Hallo Madscientist ...
...Ich gebe zu das all mein Wissen über ungeplante Rückkehr aus dem Weltraum nach einem Unglück daraus besteht, das ich den Film Apollo 13 gesehen habe ...
Das eine ist halt Dramaturgie und das andere ist eben Navigation
Heutige Computer sind viel besser als damals und wahrscheinlich gibt es an Bord Programme womit man bestimmen kann wie man die Kapsel steuern muss um wo auf der Erde zu landen.
Unterschätze da nicht die Uhrengenauigkeit, die schon das Navigieren auf hoher See mit Segelschiffen möglich machte.
Auf Gagarins Wostok war eine solche Uhr, nur dass sie keine Zeiger hatte, sondern einen Globus, und ein Voreinstellregister, das es erlaubte, den Landeort einzustellen. Wenn dann auf "Lande dort" gedrückt wurde, fuhr er Globus zurück auf die Zeit, zu der das Bremsmanöver vom Insassen hätte ausgelöst werden müssen.
Ein Uhrmechanismus von (damals) Feinsten!
... - Von der Erde aus kann man die aktuelle Position, Richtung und Geschwindigkeit der Kapsel genau bestimmen, von innen dürfte dies schwer sein.
Von innen konnte Gagarin schon mit einem Sextanten, den er mithatte, seine Postion bestimmen ... durch das Bordfenster, das in dieser Kapsel war...
- Auf der Erde kennt man die Wetterdaten und Vorhersagen für jeden Ort sehr genau.
... und man hatte bereits zu Gagarins Zeiten Rundfunk , Funkverbindungen auf KW und UKW ...
- Man hat die Rechenpower um alle Möglichkeiten x mal zu simulieren ...
Diese Rechenpower steht im Grundsatz, also für das Problem einer nicht langfristig geplanten Landung, mittlerweile auch in jedem Raumschiffstyp zur Verfügung. Das muss man auch nicht x-mal machen, sondern das muss beim ersten Mal sitzen!
Wahrscheinlich gibt es noch ein paar Gründe mehr
Wie wahr ...
Keine Ahnung wie gut die Datenverbindung zu einer Kapsel ist aber es dürfte einfacher sein wenn die Bodenstation funkt "Schalte zum Zeitpunkt x Das Triebwerk für y Sekunden an und dann bist du auf dem richtigen Weg zur Landung." als all diese Daten hochzuschicken und der Pilot berechnet das selbst.
...1. ist die Datenverbindung noch da, man also nicht in der Plasmawolke beim Abstieg ohne ist, dann funktionieren auch die Fernsteuerbefehle von der Erdstation, dem Flugleitzentrum, aus. Der Pilot braucht nicht rechnen und eingreifen
...2. Während des Abstiegs ohne Funk arbeiten die Steuerungen automatisch und halten die Abstiegskapsel auf Kurs ...
Naja, im akuten Notfall ist es wohl besser irgentwo auf der Erde zu landen als im Weltraum zu bleiben.
...das ist der Fall 3: Es ist die Steuerung komplett ausgefallen, nichts geht mehr ... das heißt dann Ballistischer Abstieg ... und der führt nach Irgendwo, aber immer noch auf der ursprünglichen Bahn, man landet eher und ruppiger. Auch das ist schon passiert ...
Trotzdem üben die Astronauten und die Kosmonauten das Überleben bei einer solch verqueren Landung, sowohl im Ozean, in der Schneewüste der Taiga, einer Sumpflandschaft ... als auch der brütend heissen Wüste... und sie büffeln das Fach "Navigation", bis es sitzt!
Gruß, HausD