RocketLab - Private Raumfahrt aus Neuseeland

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Offline tomtom

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Re: RocketLab - Private Raumfahrt aus Neuseeland
« Antwort #275 am: 16. Juni 2020, 15:55:30 »
Ich habe mir das og. einstündige Interview nicht angetan, aber vermutlich bezieht sich der folgende Bericht auf das gleiche:
https://www.politico.com/news/2020/05/22/why-its-dangerous-for-government-to-support-new-space-during-the-pandemic-273098

Peter Beck, CEO von RocketLab, meint, dass Newspace durch Venture Capital Firmen einen "langen, warmen Sommer" erlebt haben, was jetzt mit Corona ein Ende gefunden hat und zu Konsolidierung führt. Es gibt ca. 140 Firmen die kleine Träger entwickeln wollen, er schätzt, dass es eine viertel Mrd. $ braucht, um eine Rakete auf ein Pad zu stellen. Er sieht RocketLab, die zuletzt 140 Mio $ Investitionen erhalten haben, gut aufgestellt, um auch "einen nuklearen Winter" zu überstehen.

Die Regierungen sollten nicht versuchen, Venture Capital Investments zu ersetzen, sondern in Programme investieren, die zu Starts führen, möglichst auf dem höchsten Punkt der Wertschöpfungskette, um nachhaltig zu sein. Investiert man nur in bestimmte Bereiche, hätte man am Ende drei, vier Firmen, die Starts anbieten, aber die hätten dann nichts, was zu starten wäre.
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Offline RonB

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Re: RocketLab - Private Raumfahrt aus Neuseeland
« Antwort #276 am: 18. Juni 2020, 17:07:12 »
RocketLab will bei seinem 17. Start, der voraussichtlich im 4. Quartal dieses Jahres stattfindet, die Electron Rakete zurückgewinnen um sie wiederverwenden zu können. Im kommenden Jahr soll dann der Nachweis erbracht werden, dass RocketLab in der Lage ist zwei Raketen im kurzen Abstand zu starten. Damit würde eine Forderung der NRO erfüllt werden, die Starts mit sehr geringen Vorlaufzeiten fordert.

https://spacenews.com/rocket-lab-wins-nro-contracts-for-back-to-back-launches/
Es recht zu machen Jedermann ist eine Kunst die keiner kann.

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Offline Duncan Idaho

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Re: RocketLab - Private Raumfahrt aus Neuseeland
« Antwort #277 am: 08. August 2020, 02:00:47 »
Peter Beck über Rocket Lab beim Smallsat Update:


https://www.youtube.com/watch?v=zhqzSVEGVxw&feature=youtu.be

Das mit den Fallschirmen wird spannend, meiner Meinung nach.

Venus steh auch noch auf dem Programm.
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Re: RocketLab - Private Raumfahrt aus Neuseeland
« Antwort #278 am: 08. August 2020, 08:00:42 »
Peter Beck über Rocket Lab beim Smallsat Update:

Das mit den Fallschirmen wird spannend, meiner Meinung nach.

Venus steh auch noch auf dem Programm.

Wirklich sympathisch die Kiwis, es wird beeindruckende Arbeit geleistet.  :) 
Als alter Venus Fan bin ich natürlich hin und weg von der bei Minute 17:23 angesprochener Venus Mission. Ich hoffe sie ziehen es durch und ich hoffe es gibt bald die angesprochenen T-Shirts mit dem Aufdruck " Venus It'd be rude not to".
"Humanity should become a space faring civilization. If that is not the point of human space flight, what the hell are we doing?" Astrophysicist Christopher Chyba

Offline Makemake

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Re: RocketLab - Private Raumfahrt aus Neuseeland
« Antwort #279 am: 08. August 2020, 10:36:24 »
Er sagt zwar in den Segment ab Minute 17 über eine geplante Venusmission, dass sie nicht die ersten wären. Auch schon die ersten Teleskope seinen prvat finanziert worden. Das ist meiner Meinung nach aber gekonntes Tiefstapeln. So es denn glückt, wäre dies doch die erste privat finanzierte interplanetare Mission. Als Startdatum nennt er 2023.
SpaceX als anderes Privatunternehmen mit interplanetaren Plänen ist natürlich auf einem anderen Kurs, aber bisher doch beschänkt auf LEO (mit aktiven Raumschiffen).
Das persönliche Interesse von Peter Beck Venus zu untersuchen wäre damit ein ordentlicher PR Stunt, der ihre Fähigkeiten als "All-in-one" Provider beweist. Von der Rakete bis zum Satellitenbus, der auch für den interplanetaren Raum geeignet ist. Ein wesentlicher Unterschied zu den Anforderungen, der der LEO an die Technik hat.

