*DISCOVERY* - STS-133 - *ULF5 (PMM Leonardo, ELC4)* / Countdown und Start

Hallo, 

ist zwar leicht OT, aber vielleicht interessiert es doch den einen oder anderen:
STS 133 / Discovery oder zumindest einer der beiden Crawler ist im Film Transformers "Dark of the Moon" bzw. Transformers 3 zu sehen.

Der Trailer zum Film sieht ja für weltrauminteressierte gar nicht mal schlecht aus:

ws

Richtig interessant wird es aber erst auf der Seite des Regisseurs Michael Bay, denn er hat ein Bild von sich selbst zu den Dreharbeiten zu "Dark of the Moon" auf seine Webseite http://www.michaelbay.com gestellt.

Dieses Foto ist vom 19.12.2010 auf dem NASA Startgelände, gedreht wurde wohl mindestens eine Scene am Crawler, vermutlich gerade auf dem Weg zur Rampe für das Rollback der Discovery.
Was es im Film werden soll, weiß ich natürlich nicht.

Hier das Foto:



Das Foto in HD hier:  http://www.michaelbay.com/images/hires/TR3-48049.jpg

Quelle: http://www.michaelbay.com

Ich hoffe ja mal, das unsere gute alte Discovery kein verkappter Decepticon ist...

Hallo,


...noch nix neues von Discovery im VAB.Laut NASA laufen seit gestern die "Image Scans of All Discovery External Tank Stringers Under way" ...also alle 108 Stringer auf dem Intertank von ET-137 werden nochmal "geröntgt"-Durchleuchtet  .
Ergebnisse sollen bis Donnerstag 30.12 vorliegen und dann vom MMT bewertet werden.

Auf Spaceflight.Now gibt es einige Bilder von Discovery auf Pad 39A während der Mondfinsternis vorige Woche.
HIER
gruß jok

Wie geplant, werden sie die Scans bis heute Abend (Ortszeit) abgeschlossen haben.
Am Donnerstag wird‘s dann Ergebnisse geben.

Gruß,
KSC

Hi,
hier ein Video über die Scans im VAB:
ws
Viel Spass damit!

Gruß Ian

Hallo,

...na mal sehen was der Scan für Ergebnisse gebracht hat.Ich hoffe mal das alle Stringer OK sind und man den Tank ohne Modifikationen mit STS-133 auf die Reise schicken kann 


Bild NASA
...wie man auf einigen Bildern in dem von Ian geposteten Video sehen kann haben sie größere Bereiche der Isolierung am Intertankbereich geöffnet.
Auf dem Bild oben geht ein Bereich quer über 9 Stringer am Intertank/ LO2 Tank.Da haben die Leute vom Hersteller MAF noch gut zu tun vor einem erneuten Rollout.

Gruß jok

Dort waren die Temperatursensoren und die Dehnungsmesstreifen für den Tanktest angebracht, die man inzwischen ja wieder entfernt hat.

Gruß,
KSC

Wird es eine Pressekonferenz zu den Ergebnissen geben?

Gruß Felix

Wozu dienen die vielen schwarzen Tupfer auf dem Tank?
Beste Grüsse, Gregor

Wozu dienen die vielen schwarzen Tupfer auf dem Tank?
Beste Grüsse, Gregor

Die hat man beim Tanktest "aufgemalt" um kleinste Bewegungen der Tankstruktur visuell festzustellen.
Es ging ja darum, die Ursache für die Risse an den Stringern herauszufinden.

Ich würde sagen man hat vor dem Tank ein Foto gemacht und ein Video während des Tests. Dann kann man eben schnell erkenne wo sich was ausdehnt.

Gruß, Klaus

Sie haben mehr als nur ein Video aufgenommen.
Sie haben während des gesamten Tank Tests Photogrammetrische Daten erfasst.
d.h.  es wurde mit speziellen Messkameras ständig die räumliche Lage, bzw. die dreidimensionale Form überwacht. Dazu waren diese Punkte notwendig.


