Europa Lander

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Russland plant im Jahre 2020 einen Lander für den Mond Europa zu starten. Die Mission ist in das Programm 2011-2020 aufgenommen

http://www.astro.unipd.it/galileo/pdf/Zelenyi.pdf

Die Mission basiert auf Phobos-Grunt und den geplanten Mondlandern im Zuge von Luna-Glob/Resource. Die Gesamtmasse liegt bei 6,360 Tonnen. Die Masse setzt sich aus 4 Modulen zusammen. Neben dem eigentlichen Lander sind dies eine Sonde, die den Mond aus dem Orbit heraus untersuchen soll, ein Modul mit einem elektrischen Antrieb für die Reise zum Jupiter sowie einem zusätzlichen Antriebsmodul. Der Lander kann insgesamt 15-20 Kilo an wissenschaftlicher Nutzlast mitnehmen.

Gestartet werden soll die Mission mit einer Proton/Breeze-M (Briz-M).

Klingt sehr interessant, aber für eine allererste Tiefraummission ist sie mir deutlich zu anspruchsvoll, gerade im problematischen Umfeld von Europa. Zudem hab ich Zweifel, ob die russischen Finanzen eine darartig teure Mission zulassen. Schon die RTGs dürften gewaltig ist Geld gehen.

So teuer sind RTGs auch nicht, vorrausgesetzt man produziert den Brennstoff noch selbst, so wie es die Russen immer noch tun. Das man früher auch viele Satelliten im Erdorbit mit RTG ausgestattet hat beweist, dass es damit keine Probleme gibt. Was den Anspruch betrifft, der ist wirklich hoch für die erste Jupitermission. Wenn aber die vorhergehenden Missionen funktionieren (Fobos-Grunt), warum nicht? Jupiter ist halt ein bisschen weiter weg und die Umgebung strahlt mehr, aber damit sollte man klarkommen können. Ambitioniert sind im Moment alle russischen Programme, da ist der Europa-Lander nicht unbedingt eine Ausnahme.

mfg websquid

Speziell die Elektronik macht mir Sorgen. Russland lag in diesem Bereich immer sehr weit zurück und hat noch 1989 Sonden verloren, weil diese keinen Safe Mode hatten. Dazu liegt Europa voll in den Stralungsgürteln des Jupiters, sowohl Orbiter als auch Lander müssen daher über extrem strahlengeschützte Elektronik und abgeschirmte Verkabelung verfügen. Dazu kommt die fehlende Erfahrung mit Tiefraummissionen.

Würde man erst eine kleinere Orbitmission zur Erkundung der Monde durchführen, um Erfahrungen zu sammeln und zu testen, wäre mir wesentlich wohler.

Baut das elektrische Antriebssystem auf existierenden Systemen auf oder handelt es sich um eine komplette Neuentwicklung? Die Russen haben meines Wissens nach ja bisher nur Ionentriebwerke in der Erdumlaufbahn eingesetzt. Oder gabs schon Versuche im interplanetaren Raum die mir entgangen sind?

Interplanetare Versuche gabs wohl noch nicht. Allerdings ist es völlig egal, wo man ein Ionentriebwerk betreibt, das ist das kleinste Problem bei so einer Mission

Nach aktuellem Plan ist diese Sonde sowieso bereits die dritte, die mit diesem elektrischen Antriebsmodul fliegen soll. Interheliozond und Merkur-Posadka sollen vorher fliegen. Aber alle Startdaten (2014 soll schon Interheliozond fliegen) kann man wohl als Märchen betrachten