Venus ist natürlich interessant, aber ich glaube, dass es eben auch daran hängt, dass sie mit der Electron gerade nur Venus erreichen können. In einem anderen Interview hat er meine ich gesagt, dass Mars nicht ganz ginge und "sowieso schon zu viele dort hin wollten".

Das Ziel der Venus Mission ist die Untersuchung von höheren Atmosphärenschichten, in denen angenehmere Bedingungen herrschen als auf der Erde. Er sagt es nicht, aber ich glaube es ist ziemlich erdähnlich: um 20°C, um 1 Bar Druck und nicht so aggressive Gase wie auf der Oberfläche. Einige Studien behaupten schon jetzt dort Biosignaturen gemessen zu haben. Es wird spekuliert, dass dort extremophile Mikroben existieren könnten.
Auf jeden Fall sehr spannend.

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Offline tomtom

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Re: RocketLab - Private Raumfahrt aus Neuseeland
« Antwort #280 am: 08. August 2020, 21:04:28 »
Grundsatzdiskusssion, die nicht direkt mit RocketLab zu tun hat, in den Thread "Private Raumfahrt" verschoben.
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=12164.msg351853#msg351853
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Offline TWiX

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Re: RocketLab - Private Raumfahrt aus Neuseeland
« Antwort #281 am: 11. August 2020, 22:31:12 »

Der (teilweise) weiße Booster ist derjemige, der erstmals mit dem Equipment für eine erfolgreiche Bergung ausgerüstet sein wird. Es wird also Ernst! Die Fallschirmtests wurden ebenfalls bereits abgeschlossen, dabei kam zuletzt auch eine Dummy-Stufe mit dem kompletten Gewicht zum Einsatz. Die Fallschirme und die restliche Bergungsausrüstung werden die Nutzlast übrigens um (lediglich) 15 Kilogramm sinken lassen. Außerdem arbeitet man bei RocketLab an einem vergrößerten Fairing mit 1,8m statt wie bisher 1,2m Durchmesser
Quelle: https://spacenews.com/rocket-lab-ready-to-attempt-electron-booster-recovery/
PS: Wir haben mittlerweile Elon Musk mit Mars, Jeff Bezos mit Weltraumhabitaten und nun Peter Beck mit Venus. Langsam sind alle guten Orte für große Visionen besetzt  :D
PPS: davon ausgehend, dass der Booster für F14 berets am Pad sein müsste, müssten auf dem Bild dann eigentlich die Booster für Flug 15, 16, 17 (weiße Interstage) und 18zu sehen sein...
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aasgeir

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Re: RocketLab - Private Raumfahrt aus Neuseeland
« Antwort #282 am: 14. August 2020, 19:15:40 »
Einen Monat nach seinem überraschenden Rücktritt als Undersecretary für Forschung und Entwicklung im U.S.Verteidigungsministerium ist der ehemalige NASA-Administrator Mike Griffin in das Board of Directors der Firma RocketLab aufgenommen worden. Der Runde gehörten bisher ausser dem Gründer, Peter Beck, noch drei wichtige Investoren an: Sven Strohband (Khosla Ventures), David Cowan (Bessemer Ventures) und Matt Ocko (DCVC).