Gruß,
KSC

AHA! Danke! Habe zwar so etwas gedacht, doch es sah mir dann doch etwas zu wild aus für Messpunkte, da ich darin kein bestimmtes Muster oder System erkennen konnte, welches mit Bildvergleichen, Masken o.ä. hätte sinnvoll abgeglichen werden können.
Bei einer räumlichen Abtastung sieht das natürlich ganz anders aus.
Besten Dank und Grüsse und einen raketenhaften Start ins 2011 wünsche ich allen Forumsmitgliedern.
Gregor

Vorläufige Auswertungen der zerstörungsfreien Materialprüfung am Intertank Bereich haben ergeben, dass es an drei weiteren Stringers Risse gibt.
Diese befinden sich auf der dem Orbiter abgewandten Seite des Tanks.
Spätestens morgen soll festgelegt werden, wie man nun weiter vorgeht. Sollten weiter Modifikationen notwendig werden, dann wird man am Montag damit beginnen.

Gruß,
KSC

@Gregor

Es muss ja nicht zwingend ein "festes" Muster sein, um optisch auswertbar zu sein. Je nach Algorithmus reicht ein beliebiges (feinmaschiges) Muster, an dem man von Zeitpunkt zu Zeitpunkt die Veränderung der Messpunkte zueinander feststellen kann.

Als Beispiel mögen auch die Navigationsbilder der Marsrover dienen, wo anhand beliebiger Objekte der Umgebung auf zwei aufeinander folgenden Bildern die Positionsveränderung der Rover in dieser Umgebung festgestellt werden kann.

Erste Ergebnisse sind da:
http://www.spaceflightnow.com/shuttle/sts133/101230cracks/

Auf der linken Seite des Posters wurden 4 weitere Risse in den Stringern gefunden. Die bisherigen 4 Risse waren auf der rechten Seite. Beim zweiten Booster wurden keine Schäden in der Schubstruktur des Tanks festgestellt. Beim Tanktest wurde kein anormales oder überraschendes Verhatlen beobachtet, was Sicherheit in die Modelle und in das Verständnis der Konstruktion gibt.
Man geht von einem Produktionsfehler aus, nicht von einem Designfehler in der Konstruktion. Die betroffenen Stringer werden wie die bisherigen repariert. Wann und wie gestartet wird, und was noch gemacht wird, muss noch entschieden werden, nach umfassender Auswertung. Man denkt wohl über die Installation zusätzlicher Versteifungen in der Nähe der Booster nach.

Äh, hatten wir gestern Abend schon 
Was neu ist: Man hat inzwischen beschlossen, auch diese neuen Stellen zu reparieren. Dafür werden maximal drei Tage veranschlagt.
Weiter steht im Raum die Stringers zusätzlich zu modifizieren, diese Entscheidung ist aber noch nicht gefallen.

Gruß,
KSC

Aii ... Sorry, ich lese wohl zu selektiv, wenn die Zeit drückt ...

AHA! du ignorierst mich 

Hi Leute!

Ein frohes, gesundes und reiches Jahr 2011 Euch allen. Auf das alle Wünsche von uns Raumfahrtbegeisterten in Erfüllung gehen.

Liebe Grüße

Dominic

Ein klein wenig Offtopic...

@KSC Im Zuge der Stilllegung der Shuttle verlassen sicherlich immer mehr Mitarbeiter ihre jetzigen Jobs. Ist davon was am Cape zu merken? Beeinflusst es vielleicht die Qualität oder die Dauer von Analysen(ergebnissen).

Ich möchte keine Schlamperei unterstellen, eher die Frage ob geweisse Prozeduren jetzt einfach länger dauern oder öfter überprüft werden da vielleicht die Fachleute mit Jahrzehnte langem Wissen nicht mehr verfügbar sind.

EDIT: ab hier Import einiger Beiträge aus dem Columbia-Unglück Thread. Entwicklung der Beiträge kann dort nachgelesen werden.



KSC hatte geschrieben:

Diese Strukturen, oder besser diese Prozesse gibt es heut so nicht mehr!

Ich wollte ausdrücken, dass ich das als weniger definitiv erwiesen ansehe, als er es beschreibt. Bis jetzt macht die NASA mit STS-133 einen sorgfältigen Job. Aber die Entscheidungen, auf die es ankommt, sind noch nicht getroffen worden. Sie wird also noch zeigen müssen, ob sie KSC's Überzeugung wert ist.


