Nördlinger Ries und Steinheimer Becken

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Offline Raffi

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Nördlinger Ries und Steinheimer Becken
« am: 20. Juni 2010, 20:18:42 »
Das Nördliner Ries ist neben dem Steinheimer Becken der einzige Krater in Deutschland und der bedeutenste und auch einer der bekanntesten Krater in Europa. Der Einschlag ereignete sich vor etwa 15 Mio Jahren. Viel ist davon heute nicht mehr übrig, wegen Wasser-und Winderrosion, man kann ihn nicht mit dem Barringer-Krater vergleichen. Trotzdem wenn man natürlich weiss, dass es ein Krater ist, erkennt man von seinem Inneren aus, dass die landschaft aussenrum höher ist als das innere. Außerdem gibt es im inneren keine Wälder und es ist flach, man kann das Nördlinger Ries mit einer Pfanne vergleichen. Natürlich gibt es auch besondere geologlische Gegebenheiten. Beim Einschlag wurde Suevit aus der Erdkruste rausgeschleugert und ging v.a. an seinem Rand nieder. Auch wichtige Bauwerke in Nördlingen sind aus Suevit gebaut.

Das Nördlinger Ries liegt knapp 100km von mir entfernt und ich habe von diesem Krater schon längere Zeit gewusst, trotzdem bin ich nicht dazu gekommen, dort hin zu fahren. Erst seit 1961 weiss man, dass es ein Krater ist. Besondere Bedeutung erlangte er im Apollo-Zeitalter, da die Besatzungen von Apollo 14 bis 17 dort trainiert haben und im Rieskratermuseum gibt es Mondgestein, welches von Apollo 16 mitgebracht wurde.

Am heutigen Tag entschloss ich mich, das Nördlinger Ries anzusehen. Wenn man aus nördlicher Richtung kommt, merkt man zunächst nichts vom Krater. Am nördlichen Rand hielt ich am Steinbruch Aumühle (wegen dem Suevit ist das einer der vielen Steinbrüche im Ries), dort gabs einen Felsen aus Suevit und eine Infotafel. Wenig später als ich weiterfuhr merkte ich, dass die Landschaft flach war, es keine Wälder gab und in weiter Ferne konnte ich den Südrand des Kraters sehen, wo es Steigungen gab. Wie gesagt, es war wie auf einer Pfanne. Ich fuhr weiter nach Nördlingen und blickte nach hinten, rechts und links und bemerkte, dass es außenrum Steigungen gab. Das Kraterzentrum lag etwas nordöstlich von Nördlingen. In Nördlingen angekommen, besichtigte ich das Rieskratermuseum, wo mn eine Menge über das Ries-Ereignis erfahren kann und ich war fasziniert. Zunächst gab es etwas über Einschlagskrater im Sonnensystem, z.B, dass Merkur, Mond und Mars stark von Kratern geprägt sind, während es auf der Erde und Venus durch die Atmosphären nur wenige Krater gibt. Außerdem wurden Meteoritengesteine ausgestellt, es wurde allgemein was über die Asteroidengürtel gesagt und es gab Bilder von irdischen Kratern. Im anderen Raum, wurde erläutert, was alles bei so einem  Einschlag im Sekundenbruchteil passiert, außerdem wurden verschiedene Mineralien wie Suevit ausgestellt. Im anderen Raum wurde mehr über das Nördlinger Ries erzählt, wie es sich gebildet hat, wie es vor dem Einschlag ausgeschaut hat, etc. Im nächsten Raum gab es was zur wirtschaftlichen Nutzung im Ries, dass es viele Steinbrüche gibt und dass Suevit für die Architektur benutzt wird. Und schließlich gab es was im über den Einschad auf Yukatan, was zum Aussterben der Dinosaurier führte und auch über Apollo mit dem Mondgestein, welches durch Apollo 16 mitgebracht wurde. Nach dem Museumsbesuch besichtigte ich Nördlingen, eine interessante alte Stadt. Interessant ist die St. Georgs-Kirche erbaut aus Suevit, welche einen 90m hohen Turm besitzt, Daniel genannt. Von dort aus hat man eine schöne Aussicht auf den gesamten Krater, man kann sehr schön den höher gelegenen Kraterrand erkennen. Danach fur ich zum südöstlichen Kraterrand, da dieser am besten ausgeprägt ist. Dort ist an einer Stelle bei Mönchsdeggingen wieder viel Suevit enthalten, man sieht auch an anderen Stellen viele geologische Gegebenheiten, Außerdem hat man eine schöne Aussicht auf den gesamten Krater und man merkt, dass es ein Krater ist, der Rand ist dort viel höher als das innere. Eine noch bessere Aussicht hat man vom Bockberg Harburg.

