United Space Alliance

  • 24 Antworten
  • 6202 Aufrufe

klausd

  • Gast
United Space Alliance
« am: 27. September 2010, 22:50:33 »
Für fast 800 Mitarbeiter der USA welche am Shuttle Programm gearbeitet haben ist diese Woche die letzte in Ihrem Job. Damit trifft die erste größere Welle der Entlassungen im Zuge der Außerdienststellung des Space Shuttles ein. Quelle

Gruß, Klaus
« Letzte Änderung: 28. September 2010, 11:46:56 von Speedator »

rm39

  • Gast
Re: United Space Alliance
« Antwort #1 am: 07. Januar 2011, 21:58:26 »
Weitere Entlassungen bei der United Space Alliance im Rahmen des auslaufenden Shuttle-Programms. 150 Stellen wurden zum Freitag gestrichen, Tausende könnten folgen, so ein Beamter der USA. Die betroffenen Angestellten haben ein 60-tägige Kündigungsfrist und anschließend Anspruch auf Abfindungen. Die Verschiebungen der Space-Shuttle Missionen in 2011 haben darauf keinen Einfuß, da die meisten vorbereitenden Arbeiten bereits abgeschlossen sind.
http://www.wesh.com/r/26397918/detail.html

Floridatoday schreibt dazu auch noch etwas:
http://space.flatoday.net/2011/01/usa-lays-off-143-ksc-workers-today.html

klausd

  • Gast
Re: United Space Alliance
« Antwort #2 am: 07. Januar 2011, 22:55:14 »

Jupp, hatten wir zwar hier schon, aber hier passt es natürlich noch besser rein!  :)

Gruß, Klaus

rm39

  • Gast
Re: United Space Alliance
« Antwort #3 am: 11. Januar 2011, 22:30:49 »
Die United Space Alliance gab heute weitere Entlassungen im April bekannt. Die betroffenen bis zu 700 Angestellten werden zum 4. Februar informiert werden, 550-600 Beschäftigte trifft es am KSC. Der Entlassungstermin wäre dann der 8. April, die USA beschäftigt z.Z. 6350 Menschen, davon 3900 in Florida.
http://space.flatoday.net/2011/01/usa-announces-up-to-600-florida-layoffs.html#links

rm39

  • Gast
Re: United Space Alliance
« Antwort #4 am: 04. Februar 2011, 15:27:57 »
Die betroffenen bis zu 700 Angestellten werden zum 4. Februar informiert ....

Das ist heute geschehen, meldet Floridatoday.com. Genau sind es bei der United Space Alliance 697 Mitarbeiter, davon 548 am KSC, 145 in Houston und vier in Huntsville/Ala. die zum 8. April gehen müssen. Bis zum Ende der Shuttleflüge sind keine weiteren Entlassungen geplant.

Rontu

  • Gast
Re: United Space Alliance
« Antwort #5 am: 08. Februar 2011, 09:18:10 »
Möglicherweise gibt es doch noch weitere Shuttle-Starts und somit Hoffnung für viele Angestellte. Wie USA Today meldet will United Space Alliance versuchen für unter 1,5 Milliarden 2 Shuttles pro Jahr starten zu lassen.

http://www.usatoday.com/tech/science/space/2011-02-05-space-commercial_N.htm

runner02

  • Gast
Re: United Space Alliance
« Antwort #6 am: 08. Februar 2011, 11:34:12 »
Das war aber noch keine definitive Zusage, nur ein Angebot der USA an die NASA...

Das Ganze muss/müsste noch evaluiert und genehmigt werden.

PS. Willkommen im Forum!

Offline Ruhri

  • *****
  • 4042
Re: United Space Alliance
« Antwort #7 am: 08. Februar 2011, 12:41:10 »
Mit Worten wie "Möglicherweise" und "versuchen" hatte unser Neuzugang das eigentlich schon hinreichend vage formuliert.  ;)

Aber es wird klar, was gerade abgeht: Alle möglichen Raumfahrtfirmen positionieren sich, um demnächst bei der NASA Geld abzuschöpfen. Freie Auswahl! Da bleibt nur die Frage, welche Angebote wirklich überzeugend sein werden. Nicht jede Firma wird so ohne weiteres halten können, was sie verspricht...

