Stimme mit GG vollkommen überein...
Wenn man den Thread-Titel
"Nachhaltigkeit oder Showeffekt - die frühe Raumfahrt" genannt hätte - aber so ist es eindeutig, in welche Richtung es zielt...
Ein Versuch von sachlichen Argumente, wie knt, ist doch hier gar nicht gewollt...
Da liegst du leider daneben, aber - wie Schillrich schon sagte - wir sollten uns wirklich nicht in Metadiskussionen verstricken. Ich belasse es mit dem Beispiel von Woschod 1, bei dem knt uns erläutert hat, wie zum ersten Mal eine Landetechnik eingesetzt wurde, die doch in ähnlicher Form noch heute bei der Sojus verwendet wird. Das ist dann in der Tat Nachhaltigkeit, wie man sie sich nur wünschen kann, und selbst die Amerikaner, die nach ASTP ihre gesamte Apollo-Technologie auf den Schrotthaufen der Geschichte geworfen haben, könnten sich davon eine Scheibe abschneiden.
Allerdings haben die Sowjet damals nicht gesagt, "wir testen gerade eine verbesserte Version der Wostok mit einer neuen Landetechnik", sondern sie haben der Welt gegenüber beteuert, dass ihre Raumfahrttechnik so sicher sei, dass ihre Kosmonauten nun ohne Druckanzüge Missionen fliegen könnten und dass sie zum ersten Mal in der Geschichte der bemannten Raumfahrt drei Männer gleichzeitig losgeschickt haben. Wie Jahre später die tragisch verlaufene Mission
Sojus 11 gezeigt hat, war das bodenloser Leichtsinn. Diese Mission, die natürlich nicht zu den ganz frühen zu zählen ist und auch nach den ersten Mondlandungen geflogen wurde, war aber auch Teil eines nachhaltigen Konzepts, da damals
Saljut 1 angeflogen wurde. Diese allererste menschliche Raumstation war nicht nur eine sowjetische Erstleistung, sondern führte über die Nachfolgestationen Saljut 2 - 7 und Mir direkt zur ISS, auch wenn sie mit einer gescheiterten Mission (Sojus 10) und dem Unglück von Sojus 11 selbst nicht besonders erfolgreich gewesen ist.
Dagegen ist der erste Einsatz einer Frau auf der Mission Wostok 6 ein gutes Beispiel für reine Effekthascherei. Wurde damit irgendein wirklicher Erkenntnisgewinn erzielt? Eine echte Tradition wurde damit jedenfalls nicht begründet, und im heutigen russischen Kosmonautenkorps befindet sich meines Wissens nach keine einzige Frau. Wieviele sind insgesamt eingesetzt worden? Drei? Bei einer schnellen Zählung der US-Astronautinnen kam ich auf 32...
Aber wie Collins (Nachname der US-Astronauten Michael und Eileen Collins) schon sagte, war da vieles dem Kalten Krieg geschuldet.