So hier sind sie Bilder:
Steinbruch Aumühle (nördl. Rand), weiter komme ich nicht


Suevit im Steinbruch Aumühle (gezoomt)


Infotafel im Steinbruch Aumühle:


Fahrt durch den flachen Krater von Norden kommend (weit im Hintergrund: der südliche Kraterrand)


weitere Fahrt nach Nördlingen:


der westliche Kraterrand:


der südliche Kraterrand kommt näher:


Das Rieskratermuseum in Nördlingen:


im Museum: Kraterarten:


die kraterübersäten Körper:


Krater auf Venus und Erde:


Krater bei den Gasplaneten:


Stein-Eisen Meterorite:


Bilder von Barringer Krater und Sibirien-Meterorit 1908:


Eisenmeteorit aus den USA:


Meteorit Neuschwanstein:


Asteroiden- und Kometenbahnen:


weitere irdische Krater:


Vergleich von Geschwindigkeiten (PKW: 100km/h; Flugzeug: 1000km/h; Meteorit: 100000km/h) an einem Modell:


Kraterentstehung im Sekundenbruchteil Teil 1:


" Teil 2:


weiteres Gestein:


Lebensformen in Nördlinger Ries:


weitere Gesteinsbrocken:


Bilder aus dem Ries:


Modell des Rieskraters:


alte Gesteinsschichten:


Forschung im Rieskrater:


Der Einschlag, der die Dinosaurier auslöschte :'(:


Mondgestein von Apollo 16:


Mondgestein:


Mondgestein aus der Ferne:


Nördlinger Ries aus der Höhe:


St. Georgs Kirche erbaut aus Suevit:


Blick vom kirchturm auf den Kraterrand Richtung Süden...


...Osten...


...Norden...


...und Westen:


Weitere Fahrt zum südöstlichen Rand:


Suevit bei Mönchsdeggingen:


weiteres Suevit:


und noch mehr:


Blick vom südöstlichen Kraterrand ins Innere:


Blick in den tiefen Krater:


weitere Suevitformation in der Ferne:


Der Kraterrand:


Dieselben Suevitfelsen von unten:


Das Ries vom bockberg Harburg:



Insgesamt gesehen hat mir der Ausflug ins Nördliner Ries und Rieskratermuseum sehr gefallen, es ist echt sehenswert. Falls jemand mal dort in der Nähe ist, dann ist eine besichtigung des Kraters und des Museums sehr empfehlenswert. :)

Mit Hilfe von diesem Link, kann man herausfinden, wo sich bestimmte geologische Gegeheiten beim Ries-Krater befinden:
http://www.geopark-ries.de/index.php/de/willkommen

Außerdem ist die Position des Rieskratermuseums in unserer Mitgliederkarte eingetragen.
« Letzte Änderung: 23. Juni 2011, 00:27:08 von -eumel- »
Der Regensburg-Nürnberger Raumcon Stammtisch findet regelmäßig, mal in Regensburg, mal in Nürnberg statt.