Belair

  • Gast
Re: United Space Alliance
« Antwort #8 am: 13. Februar 2011, 18:02:59 »
Nach der jetzigen Situation wäre ein Weiterbetrieb des Shuttles bis zu einem fertigen Nachfolger Sinnvoll.

Offline Ruhri

  • *****
  • 4042
Re: United Space Alliance
« Antwort #9 am: 13. Februar 2011, 18:06:48 »
Magst du das auch begründen? Es würde nach STS-135 sicherlich 1-2 Jahre brauchen, das Space Shuttle wieder startklar zu machen, da es eben keine Außentanks mehr gibt. DIe Produktion ist zurzeit eingestellt und müsste erst wieder hochgefahren werden.

Belair

  • Gast
Re: United Space Alliance
« Antwort #10 am: 13. Februar 2011, 19:38:04 »
Du hast es gerade selbt beantwortet. 1-2 Jahre keine 5 !!! Das Shuttle Programm hätte ohne einen Fertigen Nachfolger erst garnicht beendet werden dürfen. Ich weiss es ist ein Schwieriges Thema aber mich nervt dieses Planlose rumgegurke ohne Zukunft.

feize

  • Gast
Re: United Space Alliance
« Antwort #11 am: 13. Februar 2011, 19:43:27 »
Es exestieren noch ET`s, die entweder umbebaut (ET94) oder nur noch fertiggestellt werden müssen (schon teilweise montiert!) Ob das 1 - 2 Jahre dauert?

Offline Ruhri

  • *****
  • 4042
Re: United Space Alliance
« Antwort #12 am: 13. Februar 2011, 22:42:07 »
Soweit mir bekannt ist, lassen sich nur noch die drei Tanks, die für die Missionen STS-133 - 135 vorgesehen sind, tatsächlich einsetzen. Und wissen unsere Experten da mehr?

Es mag übrigens sein, dass nach der bevorstehenden US-GAP, die natürlich so sicher kommt wie das Amen in der Kirche, das Space Shuttle genau das System wäre, das am schnellsten einsatzbereit wäre. Doch zu welchem Preis? Oben steht es: 1,5 Milliarden US-Dollar pro Jahr für zwei Starts. Da besteht die reale Gefahr, dass das verlängerte Space Shuttle-Programm jedes andere Projekt abwürgt. Sicherlich kann die NASA darüber nachdenken, und sie kann sich sogar für diesen Vorschlag entscheiden. Zu klären wäre aber sicher, ob die Vorteile größer wären als die Nachteile. Das Space Shuttle hat nun einmal einige systemimmanente Risiken, die man nicht mehr zu tragen bereit ist. Die jetzt anstehende Stilllegung der Shuttle-Flotte ist doch gerade das Ergebnis dieser Entscheidung. Nimmt man die Flüge in zwei Jahren wieder auf, verzögern sich die Nachfolgeprogramme mit Sicherheit um viele weitere Jahre.

Wie gesagt: Das kann man machen - wenn man es denn will. So pauschal als "sinnvoll" würde ich es aber nicht bezeichnen wollen.

*

Offline KSC

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 7826
Re: United Space Alliance
« Antwort #13 am: 14. Februar 2011, 07:09:12 »
Da besteht die reale Gefahr, dass das verlängerte Space Shuttle-Programm jedes andere Projekt abwürgt.

Es steht doch gar nicht zur Debatte, das Space Shuttle Programm zu verlängern.
United Space Alliance hat angeboten, das Shuttle auf privatwirtschaftlicher Basis weiter zu betreiben.
Das ist eines der Angebote auf dem Markt des privat/kommerziellen Zubringerdienstes in den Orbit auf dem die NASA zukünftig als Kunde auftreten soll.
Insofern ist das kein Verlängern des Shuttle Programms und ich sehe deswegen auch nicht warum das andre Projekte abwürgen soll.

Ob das realistisch ist? Das bleibt abzuwarten, wie bei allen anderen Angeboten auch.

Gruß,
KSC


Offline Ruhri

  • *****
  • 4042
Re: United Space Alliance
« Antwort #14 am: 14. Februar 2011, 08:42:10 »
Vorsicht, da müssen wir jetzt genau unterscheiden.