Quelle: https://spacenews.com/mike-griffin-joins-board-of-rocket-lab/

Offline TWiX

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Re: RocketLab - Private Raumfahrt aus Neuseeland
« Antwort #283 am: 25. August 2020, 12:23:40 »
RocketLab hat auf Twitter ihren Maxwell-Dispenser präsentiert, der auf ihre Kickstufe integriert werden kann:

Zitat
A sneak peek at our Maxwell dispensers lined up for a new mission in the coming weeks. These Maxwells will be integrated onto Electron's Kick Stage, and each CubeSat inside will be deployed to a precise and individual orbit. That's the beauty of rideshare on Electron.
Die abgebildeten Maxwells werden auf eine Kickstufe integriert für eine Mission in den kommenden Wochen. Die jeweiligen CubeSats in den Dispensern sollen dann präzise in einen individuellen Orbit ausgesetzt werden.
Quelle: https://mobile.twitter.com/RocketLab/status/1298048812951298048
Ich finde es echt spannend, was RocketLab da mittlerweile alles entwickelt hat, um seinen Kunden optimalen Service zu bieten...
« Letzte Änderung: 25. August 2020, 22:44:03 von TWiX »
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Offline TWiX

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Re: RocketLab - Private Raumfahrt aus Neuseeland
« Antwort #284 am: 25. August 2020, 22:49:08 »
Das deutsche Raumfahrtunternehmen OHB hat bei RocketLab einen Start gebucht, der früh im Jahr 2021 stattfinden soll. In der Pressemitteilung wird unter anderem die kurze Zeitspanne zwischen Vertragsschluss und geplantem Starttermin betont (6 Monate). Gestartet werden soll übrigens ein Kommunikationssatellit für ein OHB-Kunden. Es steht zwar in der Pressemitteilung nicht drin, aber ich schlussfolgere daraus mal, dass OHB wahrscheinlich einen Deal hat, bei dem der Satellit erst im Orbit an den Kunden übergeben werden soll oder so. Mich überrascht zudem, dass RL so "kurzfristig" noch Kapazitäten frei zu haben scheint, ich dachte, deren Flaschenhals wäre die Boosterproduktion?
Hier noch der Link zur Pressemitteilung von RocketLab: https://www.rocketlabusa.com/about-us/updates/rocket-lab-to-launch-dedicated-mission-for-european-space-technology-company-ohb-group/
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Re: RocketLab - Private Raumfahrt aus Neuseeland
« Antwort #285 am: 01. September 2020, 22:52:44 »
RocketLab hat jetzt von der FAA die Betriebserlaubnis für den Startkomplex LC-2 auf Wallops Island
erhalten.

https://twitter.com/thesheetztweetz/status/1300888555997278209?s=20

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Offline Duncan Idaho

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Re: RocketLab - Private Raumfahrt aus Neuseeland
« Antwort #286 am: 02. September 2020, 13:20:20 »
Und es gibt neue Infos demnächst ...
Zitat
We have some news.

Tune in to a webcast this week with Rocket Lab founder and CEO Peter Beck for an exciting update.

Sept 3
11 am PT / 2 pm ET
https://twitter.com/RocketLab/status/1300930218165633024

https://www.youtube.com/watch?v=zC8RxgL9tK4&feature=youtu.be

Nachtrag, auf zum Mond:
https://twitter.com/RocketLab/status/1300888222864519168

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Offline TWiX

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Re: RocketLab - Private Raumfahrt aus Neuseeland
« Antwort #287 am: 04. September 2020, 06:27:43 »
Wie die Videoüberschrift oben des mittlerweile beendeten Livestreams ankündigt, hat RocketLab erklärt, dass man am 30. August mit First Light seinen ersten Satelliten in der Umlaufbahn platziert hat. Dabei handelt es sich um den ersten Satelliten Ihres, in die Kickstufe integrierten, Photon-Buses. Dieser soll, wie einige ich kommmende Nachfolger dazu dienen, die Technologie zu testen und auch (potenziellen) Kunden ermöglichen, die Kapazitäten des Systems zu testen. Diesmal getestet wurden wichtige Komponenten, unter anderem das thermische Management, die Stromversorgung und die Höhenkontrolle. Der erste operative Start soll dann nächstes Jahr CAPSTONE (zum Mond) werden.
Quelle: https://spacenews.com/rocket-lab-launches-first-photon-satellite/
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Offline TWiX