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Offline redmoon

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Re: Nördlinger Ries und Rieskratermuseum
« Antwort #1 am: 20. Juni 2010, 20:42:58 »
Hallo Raffi,

Danke für diesen sehr informativen Beitrag über diesen Impakt-Krater. Leider hatte ich selbst bisher noch nicht die Zeit und Gelegenheit, mir die dortigen Örtlichkeiten einmal persönlich anzusehen. Ich merke aber schon, dass ich das wirklich schnellstens einmal nachholen sollte!!! 
Das örtliche Museum hat übrigens einen eigenen Internet-Auftritt : 
http://www.rieskrater-museum.de/ 

Ansonsten warte ich bereits voller Spannung auf Deine Bilder... :D

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

starlight

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Re: Nördlinger Ries und Rieskratermuseum
« Antwort #2 am: 25. Juni 2010, 01:15:31 »
Auch von mir vielen Dank Raffi!! :) Dein Beitrag über diesen Krater hat Lust auf mehr gemacht!
Hab auch gleich ein wenig mehr wissen wollen...gestöbert, gelesen...das Ries zählt sogar zu den am besten erhaltenen großen Impaktkratern der Erde. :o
Solch ein Fleckenchen hier in Deutschland, das ist unbedingt eine Reise wert und nun steht das Nördliner Ries bzw. der Krater auch auf meiner Liste von Orten, die ich in meinem Leben mit eigenen Augen gesehen haben will! :D

Martin

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Re: Nördlinger Ries und Rieskratermuseum
« Antwort #3 am: 25. Juni 2010, 08:38:27 »
Astronews.com berichtet aktuell auch zum Ries: http://astronews.com/news/artikel/2010/06/1006-032.shtml

Vor Jahren hatten wir mal eine zweitaegige Exkursion ins Ries und haben uns die verschiedenen Kraterfazies angeschaut. In erstgezeigten Steinbruch von Raffi waren wir auch drin. War schon recht spannend. Eigentlich wollte ich mir in Australien mal den bekannten Meteorcrater anschauen, der ist in etwa so gut erhalten wie sein beruehmtes Gegenstueck in Arizona. Nur dummerweise liegt er auf der falschen Seite des Kontinents. Australien ist eben doch gross. In der Umgebung von Adelaide gibt es auch einige Krater, nur leider nicht so gut erhalten wie das Ries.

Martin

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Offline Gertrud

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Re: Nördlinger Ries und Rieskratermuseum
« Antwort #4 am: 29. Juni 2010, 22:03:22 »
Hallo @Raffi,

hier habe ich noch einen Bericht
von dem internationalen Workshop
zum Rieskrater gefunden.

In dem Beitrag wird auch über den Vortrag von dem Astronaut Dr. Stanley Love berichtet.
Die Berichterstattung von der Exkursion fehlt leider noch.
Am besten immer wieder mal aktualisieren.

Nördlingen 2010: Livebericht zum Workshop

http://www.kosmologs.de/kosmo/blog/go-for-launch/allgemein/2010-06-25/noerdlingen_2010_impakt_krater_workshop

Deinen Bericht und die Bilder finde ich sehr gut.

Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

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Offline Raffi

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Re: Nördlinger Ries und Rieskratermuseum
« Antwort #5 am: 30. Juni 2010, 18:34:43 »
...das Ries zählt sogar zu den am besten erhaltenen großen Impaktkratern der Erde. :o

Davon habe ich nicht gehört, schließlich gibt es schon ein paar Krater, z.B in den USA, Südafrika und auch Australien, die noch einigermassen gut erhalten sind, aber das Ries ist schon einer der besten erhaltenen in Europa oder genauer gesagt außerhalb von Wüstengebieten.

@Martin: Im Museum gabs auf einem Computer eine Weltkarte, wo die bekannten Krater auf der Erde aufgelistet waren und man konnte durch Klicken mehrere Informationen erfahren, zu diesem Meteorkrater in Australien, den Gosses-Bluff-Krater gabs auch paar Informationen. Schön, dass du schon Gelegenheit hattest, das Ries zu sehen.