Es ist sicherlich richtig, dass das NASA-Programm "Space Shuttle" jetzt (mit noch drei restlichen Flügen) ausläuft. Innerhalb dieses Programms war das Unternehmen United Space Alliance als Zulieferer/Subunternehmer für die NASA tätig. Politisch wurde entschieden, die NASA bei etlichen Projekten nur noch als Kunde, nicht aber mehr als Hauptbetreiber agieren zu lassen. Die NASA soll also jetzt nur noch prinzipielle Anforderungen definieren und sich komplette Systeme von der Industrie liefern lassen. So weit, so gut.

Das Problem ist aber doch, dass die Mittel begrenzt sein werden, die hoffnungsfrohen Lieferanten davon aber auf Gedeih und Verderb abhängig sein werden. Mehr als ein bemanntes System für den Zugang zum niedrigen Erdorbit und hoffentlich eines darüber hinaus wird die NASA mit ihren Mitteln kaum finanzieren können. Ohne NASA-Anschubfinanzierung werden aber die meisten Ideen in die Schublade wandern. Insofern würde also weitere Flüge mit den Space Shuttles andere Projekte "abwürgen". Und seien wir doch ehrlich: Zwischen einem staatlichen NASA-Programm "Space Shuttle" mit der USA als Subunternehmer und einem kommerziellen USA-Programm mit der NASA als Endabnehmer besteht faktisch kein großer Unterschied: Es starten die altbekannten Space Shuttles mit vertrauten Namen wie Atlantis oder Endeavour, und es kostet den US-Steuerzahler eine Menge Geld.

Aber wie gesagt -  das kann man durchaus machen, wenn man will. Die Space Shuttles haben natürlich auch einige Vorteile, wenn man sie mit den geplanten Nachfolgeprojekten vergleicht.

Belair

  • Gast
Re: United Space Alliance
« Antwort #15 am: 14. Februar 2011, 09:41:57 »
Es wird Ihnen wohl nichts anderes Übrig bleiben, um Ihre Stellung im Weltraum zu behaupten.  ;) Ob es sinnvoll oder nicht ist.

runner02

  • Gast
Re: United Space Alliance
« Antwort #16 am: 14. Februar 2011, 10:09:02 »
Es wird Ihnen wohl nichts anderes Übrig bleiben, um Ihre Stellung im Weltraum zu behaupten.  ;) Ob es sinnvoll oder nicht ist.

Der Zug ist m.M. nach schon abgefahren... (im bemannten Bereich natürlich)

Offline Ruhri

  • *****
  • 4042
Re: United Space Alliance
« Antwort #17 am: 14. Februar 2011, 10:20:35 »
Das ist insofern richtig, weil selbst mit dem Angebot der United Space Alliance, die Shuttles kommerziell weiter zu betreiben, eine "Lücke" (aka Gap) entstehen würde. Ich nenne das ja immer den "Leidensdruck", und der ist noch nicht allzugroß, da die Shuttles eben noch fliegen.

Wir wollen aber auch nicht vergessen, dass das größte laufende Projekt der bemannten Raumfahrt die ISS ist, und da zahlt der amerikanische Steuerzahler die bei weitem größte Rechnung.

*

Offline tomtom

  • Moderator
  • *****
  • 8042
Re: United Space Alliance
« Antwort #18 am: 06. März 2011, 20:44:12 »
Im NSF wurde folgender Webcast einer Veranstaltung gepostet, an der u.a. ein Vertreter der USA und ein ehemaliger Shuttle-Programmmanager dargelegt haben, dass man das Shuttle auch unter Commercial-Bedingungen weiterbetreiben sollte bzw. durch die Ausmusterung einen riesen Fehler macht.

Ich denke, am besten schaut man sich das selbst an, denn die Vorträge sind sehr unterhaltsam.
http://edtech.rice.edu/www/?option=com_iwebcast&action=details&event=2402
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

Offline Matjes

  • *****
  • 752
Re: United Space Alliance
« Antwort #19 am: 06. März 2011, 23:09:34 »
An TomTom

Ich wußte nicht, ob ich Weinen oder Lachen sollte. Diese älteren Herren sind in etwa so alt wie ich. Sie haben jede Menge Erfahrung in Human Spaceflight. Aber es ist Schluß mit dem Shuttle wegen Geld. Die USA sind der am höchsten verschuldete Staat auf der Erde. Private Geldgeber, die einen Shuttle Start finanzieren. Das sind doch Träume. Beim Shuttle kostet jeder Start Milliarden.

mein Kommenmtar- Wirklichkeitsverleugnung

Gruß Matjes

Offline Ruhri

  • *****
  • 4042
Re: United Space Alliance
« Antwort #20 am: 06. März 2011, 23:52:22 »
Naja, letztlich finanzieren würden es doch wieder die Steuerzahler. Der Unterschied wäre nur, dass die Firma USA einen Vertrag mit der NASA über komplette Starts eingehen würde und mit dem vereinbarten Geld auch auskommen müsste. Wir dürfen nicht vergessen, dass das Space Shuttle auch ein sehr hohees Leistungsspektrum anbietet. Das Angebot wird wie alle anderen durchgerechnet und bewertet werden.

