RSC-Energia vermeldet zwei kleinere “Anomalien“ beim Flug von Sojus TMA-02M.
Während der gestrigen Annäherungszündung im Umlauf 17 arbeitete das DPO-B Triebwerk Nr.14 nur mit 60 % seiner Leistung. Ein Test im Umlauf 20 bestätigt dies, die Techniker vermuten Verschmutzungen in der Treibstoffzufuhr. Triebwerk Nr. 14 arbeitet entlang der X-Achse des Raumschiffes, wird aber auch für die Kontrolle des Gieren in der Y-Achse verwendet. Als redundantes System hätten hier zwei kleinere DPO-M Lageregelungstriebwerke zum Einsatz kommen können und die Aufgaben des größeren Triebwerkes Nr. 14 übernehmen. Da aber Nr. 14 mit 60% Leistung immer noch mehr Schub aufbrachte als die beiden kleinen Triebwerke zusammen, hatten sich die Experten entschlossen durch eine Softwareanpassung die Brenndauer von Nr. 14 auf 400 Sekunden zu erhöhen. So konnte die Kopplung sogar vorzeitig erfolgen. Eine weitere Prüfung erfolgt, klärt sich das Problem kehrt man zur normalen Konfiguration von Nr. 14 zurück.
Die zweite Abweichung gab es bei den ersten beiden Umläufen/Orbits nach dem Start. Es wurde von dem Sojus-GA (Gas Analysator) ein zu niedriger CO²-Gehalt in der Sojus gemessen, die Spezialisten vermuten das bei der Prüfung der Sokol-Fluganzüge zu viel O² in den GA gelangte und er so falsche Messwerte lieferte. Im dritten Orbit war wieder alles normal. Zum Test des GA's wird man diesen nun drei Tage in Funktion belassen um weiter Messwerte zu erhalten. Um diese auf Genauigkeit zu prüfen, wird Andrej Borisjenko einen ISS-GA zum Vergleich in der Sojus montieren und aktivieren.
Also, alles unter Kontrolle!