Außerdem gabs in dem Museum noch einen Computer, wo man einen Einschlag simulieren konnte. Zuerst wählt man sich einen Brocken bestimmter Größe aus, dieser Brocken stürzt dann direkt auf Nördlingen ab. Hinterher bekommt man Informationen, wie groß der Einschlagskrater ist, wie weit die Zerstörung reicht, wie weit die Druckwelle reicht und wie weit Seismometer den Einschlag registrieren können. Schon bei einem sehr kleinen Brocken können Seismomter in England den Einschlag registrieren.

Nächstes Jahr fahre ich wieder ins Ries, nebenbei versuche ich noch den kleinen Bruder, das Steinheimer Becken zu sehen. Das Steinheimer Becken ist deutlich kleiner als das Ries, aber es ist durch dasselbe Ereignis entstanden.

@Gertrud: Danke für den Bericht :D. Da war ich nicht viel früher da als da Team und sie waren auch im Steinbruch Aumühle auf der geologischen Exkursion. Da sieht man, wie viele Steinbrüche es dort gibt. Natürlich hab ich nicht alles gesehen, da gibt es viele Orte mit geologischen Gegebenheiten rund um das Ries.
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starlight

  • Gast
Re: Nördlinger Ries und Rieskratermuseum
« Antwort #6 am: 02. Juli 2010, 14:51:37 »
...Nächstes Jahr fahre ich wieder ins Ries, nebenbei versuche ich noch den kleinen Bruder, das Steinheimer Becken zu sehen. Das Steinheimer Becken ist deutlich kleiner als das Ries, aber es ist durch dasselbe Ereignis entstanden.
...

Super interessant!
Das Steinheimer Becken schuf ein etwa 150 m großer Trabant, der den etwa 1 km großen
Asteroiden begleitete.


 (Quelle)

Sie schlugen mit einer Geschwindigkeit von mehr als 70.000 km/h ein und hinterließen die
2 Krater mit Durchmessern von 25 und 4 km.


 (Quelle)

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Offline Raffi

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Re: Nördlinger Ries und Rieskratermuseum
« Antwort #7 am: 08. Juli 2010, 22:36:42 »
Bei den Satellitenbildern kann man das Ries sehr gut erkennen, wie z.B hier:
http://maps.google.de/?ie=UTF8&t=h&ll=48.973907,10.491943&spn=0.362376,1.400757&z=10

Man siegt sehr gut, dass die große waldfreie Fläche einen schönen Kreis bildet.

Außerdem war ich ein bisschen fleißig und habe das Bild von starlight mathematisch bearbeitet:


Die Großstädte Stuttgart, München und Nürnberg bilden ein Dreieck und das Ries liegt fast exakt im Schwerpunkt dieses Dreiecks.
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Offline Raffi

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Re: Nördlinger Ries und Steinheimer Becken
« Antwort #8 am: 22. Juni 2011, 22:48:13 »
Morgen begebe ich mich wieder ins Nördlinger Ries :). Da ich letztes Mal in Nördlingen war und v.a. aber am südöstlichen Kraterrand, werde ich mich diesmal auf den westlichen Teil des Kraters konzentrieren. Da habe ich schon verschiedene interessante Gesteinsformationen ausgesucht, die ich bewundern werde ;).

Ausserdem werde ich auch den kleinen Bruder, das Steinheimer Becken erkungen mit seinem Zentralberg. Dort planne ich einen Besuch im Meteoritenkratermuseum. Auch im kleinen Krater habe ich beim Surfen verschiedene Gesteinsformationen ausgesucht. Mal sehen, wie man so einen kleinen Krater wahrnimmt, das Nördlinger Ries ist ja im Vergleich dazu riesig. Leider reicht die Zeit bei mir wohl nicht für den geologischen Wanderweg, ich werde aber versuchen, trotzdem bei den wichtigsten Stationen vorbeizuschauen. Hier der Link dazu: http://www.steinheimer-becken.de/steinheim_geologischer_wanderweg1.html
und die entsprechende Bildergallerie: http://www.steinheimer-becken.de/wanderweginbildern1.html
Leider kann die Karte nicht eingeblendet werden mit der Wanderroute, also ich kann sie erst morgen vor Ort sehen, so weiss ich nicht genau, wie der Wanderweg führt.