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Re: RocketLab - Private Raumfahrt aus Neuseeland
« Antwort #288 am: 15. September 2020, 16:33:41 »
RocketLab hat ja bereits einige Andeutungen in bezug auf die Venus fallen lassen, auf Twitter ist man nun (wahrscheinlich auch angesichts der neuesten Ergebnisse in der Forschung) etwas konkreter geworden:
Zitat
Rocket Lab is planning a private mission to Venus in 2023, using Electron to launch a Photon satellite to the planet's atmosphere in the hopes of providing more data in the search for life.
Sie planen eine private Mission zur Venus, dabei soll ein Photon-Bus von einer Electron gestartet werden...
Quelle: https://twitter.com/RocketLab/status/1305590296118345728
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Re: RocketLab - Private Raumfahrt aus Neuseeland
« Antwort #289 am: 26. September 2020, 07:08:27 »


Rocket Lab hat bald drei Startrampen.
LC-1B auf Mahia Island (Neuseeland) nimmt Formen an.

https://twitter.com/RocketLab/status/1308891374805307394?s=20

Re: RocketLab - Private Raumfahrt aus Neuseeland
« Antwort #290 am: 02. Oktober 2020, 13:32:06 »

Regelmäßig postet Rocket Lab Neuigkeiten von First Light, dem Protoypen der Oberstufe/Satellitenbus Photon.
Seit einem Monat arbeitet das Gerät zufriedenstellend in der Umlaufbahn.
Rocke Lab möchte Photon offenbar zu einer Raumsonde weiterentwickeln: für 2021 ist eine NASA- Mondmission geplant.
Hier das Konzept einer Venus-Sonde auf Basis von Photon.

https://twitter.com/RocketLab/status/1311392187670605824?s=20

Offline TWiX

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Re: RocketLab - Private Raumfahrt aus Neuseeland
« Antwort #291 am: 16. Oktober 2020, 07:04:12 »
Die Photon-Kickstufe scheint ein echter Rennen zu werden. Peter Beck hat auf Twitter ein Bild dreier Stufen in der Produktion gezeigt. Laut Beck ist jede Stufe individuell auf den Kunden zugeschnitten

Quelle: https://twitter.com/Peter_J_Beck/status/1316838666602381312
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Offline TWiX

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Re: RocketLab - Private Raumfahrt aus Neuseeland
« Antwort #292 am: 15. November 2020, 13:14:28 »
Der erste Start von Wallops Island aus verzögert sich ins nächste Jahr. Ein Grund ist, dass RL immer noch auf die Zertifizierung seines AFTS durch die NASA wartet. Man hat wohl angenommen, dass das schneller gehen würde. Das soll dann aber der letzte nötige Schritt gewesen sein:
Zitat
Rocket Lab spokesperson Morgan Bailey confirmed Nov. 12 that completion of the AFTS is the final step before the company will be ready to launch from Wallops. “The launch vehicle and pad are ready for launch,” she said. “The final step is NASA certification of their AFTS and the timing for completion of that is being driven by NASA.”
Für den Anfang sind übrigens noch keine Wiederverwendungsversuche in Wallops geplant, man will sich hier zunächst auf Neuseeland beschränken
Quelle: https://spacenews.com/first-rocket-lab-u-s-launch-delayed-to-2021/
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Offline TWiX

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Re: RocketLab - Private Raumfahrt aus Neuseeland
« Antwort #293 am: 23. November 2020, 22:12:08 »
Michael Sheetz hatte wohl die Gelegenheit, Peter Beck zu interviewen:
-Demnach war der erste Bergungsversuch ein kompletter Erfolg, die Stufe war nach der Wasserung intakt
-Der Test hat RocketLab demnach bewiesen, dass der Ansatz machbar ist und man ist sich wirklich sicher, dass man davon ausgehend Electron wiederverwendbar machen kann
-Die nächste Mission, bei der der Booster geborgen werden soll, ist für Anfang nächstes Jahr geplant.
-Es sei wirklich einfach, den Electron-Booster wiederverwendbar zu machen, es gebe keine größeren Kosten durch Änderungen in der Produktion
-(trotz geplanter Wiederverwendung) will man die Zeit für die Produktion eines Boosters von momentan 30 auf 18 Tagen drücken
Quellen:
https://twitter.com/thesheetztweetz/status/1330920537380560896
https://twitter.com/thesheetztweetz/status/1330921335653081089
https://twitter.com/thesheetztweetz/status/1330927281116680201
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McPhönix

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Re: RocketLab - Private Raumfahrt aus Neuseeland
« Antwort #294 am: 24. November 2020, 01:06:15 »
Ich habe einen Heidenrespekt vor Seewasser. Daß die die Booster so gut schützen können, ist schon erstaunlich.