*

Offline tomtom

  • Moderator
  • *****
  • 8042
Re: United Space Alliance
« Antwort #21 am: 06. März 2011, 23:55:30 »
Jetzt frage ich mich allerdings, welche Wirklichkeit du meinst?
- Ist nicht die Idee, private Geldgeber für HSF (egal ob Shuttle oder anderes) zu finden, etwas wirklichkeitsfremd ?
- Amerika ist verschuldet, werfen das weg, was sie haben, leisten sich aber Neuentwicklungen und zwar nicht nur eine, sondern mehrere ? Man weiß nichtmal, ob etwas dabei herauskommt.
- Träume sind nichts schlechtes, sowohl bzgl. neuer Systeme, als auch im Fall des Shuttles, denn es ist immerhin ein wahrgewordener Traum und nicht nur eine Illusion.
- Irgendwie wird übertrieben, das Shuttleprogramm kostet im Jahr Milliarden, aber nicht ein einzelner Start. Es ist nichtmal das Shuttle an sich, sondern die Infrastruktur NASA und Vertragspartner, die man jetzt mit dem Shuttle zerschlagen wird. Selbst 200 Mio. sind teurer, wenn nichts dabei rauskommt. Wie der ältere Herr sagte, kürze das Nasa-Budget und es bleiben immer noch genug Milliarden sowohl für ISS als auch für das Shuttle. Es ist lediglich eine Frage der Focusierung der Aufgaben und des Managements. Man muß halt aufhören mit dem Stop&Go&Gießkanne, dass kostet nur Geld.

Ich würde zwar auch sagen, dass diese Überlegungen bzgl. Shuttle 2-3 Jahre zu spät kommen, aber wenn man es mit der Kommerzialisierung ernst meint, muß auch die Shuttle-Option sozusagen unvoreingenommen prüfbar sein.
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

feize

  • Gast
Re: United Space Alliance
« Antwort #22 am: 07. März 2011, 08:54:07 »
Spaß an:

Man verkauft die Shuttle und schon hat man "commercial spaceflight" ohne viel entwickeln zu müssen!  8)

Spaß aus!

Hätte man eher drauf kommen müssen!

Gruß,
Feize

rm39

  • Gast
Re: United Space Alliance
« Antwort #23 am: 08. April 2011, 22:07:06 »
Heute ist der 8.April, siehe Post #4, 535 Arbeiter müssen die ULA verlassen. Dies ist die fünfte Entlassungswelle seit 2009, hier mehr dazu:
http://space.flatoday.net/2011/04/535-usa-workers-report-for-last-day.html

rm39

  • Gast
Re: United Space Alliance
« Antwort #24 am: 17. April 2011, 18:01:29 »
Nach dem Ende der Shuttle-Flüge kommt die nächste große Entlassungswelle, dass gab die United Space Alliance am letzten Freitag bekannt. In Florida sollen demnach 1850-1950 Arbeiter gehen, in Texas 750-800 Arbeiter und in Alabama 30-40 Angestellte. Das entspricht einer Halbierung der Stellen an diesen Standorten um die Hälfte von jetzt noch 5600 auf ca. 2800. Als Termine werden der 15. Juli, der 22. Juli und der 12. August 2011 genannt.

USA President und CEO Virginia Barnes sagt dazu: „Es ist schwierig solchen talentierten und einsatzbereiten Menschen auf Wiedersehen zu sagen, wir werden die Zeit des Übergangs in neue Arbeitsverhältnisse unterstützend begleiten.“

Die verbleibenden USA-Angestellten werden auf andere Bereiche der Gesellschaft verteilt, Staatsbeamte sollen andere Aufgaben übernehmen. Eine kleine Übergangs-Mannschaft aus einigen hundert Mitarbeitern werden die Shuttles in den Ruhestand bis zum Transport in die verschiedenen Museen begleiten.