Morgen hoffentlich gegen Abend erscheint hier mein Reisebericht und die entsprechenden Bilder.

Edit: An die Moderatoren: Ich habe dieses Thema eröffnet und somit an der Themenwahl schuld, ich habe an dem Tag einfach nicht nachgedacht. ;) Aber da das Steinheimer Becken in der Nähe vom Nördlinger Ries liegt, verdient dieser Thread den Namen  ''Nördlinger Ries und Steinheimer Becken'' Ich kann den Thread nicht mehr umbenennen.
« Letzte Änderung: 23. Juni 2011, 00:28:56 von -eumel- »
Der Regensburg-Nürnberger Raumcon Stammtisch findet regelmäßig, mal in Regensburg, mal in Nürnberg statt.

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Offline Raffi

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Re: Nördlinger Ries und Steinheimer Becken
« Antwort #9 am: 23. Juni 2011, 20:19:50 »
So, bin inzwischen zurückgekehrt von meiner Reise und muss sagen, dass ich tief beeindruckt bin ;), vor allem vom Steinheimer Becken. Da es sich um einen kleineren Krater als das Nördlinger Ries handelt, ist die Kratergestalt dort deutlicher zu erkennen. Ausserdem besitzt das Steinheimer Becken den am besten erhaltenen Zentralberg von allen irdischen Kratern. Ich fing zuerst an mit dem Steinheimer Becken, da ich zuerst das Museum besichtigen wollte, da es nur zu bestimmten Uhrzeiten geöffnet ist. Da das Meteorkrater-Museum an sich war interssant, jedoch ziemlich klein, es befindet sich südlich vom Zentalberg in Sontheim bei Steinheim. Im Vergleich zum Rieskratermuseum in Nördlingen ist es klein, es besitzt 2 Räume mit Ausstellungsstücken. Zuerst wird ein Film, wo zunächst allgeimein über Asteroiden erzählt wird, danach wird der Rieseinschlag simuliert. Später wird der Kratersee und die Lebenswelt drumherum gezeigt. Mir hat die Landschaft um den Kratersee sehr gefallen :) und finde es Schade, dass es nirgndswo auf der Welt sowas gibt. Bei der Ausstellung, gabs vor allem sehr viele Fossilien und Auswurfsmaterial, aber auch es wurde auch über Gesteinsscheichten in Südwestdeutschland erzählt und mit wie viel Energie ein Asteroid einschlägt. Es gab auch einige Informationen zum Barringer und zum Nördlinger Ries. Nach dem Museum gings erstmal zum Burgstall, einen kleinen Berg fast am südlichen Kraterrand, von dort gabs einen herrlichen Blick auf die Kratergestalt und auf den Zentralberg im Vordergrund. Drumherum lag eine Menge Auswurfsmaterial. Später gings auch auf den Zentralberg. Auf den Weg nach oben gings an einer Sammelstelle vorbei, dort konnten Besucher tatsächlich ein paar Steine mit kleinen Muschelüberresten einsammel und nach Hause nehmen :). Oben angekommen, gabs wieder eine Aussicht auf die Erhebungen und Wälder aussenrum, die den Kraterrand symbolisieren. Dort in der Gegend muss es gestern heftige Unwetter gegeben haben, da einige Bäume umgeknickt waren, auch der Weg zum Gipfel des Zentralbergs war durch einen eingestürzten Baum versperrt und so musste ich aussenrum durchs hohe Gras stampfen. Danach fuhr ich zu einer hohen Gesteinsformation, auch Hirschfelen genannt, diese befindet sich am westlichen Kraterrand. Nachher ging es aus dem Krater nach Norden raus, zum Wental, unterwegs aber gabs einen interessanten Parkplatz von wo aus man die Aussicht von norden in den Krater hinein geniessen konnte. So gut, wie von dort, konnte ich nirgendswo die Kratergestalt erkennen, der Zentralberg war sehr auffällig in der Mitte und der Rand auch. Im Wental, ca. 4km vom Kraterrand entfernt, gibt ein ganzes Felsenmeer. Es gab sehr viele Gesteine um den Weg herum, eine ganze Gesteinsallee. Dieser Ort hat mir am besten auf der ganzen Reise gefallen und dies Stelle habe ich erst gestern um 22 Uhr in Google Earth entdeckt. Danach fuhr ichvon Nordosten nocheinmal ins Steinheimer Becken hinein, um dann später den Krater wieder im Osten zu verlassen, ich wollte halt die Aussicht geniessen ;).