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Offline Duncan Idaho

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Re: RocketLab - Private Raumfahrt aus Neuseeland
« Antwort #295 am: 24. November 2020, 03:27:34 »
Ich habe einen Heidenrespekt vor Seewasser. Daß die die Booster so gut schützen können, ist schon erstaunlich.

Der wird jetzt erst mal zerlegt.
Wie es weiter geht, wir werden sehen.
Der Plan ist die dann später ihn mit nem Hubi einzufangen.

Aber dass der so im Wasser heil ankommt, hätte ich mir auch nicht gedacht.
Der Plan ist perfekt aufgegangen.
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McPhönix

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Re: RocketLab - Private Raumfahrt aus Neuseeland
« Antwort #296 am: 24. November 2020, 11:21:52 »
Wenn die in der Gewichtsklasse bleiben, könnte der Hubi durchaus eine Alternative zur Fuß-Landung sein. Geschickte Piloten gibts und die Reißfestigkeit der Fallschirmadern kann man anpassen.

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Offline Duncan Idaho

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Re: RocketLab - Private Raumfahrt aus Neuseeland
« Antwort #297 am: 24. November 2020, 21:16:57 »
Gabe Newell hat sein Versprechen gehalten.
Er spendet $286,000 an das Pädiatrie Zentrum.

Zitat
Der Milliardär war in Neuseeland während eines 10-tägigen Urlaubs gestrandet, der bis zur Sperrung im März führte.

Dann beschloss er, einen Moment zu bleiben.

Der geschiedene, 57-jährige Vater von zwei Kindern sagt, er könne genauso viel aus der Ferne von Neuseeland aus erledigen wie von seinem Zuhause in Seattle aus - wo er Multimillionär bei Microsoft wurde und an den ersten drei Versionen von Windows arbeitete. Er wurde ein Multimillionär, nachdem er gegangen war, um Valve zu gründen.

Valve entwickelt seine eigenen Videospiele und verkauft Titel von All-Comern über seinen Steam-Online-Shop, der im Post-Disc-Zeitalter zur dominierenden Online-Plattform für die Verbreitung von Spielinhalten geworden ist.
https://www.nzherald.co.nz/business/us-billionaire-stranded-in-nz-makes-good-on-rocket-lab-promise-donates-286k-to-starship/BK7KTCXGV52R5534WQUDGICXBU/
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Offline TWiX

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Re: RocketLab - Private Raumfahrt aus Neuseeland
« Antwort #298 am: 24. November 2020, 23:17:42 »
Zunächst einmal eine kleine Korrektur. Michael Sheetz hat nicht Peter Beck interviewt, es gab gestern Abend einen "Media Call" mit ihm, bei dem zahlreiche Pressevertreter involvoert waren. Tatsächlich waren die Schilderungen Becks auch deutlich umfassender als von mir gestern Abend umrissen, weswegen ich jetzt hier nochmal alles zusammenbringen möchte, was ich bis jetzt in Erfahrung bringen konnte.