@KSC
Die Mehrheit der Ingenieure? Die wenigen finde ich interessanter. Und man ist BIS JETZT nicht geflogen. Man hält aber an einem Tank fest von dem mir ein Ingenieur erstmal erklären muss, wie man damit noch zur Sicherheitseinstufung gelangen kann.
Fakt ist bis jetzt: thermaler Betankungsstress verursacht Risse, nicht besonders wenige, wenn man das mal sagen darf. Fakt ist: sie reparieren und verstärken den Tank jetzt im VAB. Ok.
Bitte erkläre mir, wie die NASA ausschließen will, dass ein vollständig überholter Tank beim nächsten Betanken nicht neue Risse bildet? Und die Wahrscheinlichkeit dafür ist angesichts der Anzahl der Risse nicht gering.
Kann man das auf dem Launchpad umfassend kontrollieren? Kann man nicht. Wenn man diesen Tank fliegt, dann aufgrund von Berechnungen in einem Bereich für den Vergleichserfahrungen Mangelware sind. Sprich, man rechnet sich diesen Tank sicher.
Ich sehe da einen Zusammenhang zum Columbiaunglück.
Keiner will die Zusatzmission leichtfertig aufgeben... ich hätte fast Sektkorken knallen lassen als sie beschlossen war... aber so wie ich das sehe steht da eine sehr unbequeme Entscheidung an und bisher wird sie nicht getroffen.
Wenn ein deutlich bestehendes Problem auf neuem Terrain sicher ausgeschlossen werden könnte, aber die NASA geht mit einem Tank an den Start von dem sie nicht sicher wissen kann ob er weitere Risse ausbildet kurz bevor er 8,5 Minuten Maximalbelastung fliegt... dann sehe ich einen Zusammenhang mit dem Columbiaunglück gegeben und Strukturen nicht überwunden.

@Tobi453
Modern: wir haben kein anderes Raumschiff.

Leistungsfähig: wir haben kein anderes Raumschiff.
 

... mit Rissen im Tank fliegt sichs garnet gut! Die dynamische Belastung führt durch die thermische Wirkung ein ständiges Ausdehnen und Zusammenziehen als Folge. Daher kann es durchaus sein, dass durch die (ständige) Materialbelastung eine Änderung im Gefüge der metallenen Struktur nach sich gezogen wird, was wiederum eine Bildung neuer Risse an einer noch nicht bekannten Stelle hervorrufen kann. Irgendwann wirds dem Tank auch zuviel!

...  was wiederum eine Bildung neuer Risse an einer noch nicht bekannten Stelle hervorrufen kann. Irgendwann wirds dem Tank auch zuviel!

Das ist genau der Punkt. Niemand kann sagen, was beim nächsten Betanken passiert. Auf dem Pad kann man das nicht kontrollieren. Kein Tank, in 30 Jahren Shuttleflug hat sich bisher so benommen. Das ist etwas anders als ein defektes Teil tauschen oder reparieren. Der Tank ist ein riesiges komplexes Gebilde in dem sich eine beeindruckende Menge brennbarer und explosiver Treibstoff befinden wird.
Bereits jetzt nach den neuen Entdeckungen hat man einen Tank der schlicht nicht sicher ist. Und, bitte korrigiert mich, aber ich frage mich mit welchen Maßnahmen man daran jetzt noch was ändern will. Die übrig bleibende Entscheidung sollte jetzt bereits lauten: tauschen. Nicht verstärken. Eine riesige unbequeme Entscheidung für einen Flug unter normalem Restrisiko.
Trifft die NASA diese Entscheidung ziehe ich den Hut und stimme KSC zu... dann haben sie aus den Katastrophen viel und entscheidendes gelernt.

... das Problem besteht darin das man nur noch einen Tank für STS-134 übrig hat. Es gibt keine Spare-Tanks mehr! Daher versucht man das "löcherige Fass" zu flicken... man hält deshalb so sehr an der Reparatur fest.

Es bringt doch gar nix den Tank zu tauschen, da die anderen an dieser Stelle genauso konstruiert sind. Bezeichnet man die Tankstruktur an dieser Stelle für unsicher, ist er auch an den verbleibenden Tanks unsicher.

So gerne wir hier auch selbst eine Entscheidung "Tank sicher", "Tank unsicher" herbeiführen wollen, so können wir das einfach nicht machen. Wir haben die ganzen Daten nicht auf dem Tisch. Und das Fachwissen diese auszuwerten hätten wir schon gar nicht.

Daher bleibt im Fall Discovery nur das Abwarten der Analysen. Ein pauschales "der Tank is unsicher und kann nicht repariert werden" weil es uns im Magen aufstößt ist keine Entscheidungsgrundlage der NASA Manager. Der Umkehrschluss wäre ja, ich hab schmetterlinge im Bauch, lass starten... 


Gruß, Klaus