Jetzt gings zum Großen Bruder, das Nördlinger Ries, ich fuhr in den Krater vom Südwesten hinein.Zunächst gings auf einen grossen Berg, den Ipf hinauf, aber ich bin nur ein bisschen hinaufgestiegen, wegen Zeiknappheit und wegen der Tatsache, dass ein anderer Berg die Aussicht ein bisschen bedeckte, ich sah aber schon was vom Nördlinger Ries. Später gings zu diesem eben erwähnten Berg, dem Blasienberg, da hatte ich einen sehr guten Überblick über den gesamten Krater, auch die Stadt Nördlingen mit dem Kirchturm, wo ich letztes Jahr war, war sehr gut zu sehen. Später habe ich noch ein paar Felsformationen im nordwestlichen Kraterbereich, u.a. die Steinbrüche Aumühle und Wengenhausen.

Insgesamt hat sich mein Ausflug wieder sehr gelohnt.

Hier meine Bilder:
Zunächst Steinheimer Becken
Das Meteorkratermuseum in Sontheim:


etwas über Einschläge:


Auswurfsgestein:


Einschlagsimulation:


Fossilienüberreste:


Leben zu Zeiten des Kratersees:


Der Burgstall:


Auswurfsmaterial um den Burgstall herum:


Infotafel auf dem Burgstall:


Vorne der Zentralberg:


Blick zum östlichen Kraterrand:


Felsformationen:


Sammelstelle:


Fels am Gipfel des Zentralbergs und umgeknickter Baum:


Blick zum südlichen Kraterrand:


Blick zum nördlichen Kraterrand:


Westlicher Kraterrand wieder von unten:


Hirschfelsen:


Am nördlichen Kraterrand:


Der Zentralberg vom nördlichen Kraterrand:


Der östliche Kraterrand:


Felsenmeer im Wental:


weitere Feldenwände entlang des Weges:


...


ganze Felsformationen:


...


Blick ins Steinheimer Becken von Nordosten:


jetzt begeben wir uns mal ins Nördlinger Ries :):
Felsformationen vor Erreichen des Randes:


Der Ipf (westlicher Kraterrand)


Blick vom Impf ins Kraterinnere:


Blick in Richtung Nördlingen:


Gestein am Blasienberg:


Blick nach Nördlingen mit Kirchtum:


Blick zum südlichen Kraterrand (immer noch Blasienberg):


Blick zum nördlichen Kraterrand:


weiteres Suevit am Blasienberg:


Felsen im Steinbruch Wengenhausen:


Infotafel:


weiterer Steinbruch:


Blick noch mal ins Nördlinger Ries:


Das wars mit den Fotos :).

@eumel: Danke für die Umbenennung des gesamten Threads.



TEST
« Letzte Änderung: 23. Juni 2011, 21:29:03 von Raffi »
Der Regensburg-Nürnberger Raumcon Stammtisch findet regelmäßig, mal in Regensburg, mal in Nürnberg statt.

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Offline KSC

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Re: Nördlinger Ries und Steinheimer Becken
« Antwort #10 am: 24. Juni 2011, 07:46:45 »
Danke für diesen schönen Bericht  :)
Da muss ich unbedingt auch mal hin.