Zum Verlauf des Bergungsversuchs:
Wie schon geschrieben war der Versuch ein kompletter Erfolg, angesichts dessen, wie die Stufe aussieht, ist man sich jetzt ziemlich sicher, dass man aus der Electron eine wiederverwendbare Rakete machen kann. Die Stufe hat sich gut orientiert und die Erhitzung gesteuert, bevor bei Mach 2 die Pilotfallschirme und Bergungssysteme aktiviert wurden. Der Bremsschirm bremste die Stufe daraufhin herunter, bis sich die Hauptfallschirme öffneten. Die Wasserung erfolgte bei 9 Metern pro Sekunde, womit man etwas langsamer war als erwartet.
Die Stufe wasserte genau dort, wo man es erwartet hatte, zu ihrem Pech leider in einem Gebiet mit fünf Meter hohen Wellen. Der deftige Seegang führte wohl selbst beim Bergungsschiff zu einigen Schäden, auch die Erststufe bekam etwas ab. Der Booster soll nun zurück in die Fabrik gebracht und zerlegt werden, um den Prozess der Komponentenqualifizierung für den Wiederflug zu beginnen. Beginnend mit nächstem Jahr möchte man zunächst einzelne Komponenten (auch aus der jetzt geborgenen Stufe) wiederverwenden, bevor man sich an eine komplette Erststufe wagt. Was man jetzt schon weiß ist, dass der Hitzeschild besser werden muss. Er hat sich zwar besser geschlagen als erwartet (man wusste vorher nicht genau, wieviel Hitze es würde aufnehmen müssen), muss jetzt aber noch deutlich verbessert werden. Auch in den Powerpacks sah es ziemlich heftig aus, was aber auch erwartet worden war. Auch dass die Triebwerke von diesem Flug nicht wiederverwendet werden steht jetzt schon fest.
Bei zukünftigen Tests soll die Technik noch einige Iterationen durchmachen, man würde zwar gerne nächstes Jahr bereits einen Booster zum zweiten mal starten, will sich aber auf keinen Zeitplan festlegen. Auch die Bergung mittels Hubschrauber soll erst dann erfolgen, wenn man sich bei der Technik komplett sicher ist und die Dynamik des Wiedereintritts vollständig beherrscht.

Die wiederverwendbare Electron
Das zur Bergung nötige Equipment wird die Nutzlast um 15 bis 20 Kilogramm reduzieren und wird größtenteils in der Interstage verbaut werden. Man plant, wiederverwendbare und nicht-wiederverwendbare Stufen parallel zu verwenden (und fertigen), wobei die für die Bergung nötigen Änderungen außerhalb der Interstage (z.B. Hitzeschild) an allen Stufen beibehalten werden soll. Man betont zwar weiterhin, dass man Wiederverwendung nur plane, um die Flugkadenz zu erhöhen, ohne die Fabrik ausbauen zu müssen aber jetzt, da bewiesen ist, dass die Erststufe wiederverwendbar zu machen ist, denken sie auch darüber nach, inwieweit es die Kosten reduziert, wenn sich die nötigen Arbeiten zur Aufbereitung auf ein Minimum begrenzen lassen.
Ein zukünftiger Start wird dann so verlaufen, dass im Landegebiet ein Schiff mit einem Hubscharauber an Bord vor Ort sein wird, der gleichzeitig mit der Rakete startet. Während des Wiedereintritts wird die Erststufe dann in Echtzeit Telemetriedaten übertragen, woraus sich ein stetig aktualisierender (hypothetischer) Einschlagspunkt ergibt. Anhand dieser Daten wird der Hubschrauber anfliegen und die Stufe einfangen. Sollten die Bergungssysteme in der Rakete versagen, gibt es demzufolge keine Telemetrie und der Hubschrauber (und seine Crew) ist sicher.
Ob der Hubschrauber anschließend die Stufe auf dem Schiff vom Haken lässt oder direkt an Land konnte ich bisher leider nicht in Erfahrung bringen, ich vermute allerdings eher ersteres.

Meine Quelle: (gespickt mit vielen weiteren Fakten, die ich hier jetzt allerdings nicht mit reingenommen habe, um es etwas zu begrenzen): https://twitter.com/ChrisG_NSF/status/1330917380889980929

So wie das momentan klingt, hat man erfolgreich bewiesen, dass das System funktioniert und ein gutes Konzept, um es in zukünftig umzusetzten. Mich hat zudem verblüfft, wie wenig Nutzlast man hierdurch verliert. Ich erwarte definitiv, dass auch andere Mitbewerber auf dem Markt der kleinen Trägerraketen in nicht allzu ferner Zukunft ebenfalls damit beginnen werden, mit Fallschirmen zu experimentieren. Bis jetzt sehen die Resultate nämlich sehr vielversprechend aus...
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Offline tomtom

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Re: RocketLab - Private Raumfahrt aus Neuseeland
« Antwort #299 am: 25. November 2020, 10:07:15 »
Danke für die Beschreibung. Ist denn bekannt, wie schwer die Erststufe ist und wie groß der Fallschirm ist?
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