt werden bzw. nur ein Service eingekauft wird schon genug besprochen hätten.
Ich sehe ja kein Problem bei der Zusammenarbeit zwischen RocketLab und NRO auf vertraglicher Basis. Aber die oben angeführte Spekulation hat doch damit überhaupt nichts zu tun. RocketLab arbeitet nicht in der Freizeit.
Was hast Du (Makemake) gemeint ?
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Wenn du bei deiner Arbeit von deinem Arbeitgeber bezahlt wirst, deine Fahigkeiten dann in deiner Freizeit für ein Hobby nutzt, gehört dann alles was aus dem Hobby entsteht auch deinem Arbeitgeber?
Gleiche Analogie.
Je nach Ausgestaltung des Arbeitsvertrags kann einem sowas passieren.
Genauso wird es in einzelnen Entwicklungsverträgen aussehen, dieden Umgang mit Fähigkeiten für spezielle Kundenanforderungen regeln. In der Regel wird es teurer, wenn der betreffende Kunde die Fähigkeit exklusiv nutzen möchte - billiger, wenn der Entwickler sie im Nachhinein auch anderen Kunden anbieten darf.