Gruß,
KSC

Offline T.D.K.

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Re: Nördlinger Ries und Steinheimer Becken
« Antwort #11 am: 08. September 2011, 13:53:26 »
Heute folgenden Bericht bei SPON gefunden.

Nördlinger Ries, Geologen ergründen Europas Urkatastrophe
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,772160,00.html
« Letzte Änderung: 08. September 2011, 23:28:55 von T.D.K. »
Ist denn der Mond auch da wenn niemand hinsieht?

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Offline Raffi

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Re: Nördlinger Ries und Steinheimer Becken
« Antwort #12 am: 13. September 2011, 16:05:42 »
Und wieder habe ich das Nördlinger Ries gesehen, aber diesmal unplannmäßig, denn ich bin da mit dem Flugzeug vorbeigeflogen. Dabi habe ich die richtige Seite im Flugzeug erwischt, das Flugzeug ist in die richtige Richtung gestartet und es gab in den Wolken Lücken. Die Fotos sind aber trotzdem nicht so gut geworden, wegen der teilweise Bewölkung und der Tatsache, dass der Propeller gestört hat.

Aber ich habs erkannt, ich habedie Stelle erkannt, wo man keinen Wald war, wo die einzelnen Felder schön im Kreis angeordnet waren und ich habe auch ganz schwach Nördlingen gesehen.
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Online Rücksturz

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Re: Nördlinger Ries und Steinheimer Becken
« Antwort #13 am: 07. April 2021, 21:44:02 »
Ich würde mal sagen, das passt hier ganz gut:

"Krater auf Erde erweitert Verständnis für Mars-Krater

Asteroidenkrater auf der Erde erweitert Verständnis von Marskratern. Forschungsteam unter Leitung der Universität Göttingen entdeckt Kraterbodensenkung anhand schüsselförmig gelagerter Vulkanasche-Schicht. Eine Presseinformation der Universität Göttingen."



Die konzentrische Anordnung der Schichtausbisse an der Erdoberfläche spiegelt neben der Sedimentsetung selbst vor allem die Sackung des Kraterbodens im Zentrum wider.
(Bild: Gernot Arp, Universität Göttingen)


Weiter in der Presseinformation der Uni Göttingen:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/07042021124229.shtml

Viele Grüße
Rücksturz
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Re: Nördlinger Ries und Steinheimer Becken
« Antwort #14 am: 08. April 2021, 08:05:48 »
Der Krater ist so interessant, dass die NASA einige Mond Astronauten zur Vorbereitung ihres Einsatzes dort hin geschickt hat.  Alan Shepard war z.B. da.

Anekdote:
Uns wurde in der Schule das Thema Einschlagskrater anhand eimen Luftbild der Stadt Nörtlingen erklärt. Den ehemaligen Krater konnte man gut am kreisrunden verlauf der Stadtmauer erkennen...

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Online Rücksturz

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Re: Nördlinger Ries und Steinheimer Becken
« Antwort #15 am: 30. Dezember 2021, 19:01:52 »
Hier mal ein kleiner Nachtrag, nicht nur die Apollo-Astronauten waren hier:

"Pangaea-Training im Rieskrater: Kate und der Mond


Das Finden und Sammeln der besten Mondproben wird eine wichtige Aufgabe für die nächsten Astronautinnen und Astronauten auf dem Mond sein. Einige der besten europäischen Planetenforschenden geben während des geologischen, astrobiologischen und operativen Feldtrainingskurses der ESA, Pangaea, an dem u.a. NASA-Astronautin Kate Rubins und der ESA-Astronaut Andreas Mogensen teilnehmen, ihr Wissen weiter. Eine Information der Europäischen Weltraumorganisation (ESA)."



Kate Rubins auf der Spitze des Nördlinger Kirchturms. (Bild: ESA)

Weiter in der Pressemitteilung der ESA:
https://www.raumfahrer.net/pangaea-training-im-rieskrater-kate-und-der-mond/

Viele Grüße
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